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<lb></lb>Sie sperr<add place="inline">t</add>e<subst><del rend="overwritten">t</del>
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</subst> erst um 7,15 auf, viele warteten schon auf den Einlaß.</p>
<p>Gestern nachmittag, als ich fort war, ist viel gemacht worden. Ich ging
<lb></lb>im (diesmal beleuchteten) <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Objekt</rs> umher.</p>
<p>8,45: Etwas mehr Betrieb als gestern.</p>
<p>10: Es wird viel gearbeitet.</p>
<p>12: Teils herumgegangen, teils (diesmal bei <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">
<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wr. Plastik</rs>
</rs>) gesessen.</p>
<p>Die Zeit verging geschwinder.</p>
<p>13,45: Bis jetzt keine Mädchen.- Die ganze Zeit gesessen.</p>
<p>Schon zeitig, genau um 14<hi rend="superscript">h</hi>, abgelöst. Ich komme diesmal wahrscheinlich
<lb></lb>nicht zur Modeschau.</p>
<p>Nachmittag ging <rs ref="#Okopenko_Vilma" type="person">Mama</rs> mit <rs ref="#Pobisch_Fini" type="person">Fini</rs> auf die <rs ref="#Wien_Linzerstraße" subtype="mentioned" type="place">Linzerstraße</rs>. Ich trieb C<subst><del rend="overwritten">
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</subst>emie.
<lb></lb>Am Abend tranken wir Wermut. Großes Verlangen nach dem Mädel. Ich möchte
<lb></lb>aus dem Zustand heraus, in dem ich "um eine Dimension zu wenig habe".</p>
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<dateline>Sa, <date when-iso="1950-09-09">9 9 50</date>:</dateline>
<p>Um 4<hi rend="superscript">h</hi> aufgestanden. Kühl. Ich mußte den 47-er Weg zu Fuß
<lb></lb>machen. Der 46-er war noch fast leer. Schöne Morgendämmerung (noch <rs ref="#Wien_Wohnung" subtype="visited" type="place">daheim</rs>
<lb></lb>betrachtet. Unterwegs war es schon heller). <anchor xml:id="Z148513300_y01a"></anchor>
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<lb></lb>in der <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Wiener Messe</rs>, aufgesperrt wurde aber erst um 6,30. Bis dahin im <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Hof</rs>
<lb></lb>die <rs ref="#Unknown-Arbeiter-Zeitung-0000" subtype="read" type="work">Zeitung</rs> gelesen.
</p>
<p>Bis 7 gar nichts los. Ich ging in der unerleuchteten <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Halle</rs> auf und ab und
<lb></lb>dachte an meine <rs ref="#Okopenko_Andreas" subtype="written" type="work">Gedichte</rs>, die die Natur so heilend für den Menschen zeigen.</p>
<p>
<del rend="strikethrough">Auch</del>
<subst><del rend="overwritten">u</del>
<add place="across">U</add>
</subst>m 7,30 noch wenig Betrieb.
</p>
<p>8,30: Es wird schon ein bißchen gearbeitet.</p>
<p>
<rs ref="#Brandweiner" subtype="mentioned" type="org">Brandweiner</rs> ist immer noch uneingerichtet.
</p>
<p>Vor 9 ziehen manche Waren und die letzten Handwerker ein.</p>
<p>9,10. Hochbetrieb. Die große Kommission ging durch.</p>
<p>11<hi rend="superscript">h</hi>: Arbeit an allen Ständen, Beleuchtungen schon in Betrieb. Es wird
<lb></lb>fleißig eingerichtet.</p>
<p>Ich ging teil<subst><del rend="overwritten">weise</del>
<add place="across">s</add>
</subst> herum, teils saß ich bei "<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wr. Plastik</rs>". 12,30. Zeit
<lb></lb>verging rascher. Es war mit den Leuten von "<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wr. Plastik</rs>" (und überhaupt)
<lb></lb>recht gemütlich. Schon um 14<hi rend="superscript">h</hi>, ganz pünktlich, kam der gestrige Student,
<lb></lb>mich abzulösen.</p>
<p>Im <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Gefolgschaftsraum</rs> mich abgemeldet, S 121.20 Lohn bekommen, überraschend
<lb></lb>viel, obwohl keine Überstunden.</p>
<p>Nachmittag <rs ref="#Wien_Wohnung" subtype="visited" type="place">daheim</rs>. <rs ref="#Blaszer_Luise" type="person">Tante</rs> kam. Ordnungen. Meinen "<rs ref="#Okopenko_Andreas" subtype="written" type="work">literarischen Lebenslauf</rs>"
<lb></lb>für die <rs ref="#RAVAG" subtype="mentioned" type="org">RAVAG</rs> geschrieben. Das <rs ref="#Okopenko_Andreas" subtype="written" type="work">Gedicht</rs> vom <date when-iso="1950-09-06">6.9.</date>
<hi rend="wide-spaced">doch</hi> aufgenommen in die
<lb></lb>Sammlung. <rs ref="#Dagmar" type="person">Dagmar</rs> ist Reitschullehrerin! - Es war noch ein genug langer
<lb></lb>Nachmittag gewesen. Ich bekam Rohscheiben. Abend in guten Gedanken verweilt.
<lb></lb>Schöner Tagesabschluß.
</p>
</div>
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<dateline>So, <date when-iso="1950-09-10">10 9 50</date>:</dateline>
<p>
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<lb></lb>Die <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Halle</rs> war diesmal offen, beleuchtet, und ein Nachtwächter war drin.
</p>
<p>Bis 7,30 nichts los. Ich ging allein herum. Über die "Ausgestaltung",
<lb></lb>von meiner jetzigen Warte aus, nachgedacht. Nun kam Eine von "<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wiener Plastik</rs>".
<lb></lb>Um 8<hi rend="superscript">h</hi> schon manche da.</p>
</div>
</div>
</text></tei>
Um 7h gekommen. Morgen muß ich eine Stunde früher dort sein. Sie sperrten erst um 7,15 auf, viele warteten schon auf den Einlaß.
Gestern nachmittag, als ich fort war, ist viel gemacht worden. Ich ging im (diesmal beleuchteten) Objekt umher.
8,45: Etwas mehr Betrieb als gestern.
10: Es wird viel gearbeitet.
12: Teils herumgegangen, teils (diesmal bei Wr. Plastik) gesessen.
Die Zeit verging geschwinder.
13,45: Bis jetzt keine Mädchen.- Die ganze Zeit gesessen.
Schon zeitig, genau um 14h, abgelöst. Ich komme diesmal wahrscheinlich nicht zur Modeschau.
Nachmittag ging Mama mit Fini auf die Linzerstraße. Ich trieb CHemie. Am Abend tranken wir Wermut. Großes Verlangen nach dem Mädel. Ich möchte aus dem Zustand heraus, in dem ich "um eine Dimension zu wenig habe".
Um 4h aufgestanden. Kühl. Ich mußte den 47-er Weg zu Fuß machen. Der 46-er war noch fast leer. Schöne Morgendämmerung (noch daheim betrachtet. Unterwegs war es schon heller). Arbeiter-Zeitung unterwegs gekauft (Radio-Kritik, aber nichts über Artmanns Dichtersendung). Um 6h in der Wiener Messe, aufgesperrt wurde aber erst um 6,30. Bis dahin im Hof die Zeitung gelesen.
Bis 7 gar nichts los. Ich ging in der unerleuchteten Halle auf und ab und dachte an meine Gedichte, die die Natur so heilend für den Menschen zeigen.
Um 7,30 noch wenig Betrieb.
8,30: Es wird schon ein bißchen gearbeitet.
Brandweiner ist immer noch uneingerichtet.
Vor 9 ziehen manche Waren und die letzten Handwerker ein.
9,10. Hochbetrieb. Die große Kommission ging durch.
11h: Arbeit an allen Ständen, Beleuchtungen schon in Betrieb. Es wird fleißig eingerichtet.
Ich ging teils herum, teils saß ich bei "Wr. Plastik". 12,30. Zeit verging rascher. Es war mit den Leuten von "Wr. Plastik" (und überhaupt) recht gemütlich. Schon um 14h, ganz pünktlich, kam der gestrige Student, mich abzulösen.
Im Gefolgschaftsraum mich abgemeldet, S 121.20 Lohn bekommen, überraschend viel, obwohl keine Überstunden.
Nachmittag daheim. Tante kam. Ordnungen. Meinen "literarischen Lebenslauf" für die RAVAG geschrieben. Das Gedicht vom 6.9. doch aufgenommen in die Sammlung. Dagmar ist Reitschullehrerin! - Es war noch ein genug langer Nachmittag gewesen. Ich bekam Rohscheiben. Abend in guten Gedanken verweilt. Schöner Tagesabschluß.
4h auf. 47-er wieder zu Fuß. 6h Dienstantritt. Ich traf Pauli und Bertl. Die Halle war diesmal offen, beleuchtet, und ein Nachtwächter war drin.
Bis 7,30 nichts los. Ich ging allein herum. Über die "Ausgestaltung", von meiner jetzigen Warte aus, nachgedacht. Nun kam Eine von "Wiener Plastik". Um 8h schon manche da.
Um 7h gekommen. Morgen muß ich eine Stunde früher dort sein.
Sie sperrtetn erst um 7,15 auf, viele warteten schon auf den Einlaß.
Gestern nachmittag, als ich fort war, ist viel gemacht worden. Ich ging
im (diesmal beleuchteten) Objekt umher.
8,45: Etwas mehr Betrieb als gestern.
10: Es wird viel gearbeitet.
12: Teils herumgegangen, teils (diesmal bei Wr. Plastik) gesessen.
Die Zeit verging geschwinder.
13,45: Bis jetzt keine Mädchen.- Die ganze Zeit gesessen.
Schon zeitig, genau um 14h, abgelöst. Ich komme diesmal wahrscheinlich
nicht zur Modeschau.
Nachmittag ging Mama mit Fini auf die Linzerstraße. Ich trieb C Hemie.
Am Abend tranken wir Wermut. Großes Verlangen nach dem Mädel. Ich möchte
aus dem Zustand heraus, in dem ich "um eine Dimension zu wenig habe".
Um 4h aufgestanden. Kühl. Ich mußte den 47-er Weg zu Fuß
machen. Der 46-er war noch fast leer. Schöne Morgendämmerung (noch daheim
betrachtet. Unterwegs war es schon heller).
Arbeiter-Zeitung unterwegs
gekauft (Radio-Kritik, aber nichts über Artmanns
Dichtersendung). Um 6h
in der Wiener Messe, aufgesperrt wurde aber erst um 6,30. Bis dahin im Hof
die Zeitung gelesen.
Bis 7 gar nichts los. Ich ging in der unerleuchteten Halle auf und ab und
dachte an meine Gedichte, die die Natur so heilend für den Menschen zeigen.
Auch uUm 7,30 noch wenig Betrieb.
8,30: Es wird schon ein bißchen gearbeitet.
Brandweiner ist immer noch uneingerichtet.
Vor 9 ziehen manche Waren und die letzten Handwerker ein.
9,10. Hochbetrieb. Die große Kommission ging durch.
11h: Arbeit an allen Ständen, Beleuchtungen schon in Betrieb. Es wird
fleißig eingerichtet.
Ich ging teilweises herum, teils saß ich bei "Wr. Plastik". 12,30. Zeit
verging rascher. Es war mit den Leuten von "Wr. Plastik" (und überhaupt)
recht gemütlich. Schon um 14h, ganz pünktlich, kam der gestrige Student,
mich abzulösen.
Im Gefolgschaftsraum mich abgemeldet, S 121.20 Lohn bekommen, überraschend
viel, obwohl keine Überstunden.
Nachmittag daheim. Tante kam. Ordnungen. Meinen "literarischen Lebenslauf"
für die RAVAG geschrieben. Das Gedicht vom 6.9.
doch aufgenommen in die
Sammlung. Dagmar ist Reitschullehrerin! - Es war noch ein genug langer
Nachmittag gewesen. Ich bekam Rohscheiben. Abend in guten Gedanken verweilt.
Schöner Tagesabschluß.
4h auf. 47-er wieder zu Fuß. 6h Dienstantritt. Ich traf Pauli und Bertl.
Die Halle war diesmal offen, beleuchtet, und ein Nachtwächter war drin.
Bis 7,30 nichts los. Ich ging allein herum. Über die "Ausgestaltung",
von meiner jetzigen Warte aus, nachgedacht. Nun kam Eine von "Wiener Plastik".
Um 8h schon manche da.
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<p>Um 7<hi rend="superscript">h</hi> gekommen. Morgen muß ich eine Stunde früher dort sein.
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</subst> erst um 7,15 auf, viele warteten schon auf den Einlaß.</p>
<p>Gestern nachmittag, als ich fort war, ist viel gemacht worden. Ich ging
<lb></lb>im (diesmal beleuchteten) <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Objekt</rs> umher.</p>
<p>8,45: Etwas mehr Betrieb als gestern.</p>
<p>10: Es wird viel gearbeitet.</p>
<p>12: Teils herumgegangen, teils (diesmal bei <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">
<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wr. Plastik</rs>
</rs>) gesessen.</p>
<p>Die Zeit verging geschwinder.</p>
<p>13,45: Bis jetzt keine Mädchen.- Die ganze Zeit gesessen.</p>
<p>Schon zeitig, genau um 14<hi rend="superscript">h</hi>, abgelöst. Ich komme diesmal wahrscheinlich
<lb></lb>nicht zur Modeschau.</p>
<p>Nachmittag ging <rs ref="#Okopenko_Vilma" type="person">Mama</rs> mit <rs ref="#Pobisch_Fini" type="person">Fini</rs> auf die <rs ref="#Wien_Linzerstraße" subtype="mentioned" type="place">Linzerstraße</rs>. Ich trieb C<subst><del rend="overwritten">
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<lb></lb>Am Abend tranken wir Wermut. Großes Verlangen nach dem Mädel. Ich möchte
<lb></lb>aus dem Zustand heraus, in dem ich "um eine Dimension zu wenig habe".</p>
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<dateline>Sa, <date when-iso="1950-09-09">9 9 50</date>:</dateline>
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<lb></lb>machen. Der 46-er war noch fast leer. Schöne Morgendämmerung (noch <rs ref="#Wien_Wohnung" subtype="visited" type="place">daheim</rs>
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<lb></lb>in der <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Wiener Messe</rs>, aufgesperrt wurde aber erst um 6,30. Bis dahin im <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Hof</rs>
<lb></lb>die <rs ref="#Unknown-Arbeiter-Zeitung-0000" subtype="read" type="work">Zeitung</rs> gelesen.
</p>
<p>Bis 7 gar nichts los. Ich ging in der unerleuchteten <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Halle</rs> auf und ab und
<lb></lb>dachte an meine <rs ref="#Okopenko_Andreas" subtype="written" type="work">Gedichte</rs>, die die Natur so heilend für den Menschen zeigen.</p>
<p>
<del rend="strikethrough">Auch</del>
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</subst>m 7,30 noch wenig Betrieb.
</p>
<p>8,30: Es wird schon ein bißchen gearbeitet.</p>
<p>
<rs ref="#Brandweiner" subtype="mentioned" type="org">Brandweiner</rs> ist immer noch uneingerichtet.
</p>
<p>Vor 9 ziehen manche Waren und die letzten Handwerker ein.</p>
<p>9,10. Hochbetrieb. Die große Kommission ging durch.</p>
<p>11<hi rend="superscript">h</hi>: Arbeit an allen Ständen, Beleuchtungen schon in Betrieb. Es wird
<lb></lb>fleißig eingerichtet.</p>
<p>Ich ging teil<subst><del rend="overwritten">weise</del>
<add place="across">s</add>
</subst> herum, teils saß ich bei "<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wr. Plastik</rs>". 12,30. Zeit
<lb></lb>verging rascher. Es war mit den Leuten von "<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wr. Plastik</rs>" (und überhaupt)
<lb></lb>recht gemütlich. Schon um 14<hi rend="superscript">h</hi>, ganz pünktlich, kam der gestrige Student,
<lb></lb>mich abzulösen.</p>
<p>Im <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Gefolgschaftsraum</rs> mich abgemeldet, S 121.20 Lohn bekommen, überraschend
<lb></lb>viel, obwohl keine Überstunden.</p>
<p>Nachmittag <rs ref="#Wien_Wohnung" subtype="visited" type="place">daheim</rs>. <rs ref="#Blaszer_Luise" type="person">Tante</rs> kam. Ordnungen. Meinen "<rs ref="#Okopenko_Andreas" subtype="written" type="work">literarischen Lebenslauf</rs>"
<lb></lb>für die <rs ref="#RAVAG" subtype="mentioned" type="org">RAVAG</rs> geschrieben. Das <rs ref="#Okopenko_Andreas" subtype="written" type="work">Gedicht</rs> vom <date when-iso="1950-09-06">6.9.</date>
<hi rend="wide-spaced">doch</hi> aufgenommen in die
<lb></lb>Sammlung. <rs ref="#Dagmar" type="person">Dagmar</rs> ist Reitschullehrerin! - Es war noch ein genug langer
<lb></lb>Nachmittag gewesen. Ich bekam Rohscheiben. Abend in guten Gedanken verweilt.
<lb></lb>Schöner Tagesabschluß.
</p>
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<dateline>So, <date when-iso="1950-09-10">10 9 50</date>:</dateline>
<p>
<add hand="#handwritten" place="above">4<hi rend="superscript">h</hi> auf.</add> 47-er wieder zu Fuß. 6<hi rend="superscript">h</hi> Dienstantritt. Ich traf <rs ref="#Pauli" type="person">Pauli</rs> und <rs ref="#Bertl" type="person">Bertl</rs>.
<lb></lb>Die <rs ref="#Wiener_Messe" subtype="visited" type="org">Halle</rs> war diesmal offen, beleuchtet, und ein Nachtwächter war drin.
</p>
<p>Bis 7,30 nichts los. Ich ging allein herum. Über die "Ausgestaltung",
<lb></lb>von meiner jetzigen Warte aus, nachgedacht. Nun kam Eine von "<rs ref="#Wiener_Plastik" subtype="mentioned" type="org">Wiener Plastik</rs>".
<lb></lb>Um 8<hi rend="superscript">h</hi> schon manche da.</p>
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</text></tei>
Um 7h gekommen. Morgen muß ich eine Stunde früher dort sein. Sie sperrten erst um 7,15 auf, viele warteten schon auf den Einlaß.
Gestern nachmittag, als ich fort war, ist viel gemacht worden. Ich ging im (diesmal beleuchteten) Objekt umher.
8,45: Etwas mehr Betrieb als gestern.
10: Es wird viel gearbeitet.
12: Teils herumgegangen, teils (diesmal bei Wr. Plastik) gesessen.
Die Zeit verging geschwinder.
13,45: Bis jetzt keine Mädchen.- Die ganze Zeit gesessen.
Schon zeitig, genau um 14h, abgelöst. Ich komme diesmal wahrscheinlich nicht zur Modeschau.
Nachmittag ging Mama mit Fini auf die Linzerstraße. Ich trieb CHemie. Am Abend tranken wir Wermut. Großes Verlangen nach dem Mädel. Ich möchte aus dem Zustand heraus, in dem ich "um eine Dimension zu wenig habe".
Um 4h aufgestanden. Kühl. Ich mußte den 47-er Weg zu Fuß machen. Der 46-er war noch fast leer. Schöne Morgendämmerung (noch daheim betrachtet. Unterwegs war es schon heller). Arbeiter-Zeitung unterwegs gekauft (Radio-Kritik, aber nichts über Artmanns Dichtersendung). Um 6h in der Wiener Messe, aufgesperrt wurde aber erst um 6,30. Bis dahin im Hof die Zeitung gelesen.
Bis 7 gar nichts los. Ich ging in der unerleuchteten Halle auf und ab und dachte an meine Gedichte, die die Natur so heilend für den Menschen zeigen.
Um 7,30 noch wenig Betrieb.
8,30: Es wird schon ein bißchen gearbeitet.
Brandweiner ist immer noch uneingerichtet.
Vor 9 ziehen manche Waren und die letzten Handwerker ein.
9,10. Hochbetrieb. Die große Kommission ging durch.
11h: Arbeit an allen Ständen, Beleuchtungen schon in Betrieb. Es wird fleißig eingerichtet.
Ich ging teils herum, teils saß ich bei "Wr. Plastik". 12,30. Zeit verging rascher. Es war mit den Leuten von "Wr. Plastik" (und überhaupt) recht gemütlich. Schon um 14h, ganz pünktlich, kam der gestrige Student, mich abzulösen.
Im Gefolgschaftsraum mich abgemeldet, S 121.20 Lohn bekommen, überraschend viel, obwohl keine Überstunden.
Nachmittag daheim. Tante kam. Ordnungen. Meinen "literarischen Lebenslauf" für die RAVAG geschrieben. Das Gedicht vom 6.9. doch aufgenommen in die Sammlung. Dagmar ist Reitschullehrerin! - Es war noch ein genug langer Nachmittag gewesen. Ich bekam Rohscheiben. Abend in guten Gedanken verweilt. Schöner Tagesabschluß.
4h auf. 47-er wieder zu Fuß. 6h Dienstantritt. Ich traf Pauli und Bertl. Die Halle war diesmal offen, beleuchtet, und ein Nachtwächter war drin.
Bis 7,30 nichts los. Ich ging allein herum. Über die "Ausgestaltung", von meiner jetzigen Warte aus, nachgedacht. Nun kam Eine von "Wiener Plastik". Um 8h schon manche da.
Um 7h gekommen. Morgen muß ich eine Stunde früher dort sein.
Sie sperrtetn erst um 7,15 auf, viele warteten schon auf den Einlaß.
Gestern nachmittag, als ich fort war, ist viel gemacht worden. Ich ging
im (diesmal beleuchteten) Objekt umher.
8,45: Etwas mehr Betrieb als gestern.
10: Es wird viel gearbeitet.
12: Teils herumgegangen, teils (diesmal bei Wr. Plastik) gesessen.
Die Zeit verging geschwinder.
13,45: Bis jetzt keine Mädchen.- Die ganze Zeit gesessen.
Schon zeitig, genau um 14h, abgelöst. Ich komme diesmal wahrscheinlich
nicht zur Modeschau.
Nachmittag ging Mama mit Fini auf die Linzerstraße. Ich trieb C Hemie.
Am Abend tranken wir Wermut. Großes Verlangen nach dem Mädel. Ich möchte
aus dem Zustand heraus, in dem ich "um eine Dimension zu wenig habe".
Um 4h aufgestanden. Kühl. Ich mußte den 47-er Weg zu Fuß
machen. Der 46-er war noch fast leer. Schöne Morgendämmerung (noch daheim
betrachtet. Unterwegs war es schon heller).
Arbeiter-Zeitung unterwegs
gekauft (Radio-Kritik, aber nichts über Artmanns
Dichtersendung). Um 6h
in der Wiener Messe, aufgesperrt wurde aber erst um 6,30. Bis dahin im Hof
die Zeitung gelesen.
Bis 7 gar nichts los. Ich ging in der unerleuchteten Halle auf und ab und
dachte an meine Gedichte, die die Natur so heilend für den Menschen zeigen.
Auch uUm 7,30 noch wenig Betrieb.
8,30: Es wird schon ein bißchen gearbeitet.
Brandweiner ist immer noch uneingerichtet.
Vor 9 ziehen manche Waren und die letzten Handwerker ein.
9,10. Hochbetrieb. Die große Kommission ging durch.
11h: Arbeit an allen Ständen, Beleuchtungen schon in Betrieb. Es wird
fleißig eingerichtet.
Ich ging teilweises herum, teils saß ich bei "Wr. Plastik". 12,30. Zeit
verging rascher. Es war mit den Leuten von "Wr. Plastik" (und überhaupt)
recht gemütlich. Schon um 14h, ganz pünktlich, kam der gestrige Student,
mich abzulösen.
Im Gefolgschaftsraum mich abgemeldet, S 121.20 Lohn bekommen, überraschend
viel, obwohl keine Überstunden.
Nachmittag daheim. Tante kam. Ordnungen. Meinen "literarischen Lebenslauf"
für die RAVAG geschrieben. Das Gedicht vom 6.9.
doch aufgenommen in die
Sammlung. Dagmar ist Reitschullehrerin! - Es war noch ein genug langer
Nachmittag gewesen. Ich bekam Rohscheiben. Abend in guten Gedanken verweilt.
Schöner Tagesabschluß.
4h auf. 47-er wieder zu Fuß. 6h Dienstantritt. Ich traf Pauli und Bertl.
Die Halle war diesmal offen, beleuchtet, und ein Nachtwächter war drin.
Bis 7,30 nichts los. Ich ging allein herum. Über die "Ausgestaltung",
von meiner jetzigen Warte aus, nachgedacht. Nun kam Eine von "Wiener Plastik".
Um 8h schon manche da.
Okopenko, Andreas:
Tagebuch 01.09.1950–30.09.1950.
Digitale Edition, hrsg. von Roland
Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno
Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische
Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0,
21.11.2019. URL:
https://edition.onb.ac.at/
Ältere Versionen: siehe Archiv
Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.
LinksJegliche Nutzung der Digitalisate muss mit dem Rechtsnachfolger von Andreas Okopenko, August Bisinger, individuell abgeklärt werden.