In die NW gegangen. Dort waren viele. Ilse Perl, Eisenreich; Polakovics; Artmann, Altmann, Kein, Fritsch, Cap, Stebnzl, als ich kam. Fritsch, Artmann und Altmann hatten neue Gedichte. Sie nähern sich alle einer gemeinsamenLinie, auf der auch ich stehe.die in meiner Nähe verläuft.

Eisenreich sagte mir, daß von mir noch manches in den Almanach kommen würde. Mein Gedicht "Vom Wert der Bildung" gefiel ihm. Artmann und Altmann gefielen meine Martini-Gedanken. Fritsch gefiel mir ausgezeichnet. Politische Diskussion mit Stenzl, dann angenehmere mit Artmann am späten Nachhauseweg über das Menschenerfreuende der Literatur. Halb zwölf erst heim.

Mi 6 9 50:

5h auf.7,00 Dienstantritt. Ganz allein, nur gelegentlich ein Hand-werker in der Maka-Halle. Ich dachte über die Blaue Dissertation und meine neueren Gedichte nach. Angenehm. Mich freut, dass ich heute nm. schon um zwei frei habe. Tante kam gestern schon vom Land zurück, sie war bei Mama und wird heute wieder kommen. Die Feuermelder wurden in Betrieb gesetzgt.

Bertoli-Gruppe kam, ging wieder, Feuerwehr inspizierte, dann bis auf einen Handwerker in der Makahalle wieder allein.

9,00.

Hammer und einige andere, auch von anderen Ständen schon, kamen. Nun, glaube ich, wird es lebhafter.

Bald aber gingen alle wieder, und die Besengarde der Burschen kam, unter ihnen ein Student. Die Zeit verging rascher.

Es wurde 11,l0, bis die gingen. Dann war ich wieder ganz allein. Nun nach viertel 12 kamen Leute von der "Wiener Plastik", die endlich das Alte niederrissen. Lebhafter.

Keine Mittagspause, erst um 14h die Ablöse für heute.

Dann gehe ich heim.

/Die Leute von der "Wiener Plastik" arbeiteten, in der Maka-Koje wurde schliesslich auch zu arbeiten begonnen, und die Buchstabenkleber kamen in unsere Halle./

Um 14,15 wurde ich abgelöst, meldete mich ab und fuhr heim.

Daheim nach der geeigneten Verfassung von Vormittag zu dichten versucht; aber vergebens; die Stimmung fiel ab.

Zeitig niedergelegt. Beim Fenster noch kurz den herrlichen anherbstenden Abend bewundert, kühl, wenn auch noch windstill und gar nicht rauh; so mild; die Sternbilder, die eigen klare Luft draussen ... Der Tag war immerhin sehr warm.

Tante war gestern und heute bei Mama.

Do 7 9 50:

Um 7h gekommen. 7,30: Elektriker kamen. Geredet. Den Spruch gelernt "Boshaft wie ein ganzer Wald von Affen". 7,45 kamen Transporter für "Wiener Plastik". Dann wieder fast allein. Polizist redete mit mir über Chemie und Mathematik. Gegen 9h wurde es wieder lebendiger.

- Dann kamen wieder nur einige, die warteten. - Inspektion von der Messe aus; vermeintlicher Hinausschmiß eines vom Maka-Werk.

- Dem Polizisten Chemisches beigebracht. Es ist 3/4 10 geworden.

- Noch eine genauere Chemieunterweisung, Gespräch mit dem Polizisten. Er ist verheiratet, hat 2 Kinder, eines davon schon schulpflichtig, und er selbst möchte noch die Matura machen. Ein Autodidakt, der gern Kurse besuchen täte ... Es sind doch interessante Typen da zu beobachten. (l0h).

Länger wieder fast allein. - Schon viele Lastautos im Hof. In unserer Halle immer noch kein Betrieb.

In die NW gegangen. Dort waren viele. Ilse Perl, Eisenreich; Polakovics; Artmann, Altmann, Kein, Fritsch, Cap, Stenzl, als ich kam. Fritsch, Artmann und Altmann hatten neue Gedichte. Sie nähern sich alle einer gemeinsamenLinie, die in meiner Nähe verläuft.

Eisenreich sagte mir, daß von mir noch manches in den Almanach kommen würde. Mein Gedicht "Vom Wert der Bildung" gefiel ihm. Artmann und Altmann gefielen meine Martini-Gedanken. Fritsch gefiel mir ausgezeichnet. Politische Diskussion mit Stenzl, dann angenehmere mit Artmann am späten Nachhauseweg über das Menschenerfreuende der Literatur. Halb zwölf erst heim.

Mi 6 9 50:

5h auf.7,00 Dienstantritt. Ganz allein, nur gelegentlich ein Handwerker in der Maka-Halle. Ich dachte über die Blaue Dissertation und meine neueren Gedichte nach. Angenehm. Mich freut, dass ich heute nm. schon um zwei frei habe. Tante kam gestern schon vom Land zurück, sie war bei Mama und wird heute wieder kommen. Die Feuermelder wurden in Betrieb gesetzt.

Bertoli-Gruppe kam, ging wieder, Feuerwehr inspizierte, dann bis auf einen Handwerker in der Makahalle wieder allein.

9,00.

Hammer und einige andere, auch von anderen Ständen schon, kamen. Nun, glaube ich, wird es lebhafter.

Bald aber gingen alle wieder, und die Besengarde der Burschen kam, unter ihnen ein Student. Die Zeit verging rascher.

Es wurde 11,l0, bis die gingen. Dann war ich wieder ganz allein. Nun nach viertel 12 kamen Leute von der "Wiener Plastik", die endlich das Alte niederrissen. Lebhafter.

Keine Mittagspause, erst um 14h die Ablöse für heute.

Dann gehe ich heim.

/Die Leute von der "Wiener Plastik" arbeiteten, in der Maka-Koje wurde schliesslich auch zu arbeiten begonnen, und die Buchstabenkleber kamen in unsere Halle./

Um 14,15 wurde ich abgelöst, meldete mich ab und fuhr heim.

Daheim nach der geeigneten Verfassung von Vormittag zu dichten versucht; aber vergebens; die Stimmung fiel ab.

Zeitig niedergelegt. Beim Fenster noch kurz den herrlichen anherbstenden Abend bewundert, kühl, wenn auch noch windstill und gar nicht rauh; so mild; die Sternbilder, die eigen klare Luft draussen ... Der Tag war immerhin sehr warm.

Tante war gestern und heute bei Mama.

Do 7 9 50:

Um 7h gekommen. 7,30: Elektriker kamen. Geredet. Den Spruch gelernt "Boshaft wie ein ganzer Wald von Affen". 7,45 kamen Transporter für "Wiener Plastik". Dann wieder fast allein. Polizist redete mit mir über Chemie und Mathematik. Gegen 9h wurde es wieder lebendiger.

- Dann kamen wieder nur einige, die warteten. - Inspektion von der Messe aus; vermeintlicher Hinausschmiß eines vom Maka-Werk.

- Dem Polizisten Chemisches beigebracht. Es ist 3/4 10 geworden.

- Noch eine genauere Chemieunterweisung, Gespräch mit dem Polizisten. Er ist verheiratet, hat 2 Kinder, eines davon schon schulpflichtig, und er selbst möchte noch die Matura machen. Ein Autodidakt, der gern Kurse besuchen täte ... Es sind doch interessante Typen da zu beobachten. (l0h).

Länger wieder fast allein. - Schon viele Lastautos im Hof. In unserer Halle immer noch kein Betrieb.

In die NW gegangen. Dort waren viele. Ilse Perl, Eisenreich;
Polakovics; Artmann, Altmann, Kein, Fritsch, Cap, Stebnzl, als ich
kam. Fritsch, Artmann und Altmann hatten neue Gedichte. Sie
nähern sich alle einer gemeinsamenLinie, auf der auch ich stehe.die in meiner Nähe verläuft.

Eisenreich sagte mir, daß von mir noch manches in den Almanach kommen würde.
Mein Gedicht "Vom Wert der Bildung" gefiel ihm. Artmann und Altmann gefielen
meine Martini-Gedanken. Fritsch gefiel mir ausgezeichnet. Politische Diskussion
mit Stenzl, dann angenehmere mit Artmann am späten Nachhauseweg über das
Menschenerfreuende der Literatur. Halb zwölf erst heim.

Mi 6 9 50:

5h auf.7,00 Dienstantritt. Ganz allein, nur gelegentlich ein Hand-
werker in der Maka-Halle. Ich dachte über die Blaue Dissertation
und meine neueren Gedichte nach. Angenehm. Mich freut, dass ich
heute nm. schon um zwei frei habe. Tante kam gestern schon
vom Land zurück, sie war bei Mama und wird heute wieder kommen.
Die Feuermelder wurden in Betrieb gesetzgt.

Bertoli-Gruppe kam, ging wieder, Feuerwehr inspizierte,
dann bis auf einen Handwerker in der Makahalle wieder allein.

9,00.

Hammer und einige andere, auch von anderen Ständen schon, kamen.
Nun, glaube ich, wird es lebhafter.

Bald aber gingen alle wieder, und die Besengarde der Burschen
kam, unter ihnen ein Student. Die Zeit verging rascher.

Es wurde 11,l0, bis die gingen. Dann war ich wieder ganz allein.
Nun nach viertel 12 kamen Leute von der "Wiener Plastik",
die endlich das Alte niederrissen. Lebhafter.

Keine Mittagspause, erst um 14h die Ablöse für heute.

Dann gehe ich heim.

/Die Leute von der "Wiener Plastik" arbeiteten, in der
Maka-Koje wurde schliesslich auch zu arbeiten begonnen,
und die Buchstabenkleber kamen in unsere Halle./

Um 14,15 wurde ich abgelöst, meldete mich ab und fuhr heim.

Daheim nach der geeigneten Verfassung von Vormittag zu dichten
versucht; aber vergebens; die Stimmung fiel ab.

Zeitig niedergelegt. Beim Fenster noch kurz den herrlichen
anherbstenden Abend bewundert, kühl, wenn auch noch windstill
und gar nicht rauh; so mild; die Sternbilder, die eigen klare
Luft draussen ... Der Tag war immerhin sehr warm.

Tante war gestern und heute bei Mama.

Do 7 9 50:

Um 7h gekommen. 7,30: Elektriker kamen. Geredet. Den Spruch gelernt
"Boshaft wie ein ganzer Wald von Affen". 7,45 kamen Transporter für
"Wiener Plastik". Dann wieder fast allein. Polizist redete mit mir über
Chemie und Mathematik. Gegen 9h wurde es wieder lebendiger.

- Dann kamen wieder nur einige, die warteten. - Inspektion von der
Messe aus; vermeintlicher Hinausschmiß eines vom Maka-Werk.

- Dem Polizisten Chemisches beigebracht. Es ist 3/4 10 geworden.

- Noch eine genauere Chemieunterweisung, Gespräch mit dem Polizisten.
Er ist verheiratet, hat 2 Kinder, eines davon schon schulpflichtig,
und er selbst möchte noch die Matura machen. Ein Autodidakt, der
gern Kurse besuchen täte ... Es sind doch interessante Typen da zu
beobachten. (l0h).

Länger wieder fast allein. - Schon viele Lastautos im Hof. In unserer
Halle immer noch kein Betrieb.

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In die NW gegangen. Dort waren viele. Ilse Perl, Eisenreich; Polakovics; Artmann, Altmann, Kein, Fritsch, Cap, Stebnzl, als ich kam. Fritsch, Artmann und Altmann hatten neue Gedichte. Sie nähern sich alle einer gemeinsamenLinie, auf der auch ich stehe.die in meiner Nähe verläuft.

Eisenreich sagte mir, daß von mir noch manches in den Almanach kommen würde. Mein Gedicht "Vom Wert der Bildung" gefiel ihm. Artmann und Altmann gefielen meine Martini-Gedanken. Fritsch gefiel mir ausgezeichnet. Politische Diskussion mit Stenzl, dann angenehmere mit Artmann am späten Nachhauseweg über das Menschenerfreuende der Literatur. Halb zwölf erst heim.

Mi 6 9 50:

5h auf.7,00 Dienstantritt. Ganz allein, nur gelegentlich ein Hand-werker in der Maka-Halle. Ich dachte über die Blaue Dissertation und meine neueren Gedichte nach. Angenehm. Mich freut, dass ich heute nm. schon um zwei frei habe. Tante kam gestern schon vom Land zurück, sie war bei Mama und wird heute wieder kommen. Die Feuermelder wurden in Betrieb gesetzgt.

Bertoli-Gruppe kam, ging wieder, Feuerwehr inspizierte, dann bis auf einen Handwerker in der Makahalle wieder allein.

9,00.

Hammer und einige andere, auch von anderen Ständen schon, kamen. Nun, glaube ich, wird es lebhafter.

Bald aber gingen alle wieder, und die Besengarde der Burschen kam, unter ihnen ein Student. Die Zeit verging rascher.

Es wurde 11,l0, bis die gingen. Dann war ich wieder ganz allein. Nun nach viertel 12 kamen Leute von der "Wiener Plastik", die endlich das Alte niederrissen. Lebhafter.

Keine Mittagspause, erst um 14h die Ablöse für heute.

Dann gehe ich heim.

/Die Leute von der "Wiener Plastik" arbeiteten, in der Maka-Koje wurde schliesslich auch zu arbeiten begonnen, und die Buchstabenkleber kamen in unsere Halle./

Um 14,15 wurde ich abgelöst, meldete mich ab und fuhr heim.

Daheim nach der geeigneten Verfassung von Vormittag zu dichten versucht; aber vergebens; die Stimmung fiel ab.

Zeitig niedergelegt. Beim Fenster noch kurz den herrlichen anherbstenden Abend bewundert, kühl, wenn auch noch windstill und gar nicht rauh; so mild; die Sternbilder, die eigen klare Luft draussen ... Der Tag war immerhin sehr warm.

Tante war gestern und heute bei Mama.

Do 7 9 50:

Um 7h gekommen. 7,30: Elektriker kamen. Geredet. Den Spruch gelernt "Boshaft wie ein ganzer Wald von Affen". 7,45 kamen Transporter für "Wiener Plastik". Dann wieder fast allein. Polizist redete mit mir über Chemie und Mathematik. Gegen 9h wurde es wieder lebendiger.

- Dann kamen wieder nur einige, die warteten. - Inspektion von der Messe aus; vermeintlicher Hinausschmiß eines vom Maka-Werk.

- Dem Polizisten Chemisches beigebracht. Es ist 3/4 10 geworden.

- Noch eine genauere Chemieunterweisung, Gespräch mit dem Polizisten. Er ist verheiratet, hat 2 Kinder, eines davon schon schulpflichtig, und er selbst möchte noch die Matura machen. Ein Autodidakt, der gern Kurse besuchen täte ... Es sind doch interessante Typen da zu beobachten. (l0h).

Länger wieder fast allein. - Schon viele Lastautos im Hof. In unserer Halle immer noch kein Betrieb.

In die NW gegangen. Dort waren viele. Ilse Perl, Eisenreich; Polakovics; Artmann, Altmann, Kein, Fritsch, Cap, Stenzl, als ich kam. Fritsch, Artmann und Altmann hatten neue Gedichte. Sie nähern sich alle einer gemeinsamenLinie, die in meiner Nähe verläuft.

Eisenreich sagte mir, daß von mir noch manches in den Almanach kommen würde. Mein Gedicht "Vom Wert der Bildung" gefiel ihm. Artmann und Altmann gefielen meine Martini-Gedanken. Fritsch gefiel mir ausgezeichnet. Politische Diskussion mit Stenzl, dann angenehmere mit Artmann am späten Nachhauseweg über das Menschenerfreuende der Literatur. Halb zwölf erst heim.

Mi 6 9 50:

5h auf.7,00 Dienstantritt. Ganz allein, nur gelegentlich ein Handwerker in der Maka-Halle. Ich dachte über die Blaue Dissertation und meine neueren Gedichte nach. Angenehm. Mich freut, dass ich heute nm. schon um zwei frei habe. Tante kam gestern schon vom Land zurück, sie war bei Mama und wird heute wieder kommen. Die Feuermelder wurden in Betrieb gesetzt.

Bertoli-Gruppe kam, ging wieder, Feuerwehr inspizierte, dann bis auf einen Handwerker in der Makahalle wieder allein.

9,00.

Hammer und einige andere, auch von anderen Ständen schon, kamen. Nun, glaube ich, wird es lebhafter.

Bald aber gingen alle wieder, und die Besengarde der Burschen kam, unter ihnen ein Student. Die Zeit verging rascher.

Es wurde 11,l0, bis die gingen. Dann war ich wieder ganz allein. Nun nach viertel 12 kamen Leute von der "Wiener Plastik", die endlich das Alte niederrissen. Lebhafter.

Keine Mittagspause, erst um 14h die Ablöse für heute.

Dann gehe ich heim.

/Die Leute von der "Wiener Plastik" arbeiteten, in der Maka-Koje wurde schliesslich auch zu arbeiten begonnen, und die Buchstabenkleber kamen in unsere Halle./

Um 14,15 wurde ich abgelöst, meldete mich ab und fuhr heim.

Daheim nach der geeigneten Verfassung von Vormittag zu dichten versucht; aber vergebens; die Stimmung fiel ab.

Zeitig niedergelegt. Beim Fenster noch kurz den herrlichen anherbstenden Abend bewundert, kühl, wenn auch noch windstill und gar nicht rauh; so mild; die Sternbilder, die eigen klare Luft draussen ... Der Tag war immerhin sehr warm.

Tante war gestern und heute bei Mama.

Do 7 9 50:

Um 7h gekommen. 7,30: Elektriker kamen. Geredet. Den Spruch gelernt "Boshaft wie ein ganzer Wald von Affen". 7,45 kamen Transporter für "Wiener Plastik". Dann wieder fast allein. Polizist redete mit mir über Chemie und Mathematik. Gegen 9h wurde es wieder lebendiger.

- Dann kamen wieder nur einige, die warteten. - Inspektion von der Messe aus; vermeintlicher Hinausschmiß eines vom Maka-Werk.

- Dem Polizisten Chemisches beigebracht. Es ist 3/4 10 geworden.

- Noch eine genauere Chemieunterweisung, Gespräch mit dem Polizisten. Er ist verheiratet, hat 2 Kinder, eines davon schon schulpflichtig, und er selbst möchte noch die Matura machen. Ein Autodidakt, der gern Kurse besuchen täte ... Es sind doch interessante Typen da zu beobachten. (l0h).

Länger wieder fast allein. - Schon viele Lastautos im Hof. In unserer Halle immer noch kein Betrieb.

In die NW gegangen. Dort waren viele. Ilse Perl, Eisenreich;
Polakovics; Artmann, Altmann, Kein, Fritsch, Cap, Stebnzl, als ich
kam. Fritsch, Artmann und Altmann hatten neue Gedichte. Sie
nähern sich alle einer gemeinsamenLinie, auf der auch ich stehe.die in meiner Nähe verläuft.

Eisenreich sagte mir, daß von mir noch manches in den Almanach kommen würde.
Mein Gedicht "Vom Wert der Bildung" gefiel ihm. Artmann und Altmann gefielen
meine Martini-Gedanken. Fritsch gefiel mir ausgezeichnet. Politische Diskussion
mit Stenzl, dann angenehmere mit Artmann am späten Nachhauseweg über das
Menschenerfreuende der Literatur. Halb zwölf erst heim.

Mi 6 9 50:

5h auf.7,00 Dienstantritt. Ganz allein, nur gelegentlich ein Hand-
werker in der Maka-Halle. Ich dachte über die Blaue Dissertation
und meine neueren Gedichte nach. Angenehm. Mich freut, dass ich
heute nm. schon um zwei frei habe. Tante kam gestern schon
vom Land zurück, sie war bei Mama und wird heute wieder kommen.
Die Feuermelder wurden in Betrieb gesetzgt.

Bertoli-Gruppe kam, ging wieder, Feuerwehr inspizierte,
dann bis auf einen Handwerker in der Makahalle wieder allein.

9,00.

Hammer und einige andere, auch von anderen Ständen schon, kamen.
Nun, glaube ich, wird es lebhafter.

Bald aber gingen alle wieder, und die Besengarde der Burschen
kam, unter ihnen ein Student. Die Zeit verging rascher.

Es wurde 11,l0, bis die gingen. Dann war ich wieder ganz allein.
Nun nach viertel 12 kamen Leute von der "Wiener Plastik",
die endlich das Alte niederrissen. Lebhafter.

Keine Mittagspause, erst um 14h die Ablöse für heute.

Dann gehe ich heim.

/Die Leute von der "Wiener Plastik" arbeiteten, in der
Maka-Koje wurde schliesslich auch zu arbeiten begonnen,
und die Buchstabenkleber kamen in unsere Halle./

Um 14,15 wurde ich abgelöst, meldete mich ab und fuhr heim.

Daheim nach der geeigneten Verfassung von Vormittag zu dichten
versucht; aber vergebens; die Stimmung fiel ab.

Zeitig niedergelegt. Beim Fenster noch kurz den herrlichen
anherbstenden Abend bewundert, kühl, wenn auch noch windstill
und gar nicht rauh; so mild; die Sternbilder, die eigen klare
Luft draussen ... Der Tag war immerhin sehr warm.

Tante war gestern und heute bei Mama.

Do 7 9 50:

Um 7h gekommen. 7,30: Elektriker kamen. Geredet. Den Spruch gelernt
"Boshaft wie ein ganzer Wald von Affen". 7,45 kamen Transporter für
"Wiener Plastik". Dann wieder fast allein. Polizist redete mit mir über
Chemie und Mathematik. Gegen 9h wurde es wieder lebendiger.

- Dann kamen wieder nur einige, die warteten. - Inspektion von der
Messe aus; vermeintlicher Hinausschmiß eines vom Maka-Werk.

- Dem Polizisten Chemisches beigebracht. Es ist 3/4 10 geworden.

- Noch eine genauere Chemieunterweisung, Gespräch mit dem Polizisten.
Er ist verheiratet, hat 2 Kinder, eines davon schon schulpflichtig,
und er selbst möchte noch die Matura machen. Ein Autodidakt, der
gern Kurse besuchen täte ... Es sind doch interessante Typen da zu
beobachten. (l0h).

Länger wieder fast allein. - Schon viele Lastautos im Hof. In unserer
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ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.09.1950–30.09.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19500901-19500930/methods/sdef:TEI/get?mode=p_7

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