Ich forcierte alle Gespräche, die auf mein literarisches Weiterkommen sowie auf meine Geschicklichkeit im Büro hinweisen konnten, und setzte ihren Bemerkungen über die "fürchterliche" Chemie nicht so großen Widerstand wie sonst entgegen. Zwar braucht alles seine Vorbereitungs-zeit, selbst was meine eigene Verfassung anbelangt. Aber ich fühle, daß etwas geschieht, um die "Katastrophe", von der Pailer sprach, zu beschleunigen. Wir alle werden aus einem unhaltbar gewordenen Zustand befreit werden.

Wetter sehr anregend, Nebel ..., warm. Ich habe den großen Wunsch nach einem geliebten Mäsdchen, nach der gemeinsamen Hingabe.

Mo, 9 10 50:

Labor. Nach Mittag heim. Mama ging zu Fini, ich trieb chemische Versuche. Großen Wunsch nach dem Mädchen.

Radio gehört. Ich schrieb das "Gedicht aus einem Laboratorium". Meine metallene Serie ...

Di, 10 10 50:

Zeitig auf, wegen der ersten Galinowsky-Vorlesung.

Im Laboratorium das Keton gemacht. Nachmittag zu Polakovics gefahren. Der war nicht zu Hause. Deshalb zu Artmann. Über den "Keller" (die Sezession von den "Neuen Wegen") gesprochen, über moderene Richtungen, meinen Metallstil; Schnaps getrunken, mit Artmann Paddy in den Kinder-garten begleitet, dann zu den "Neuen Wegen". Das Oktoberheft erscheint verspätet. Almanach usw., Problematikerkreis trennte sich von uns, wir übersiedelten in den Redaktionsvorraum. Früher als sonst aus.

Ich bin mit der VdS-Sache unversehens in etwas hineingeschlittert. Mit Kein, Polakovics und Artmann heim. Donnerstag halten Artmann und Altmann einen wichtigen Nachmittag ab.

Mi, 11 10 50:

Keine Ausbeute an Keton! Dann im wässerigen Anteil 1,5 g (= theor.) gefunden. Triumph. Abgegeben, bestätigt.

Morgen beginne ich 10 und 11. (16 sind im ganzen.)

Warm, auch Regen.

Ich trieb zuhaus Chemie, wollte dann eine Einladung an Hilde Schinko schreiben, aber dann gab ichs auf und hörte nur Radio. Eintragungen.

Do, 12 10 50:

Zeitig auf. Gali. Mit Groh zu Pienicka gegangen, NH3 gekauft.

Vor Mittag zu Weißenborn. Der ist gegenwärtig beschäftigungslos, schreibt an einem sehr flüssigen Roman, hat aber auch gute neue Gedichte geschrieben. Meine Impressionen, vor allem aber der Gassen-Gang, gefallen ihm.

Heim. Nachmittag zu Artmann. Mein Gassen-Gang kommt in den "Keller", mein Vorwort auch usw. Wortsalate aufgenommen, abwechselnd er und ich. Er hat gute Sachen geschrieben. Angenehme Stimmung. Später kam Altmann. Auch er brachte gute Sachen zum Vorschein, ich las sie vor. Sehr angeregt fortgegangen.

Fr, 13 10 50:

In guter Stimmung aufgestanden. Erste Kuffner-Vorlesung über Methodik. "Probe auf Bestellung" von Wittmann bekommen. Sie ist nun Nummer 11. Ich machte die 10-er: o-p-Br-Benzoylbenzoesäure. -

Wird für uns im Frühjahr die Übersiedlung aktuell?

Sa, 14 10 50:

"Die Stimme des Herzens ist kalt geworden". Ein Gedicht. Nm. Ordnungen, Tante kam, Gespräche über die Lage.

Ich forcierte alle Gespräche, die auf mein literarisches Weiterkommen sowie auf meine Geschicklichkeit im Büro hinweisen konnten, und setzte ihren Bemerkungen über die "fürchterliche" Chemie nicht so großen Widerstand wie sonst entgegen. Zwar braucht alles seine Vorbereitungszeit, selbst was meine eigene Verfassung anbelangt. Aber ich fühle, daß etwas geschieht, um die "Katastrophe", von der Pailer sprach, zu beschleunigen. Wir alle werden aus einem unhaltbar gewordenen Zustand befreit werden.

Wetter sehr anregend, Nebel ..., warm. Ich habe den großen Wunsch nach einem geliebten Mädchen, nach der gemeinsamen Hingabe.

Mo, 9 10 50:

Labor. Nach Mittag heim. Mama ging zu Fini, ich trieb chemische Versuche. Großen Wunsch nach dem Mädchen.

Radio gehört. Ich schrieb das "Gedicht aus einem Laboratorium". Meine metallene Serie ...

Di, 10 10 50:

Zeitig auf, wegen der ersten Galinowsky-Vorlesung.

Im Laboratorium das Keton gemacht. Nachmittag zu Polakovics gefahren. Der war nicht zu Hause. Deshalb zu Artmann. Über den "Keller" (die Sezession von den "Neuen Wegen") gesprochen, über moderne Richtungen, meinen Metallstil; Schnaps getrunken, mit Artmann Paddy in den Kindergarten begleitet, dann zu den "Neuen Wegen". Das Oktoberheft erscheint verspätet. Almanach usw., Problematikerkreis trennte sich von uns, wir übersiedelten in den Redaktionsvorraum. Früher als sonst aus.

Ich bin mit der VdS-Sache unversehens in etwas hineingeschlittert. Mit Kein, Polakovics und Artmann heim. Donnerstag halten Artmann und Altmann einen wichtigen Nachmittag ab.

Mi, 11 10 50:

Keine Ausbeute an Keton! Dann im wässerigen Anteil 1,5 g (= theor.) gefunden. Triumph. Abgegeben, bestätigt.

Morgen beginne ich 10 und 11. (16 sind im ganzen.)

Warm, auch Regen.

Ich trieb zuhaus Chemie, wollte dann eine Einladung an Hilde Schinko schreiben, aber dann gab ichs auf und hörte nur Radio. Eintragungen.

Do, 12 10 50:

Zeitig auf. Gali. Mit Groh zu Pienicka gegangen, NH3 gekauft.

Vor Mittag zu Weißenborn. Der ist gegenwärtig beschäftigungslos, schreibt an einem sehr flüssigen Roman, hat aber auch gute Gedichte geschrieben. Meine Impressionen, vor allem aber der Gassen-Gang, gefallen ihm.

Heim. Nachmittag zu Artmann. Mein Gassen-Gang kommt in den "Keller", mein Vorwort auch usw. Wortsalate aufgenommen, abwechselnd er und ich. Er hat gute Sachen geschrieben. Angenehme Stimmung. Später kam Altmann. Auch er brachte gute Sachen zum Vorschein, ich las sie vor. Sehr angeregt fortgegangen.

Fr, 13 10 50:

In guter Stimmung aufgestanden. Erste Kuffner-Vorlesung über Methodik. "Probe auf Bestellung" von Wittmann bekommen. Sie ist nun Nummer 11. Ich machte die 10-er: o-p-Br-Benzoylbenzoesäure. -

Wird für uns im Frühjahr die Übersiedlung aktuell?

Sa, 14 10 50:

"Die Stimme des Herzens ist kalt geworden". Ein Gedicht. Nm. Ordnungen, Tante kam, Gespräche über die Lage.

Ich forcierte alle Gespräche, die auf mein literarisches Weiterkommen
sowie auf meine Geschicklichkeit im Büro hinweisen konnten, und setzte
ihren Bemerkungen über die "fürchterliche" Chemie nicht so großen
Widerstand wie sonst entgegen. Zwar braucht alles seine Vorbereitungs-
zeit, selbst was meine eigene Verfassung anbelangt. Aber ich fühle,
daß etwas geschieht, um die "Katastrophe", von der Pailer sprach,
zu beschleunigen. Wir alle werden aus einem unhaltbar gewordenen
Zustand befreit werden.

Wetter sehr anregend, Nebel ..., warm. Ich habe den großen Wunsch nach einem
geliebten Mäsdchen, nach der gemeinsamen Hingabe.

Mo, 9 10 50:

Labor. Nach Mittag heim. Mama ging zu Fini, ich trieb
chemische Versuche. Großen Wunsch nach dem Mädchen.

Radio gehört. Ich schrieb das "Gedicht aus einem Laboratorium".
Meine metallene Serie ...

Di, 10 10 50:

Zeitig auf, wegen der ersten Galinowsky-Vorlesung.

Im Laboratorium das Keton gemacht. Nachmittag zu Polakovics gefahren.
Der war nicht zu Hause. Deshalb zu Artmann. Über den "Keller" (die
Sezession von den "Neuen Wegen") gesprochen, über moderene Richtungen,
meinen Metallstil; Schnaps getrunken, mit Artmann Paddy in den Kinder-
garten begleitet, dann zu den "Neuen Wegen". Das Oktoberheft erscheint
verspätet. Almanach usw., Problematikerkreis trennte sich von uns, wir
übersiedelten in den Redaktionsvorraum. Früher als sonst aus.

Ich bin mit der VdS-Sache unversehens in etwas hineingeschlittert.
Mit Kein, Polakovics und Artmann heim. Donnerstag halten Artmann und
Altmann einen wichtigen Nachmittag ab.

Mi, 11 10 50:

Keine Ausbeute an Keton! Dann im wässerigen Anteil
1,5 g (= theor.) gefunden. Triumph. Abgegeben, bestätigt.

Morgen beginne ich 10 und 11. (16 sind im ganzen.)

Warm, auch Regen.

Ich trieb zuhaus Chemie, wollte dann eine Einladung an Hilde Schinko
schreiben, aber dann gab ichs auf und hörte nur Radio. Eintragungen.

Do, 12 10 50:

Zeitig auf. Gali. Mit Groh zu Pienicka gegangen, NH3
gekauft.

Vor Mittag zu Weißenborn. Der ist gegenwärtig beschäftigungslos,
schreibt an einem sehr flüssigen Roman, hat aber auch gute neue
Gedichte geschrieben. Meine Impressionen, vor allem aber der
Gassen-Gang, gefallen ihm.

Heim. Nachmittag zu Artmann. Mein Gassen-Gang kommt in den "Keller",
mein Vorwort auch usw. Wortsalate aufgenommen, abwechselnd er und ich.
Er hat gute Sachen geschrieben. Angenehme Stimmung. Später kam Altmann.
Auch er brachte gute Sachen zum Vorschein, ich las sie vor. Sehr angeregt
fortgegangen.

Fr, 13 10 50:

In guter Stimmung aufgestanden. Erste Kuffner-Vorlesung
über Methodik. "Probe auf Bestellung" von Wittmann bekommen. Sie ist
nun Nummer 11. Ich machte die 10-er: o-p-Br-Benzoylbenzoesäure. -

Wird für uns im Frühjahr die Übersiedlung aktuell?

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Nm. Ordnungen, Tante kam, Gespräche über die Lage.

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Ich forcierte alle Gespräche, die auf mein literarisches Weiterkommen sowie auf meine Geschicklichkeit im Büro hinweisen konnten, und setzte ihren Bemerkungen über die "fürchterliche" Chemie nicht so großen Widerstand wie sonst entgegen. Zwar braucht alles seine Vorbereitungs-zeit, selbst was meine eigene Verfassung anbelangt. Aber ich fühle, daß etwas geschieht, um die "Katastrophe", von der Pailer sprach, zu beschleunigen. Wir alle werden aus einem unhaltbar gewordenen Zustand befreit werden.

Wetter sehr anregend, Nebel ..., warm. Ich habe den großen Wunsch nach einem geliebten Mäsdchen, nach der gemeinsamen Hingabe.

Mo, 9 10 50:

Labor. Nach Mittag heim. Mama ging zu Fini, ich trieb chemische Versuche. Großen Wunsch nach dem Mädchen.

Radio gehört. Ich schrieb das "Gedicht aus einem Laboratorium". Meine metallene Serie ...

Di, 10 10 50:

Zeitig auf, wegen der ersten Galinowsky-Vorlesung.

Im Laboratorium das Keton gemacht. Nachmittag zu Polakovics gefahren. Der war nicht zu Hause. Deshalb zu Artmann. Über den "Keller" (die Sezession von den "Neuen Wegen") gesprochen, über moderene Richtungen, meinen Metallstil; Schnaps getrunken, mit Artmann Paddy in den Kinder-garten begleitet, dann zu den "Neuen Wegen". Das Oktoberheft erscheint verspätet. Almanach usw., Problematikerkreis trennte sich von uns, wir übersiedelten in den Redaktionsvorraum. Früher als sonst aus.

Ich bin mit der VdS-Sache unversehens in etwas hineingeschlittert. Mit Kein, Polakovics und Artmann heim. Donnerstag halten Artmann und Altmann einen wichtigen Nachmittag ab.

Mi, 11 10 50:

Keine Ausbeute an Keton! Dann im wässerigen Anteil 1,5 g (= theor.) gefunden. Triumph. Abgegeben, bestätigt.

Morgen beginne ich 10 und 11. (16 sind im ganzen.)

Warm, auch Regen.

Ich trieb zuhaus Chemie, wollte dann eine Einladung an Hilde Schinko schreiben, aber dann gab ichs auf und hörte nur Radio. Eintragungen.

Do, 12 10 50:

Zeitig auf. Gali. Mit Groh zu Pienicka gegangen, NH3 gekauft.

Vor Mittag zu Weißenborn. Der ist gegenwärtig beschäftigungslos, schreibt an einem sehr flüssigen Roman, hat aber auch gute neue Gedichte geschrieben. Meine Impressionen, vor allem aber der Gassen-Gang, gefallen ihm.

Heim. Nachmittag zu Artmann. Mein Gassen-Gang kommt in den "Keller", mein Vorwort auch usw. Wortsalate aufgenommen, abwechselnd er und ich. Er hat gute Sachen geschrieben. Angenehme Stimmung. Später kam Altmann. Auch er brachte gute Sachen zum Vorschein, ich las sie vor. Sehr angeregt fortgegangen.

Fr, 13 10 50:

In guter Stimmung aufgestanden. Erste Kuffner-Vorlesung über Methodik. "Probe auf Bestellung" von Wittmann bekommen. Sie ist nun Nummer 11. Ich machte die 10-er: o-p-Br-Benzoylbenzoesäure. -

Wird für uns im Frühjahr die Übersiedlung aktuell?

Sa, 14 10 50:

"Die Stimme des Herzens ist kalt geworden". Ein Gedicht. Nm. Ordnungen, Tante kam, Gespräche über die Lage.

Ich forcierte alle Gespräche, die auf mein literarisches Weiterkommen sowie auf meine Geschicklichkeit im Büro hinweisen konnten, und setzte ihren Bemerkungen über die "fürchterliche" Chemie nicht so großen Widerstand wie sonst entgegen. Zwar braucht alles seine Vorbereitungszeit, selbst was meine eigene Verfassung anbelangt. Aber ich fühle, daß etwas geschieht, um die "Katastrophe", von der Pailer sprach, zu beschleunigen. Wir alle werden aus einem unhaltbar gewordenen Zustand befreit werden.

Wetter sehr anregend, Nebel ..., warm. Ich habe den großen Wunsch nach einem geliebten Mädchen, nach der gemeinsamen Hingabe.

Mo, 9 10 50:

Labor. Nach Mittag heim. Mama ging zu Fini, ich trieb chemische Versuche. Großen Wunsch nach dem Mädchen.

Radio gehört. Ich schrieb das "Gedicht aus einem Laboratorium". Meine metallene Serie ...

Di, 10 10 50:

Zeitig auf, wegen der ersten Galinowsky-Vorlesung.

Im Laboratorium das Keton gemacht. Nachmittag zu Polakovics gefahren. Der war nicht zu Hause. Deshalb zu Artmann. Über den "Keller" (die Sezession von den "Neuen Wegen") gesprochen, über moderne Richtungen, meinen Metallstil; Schnaps getrunken, mit Artmann Paddy in den Kindergarten begleitet, dann zu den "Neuen Wegen". Das Oktoberheft erscheint verspätet. Almanach usw., Problematikerkreis trennte sich von uns, wir übersiedelten in den Redaktionsvorraum. Früher als sonst aus.

Ich bin mit der VdS-Sache unversehens in etwas hineingeschlittert. Mit Kein, Polakovics und Artmann heim. Donnerstag halten Artmann und Altmann einen wichtigen Nachmittag ab.

Mi, 11 10 50:

Keine Ausbeute an Keton! Dann im wässerigen Anteil 1,5 g (= theor.) gefunden. Triumph. Abgegeben, bestätigt.

Morgen beginne ich 10 und 11. (16 sind im ganzen.)

Warm, auch Regen.

Ich trieb zuhaus Chemie, wollte dann eine Einladung an Hilde Schinko schreiben, aber dann gab ichs auf und hörte nur Radio. Eintragungen.

Do, 12 10 50:

Zeitig auf. Gali. Mit Groh zu Pienicka gegangen, NH3 gekauft.

Vor Mittag zu Weißenborn. Der ist gegenwärtig beschäftigungslos, schreibt an einem sehr flüssigen Roman, hat aber auch gute Gedichte geschrieben. Meine Impressionen, vor allem aber der Gassen-Gang, gefallen ihm.

Heim. Nachmittag zu Artmann. Mein Gassen-Gang kommt in den "Keller", mein Vorwort auch usw. Wortsalate aufgenommen, abwechselnd er und ich. Er hat gute Sachen geschrieben. Angenehme Stimmung. Später kam Altmann. Auch er brachte gute Sachen zum Vorschein, ich las sie vor. Sehr angeregt fortgegangen.

Fr, 13 10 50:

In guter Stimmung aufgestanden. Erste Kuffner-Vorlesung über Methodik. "Probe auf Bestellung" von Wittmann bekommen. Sie ist nun Nummer 11. Ich machte die 10-er: o-p-Br-Benzoylbenzoesäure. -

Wird für uns im Frühjahr die Übersiedlung aktuell?

Sa, 14 10 50:

"Die Stimme des Herzens ist kalt geworden". Ein Gedicht. Nm. Ordnungen, Tante kam, Gespräche über die Lage.

Ich forcierte alle Gespräche, die auf mein literarisches Weiterkommen
sowie auf meine Geschicklichkeit im Büro hinweisen konnten, und setzte
ihren Bemerkungen über die "fürchterliche" Chemie nicht so großen
Widerstand wie sonst entgegen. Zwar braucht alles seine Vorbereitungs-
zeit, selbst was meine eigene Verfassung anbelangt. Aber ich fühle,
daß etwas geschieht, um die "Katastrophe", von der Pailer sprach,
zu beschleunigen. Wir alle werden aus einem unhaltbar gewordenen
Zustand befreit werden.

Wetter sehr anregend, Nebel ..., warm. Ich habe den großen Wunsch nach einem
geliebten Mäsdchen, nach der gemeinsamen Hingabe.

Mo, 9 10 50:

Labor. Nach Mittag heim. Mama ging zu Fini, ich trieb
chemische Versuche. Großen Wunsch nach dem Mädchen.

Radio gehört. Ich schrieb das "Gedicht aus einem Laboratorium".
Meine metallene Serie ...

Di, 10 10 50:

Zeitig auf, wegen der ersten Galinowsky-Vorlesung.

Im Laboratorium das Keton gemacht. Nachmittag zu Polakovics gefahren.
Der war nicht zu Hause. Deshalb zu Artmann. Über den "Keller" (die
Sezession von den "Neuen Wegen") gesprochen, über moderene Richtungen,
meinen Metallstil; Schnaps getrunken, mit Artmann Paddy in den Kinder-
garten begleitet, dann zu den "Neuen Wegen". Das Oktoberheft erscheint
verspätet. Almanach usw., Problematikerkreis trennte sich von uns, wir
übersiedelten in den Redaktionsvorraum. Früher als sonst aus.

Ich bin mit der VdS-Sache unversehens in etwas hineingeschlittert.
Mit Kein, Polakovics und Artmann heim. Donnerstag halten Artmann und
Altmann einen wichtigen Nachmittag ab.

Mi, 11 10 50:

Keine Ausbeute an Keton! Dann im wässerigen Anteil
1,5 g (= theor.) gefunden. Triumph. Abgegeben, bestätigt.

Morgen beginne ich 10 und 11. (16 sind im ganzen.)

Warm, auch Regen.

Ich trieb zuhaus Chemie, wollte dann eine Einladung an Hilde Schinko
schreiben, aber dann gab ichs auf und hörte nur Radio. Eintragungen.

Do, 12 10 50:

Zeitig auf. Gali. Mit Groh zu Pienicka gegangen, NH3
gekauft.

Vor Mittag zu Weißenborn. Der ist gegenwärtig beschäftigungslos,
schreibt an einem sehr flüssigen Roman, hat aber auch gute neue
Gedichte geschrieben. Meine Impressionen, vor allem aber der
Gassen-Gang, gefallen ihm.

Heim. Nachmittag zu Artmann. Mein Gassen-Gang kommt in den "Keller",
mein Vorwort auch usw. Wortsalate aufgenommen, abwechselnd er und ich.
Er hat gute Sachen geschrieben. Angenehme Stimmung. Später kam Altmann.
Auch er brachte gute Sachen zum Vorschein, ich las sie vor. Sehr angeregt
fortgegangen.

Fr, 13 10 50:

In guter Stimmung aufgestanden. Erste Kuffner-Vorlesung
über Methodik. "Probe auf Bestellung" von Wittmann bekommen. Sie ist
nun Nummer 11. Ich machte die 10-er: o-p-Br-Benzoylbenzoesäure. -

Wird für uns im Frühjahr die Übersiedlung aktuell?

Sa, 14 10 50:

"Die Stimme des Herzens ist kalt geworden". Ein Gedicht.
Nm. Ordnungen, Tante kam, Gespräche über die Lage.

Legende
ABC: Streichung ABC: Hinzufügung;ABC: SperrsatzABC: Okopenko HandschriftABC: Okopenko MaschinenschriftABC: Text gedruckt[n]: Stellenkommentar
Zitiervorschlag

Okopenko, Andreas: Tagebuch 01.10.1950–31.12.1950. Digitale Edition, hrsg. von Roland Innerhofer, Bernhard Fetz, Christian Zolles, Laura Tezarek, Arno Herberth, Desiree Hebenstreit, Holger Englerth, Österreichische Nationalbibliothek und Universität Wien. Wien: Version 2.0, 21.11.2019. URL: https://edition.onb.ac.at/okopenko/o:oko.tb-19501001-19501231/methods/sdef:TEI/get?mode=p_25

Ältere Versionen: siehe Archiv

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