Prag 17/4 06
Smichow 586

[L]ieber Freund! Ich bin sehr glücklich, dass Sie mir diese Arbeiten zur Veröffentlichung überlassen haben; auch das freut mich, dass Neuestes an Ältestes im Euph. sich anknüpft und die Zeitschrift sich auf diese Weise zur Einheit rundet. Mich interessieren beide Aufsätze gleichmässig; der erste auch in methodischer Hinsicht, wie man einen Autor allgemeinster Bedeutung aus der provinziellen Literatur[ge]schichte heraus zu erfassen hat. Ich werde mein Möglichstes tun, um das Man. bald und ungeteilt unterzubringen. Vielen Dank dafür. Ergänzungen sind in den Fahnen ganz leicht.
Das Ministerium hat uns für einen Bd. öst. Zs. 2000. M. in Aussicht gestellt; diesen Band in die Wege zu leiten ist Zweck meines Berliner Vortrags. Freilich fehlt [es] noch an einem Bearbeiter. Die Wiener Herren dünken sich für zu gut. Hätten sie Niemanden, der unter meiner Aufsicht den Band ausarbeitete; entweder die romantischen u. antiroman[ti]schen Zss. der Jahre 1800-1880. Oder die Zs. von 30 – 48 (Frankls Sonntagsbll., Ost & West u.s.w.) Oder die Modezeitung 1816 – 1847 allein. Diese 3 Gruppen grenze ich vorderhand ab. Ich würde den Bearbeiter das ganze Honorar überlassen, würde das Man. u. die Korrekturbogen revidieren u. die Einlei[tg]. schreiben.
Von der Deutschen Arbeit lasse ich Ihnen nächstens ein paar Hefte senden. Ihnen liegt sie ja ganz fern u. sie zu halten wäre für sie Ballast. Hätt ich geahnt, dass sie überhaupt Anteil daran nehme[n,] so hätte ich Ihnen seit Oktober die Hefte zugeschickt. Wie gesagt, nun bin ich sie bald los; aber sie sieht jetzt ganz anders aus, das Interesse ist geweckt und über 260 Abonennten in einem halben Jahr mehr gewonnen u. die Zahl steigt noch. Schönste Ostergrüs weiter auf S. 1 se von Ihrem aufrichtig erg. AS.

Prag 17/4 06
Smichow 586

[L]ieber Freund! Ich bin sehr glücklich, dass Sie mir diese Arbeiten zur Veröffentlichung überlassen haben; auch das freut mich, dass Neuestes an Ältestes im Euph. sich anknüpft und die Zeitschrift sich auf diese Weise zur Einheit rundet. Mich interessieren beide Aufsätze gleichmässig; der erste auch in methodischer Hinsicht, wie man einen Autor allgemeinster Bedeutung aus der provinziellen Literatur[ge]schichte heraus zu erfassen hat. Ich werde mein Möglichstes tun, um das Man. bald und ungeteilt unterzubringen. Vielen Dank dafür. Ergänzungen sind in den Fahnen ganz leicht.
Das Ministerium hat uns für einen Bd. öst. Zs. 2000. M. in Aussicht gestellt; diesen Band in die Wege zu leiten ist Zweck meines Berliner Vortrags. Freilich fehlt [es] noch an einem Bearbeiter. Die Wiener Herren dünken sich für zu gut. Hätten sie Niemanden, der unter meiner Aufsicht den Band ausarbeitete; entweder die romantischen u. antiroman[ti]schen Zss. der Jahre 1800-1880. Oder die Zs. von 30 – 48 (Frankls Sonntagsbll., Ost & West u.s.w.) Oder die Modezeitung 1816 – 1847 allein. Diese 3 Gruppen grenze ich vorderhand ab. Ich würde den Bearbeiter das ganze Honorar überlassen, würde das Man. u. die Korrekturbogen revidieren u. die Einlei[tg]. schreiben.
Von der Deutschen Arbeit lasse ich Ihnen nächstens ein paar Hefte senden. Ihnen liegt sie ja ganz fern u. sie zu halten wäre für sie Ballast. Hätt ich geahnt, dass sie überhaupt Anteil daran nehme[n,] so hätte ich Ihnen seit Oktober die Hefte zugeschickt. Wie gesagt, nun bin ich sie bald los; aber sie sieht jetzt ganz anders aus, das Interesse ist geweckt und über 260 Abonennten in einem halben Jahr mehr gewonnen u. die Zahl steigt noch. Schönste Ostergrüs weiter auf S. 1 se von Ihrem aufrichtig erg. AS.

Von der Deutschen Arbeit lasse ich Ihnen nächstens ein paar Hefte senden. Ihnen liegt sie ja ganz fern u. sie zu halten wäre für sie Ballast. Hätt ich geahnt, dass sie überhaupt Anteil daran nehme[n,] so hätte ich Ihnen seit Oktober die Hefte zugeschickt. Wie gesagt, nun bin ich sie bald los;

August Sauer übernahm 1905 als leitender Redakteur die Deutsche Arbeit. Nach einem Jahr legte er das Amt wieder nieder, war jedoch weiterhin Redaktionsmitglied und übte großen Einfluss auf die Redaktion aus.

Briefdaten

Schreibort: Prag
Empfangsort: Graz
Archiv: Österreichische Nationalbibliothek
Zustand: archivarisch einwandfreier Zustand, allerdings kleinräumige Textverluste durch nachträgliche Lochung
Signatur: Autogr. 423/1-509
Umfang: 4 Seite(n)

Status

Transkription mehrfach geprüft, Text teilweise getaggt

Zitiervorschlag

Brief ID-9176 [Druckausgabe Nr. 232]. In: Der Briefwechsel zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert 1880 bis 1926. Digitale Edition. Hrsg. von Bernhard Fetz, Hans-Harald Müller, Marcel Illetschko, Mirko Nottscheid und Desiree Hebenstreit. Wien: Österreichische Nationalbibliothek, Version 2.0, 2.7.2020. URL: https://edition.onb.ac.at/sauer-seuffert/o:bss.9176/methods/sdef:TEI/get

Lizenzhinweis

Die Transkriptionen der Tagebücher sind unter CC BY-SA 4.0 verfügbar. Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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