Die Notizbücher des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke bilden einen größtenteils noch unveröffentlichten Werkkomplex. Der Autor hielt täglich fest, was er zu Hause, unterwegs oder auf Reisen erlebte: Wahrnehmungen, Gedanken, Träume ebenso wie Zitate aus Lektüren oder Einfälle zu eigenen Werken. Die im März 1976 begonnenen "Reportagen" von "Bewusstseins-Ereignissen" aller Art, auch in Form von Zeichnungen, geben einen Eindruck von der Schreibwerkstatt des Autors und machen die Notizbücher zu einzigartigen Dokumenten und unverzichtbaren Quellen für die Handke-Forschung.

Der Editionsplan umfasst 75 Notizbücher bis Juli 1990. Aktuell sind 21 Notizbücher von März 1976 bis November 1979 (2.989 Seiten) online. (Ein wichtiges Notizbuch von 1978 ist verschollen.) Die Fortsetzung der Edition mit weiteren 26 Notizbüchern (3.967 Seiten) und neuen Features ist ab 2025 vorgesehen.

Die Edition wird vom Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und vom Deutschen Literaturarchiv Marbach in Zusammenarbeit mit der Abteilung Forschung und Datenservices der Österreichischen Nationalbibliothek erarbeitet. Sie vereint die Bestände beider Archive. Alle Forschungsdaten werden langzeitarchiviert und offen für die Nachnutzung zur Verfügung gestellt.

Peter Handke Notizbücher. Digitale Edition.
Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. URL: https://edition.onb.ac.at/handke-notizbuecher/. Online abgerufen: 27.07.2024.
Lesung / Präsentation / Gespräch

Mit Peter Handke und Sophie Semin

Begleitet von einer Lesung stellen die Herausgeber*innen die digitale Edition vor und sprechen mit dem Autor über seine Notizbücher.

Ort: Deutsches Literaturarchiv Marbach in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin

Datum: 17. September 2024

Weitere Infos

Druckausgabe

Foto: Malte Herwig, Peter Handke in Chaville, 2010.

"Was kritzeln Sie da ununterbrochen in Ihr Notizbuch?" – "Mein persönliches Epos." (NB 012, ES. 44)