Siglenverzeichnis

Das Siglensystem

Musil verwendete für die Arbeit am Mann ohne Eigenschaften (1918-1942) ein Siglensystem, mit dessen Hilfe er sich im anwachsenden Material orientierte. Im Prinzip ist jede Manuskriptseite im Nachlass von Musil durch eine Sigle bezeichnet. Diese Seitensiglen setzen sich in der Regel aus einem Buchstabenteil (Wort oder Phrase, häufig abgekürzt) und einem Ziffernteil zusammen. Angebracht sind sie auf den Manuskriptseiten oft nachträglich, meist deutlich oben oder unten, häufig mit einem abweichenden Schreibmaterial. Musils Verweissystem besteht aus einem engmaschigen Netz von Verweisen mittels Verweissiglen innerhalb des Manuskriptkorpus auf Seitensiglen.

Die Darstellung des Verweissystems erfolgt durch Auszeichnung der Seitensiglen im TEI-Header der Transkription und in der Transkription selbst sowie durch die Verzeichnung in den Tabellen des textgenetischen Dossiers (tgd.xml). Die Verweissiglen werden in der Transkription ausgezeichnet. Die Repräsentation der Seitensiglen erfolgt als typisierter Attributwert (Lemma) und als Token, d.h. in der von Musil verwendeten Form. In vielen Fällen fehlt die Sigle auf den Manuskriptseiten, sie muss ergänzt bzw. erschlossen werden; dann erfolgt im TEI-Header nur die Angabe der typisierten Form im leeren Element. Die Auszeichnung erfolgt durch den Attributwert "ps" (= engl. page sigla). Die Verweissiglen im Textkörper der Transkription sind (teilweise in automatischer Erschließung) kodiert und lemmatisiert. Die zahllosen Verweise sind in der Edition durch Sprungverknüpfungen dargestellt. Dabei werden folgende Markups verwendet.

Mappensiglen und Konvolutsiglen

Als Mappensiglen bzw. Konvolutsiglen werden die Siglen bezeichnet, die auf die Aufschrift von Mappenumschlägen oder Mappenbezeichnungen bzw. Konvolutumschläge oder Konvolutbezeichnungen verweisen.

Mappensigle / KonvolutsigleAuszeichnungErläuterung
Mappe Handschrift 3@xml:id="mpe-H3"Als Attributwert wird die typisierte Form der Mappenbezeichnung verwendet; Mappe I/7
Mappe altes blaues Faszikel@xml:id="mpe_aBlFa"Als Attributwert wird die typisierte Form der Mappenbezeichnung verwendet; Mappe I/8
Konvolut Nationen-Kapitel@xml:id="konv-nat" Als Attributwert wird die typisierte Form der Konvolutbezeichnung verwendet. I/8/2 - I/8/14
Konvolut Unterhaltungen mit Schmeißer@xml:id="konv-unt" Als Attributwert wird die typisierte Form der Konvolutbezeichnung verwendet. I/8/15 - I/8/46
Konvolut Krisis und Entscheidung @xml:id="konv-kri"Als Attributwert wird die typisierte Form der Konvolutbezeichnung verwendet. I/8/53 - I/8/67

Titelsiglen

Als Titelsiglen werden jene Seitensiglen bezeichnet, die mit dem Titel eines Werks, Werkprojekts oder Werkfragments zusammenhängen.

BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Titelsigle (Beispiele)@xml:id="schw" @xml:id="verm"Als Attributwert werden die ersten 4 Buchstaben des betreffenden Werktitels verwendet. Die Beispiele betreffen »Die Schwärmer« und »Vermächtnis«.

Kapitelsiglen

Als Seiten- und Verweissiglen fungieren ab 1927 Kapitelnummern oder Siglen in Verbindung mit Kapitelnummern für Studien- und Schmierblätter und Kapitelentwürfe.

Kapitel des Ersten Buchs

Kapitel des Zweiten Buchs

Der Nachlass enthält mit Kapitelsiglen versehene Materialien zu den meisten Kapiteln des im Oktober 1930 begonnenen und Ende 1932 veröffentlichten Romanteils ›Der Mann ohne Eigenschaften. Zweites Buch, Erster Teil‹ und zu den Kapiteln der geplanten und versuchten Romanfortsetzung 1932-1942. Durch Kapitelsiglen miteinander vernetzt sind Studienblätter, Schmierblätter und Kapitelentwürfe, die Musil mit der Kapitelnummer oder mit einer Sigle in Verbindung mit der Kapitelnummer sigliert hat. Dabei handelt es sich in vielen Fällen noch nicht um die endgültige Kapitelnummer. Die Kodierung der typisierten Form erfolgt nach der Syntax: k2 _ Meso-Genese/Position _ Kapitelnummer _ Seitennummer _ Zusätze.

Zweites Buch, Kapitelsiglen: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
@n="k2_sch_1_1"Studienblätter und Schmierblätter zu den Kapiteln 1-38 des 1932 gedruckten Buchs. Die Manuskripte selbst sind oft unsigliert, in diesem Fall sind die Identifikatoren leere Elemente.
52; R 52 9@n="k2_r_52_9"Kapitelsigle für Reinschrift, abgekürzt mit R; der Verweis kommt auch ohne R vor, die Kapitelnummer ist in der Regel unterstrichen; Beispiel: neunte und letzte Entwurfsseite des Kapitel 52. Atemzüge eines Sommertags der dritten Genfer Ersetzungsreihe
T 52 2@n="k2_t_52_2"Verweis auf den Text einer Entwurfsfassung, abgekürzt mit T; Beispiel: vorletzte Fassung des Kapitel 52. Atemzüge eines Sommertags der dritten Genfer Ersetzungsreihe
6..

@n="k2_59"

@n="k2_6.._1"

erstes Kapitel der Druckfahnen-Fortsetzung 1937

zweites Kapitel der Druckfahnen-Fortsetzung 1937; die Kapitelnummer gibt RM mit 6 an der Zehnerstelle und zwei Punkten an

6..@n="k2_sch_6.._1"dem Entwurf zugeordnetes Schmierblatt
47. Wandel ...@n="k2_neu2_47_1"
@n="k2_neu2_47_7s"
@n="k2_neu1_47_2s_Blge"

Es handelt sich um die verschiedenen Fassungen des Kapitels »47 Wandel unter Menschen«. "neu2" bedeutet: zweiter Neuansatz. Der Zusatz "s" besagt: die Seite ist gestrichen. Die dritte Kodierung ist aufzulösen als: erster Neuansatz, gestrichene Seite 2, Beilagenseite.

Vorläufige Kapitelnummer@n="k2_32j33-2"
@n="k2_32j33-2_Blge_a"
@n="k2_32j33-2_Blge_b1"
@n="k2_32j33-2_Blge_b2"
@n="k2_32j33-2_Blge_b3"
@n="k2_32j33-2_Blge_c1"
@n="k2_32j33-2_Blge_c2"
@n="k2_32j33-2_Blge_d1"
@n="k2_32j33-2_Blge_d2"
@n="k2_32j33-2_Blge_d3"
@n="k2_32j33-2_Blge_d4"
@n="k2_32j33-3"
In bestimmten Schreibphasen wechseln die Nummern der Kapitel, das schlägt sich auch in der Siglierung nieder. 1932 verwendet Musil häufig ein j für "jetzt", das zwischen die ursprüngliche und aktuelle Kapitelnummer gestellt wird.
Kapiteltitel@n="k2_nat_1-1"
@n="k2_unt_1
@n="k2_kri_1-1 @n="k2_kri_1-2 @n="k2_kri_2-1" @n="k2_kri_2-1v" @n="k2_kri_2-2"
In einigen Fällen, in denen Kapitelprojekte des Zweiten Buchs nie eine stabile Kapitelnummer erhalten, verwendet Musil ein Kürzel des Kapiteltitels für den Verweis.
Kapitelnummer und Kapiteltitel@n="k2_49j50_kri_1" @n="k2_49j50_kri_2" @n="k2_49j50_kri_3"Es wird eine Kombination aus vorläufiger Kapitelnummer und abgekürztem Kapiteltitel verwendet. In dem Beispiel geht es um das Kapitelprojekt »Krisis und Entscheidung«
Schmier zu Sitzung@n="schmier_sitzung3-1" @n="schmier_sitzung3-2"Schmierblätter zur Vorbereitung der sogenannten Sitzungs-Kapitel (August/September 1933), daraus werden die Kapitel 35-38 und das Kapitelprojekt »Beschreibung einer kakanischen Stadt«
Schmier 42 Forts@n="schmier42_forts7" @n="schmier42_forts8" @n="schmier42_forts9" @n="schmier42_forts10"Schmierblätter zur Vorbereitung von Fortsetzungskapiteln nach Abschluss des Teilbands Ende 1932, darunter »Beschreibung einer kakanischen Stadt«: II/9/138 - II/9/141
Schm. Nationen-Kapitel@n="k2_nat_sch1" @n="k2_nat_sch2" @n="k2_nat_sch3" @n="k2_nat_sch4" @n="k2_nat_sch5" @n="k2_nat_sch6" @n="k2_nat_sch7" @n="k2_nat_sch8" @n="k2_nat_sch9" @n="k2_nat_sch10"Dem Entwurf »Beschreibung einer kakanischen Stadt« (Juni/Juli 1933) zugeordnete Schmierblätter; II/9/50 - II/9/59

Siglen für Romanteile

Für die Romanprojekte »Der Erlöser« und »Die Zwillingsschwester« fungieren 1922-1923 römische Ziffern bzw. alphabetische Zeichen als Abschnittsbezeichnungen

Abschnittsgliederung »Der Erlöser«

Auf die Abschnitte des Romanprojekts ›Der Erlöser‹, einer Vorstufe des ›Mann ohne Eigenschaften‹, an der Musil 1921 und 1922 arbeitet, verweist er durch römische Ziffern für geplante bzw. entworfene Romanabschnitte. Ursprünglich sollte der Roman zwei Abschnitte aufweisen (vgl. Der Spion I, II). Im Zusammenhang mit den Siglenblättern ›P, II P, III P‹ und ›II U, III U‹ konzipiert der Autor von Mitte bis Ende 1921 zunächst drei Abschnitte oder Großkapitel. Anfang 1922 sind im Schreibprozess innerhalb dieser Romanstufe vorübergehend vierzehn Abschnitte nachweisbar (dieser Planung entsprechend ist der Lesetext zum Erlöser in die Kapitel I-XIV gegliedert). Nach Abbruch des M-Typoskriptes zum ›Erlöser‹ kommt es zur Verschiebung des Geschwisterkomplexes vom II. Abschnitt in den III. Dem entsprechend sigliert Musil bereits vorliegende und ab der 2. Hälfte 1922 neu entstehende Entwürfe mit ›III/1‹, ›III/2‹ usw. bzw. mit ›III-14/1‹, ›III-15/1‹ usw.

Sigle »III«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
III-1@n="erl_3-1"Rohentwurf: Vorstufe von Kap. 1 und 2 des Zweiten Buchs; VII/10/96
III-2@n="erl_3-2"Rohentwurf: Vorstufe von Kap. 2 des Zweiten Buchs; VII/10/97
III-3@n="erl_3-3"Rohentwurf: Vorstufe von Kap. 5 und 9 des Zweiten Buchs; VII/10/98
III-4@n="erl_3-4"Rohentwurf: Vorstufe von Kap. 9 des Zweiten Buchs; VII/10/99

Die »Zwillingsschwester«-Sigle »s«

Bei den s-Manuskripten handelt es sich um Entwürfe des Typs I, welche die Erzählsubstanz des Zwillingsschwester-Romans strukturieren, aber noch keine Endversionen entworfenen Romantexts darstellen wollen. Aufgelöst werden kann die Sigle s möglicherweise mit »Skizze«, vielleicht auch mit »Schwester«. Durch die Numerierungstechnik will Musil Platz für Einschübe möglich machen. Er teilt die Substanz des Schwester-Romans in sechs Abschnitte - sigliert mit s1 - s6, durch + fügt er numerisch oder alphabetisch geordnete Unterabschnitte ein. Auf diese Weise schafft er eine durchlaufende Skizze der Romanhandlung, möglicherweise ohne Einleitungs- und Schlussteil. Die Erzählkomplexe des Mittelstücks der Zwillingsschwester-Konzeption gehen später durchwegs in die Substanz von Band II des Mann ohne Eigenschaften ein; in den Kapitelgruppen-Entwürfen 1928 erfolgt eine zum Teil identische Skizzierung. Später finden sich Teile des s-Entwürfe in umgestalteter Form in den Kapiteln des gedruckten Bands 2/1 und der Druckfahnen, andere bleiben während der 1930er Jahre im Fundus für die Fortsetzung des Romans.

Verzeichnis der s-Siglen
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
s2+4@n="s2_4_1_1"Ideologie: Abform des »anderen Zustands"; II/1/129-II/1/138
s3+...@n="s3_0_1-1" @n="s3_0_1-2" @n="s3_0_2-1" @n="s3_0_3-1" @n="s3_0_3-2"Krisis und Entscheidung; I/8/56, I/8/57, I/8/58, I/8/60; I/8/59
s3+8@n="s3_8"Für und In: Schmeisser; II/1/82, II/1/83

Kapitelgruppen-Siglen

Die »Kapitelgruppen von Band II« sind ein im Nachlass unvollständig überlieferter Versuch Musils im Herbst 1928, das Zweite Buch des Romans ›Der Mann ohne Eigenschaften‹ in Handlungsentwürfen zu Ende zu skizzieren. Die Siglen, mit den Musil 1930-1936 auf die Entwürfe verweist, werden hier verzeichnet.

Verzeichnis der Kapitelgruppen-Siglen
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Kapitelgruppe I:
II I 25

@n="ps_KG1_25"

Verweis von: I/4/20, II/4/82, VII/17/84; Bezug zu: Kap II/15. Das Testament
Konvolut 20/21
II Bd III Kapitelgruppe 20/21 (57)
@n=KG3_20-21_1
@n="KG3_20-21_2"
@n="KG3_20-21_3"
@n="KG3_20-21_4"
@n="KG3_20-21_5"
Materialien zu »Für und In« (1928), dem späteren »Warum die Menschen nicht gut, schön und wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen« (1933/1934); I/4/19, I/4/20, I/4/21, I/4/22, I/4/23
Konvolut 24/25
II Bd III Kapitelgruppe 25 (62)
@n="KG3_24_1 @n="KG3_24_2 @n="KG3_24_3
@n="KG3_25_1" @n="KG3_25_2" @n="KG3_25_3"
@n="KG3_25_Blge1-1" @n="KG3_25_Blge1-2" @n="KG3_25_Blge1-3" @n="KG3_25_Blge2-1" @n="KG3_25_Blge2-2"
Materialien zu »Vorlesung Feuermaul« und »Die Stadt B.« (1928), dem späteren Kapitel »Beschreibung einer kakanischen Stadt« (1933); VII/1/52 - VII/1/62
Konvolut 26
26/27 (63/64)
@n="KG3_26-27_1" @n="KG3_26-27_2" @n="KG3_26-27_3" @n="KG3_26-27_4"Kapitelprojekt »Peter und Agathe«; Blaue Mappe 103-106
II III A-Ag (letztes Kapitel)
II III A-Ag 6
@n="KG3_A-Ag_lk"
@n="KG3_A-Ag_6"
Kapitelprojekt »Krisis und Entscheidung«; I/8/54, I/8/55

Alphabetische Siglen

Sigle »A-Ag«

Siglierung für eine Reihe mit Anders-Agathe-Entwürfen zum Zwillingsschwester-Projekt oder bereits zum Mann ohne Eigenschaften, ein Zwischenglied zwischen den s-Entwürfen und den Kapitelgruppenentwürfen.

Verzeichnis der A-Ag-Siglen
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
A-Ag III 2b 1@n="A-Ag3_2b_1"V/3/218
A-Ag IV@n="A-Ag4_1-1" @n="A-Ag4_1-2" @n="A-Ag4_2-1"Kapitelprojekt »Krisis und Entscheidung«; I/8/56, I/8/57, I/8/58
A-Ag V@n="A-Ag5"Kapitelprojekt »Krisis und Entscheidung«; I/8/60
A-Ag VI@n="A-Ag6"Kapitelprojekt »Krisis und Entscheidung«; I/8/60
A-Ag VI neu@n="A-Ag6_neu"Kapitelprojekt »Krisis und Entscheidung«; I/8/59

Sigle »AE«

AE = »Anders-Einzelblatt«: Sigle der Schreibphasen 1927/1928 bei der Vorbereitung des Ersten Buchs des Romans »Der Mann ohne Eigenschaften«

Die Anders-Einzelblätter belegen insgesamt, dass auf den Abbruch des Zwillingsschwester-Manuskripts kein Zuwachs an Erzählsubstanz folgt, sondern gedankliche Vertiefung. Die Substanzen (Zeit, Ort, Handlung, Figuren) bleiben unverändert bestehen, die Arbeitsweise des Autors wird komplexer, wissenschaftlicher. Musil leistet sich ab nun eine genaue, zumindest doppelte Buchführung zu den metafiktionalen Implikationen der Entwurfstexte, bevor, während und nachdem er sie niederschreibt. Die Anlage der Blätter AE 1-20 stammt im Prinzip aus dem Jahr 1927. An die thematisch organisierte Reflexion des Einzelblatts schließt in den meisten Fällen ein Abschnitt mit Textverweisen an. Er enthält in der Regel eine nach Kapitelnummern geordnete Aufstellung, die unter Angabe von Stichworten Referenz zwischen Reflexion und bisher verfasstem Romantext herstellt. Die Führung der AE-Blätter bleibt nicht auf die Phase beschränkt, in der die Hauptfigur Anders heißt, sondern wird in der Phase der Reinschrift ab Anfang 1929 fortgesetzt und die AE-Siglen ab 21 entstehen überhaupt erst während der Niederschrift von Band 2/1.

Verzeichnis der AE-Siglen
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
AE 4@n="AE4_1" @n="AE4_2" @n="AE4_3" @n="AE4_4"Ordnung; II/4/15 - II/4/18
AE 4-1@n=AE4-1_1 @n=AE4-1_2 @n=AE4-1_3 @n=AE4-1_4 @n=AE4-1_5 @n=AE4-1_6Anders-Einzelblatt 4-1: Ordnung; II/4/19 - II/4/24

AE 8
@n="AE8_1"
@n="AE8_2"
@n="AE8_3"
@n="AE8_4"
@n="AE8_5"
@n="AE8_6"
Anders-Einzelblatt 8: Agathe; »Aus 1 - Aus 12« = Rekapitulation aus Band II Kapitelgruppe I für Kapitel 1-6 des Zeiten Buchs; September 1928 - Januar 1929; Studienblätter; II74/33 - II/4/38
AE 12@n="AE12_1" @n="AE12_2" @n="AE12_3" @n="AE12_4"theoretische Versuche Anders'; II/4/50 - II/4/53
AE 20Moral in Band II; II/4/80 - II/4/91
AE 23@n=AE23_1 @n=AE23_1 @n=AE23_3Problem der Tat; II/4/103 - II/4/105

Sigle »Aus«: Zweites Buch

Musil verwendete die Sigle »Aus« zweimal, später auch für die späten Aphorismenmen (s. Sigle »Aus«: Aphorismen); hier gliedern sie eine Rekapitulation aus Band II Kapitelgruppe I für Kapitel 1-6 des Zeiten Buchs, die Musil wahrscheinlich im Herbst 1928 unter Anders-Einzelblätter 8 zu Agathe (Sigle AE 8) anlegte, um sie bei der Reinschrift des Zweiten Buchs im Oktober und November 1930 zu verwenden.

Verzeichnis der Aus-Siglen für das Zweite Buch
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Aus 1@type @n="Aus2-1"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 1; II/4/34
Aus 2@type @n="Aus2-2"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 2; II/4/34
Aus 3@type @n="Aus2-3"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 2; II/4/34
Aus 4@type @n="Aus2-4"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 2; II/4/34
Aus 5@type @n="Aus2-5"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 2 Kapitel 9 und Kapitel 10; II/4/35
Aus 6@type @n="Aus2-6"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 9 und Kapitel 10; II/4/35
Aus 7@type @n="Aus2-7"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 3; II/4/36
Aus 8@type @n="Aus2-8"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 3; II/4/36
Aus 9@type @n="Aus2-9"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 4; II/4/37
Aus 10@type @n="Aus2-10"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 5; II/4/37, II/4/38
Aus 11@type @n="Aus2-11"Rekapitulation der Inhalte zu Agathe für Kapitel 6; II/4/38

Sigle »Fr«

Fr = »Frage«: Sigle der Schreibphase Oktober-Dezember 1928 im Kontext der Kapitelgruppenentwürfe von Band II

Sigle »Fr«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungZuordnung Kapitelprojekte
Frage 8@n="Fr8_1"VII/1/38

Sigle »H3«

Entwurfshandschrift der Ersten Fortsetzungsreihe von Band 2: Im Nachlass befinden sich Bruchstücke des Fortsetzungsmanuskripts mit der Pagina ab Nr. 401. Musil zitiert dieses Manuskript als »aH« (= alte Handschrift; vgl. VII/9/44). Es liefert die Textzeugnisse für die erste Fortsetzungsreihe des zweiten Bandes, an der Musil von Ende 1932 bis Mitte 1934 gearbeitet hat. Die davon getrennt aufbewahrten Neuansätze (ab 1934; siehe oben: zweite Fassung) bezeichnet Musil auch als H3 (das heißt: dritte Handschrift von Band 2).

Sigle »H3«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungZuordnung Kapitelprojekte
H 425 - H 447@n="h3_425" @n="h3_426" @n="h3_427" @n="h3_428" @n="h3_429" @n="h3_429z" @n="h3_430" @n="h3_430z" @n="h3_430z2" @n="h3_430z3" @n="h3_430z4" @n="h3_430z5" @n="h3_430z6" @n="h3_431 @n="h3_432" @n="h3_433" @n="h3_433z" @n="h3_434s" @n="h3_434" @n="h3_435" @n="h3_436" @n="h3_437" @n="h3_438" @n="h3_439" @n="h3_440" @n="h3_441" @n="h3_442" @n="h3_443" @n="h3_444" @n="h3_445" @n="h3_446" @n="h3_447" @n="h3_445z"

Erste Fortsetzungsreihe: 44. Mondstrahlen bei Tage

Neuansätze: 47. Wandel unter Menschen; 48. Die Sonne scheint auf Gerechte und Ungerechte; 49. Sonderaufgabe eines Gartengitters

Druckfahnen-Kapitel: 49. General von Stumm läßt eine Bombe fallen. Weltfriedenskongreß; 51. Große Veränderungen; 53. Die Referate D und L

Sigle »IE«

IE = »Ideen-Einzelblatt«: Sigle der Schreibphasen 1927/1928 bei der Vorbereitung des Ersten Buchs des Romans Der Mann ohne Eigenschaften

Die Anlage der ›Ideen-Einzelblätter‹ erfolgt parallel zu den ›Anders-Einzelblättern‹. Dass die ersten IE-Blätter auch eine L-Sigle tragen, weist zudem auf ihren Charaker als Fortsetzung der ›Linien‹. An einer Stelle ist die Bezeichnung »Hauptlinie« zu »Hauptidee« korrigiert, was zusätzlich für die Umfunktionierung spricht. [I/1/5] Als zutreffend kann aber auch gelten, dass die Ideen-Blätter als areale Registratur vertieft weiterführen, was Musil für den ›Zwillingsschwester‹-Roman im Register von Heft 36 eingeleitet hat. Ab IE 6 etablieren sich die IE-Blätter als eigene Kategorie; sie sind wie die AE-Blätter und mit ihnen wechselweise verknüpft, überwiegend im Jahre 1927 angelegt und in der Folgezeit noch ergänzt worden. Die Blätter ab IE 32 sind erst im Zug der Reinschrift des Ersten Buchs ab Anfang 1929 entstanden und verweisen vorwiegend auf Ideenverknüpfungen mit Band 2. Alle IE-Blätter erfüllen den Zweck einer Art Relaisstelle für den Gedankenfluss während der Produktion, indem nämlich jedem Einzelbatt eine Idee (bzw. ein Ideenkomplex) als Knoten zugeordnet ist, von dem aus Verknüpfungen zu verschiedenen anderen Knotenpunkten in Notizen oder Entwurfstextstellen vorgenommen werden, die mit Siglenverweisen vermerkt sind. Bis auf ein einziges Blatt (IE 12), das fehlt, sowie ein umgeordnetes Blatt (IE 4) sind alle Ideen-Einzelblätter in der ›ersten Nachlassmappe‹ erhalten. [Mappe I/1][Werkkommentar Band 1, Textgenese und Kommentar]

Mit Hilfe der Ideen-Einzelblätter führt Musil eine geistige Operation durch, deren Resultat Walter Moser als »Vorgang der dynamischen Einverleibung anderer Diskurse in den literarischen« beschrieben hat. Moser spricht von Diskursübertragung, womit auf den strukturellen Gleichnischarakter von Musils Schreiben hingewiesen ist: der Autor benützt die Ideen-Blätter als Vorrichtung, um Dispositionen für eine interdiskursive Versuchsanordnung zu treffen, im Rahmen derer Elemente aus gemeiniglich von einander getrennt gehaltenen Diskursen (Literatur, Geschichte, Philosophie, Sozial- und Naturwissenschaften) im poetischen Verfahren miteinander verknüpft werden. [Moser 1980]

Im Unterschied zu den AE-Blättern, die auf die Existenz- und Identitätsproblematik des Einzelnen, mit Anders als exemplarischem Fall, gerichtet sind, haben die IE-Blätter die Gesamtheit der im Roman zu verarbeitenden Reflexeme zum Gegenstand. Ideen haben für Musil eine Doppelfunktion: sie bilden einerseits die philosophische Substanz, für die der Autor ästhetische Äquivalente sucht; andererseits sind Ideen Attribute der Figuren des Romans, die in ihrer Entfaltung dargestellt, vom Erzähler im ironischen Ton referiert, mitunter lächerlich gemacht - als ›Suche nach der großen Idee‹ – oder ad absurdum geführt werden. Die Dialektik der Idee als Motor und zugleich Objekt der Darstellung skizziert Musil im Blatt ›Ideen-Aufbau‹: »Tatsächliche Ideen-Darstellung: In Anders kommen und gehn die Ideen.« [I/1/3] Bei der Einrichtung seiner Relais trennt Musil nicht zwischen Ideen des Autors und der Figuren, zumal eine Autoridee noch zur Figurenidee mutieren kann. Für beide findet er plastische Formeln (oder hat solche schon seit längerem gefunden und setzt sie nun wieder ein). Dies illustriert ein Überblick über die Ideenblätter-Überschriften, die er als Knotenpunkte des Gedankennetzes seiner Ideen-Einzelblätter einrichtet. Wie ersichtlich, besitzen die einzelnen Knotenpunkte nicht denselben Stellenwert. Manche der Formulierungen sind als solche in den Text des Romans eingegangen, andere sind reine Arbeitstermini geblieben, manche sind von zentraler Bedeutung für Musils Gedankenarbeit bzw. in der Stellung von Leitmotiven des Romans; andere sind peripher bzw. werden im gedruckten Teil des Romans nicht umgesetzt. Einige Formeln für zentrale gedankliche Kategorien im später gedruckten ersten Band fehlen in den Ideen-Einzelblättern auch noch (zum Beispiel ›Generalsekretariat‹, ›Großschriftsteller‹). Das Kompendium der Ideen-Einzelblätter stellt eines der Netze dar, das den Aufbau der Textur des Ersten Buchs trägt, es ist nicht das einzige und es ist nicht so fest geknüpft, dass darin alles geborgen wäre, was die gedankliche Substanz des Romans umschreibt.

Sigle »IE«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Korr II@n="IE38_1" @n="IE38_2" @n="IE38_3" @n="IE38_4" Für-In; September 1928 - Oktober 1929; I/1/73 - I/1/76

Sigle »Korr«

K = »Korrektur«: Sigle für Korrektur-Blätter zu den Druckfahnenkapiteln, ihrer Fortsetzung und Neufassung 1939-1942; erscheint in Seitensiglen als »Korr« in Verbindung mit den römischen Zahlen II bis XIII und in den Verweisen teilweise auch nur als »K«. Die römischen Zahlen sollten ursprünglich die Korrekturdurchgänge bezeichnen. Die Struktur des Schreibverlaufs und die Abfolge der einzelnen Schritte in der letzten Arbeitsphase, die mit dem Aufenthalt des Ehepaars Musil in Genf zeitlich zusammenfällt, sind aus den »Korrektur«-Notizen und den aus ihnen entstehenden neuen Kapitelentwürfen - den Genfer Ersetzungsreihen - bis in jede Einzelheit rekonstruierbar. Die ersten Notizen unter dem Titel »Korrektur II« zu den Fahnen und ihrer Fortsetzung mit ihrem vorausweisenden Charakter dürften noch in Zürich angefertigt worden sein. Darin betont Musil die Notwendigkeit einer »II. Korrektur der Fahnen und ihrer Fortsetzung« (V/2/1). Daran schließen nach der Verlegung des Domizils nach Genf (Juli 1939) unter besseren Arbeitsbedingungen die Blätter der »Korrektur III zu Band II2« und das »Leitblatt zur Korrektur III« (V/2/7-11) an. Die umfangreichen Notizen unter der Sigle »Sch zu Korr III« begleiten die Produktion der ersten beiden Genfer Ersetzungsreihen (Juli 1939 bis März 1940). Für die dritte Genfer Ersetzungsreihe kehrt Musil zur Korr-Siglierung zurück. Die Studienblätter und Schmierblätter der Notiz-Konvolute »Korr IV bis Korr XIII« begleiten die Abfassung der letzten Entwurfsfassungen der Kapitel 47-52.

Sigle »Korr«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Korr II@type @n="Korr2"Sigle »Korr« für: V/2/1-4; Zu den Fahnen und ihrer Fortsetzung; Januar - Juli 1939; Studienblätter
Korr II Bem 21 Blge@type @n="Korr2_Bem21_Blge"Sigle »Korr« für: V/2/5; Notizen beim Umherblättern; Juli 1939 - März 1940; Studienblätter
Korr III zum Schlußblock@type @n="Korr3_0"Sigle »Korr« für: V/2/0; Mappenbeschriftung nach dem 15.4.1942
Korr III zu Band II 2@type @n="Korr3_1"Sigle »Korr« für: V/2/7-11; Bemerkung 1-20; Juli 1939 - März 1940; Studienblätter
Korr III zu Bd II 2@type @n="Korr3_2"Sigle »Korr« für: Blaue Mappe 7-8; Leitblatt Juli 1939 - März 1940: Studienblätter
Korr IV@type @n="Korr4"Sigle »Korr« für: V/5/65-81; Kapitel 47 (Wahrscheinlichkeit, Durchschnittmensch, geschichtliches Geschehen); März 1940 - April 1941: Studienblätter, Schmierblätter, Entwurfsfragment
Korr V@type @n="Korr5"Sigle »Korr« für: V/5/82-119; Studienmaterial und Notizen zur Reinschrift von Kapitel 47 Wandel unter Menschen; März 1940 - April 1941: Studienblätter, Schmierblätter, Entwurfsfragment
Korr VI@type @n="Korr6"Sigle »Korr« für: V/5/120-139; Vorbereitendes Notizmaterial zu 48. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst; März 1940 - April 1941; Studienblätter, Schmierblätter
Korr VII@type @n="Korr7"Sigle »Korr« für: V/5/140-171; Notizmaterial zu: 49. Gespräche über Liebe, 50. Schwierigkeiten, wo sie nicht gesucht werden, 51. Es ist nicht einfach zu lieben; erste Jahreshälfte 1941; Studienblätter, Schmierblätter
Korr VIII@type @n="Korr8"Sigle »Korr« für: V/5/172-18; Überholung und Rekapitulation von 51; April - November 1941; Schmierblätter
Korr IX@type @n="Korr9"Sigle »Korr« für: V/5/184-203; Überlegungen und Korrekturnotizen zu 51 und 52; November 1941; Studienblätter, Schmierblätter
Korr X@type @n="Korr10"Sigle »Korr« für: V/5/204-227; Zu 52. Atemzüge eines Sommertags; November 1941 - Januar 1942; Schmierblätter
Korr XI@type @n="Korr11"Sigle »Korr« für: V/5/228-235; Zu 52. Atemzüge eines Sommertags; Mitte Januar - 15. April 1942; Studienblätter, Schmierblätter
Korr XII@type @n="Korr12"Sigle »Korr« für: V/5/236-239; ein Kapitel in gedrängter Sprache - versuchsweise an R 52 (Atemzüge); Mitte Januar - 15. April 1942; Studienblätter, Schmierblätter
Korr XIII@type @n="Korr13"Sigle »Korr« für: V/5/240-250; Fortsetzung; Mitte Januar - 15. April 1942; Studienblätter, Schmierblätter

Sigle »N Bl III«

Bei »Nächster Block III« handelt es sich um Materialien für die von Musil als II. Reihe der Fortsetzung des Zweiten Buchs des ›Mann ohne Eigenschaften‹ bezeichneten Kapitelprojekte, vorwiegend aus 1933/1934; sie befinden sich in Mappe I/4.

Sigle »N Bl III«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
N Bl III 1@n="NBl3_1"identisch mit Schm M-K II Unterhaltungen mit Schmeißer; Studienblatt zu »Unterhaltungen mit Schmeißer«; I/4/4
N Bl III 4@n="NBl3_4"Gn u Schm bei W Cl Mg; Studienblatt zu »Stumm und die Propheten«; I/4/4
N Bl III 5@n="NBl3_5"identisch mit Schm M-K II Früh; Entwurfsrekapitulation für das Kapitelprojekt »Frühspaziergang«; I/4/5
N Bl III 6@n="NBl3_6"identisch mit Schm M-K II Laubumkränzter; Entwurfsrekapitulation für das Kapitelprojekt »Laubumkränzter Waffenstillstand zwischen Walter und Clarisse«; I/4/6
N Bl III 7@n="NBl3_7"identisch mit Schm M-K II Herm_Überf;nur Überschrift; I/4/7
N Bl III 8@n="NBl3_8"identisch mit Schm M-K II M_DrFr; nur Überschrift: Visionäres Sehn; I/4/8
N Bl III 9@n="NBl3_9"identisch mit Schm M-K II Hinweise auf I. Reihe; I/4/9
N Bl III 10@n="NBl3_10"identisch mit Schm M-K II Traum-Kapitel; Notizen zum Traum-Kapitel und zur Fortsetzung; I/4/10
N Bl III 11@n="NBl3_11" identisch mit Schm M-K II Nationen-Kap U-Ag-Gn; Notizen zum Kapitelprojekt »Beschreibung einer kakanischen Stadt«; I/4/11, I/4/12
N Bl III 12@n="NBl3_12"
N Bl III 13@n="NBl3_13"identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Notizen zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/13
N Bl III 14@n="NBl3_14"identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Notizen zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/14
N Bl III 15@n="NBl3_15"identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Entwurf zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/15
N Bl III 16@n="NBl3_16"identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Entwurf zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/16
N Bl III 17@n="NBl3_17"identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Entwurf zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/17
N Bl III 18@n="NBl3_18"identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Entwurf zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/18

Sigle »NR«

Die Notizen zur Reinschrift sind Siglen der Schreibphasen 1934-1937 zur Vorbereitung des Zweiten Buchs, Zweiter Teil, also der Druckfahnen-Kapitel. Sie sind in zwei Mappen überliefert. Die erste, wesentlich umfangreichere Mappe [II/3] enthält die Notizen mit der Nummerierung bis 22. Sie begleiten die Abfassung der Ersten Fortsetzungsreihe des Zweiten Buchs des ›Mann ohne Eigenschaften‹ im Zeitraum von März 1934 bis August 1935. In der zweiten Mappe [II/2] findet sich die Fortsetzung mit den Nummern von 23 an bis zunächst 35, großteils in der ersten Jahreshälfte 1936 entstanden, vorwiegend der Planung des Romanfinales ›Eine Art Ende‹ gewidmet. In diese Mappe fügte Musil im Januar 1942 noch das Blatt NR 36 mit der Idee zu »Ulrichs Schlußwort« ein.

Sigle »NR«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Zu NR@n="NR_ZuNR"Studienblatt zu Zu Gn-U-Ag, Nationenkapitel; März 1934 - Mitte 1934; II/3/90b
NR 1@n="NR1"Studienblatt mit Korrekturnotizen zu Kapitel 39-42; März 1934 - Mitte 1934; II/3/1 - II/3/2
NR 2@n="NR2_1"Studienblatt: Zu den Kapiteln 39 und 40; März 1934 - Mitte 1934; II/3/3 - II/3/5
Zu NR 2a@n="NR_ZuNR2a1"Studie zu NR 2; Notiz 1 - Notiz 13; II/3/6 - II/3/11
Zu NR 4a@n="NR_ZuNR4a1" @n="NR_ZuNR4a2" @n="NR_ZuNR4a3" @n="NR_ZuNR4a4"Entwurf des Anfangs von 41; II/3/18 - II/3/21
NR 9@n="NR9_1" @n="NR9_2" @n="NR9_3"1. Kapitelgruppe U-Ag, mitlaufende Notizen; II/3/35 - II/3/37
Zu NR 9a@n="NR_ZuNR9a1" @n="NR_ZuNR9a2"Wandel unter Menschen, Gn; II/3/91 - II/3/92

Sigle »II R Fr«

Reinschrift-Fragen zu Band II; es handelt sich um 350 Seiten mit Studienblättern, die Musil ab Oktober 1930 zum Zweiten Buch des »Mann ohne Eigenschaften« anlegte.

BezeichnungAuszeichnungErläuterung
II R Fr 1 Beilage 4@n="RFr2_1_Blge4_3"Abbruch Wien/Berlin; II/8/52
II R Fr 1 Beilage 11@n="RFr2_1_Blge11_1"Offengelassene Fragen u Stellen; I/5/236 - I/5/238
II R Fr 1 Beilage 12@n="RFr2_1_Blge12_1"Versuch einer Zusammenfassung. Variabler oder »Nächster Block"; S. 5, zu Punkt 12; V/3/9a II/8/65-71 VI/3/2
II R Fr 1 Beilage 13@n="RFr2_1_Blge13_1"II. Studie zur Zusammenfassung; II/8/72
II R Fr 1 Beilage 15@n="RFr2_1_Blge15_4"Studien- u. Leitblatt zum Abschluss des II. (Liefer-) Bandes u. ev. Weiterleitung in den Schlussband; nach 3.6.1932; II/8/73 - II/8/78
II R Fr 5 Beilage 3@n="RFr2_5_Blge3_9" @n="RFr2_5_Blge3_10"@n="RFr2_5_Blge3_11"Studienblatt zu 32 zT 42; II/8/97, II/8/98, II/8/99
II R Fr 6 Beilage 12@n="RFr2_6_Blge12_2"II/8/144
II R Fr 7@n="RFr2_7_1 @n="RFr2_7_2Zum Aufbau Ag-U. Rückblick; II/8/195, II/8/196
II R Fr 26@n="RFr2_26_1" @n="RFr2_26_5" @n="RFr2_26_6 @n="RFr2_26_7 @n="RFr2_26_8Studienblatt Soziale Fragestellung; II/8/227, II/8/231 II/8/232, II/8/233, II/8/234
II R Fr 6 Beilage 10Zu 25 neu, Zu 25 neu, Aufbau 27; VII/17/88-90, VII/15/63-66, II/8/135-140
II R Fr 28@n="RFr2_28_1" @n="RFr2_28_2" @n="RFr2_28_3"Notizen zur Korrektur von Band II I; September 1932 - Dezember 1932; VII/14/9 - VII/14/11

Sigle »Sch F, L, H, V, B«

Schmierblätter zu den Kapitelprojekten des Kapitelkomplexes Clarisse 1933/1934; die Buchstaben beziehen sich auf die verwendeten Kapitelkürzel, sie kommen auch in Kombination vor.

BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Sch V + B 5-8@n="SchVB7"Kapitelprojekt Vergewaltigung; Januar 1934; I/5/63

Sigle »Sch Korr«

Die Serie der Schmierblätter zur Korrektur dokumentiert den Prozess der Umarbeitung an dem Druckfahnen-Konvolut, das Musil wohl Anfang 1938 vom Wiener Verlag Bermann-Fischer erhalten hat. Die Fahnen waren für die Zwischenfortsetzung des Mann ohne Eigenschaften (= Band II, Teil 2) gedacht, dann aber in Folge des Anschlusses Österreichs ans Dritte Reich am 12. März 1938 beim Autor verblieben. Musil revidierte die zwanzig Fahnenkapitel in mehreren Phasen. Zu drei von ihnen liefern die Schmierblätter zur Korrektur den Beleg: Bis zur Ausreise aus Österreich im August 1938 korrigierte Musil an den Fahnen der Gefühlspsychologie-Kapitel Nr. 52, 54-55 und 57-58 (= Sch zu Korr 1-26). Nach einer Pause während des Aufenthalts in Zürich, in der er mehr auf die Fortsetzung der Fahnenkapitel konzentriert war, begann er im Sommer 1939, bereits in Genf wohnhaft, eine neuerliche Revision des Fahnen-Konvoluts vom ersten Kapitel (Nr. 39) an, die sich bis auf Kapitel 46 erstreckt (= Sch zu Korr III 1-29). Bei Kapitel 47 (Wandel unter Menschen) geht die Revision in eine Neufassung über, daraus entstand die erste Ersetzungsreihe der Fahnenkapitel 47-48 in drei weiteren neuen Kapiteln (= Sch zu Korr III 30-88). Im Herbst 1939 brach Musil die Arbeit an dieser Ersetzungsreihe ab und begann eine neue Serie von Kapitelvarianten zu den Druckfahnen ab Nr. 47, die zweite Ersetzungsreihe des sogenannten Genialitätskapitel-Komplexes, zu dem sich Kapitelentwürfe unter Sch zu Korr III 89-111 und die dazugehörigen Notizen im Einschub unter Sch zu Korr III 88.1 - 88.9 finden.

Für die Korrektur (= Korr) bzw. Umgestaltung der Druckfahnenkapitel vergab Musil von 1938 bis zu seinem Tod im April 1942 eine Stufennummerierung von I bis XIII. Gesonderte Schmierblätter (= Sch zu Korr) legte er nur zur ersten Korrektur und zu Korr III an. Das Material ist auf drei Mappen aufgeteilt: III/7 (S. 125-149), V/2 und V/1. Das Notizmaterial überwiegt bei weitem, obwohl es sich bei Sch zu Korr III um Kapitelneuentwürfe handelt, die aber auch in ihren Endresultaten sehr brüchig geblieben und von Musil nie ins Reine geschrieben und auch nicht mehr in eine endgültige Kapitelsukzession aufgenommen worden sind.

Sigle »Sch Korr«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Sch Korr 1 - Sch Korr 5@n="SchKorr1"Schmierblätter zur Korrektur von Druckfahnen-Kapitel 52; November 1937 - August 1938; III/7/125 - III/7/129
Sch Korr 5 - Sch Korr 10@n="SchKorr5"Schmierblätter zur Korrektur von Druckfahnen-Kapitel 54 bzw. 55; November 1937 - August 1938; III/7/129 - III/7/134
Sch Korr 10 - Sch Korr 14@n="SchKorr10"Schmierblätter zur Korrektur von Druckfahnen-Kapitel 55; November 1937 - August 1938; III/7/134 - III/7/138
Sch Korr 14 - Sch Korr 23@n="SchKorr14"Schmierblätter zur Korrektur von Druckfahnen-Kapitel 57; November 1937 - August 1938; III/7/138 - III/7/147
Sch Korr 24@n="abs_SchKorr24"Die Sigle ist nicht vorhanden!
Sch Korr 25 - Sch Korr 26@n="SchKorr25"Schmierblätter zur Korrektur von Druckfahnen-Kapitel 58; November 1937 - August 1938; III/7/148 - III/7/149
Sch Korr III 1 - Sch Korr III 2@n="SchKorr3_1"Studienblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 39; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/57 - V/2/58
Sch Korr III 3@n="SchKorr3_3"Studienblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 40, 41, 42; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/59
Sch Korr III 4@n="SchKorr3_4"Studienblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 42, 43; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/60
Sch Korr III 5@n="SchKorr3_5"Studienblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 39-43; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/61
Sch Korr III 6 - Sch Korr III 10@n="SchKorr3_6"Schmierblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 44; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/62 - V/2/66
Sch Korr III 11 - Sch Korr III 12@n="SchKorr3_11"Studienblätter Überlegung zum Aufbau: Druckfahnenkapitel und Druckfahnenfortsetzung; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/67 - V/2/68
Sch Korr III 13 - Sch Korr III 16@n="SchKorr3_13"Studienblätter und Schmierblätter: Zur Korrektur, Runde II von Druckfahnenkapitel 41; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/69 - V/2/72
Sch Korr III 17 - Sch Korr III 19@n="SchKorr3_17"Schmierblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 45; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/73 - V/2/75
Sch Korr III 20 - Sch Korr III 29@n="SchKorr3_17"Schmierblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 46; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/76 - V/2/85
Sch Korr III 30 - Sch Korr III 32@n="SchKorr3_30"Studienblätter Überlegung zur Weiterführung ab Kapitel 47; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/86 - V/2/88
Sch Korr III 32 - Sch Korr III 37@n="SchKorr3_32"Schmierblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 47; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/88 - V/2/93
Sch Korr III 38 - Sch Korr III 40@n="SchKorr3_32"Schmierblatt zur Revision von Druckfahnen-Kapitel 48; Juli 1939 - Oktober 1939; V/2/94 - V/2/96

Sigle »Sch Korr«

Es handelt sich um die Schmierblätter zur Reinschrift der Zwischenfortsetzung (Teil 2) des Zweiten Buchs, also um die Druckfahnen-Kapitel und die Fortsetzung der Druckfahnen-Kapitel. Begonnen wurde mit der im Manuskript nicht erhaltenen Reinschrift, die aber in den korrigierten Fahnen vorliegt, am 27. März 1937. Den Ausgangspunkt bilden die am Ende der Mappe III/7 abgelegten Blätter R 1 und Ü6-0.11. Mappe III/7 (Bezeichnung im Inventar: Sch R) enthält insgesamt 123 Seiten mit Schmierblättern zu allen zwanzig Kapiteln der Fahnen-Mappe. Die Mappenpaginierung durch Kaiser/Wilkins stimmt (in dieser Mappe ausnahmsweise) bis Nr. 104 mit der Musilschen Paginierung überein; Sch R 105-107a befinden sich in Mappe III/6, die Fortsetzung der Schmierblätter bis zu Nr. 266 ist in Mappe V/3 (80-207) enthalten; sie gebrauchte Musil bei der Abfassung der Druckfahnenfortsetzung 1938/39. Auf den Beginn dieser Fortsetzung beziehen sich auch schon einige Manuskripte in Mappe III/7, namentlich das Nachtgespräch-Kapitel mit Nummer 59, zu dem in Mappe III/7 auch ein Entwurfsanfang aufbewahrt ist, sowie das Frühspaziergang-Kapitel. Die Schmierblätter in der der Mappe V/3 enthalten das Notizmaterial zu Ausarbeitung der Entwürfe von insgesamt fünf Gartenkapiteln, durchwegs inkohärente Formulierungs- und Umschreibeversuche, durchsetzt mit 55 durchnumerierten »Bemerkungen«. Die fünf Kapitel zur Fortsetzung der Druckfahnen bilden in textgenetischer Sicht Weiterentwicklungen der Gartenkapitel von 1934-1936 und Vorstufen der Genfer Ersetzungsreihen. Die Bemerkung »Genf« bzw »nach Genf« auf den Schmierblättern Nr. 193 bzw. 194 beziehen sich auf die Lesereise Musils nach Genf im Januar 1939; durch sie lässt sich der Abbruch der Schmierblattreihe auf die Zeit nach Jahresbeginn 1939 datieren.

Sigle »Sch Korr«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
R 1@n="SchR_R1"Studienblatt zu den Lindner-Kapiteln; September 1936 - 27.3.1937; III/7/150
Sch R 1 - Sch R 2@n="SchR1"Schmierblätter zu Druckfahnen-Kapitel 39; 27.3.1937; III/7/1 - III/7/2
Sch R 2 - Sch R 7@n="SchR2"Schmierblätter zu Druckfahnen-Kapitel 40; nach dem 27.3.1937; III/7/2 - III/7/7

Sigle »Schm M-K«

Die Sigle ist aufzulösen als Schmierblatt »Museum-Krisis«. Musil schrieb diese Studien- und Schmierblätter bzw. Entwurfsfragmente zwischen Mitte 1933 und März 1934 zur Vorbereitung von Kapiteln der Romanfortsetzung nach der Veröffentlichung des Teilbands des Zweiten Buches. Inhaltlich geht es um den erzählzeitlichen Abschnitt des Museum-Besuchs von Ulrich und Agathe und der Krise zwischen ihnen. Die Geschwister-Handlung bezeichnete Musil als »I. Linie«, die anderen Handlungsstränge als »II. Linie«.

Sigle »Schm M-K«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Schm MK II@n=SchmMK2_1 @n=SchmMK2_2 @n=SchmMK2_3 @n=SchmMK2_4II/1/26 - II/1/29
Schm M-K II Unterhaltungen mit Schmeißer@n="SchmMK2_Unterhaltungen"identisch mit N Bl III 1; Studienblatt für der Kapitelprojekt »Unterhaltungen mit Schmeißer«; II/1/26
Schm M-K II Frühspaziergang@n="SchmMK2_Früh"identisch mit N Bl III 5; Entwurfsrekapitulation für das Kapitelprojekt »Frühspaziergang«; I/4/5
Schm M-K II Laubumkränzter@n="SchmMK2_Laub"identisch mit N Bl III 6; Entwurfsrekapitulation für das Kapitelprojekt »Laubumkränzter Waffenstillstand zwischen Walter und Clarisse«; I/4/6
Schm M-K II Hermaphrodit und Überfall@n=SchmMK2_Herm_Überfidentisch mit N Bl III 7; ; nur Überschrift; I/4/7
Schm M-K II M u bei Dr Fr@n="SchmMK2_M_DrFr"identisch mit N Bl III 8; nur Überschrift: Visionäres Sehn; I/4/8
Schm M-K II Hinweise@n="SchmMK2_Hinweise"identisch mit N Bl III 9; Hinweise auf I. Reihe; I/4/9
Schm M-K II Traum-Kapitel@n="SchmMK2_Traum"identisch mit N Bl III 10; Notizen zum Traum-Kapitel und zur Fortsetzung; I/4/10
Schm M-K II Nationen-Kap U-Ag-Gn@n="SchmMK2_Nationen_1" @="SchmMK2_Nationen_2"identisch mit N Bl III 11, N Bl III 12; Notizen zum Kapitelprojekt »Beschreibung einer kakanischen Stadt«; I/4/11, I/4/12
Schm M-K II Warum … sind … wollen@n="SchmMK2_Warum_1 @="SchmMK2_Warum_2" @="SchmMK2_Warum_3" @="SchmMK2_Warum_4" @="SchmMK2_Warum_5" @="SchmMK2_Warum_6"identisch mit N Bl III 13, N Bl III 14, N Bl III 15, N Bl III 16; N Bl III 17, N Bl III 18 ; Notizen und Entwurfsansätze zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön und wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/13, I/4/14, I/4/15, I/4/16, I/4/17, I/4/18

Sigle »Schm Ü P«

Schm Ü = »Schmierblätter zur Überarbeitung«; Schm Ü P = »Schmierblätter zur Überarbeitung nach Problemen«: Sigle der Schreibphase 1933/34 zur Fortsetzung des Zweiten Buchs des Romans ›Der Mann ohne Eigenschaften‹

Unter der Sigle sind drei Notizkonvolute zusammen gefasst: ›Schm Ü‹, ›Zu Schm Ü‹ und ›Schm Ü P‹. Alle drei stehen im Kontext mit Überarbeitungsversuchen an der Fortsetzungshandschrift des Zweiten Buchs des ›Mann ohne Eigenschaften‹ von Mitte 1933 bis März 1934. Sie betreffen die Kapitel 41-46 und 49-52. Die Überarbeitung führt nur in einem Fall zu einer ansatzweisen Neufassung, nämlich dem Neuentwurf von Kapitel 49 Ulrichs Tagebuch. Im Fall aller anderen Kapitel der ersten Fortsetzungsreihe erbringen die ›Schmierblätter zur Überarbeitung‹ keine neuen Entwurfsfassungen. Diese entstehen erst im Zusammenhang mit den Notizen zur Reinschrift (NR).

Sigle »Schm Ü P«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Schm Ü P 1@n="SchmÜP1"Schmblätter zur Überarbeitung nach Problemen: II/3/86
Schm Ü P 2@n="SchmÜP2"Soziale Fragestellung; II/3/87
Schm Ü P 3@n="SchmÜP3"II/3/88

Sigle »Ü« [1922 - 1927]

Ü = »Überarbeitung«: Sigle der Romanprojekte Der Erlöser und Die Zwillingsschwester in den Schreibphasen 1922-1925 (und 1927 bei der Vorbereitung des Ersten Buchs des Romans Der Mann ohne Eigenschaften)

Die Bedeutung dieser Abkürzung ist nicht klar. Vermutlich sigliert Musil diese Manuskripte erst 1923 im Zuge einer Überarbeitung und Neuzusammenstellung von Unterlagen aus verschiedenen bereits bestehenden Konvoluten und setzt diese Umgruppierung später noch fort; alle Ü-Blätter, es gibt im Nachlass auf etliche Mappen aufgeteilt 79 davon, tragen Mehrfachsiglen. Insgesamt reichen die Ü-Siglen bis zur Nummer 97. Die Blätter mit den niedrigsten Nummern entstehen 1922; der mittlere Teil der Serie enthält Brouillons zu Achilles bzw. Anders und Agathe im Haus des toten Vaters aus dem Zeitraum 1921/22; die Nummern über 50 stammen aus einer deutlich späteren Phase bis Mitte 1927.

Sigle »Ü«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Ü 86@subtype="missing"fehlt - Verweis von II/4/6: Moral der Dichtung - Reaktionen, Kraftfelder

Sigle »Ü« [Zweites Buch]

Ü = »Überarbeitung«: Sigle der Überarbeitungsnotizen zur Entwurfshandschrift des Zweiten Teils des Zweiten Buchs des Mann ohne Eigenschaften von 1933 bis 1936. Die Sigle »Ü« taucht in den Manuskripten Mitte 1934 das erste Mal wieder auf, nachdem Musil bereits Mitte der 1920er-Jahre eine Ü-Sigle verwendet hatte. Ab Mitte 1933 gebrauchte Musil die Chiffierung »Schm Ü für Schmierblätter zur Überarbeitung (nach Problemen)«. Er siglierte damit die Überarbeitungsnotizen zur ersten Fortsetzungsreihe des Zweiten Bands des Mann ohne Eigenschaften von 1933/34. Es besteht also ein Nebeneinander der Handschrift »H« ("H 401-") mit den Kapitelentwürfen Nr. 39-52, der »Notizen zur Reinschrift« (NR) und des Studienmaterials zur Überarbeitung, erst Schm Ü, dann Ü1 bis Ü6. Dieselbe Sigle erscheint in Verweisen statt als »Ü« auch als »U« (möglicherweise assoziiert Musil »Umarbeitung"). Die Überarbeitungs- bzw. Umarbeitungsnotizen mit ihrer Gliederung in Ü2 - Ü6 führte Musil in ausführlichster Weise bis Herbst 1936 fort, sie dokumentieren den Entstehungsprozess der Fahnenkapitel von 1937/38 mit Schwerpunkt auf Ulrichs Tagebuch und den Gesprächen von Ulrich und Agathe über die Liebe bis hin zu Vorstufen der ins Auge gefassten Fortsetzung der Druckfahnen und einem Versuch, den Schlussblock (Eine Art Ende) des Romans zu skizzieren. Die zyklische Arbeitsweise Musils - Notiz - Entwurf - Überarbeitungsnotizen - überarbeiteter Entwurf - neuerliche Überarbeitungsnotizen usf. spiegelt sich in der ausgeklügelten Arithmetik der Numerierung bei den Ü-Notizen und in ihrer Ablagepraxis. Es finden sich Ü-Notizen auf viele Mappen verteilt und konzentriert in Mappe II/5, II/6, II/7, V/4 und VII/5.

Sigle »Ü«: Übersicht
BezeichnungAuszeichnungErläuterung
Ü 1@n="Ü1"identisch mit: Schmierblätter zur Überarbeitung (Schm Ü) bzw. zur Überarbeitung nach Problemen (Schm Ü P); II/3/150 - II/3/169 bzw. II/3/86 - II/3/89
Ü 2@n="SchR1"Entwurfsfragment zu 47. Wandel unter Menschen; Mitte 1934 - August 1935; II/5/1 - II/5/6
Ü2-1@n="Ü2_1"Schmierblätter zu 47. Wandel ... Sonne; Mitte 1934 - August 1935; II/5/7 - II/5/10

Zitiervorschlag
Walter Fanta: Siglenverzeichnis, in Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.ps/methods/sdef:TEI/get