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[N. Bl III, Mus Kap. 42 j 43]
20/21/II: Für etwas leben ist der Dauerersatz des In etwas leben, es bedeutet das System der Mittel anstelle des Amzielseins.
Die Sprache sagt aber: er geht ganz darin auf u.ä., obgleich das Für meint. Also für u in leben, weben, streben usw. = die Idealisten. Idealisten leben für ihre Ideale. Auf der andern Seite: Schwärmer. Sie säen nicht u ernten nicht, sie möchten reglos im Ziel stehen oder höchstens in einer uns noch nicht vorstellbaren Weise bewegt.
U. Ulrich
beschreibt seinen Idealismus: Es ist falsch zu meinen, daß das Leben Ideale braucht, um nicht noch schlimmer auszufallen. Männer mit wenig Idealen wirken so gut wie solche mit vielen und sind lustiger. (lebensvoller). Die übliche Auffassung, daß Ideale nichts seien als Übertreibungen zum Zweck von Kompromissen hat den Idealismus heruntergebracht. Aber man kann Ideale nicht leben, sie schlagen in Widersinn um. Anderseits ist es unerläßlich, daß wir Dinge erfinden, die es nicht geben kann, um das Leben zwischen den Dingen, die es gibt, erträglich zu gestalten. Aber was bedeutet es, daß die Ideen keinen andern Zweck haben, als das, was ist, mit etwas zu durchsetzen, das nicht ist? Ich verbringe mein Leben damit u. weiß nichts davon. Ab hier: größtenteils Mus.Kap. Schließt die Art, wie U. Ulrich
dieses Gespräch führt, nicht auch h-b

häufige Abkürzung im Nachlass: h-b | h u b (Börsen)Hoch - (Börsen)Tief, s. den Titel von Kapitel 1/91 des ›Mann ohne Eigenschaften‹

ein? Dazu gehört nun Schm. 49ff S 10 u 11. (Für-In , d i. die Frage der Welt. Aus dem Für kommt alle Politik, jede Katastrophe usw. Zu der Gegend Was allem Glück die Kürze gibt war vorgemerkt: Aber Geist ist doch auch Überlegen, Wollen, Wahrnehmen usw. Kurz auch alles Für. Also statt Welt des Geistes (aus der man nicht hinaustritt) "Im" Affekt sein. Aber es ist ein spezif. Affekt, u. keinem andern ist es gegeben, uns dauernd zu halten usw. Also ein spezifischer Affekt u. nicht die grundsätzliche Teilung in gute u böse Zustände? Eine Gefühlsgruppe.
Ein Idealist dagegen verbindet kräftig das, was es nicht gibt, mit der gegebenen Materie des Alltags. Er kann nicht nur mit seinem Idealismus gute Geschäfte machen, sondern muß es sogar. Ld Lindner
zb. Denn sonst verlöre er ihn.
Über Ld Lindner
: Glaubt an das 1x1 zehnmal sicherer als an Gott u. 5mal sicherer als an die Moral. Er ist nicht überzeugt, aber er glaubt mit der Festigkeit einer Überzeugung, d.h. er vermengt das, wovon er überzeugt sein möchte, so geschickt mit seinen Überzeugungen, daß maner es nicht mehr trennen kann. Kap. Kapitel nach Schm.
Aber hast du dich schon einmal gefragt, welcher sonderbare Zustand Glauben u. Ahnen, Vermuten u Meinen ist, wenn es nicht wie im praktischen Leben die Vorstufe von dem ist, was wir später mit Sicherheit zu wissen erwarten? Mehr als 9/10. unseres innereninneren Lebens u. unserer Beziehungen zu anderen müßte hinzukommen! besteht aus .. Alles das ist nicht bloß Willkür. Aber wovon ist es der unbegreifliche u gespenstische Schatten? Mus.Kap.
( Ag Agathe
: Aber das ist es doch gerade, was ich von dir wissen will!
U Ulrich
: Und was ist daraus geworden? Seifenblasen usw.
Beisp. für die Schwierigkeiten, die Us. Ulrich
Zögern entschuldigen sollen: Unterschied dazwischen, ob man etwas zu einem bestimmten Zweck oder um seiner selbst willen tut. Lustwandeln. Kuß. Ein unheimliches Überfließen, ein Schwinden der Zeit u des Bewußtseinsgrades. Das reine Erleben löst schon in seinen Andeutungen den Menschen auf. Es ist unübertragbar, fast unsozial. Wenn wir mit unseren Erlebnissen zusammenfallen, sind wir ∞ Unendlichzeichen weit von der Welt. Die Forts. Fortsetzung ist die für Mus. Kap. vorgesehene Textunterlage Paradies. Ag. Agathe
glaubt, sie könnten durch die Wand hinaus; U. Ulrich
zieht dann wieder den Trennungsstrich, endet rasch u rauh. ? Schon 3 Schw.? Ev. eventuell Traum Kap.
Beschreibung des Wesens einer Idee nach Emerson Emerson_RalphWaldo
(der Gott tritt herein) auch: A-Ag III, 2b (r) in Konv. II III 30-32/VI (Dort auch liebende Angst)
II R Fr 26 S 4: Ohne Befriedigung in sich selbst lebt der Mensch für etwas Höheres. Gut wird mit einem Nebensinn von dumm gebraucht. Der Mensch kann gut sein nur in der Form der Gewalttat geg. gegen andere.
IE 36: Begleitet das, weitet es aus
Ergebnis: Nicht alles gehört hieher. Es ist vielmehr eine Klimax Schm.-Kap, Für-In , Mus, Traum zu bilden, mit Verbindungen zu Ahnen, Glauben usw. (h, b

häufige Abkürzung im Nachlass: h-b | h u b (Börsen)Hoch - (Börsen)Tief, s. den Titel von Kapitel 1/91 des ›Mann ohne Eigenschaften‹

s. II R Fr 6 Blge 17) Hängt auch mit den Nat.Kapiteln zusammen. Fängt mit Lds. Weltbild an.
Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Datierung
Datierungsabschnitt 7-2: Mitte 1933 - März 1934
Schmierblätter: Schm b Tge, Schm Aufb, F+L+H+VB, Schm M-K, Schm Ü, Schm ÜP [Umfang: 415 Seiten]
Übergeordnete Einheit: Datierungsabschnitt 7: Zwischenfortsetzung Band II, Teil 1
Datierungsmethode: Datierungsabschnitt
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleidoppelblatt cremefarben
Maße: 210x330mm
Typ des Blatts
Studienblatt
Tinte schwarz
Für die gesamte Produktionsdauer des "Mann ohne Eigenschaften" ist das Studienblatt der wichtigste Manuskripttypus. Im Spätstadium wird er zahlenmäßig dominant; es handelt sich um Notizen, welche das Niederschreiben des Romantextes planen, konzeptualisieren, die bisherige Produktion reflektieren, die weitere Produktion von Entwürfen begleitend kommentieren bzw. strukturelle Festlegungen zur Fortführung treffen sowie das Material verwalten.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Warum die Menschen nicht gut, schön und wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen | Stufe 9
Siglen
SchmMK2_Warum_2
Sigle »Schm M-K«: Schm M-K II Warum … sind … wollen
identisch mit N Bl III 13, N Bl III 14, N Bl III 15, N Bl III 16; N Bl III 17, N Bl III 18 ; Notizen und Entwurfsansätze zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön und wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/13, I/4/14, I/4/15, I/4/16, I/4/17, I/4/18
NBl3_14
Sigle »N Bl III«: N Bl III 14
identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Notizen zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/14
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[N. Bl III, Mus Kap. 42 j 43]
20/21/II: Für etwas leben ist der Dauerersatz des In etwas leben, es bedeutet das System der Mittel anstelle des Amzielseins.
Die Sprache sagt aber: er geht ganz darin auf u.ä., obgleich das Für meint. Also für u in leben, weben, streben usw. = die Idealisten. Idealisten leben für ihre Ideale. Auf der andern Seite: Schwärmer. Sie säen nicht u ernten nicht, sie möchten reglos im Ziel stehen oder höchstens in einer uns noch nicht vorstellbaren Weise bewegt.
U. Ulrich
beschreibt seinen Idealismus: Es ist falsch zu meinen, daß das Leben Ideale braucht, um nicht noch schlimmer auszufallen. Männer mit wenig Idealen wirken so gut wie solche mit vielen und sind lustiger. (lebensvoller). Die übliche Auffassung, daß Ideale nichts seien als Übertreibungen zum Zweck von Kompromissen hat den Idealismus heruntergebracht. Aber man kann Ideale nicht leben, sie schlagen in Widersinn um. Anderseits ist es unerläßlich, daß wir Dinge erfinden, die es nicht geben kann, um das Leben zwischen den Dingen, die es gibt, erträglich zu gestalten. Aber was bedeutet es, daß die Ideen keinen andern Zweck haben, als das, was ist, mit etwas zu durchsetzen, das nicht ist? Ich verbringe mein Leben damit u. weiß nichts davon. Ab hier: größtenteils Mus.Kap. Schließt die Art, wie U. Ulrich
dieses Gespräch führt, nicht auch h-b

häufige Abkürzung im Nachlass: h-b | h u b (Börsen)Hoch - (Börsen)Tief, s. den Titel von Kapitel 1/91 des ›Mann ohne Eigenschaften‹

ein? Dazu gehört nun Schm. 49ff S 10 u 11. (Für-In , d i. die Frage der Welt. Aus dem Für kommt alle Politik, jede Katastrophe usw. Zu der Gegend Was allem Glück die Kürze gibt war vorgemerkt: Aber Geist ist doch auch Überlegen, Wollen, Wahrnehmen usw. Kurz auch alles Für. Also statt Welt des Geistes (aus der man nicht hinaustritt) "Im" Affekt sein. Aber es ist ein spezif. Affekt, u. keinem andern ist es gegeben, uns dauernd zu halten usw. Also ein spezifischer Affekt u. nicht die grundsätzliche Teilung in gute u böse Zustände? Eine Gefühlsgruppe.
Ein Idealist dagegen verbindet kräftig das, was es nicht gibt, mit der gegebenen Materie des Alltags. Er kann nicht nur mit seinem Idealismus gute Geschäfte machen, sondern muß es sogar. Ld Lindner
zb. Denn sonst verlöre er ihn.
Über Ld Lindner
: Glaubt an das 1x1 zehnmal sicherer als an Gott u. 5mal sicherer als an die Moral. Er ist nicht überzeugt, aber er glaubt mit der Festigkeit einer Überzeugung, d.h. er vermengt das, wovon er überzeugt sein möchte, so geschickt mit seinen Überzeugungen, daß maner es nicht mehr trennen kann. Kap. Kapitel nach Schm.
Aber hast du dich schon einmal gefragt, welcher sonderbare Zustand Glauben u. Ahnen, Vermuten u Meinen ist, wenn es nicht wie im praktischen Leben die Vorstufe von dem ist, was wir später mit Sicherheit zu wissen erwarten? Mehr als 9/10. unseres innereninneren Lebens u. unserer Beziehungen zu anderen müßte hinzukommen! besteht aus .. Alles das ist nicht bloß Willkür. Aber wovon ist es der unbegreifliche u gespenstische Schatten? Mus.Kap.
( Ag Agathe
: Aber das ist es doch gerade, was ich von dir wissen will!
U Ulrich
: Und was ist daraus geworden? Seifenblasen usw.
Beisp. für die Schwierigkeiten, die Us. Ulrich
Zögern entschuldigen sollen: Unterschied dazwischen, ob man etwas zu einem bestimmten Zweck oder um seiner selbst willen tut. Lustwandeln. Kuß. Ein unheimliches Überfließen, ein Schwinden der Zeit u des Bewußtseinsgrades. Das reine Erleben löst schon in seinen Andeutungen den Menschen auf. Es ist unübertragbar, fast unsozial. Wenn wir mit unseren Erlebnissen zusammenfallen, sind wir ∞ Unendlichzeichen weit von der Welt. Die Forts. Fortsetzung ist die für Mus. Kap. vorgesehene Textunterlage Paradies. Ag. Agathe
glaubt, sie könnten durch die Wand hinaus; U. Ulrich
zieht dann wieder den Trennungsstrich, endet rasch u rauh. ? Schon 3 Schw.? Ev. eventuell Traum Kap.
Beschreibung des Wesens einer Idee nach Emerson Emerson_RalphWaldo
(der Gott tritt herein) auch: A-Ag III, 2b (r) in Konv. II III 30-32/VI (Dort auch liebende Angst)
II R Fr 26 S 4: Ohne Befriedigung in sich selbst lebt der Mensch für etwas Höheres. Gut wird mit einem Nebensinn von dumm gebraucht. Der Mensch kann gut sein nur in der Form der Gewalttat geg. gegen andere.
IE 36: Begleitet das, weitet es aus
Ergebnis: Nicht alles gehört hieher. Es ist vielmehr eine Klimax Schm.-Kap, Für-In , Mus, Traum zu bilden, mit Verbindungen zu Ahnen, Glauben usw. (h, b

häufige Abkürzung im Nachlass: h-b | h u b (Börsen)Hoch - (Börsen)Tief, s. den Titel von Kapitel 1/91 des ›Mann ohne Eigenschaften‹

s. II R Fr 6 Blge 17) Hängt auch mit den Nat.Kapiteln zusammen. Fängt mit Lds. Weltbild an.
Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Datierung
Datierungsabschnitt 7-2: Mitte 1933 - März 1934
Schmierblätter: Schm b Tge, Schm Aufb, F+L+H+VB, Schm M-K, Schm Ü, Schm ÜP [Umfang: 415 Seiten]
Übergeordnete Einheit: Datierungsabschnitt 7: Zwischenfortsetzung Band II, Teil 1
Datierungsmethode: Datierungsabschnitt
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleidoppelblatt cremefarben
Maße: 210x330mm
Typ des Blatts
Studienblatt
Tinte schwarz
Für die gesamte Produktionsdauer des "Mann ohne Eigenschaften" ist das Studienblatt der wichtigste Manuskripttypus. Im Spätstadium wird er zahlenmäßig dominant; es handelt sich um Notizen, welche das Niederschreiben des Romantextes planen, konzeptualisieren, die bisherige Produktion reflektieren, die weitere Produktion von Entwürfen begleitend kommentieren bzw. strukturelle Festlegungen zur Fortführung treffen sowie das Material verwalten.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Warum die Menschen nicht gut, schön und wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen | Stufe 9
Siglen
SchmMK2_Warum_2
Sigle »Schm M-K«: Schm M-K II Warum … sind … wollen
identisch mit N Bl III 13, N Bl III 14, N Bl III 15, N Bl III 16; N Bl III 17, N Bl III 18 ; Notizen und Entwurfsansätze zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön und wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/13, I/4/14, I/4/15, I/4/16, I/4/17, I/4/18
NBl3_14
Sigle »N Bl III«: N Bl III 14
identisch mit Schm M-K II Warum … sind … wollen; Notizen zum Kapitelprojekt »Warum die Menschen nicht gut, schön oder wahrhaftig sind, sondern es lieber sein wollen«; I/4/14

Signatur: Cod. Ser. n. 15064

11 Blatt, 23 Seiten, 2 Konvolute

Die Mappenbezeichnung bezieht sich auf Pläne zur Fortsetzung des Romans, wie sie sich bis Anfang 1934 herauskristallisieren. Es finden sich Festlegungen von Anfang 1934 zur Verknüpfung des an Band 2/1 anschließenden Ulrich-Agathe-Komplexes mit den anderen Erzählsträngen sowie Studienblätter für einzelne Kapitelprojekte. Den Schwerpunkt bildet ein Kapitelentwurf mit dem Arbeitstitel „Warum ... sind ... wollen“ auf der Basis des Entwurfs „Für-In“ von 1928.

Zitiervorschlag

Robert Musil, Schlussblock : Mappe I/4, ediert von Walter Fanta, in: Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.sn15064-01-04/methods/sdef:TEI/get?mode=p_15

Lizenzhinweis

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