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Peinlicher Gedanke: das Zeitalter der (großen, verantwortlichen, geistigen) Individualitäten geht wirklich zu Ende. (Es beginnt wohl ein noch nicht ausgegliederter Kollektivismus. Einstweilen treten an Stelle der wirklichen Persönlichkeiten die reizbaren, rhetorischen, der Schauspieler nach Nietzsche. Viel subjektivere Persönlichkeiten.) Eingefallen im Zusammenhang: Was man vom II Bd. erwartet, das Positive, würde befriedigt, wenn ich à la Rathenau Rathenau_Walther
u. ä. ein Pseudosystem gäbe! Die nackte Wahrheit wird ihnen immer unbefriedigend erscheinen. Das aber kann ich ja durch U. Ulrich
aussprechen lassen u. kann ihn in diese Situation bringen. Er weiß, was man von ihm verlangt und tut es nicht (schon im Verlauf der 2 Sitzungen) War es aber nicht einfach immer so? Die große geordnete Individualität ist das Genie u. dessen Zeitalter immer seine Privation?
Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Datierung
nach 3. Juni 1932 bis August 1932
Datierungsmethode: indirekt, implizit
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleiblatt cremefarben
Maße: 212x329mm
Typ des Blatts
Entwurfsfragment
Tinte schwarz
Entwurfsfragmente sind für die spätere Produktionsphase des "Mann ohne Eigenschaften" typisch (1933-1942). Es handelt sich um Zeugnisse der Umschreibprozeduren, in der Regel in Form unvollständiger Kapitelentwürfe, die keinen fixen Kapiteltitel und keine fixe Kapitelnummer haben; sie sind stark korrigiert und mit Notizen versehen.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Beschreibung einer kakanischen Stadt | Stufe 4
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Peinlicher Gedanke: das Zeitalter der (großen, verantwortlichen, geistigen) Individualitäten geht wirklich zu Ende. (Es beginnt wohl ein noch nicht ausgegliederter Kollektivismus. Einstweilen treten an Stelle der wirklichen Persönlichkeiten die reizbaren, rhetorischen, der Schauspieler nach Nietzsche. Viel subjektivere Persönlichkeiten.) Eingefallen im Zusammenhang: Was man vom II Bd. erwartet, das Positive, würde befriedigt, wenn ich à la Rathenau Rathenau_Walther
u. ä. ein Pseudosystem gäbe! Die nackte Wahrheit wird ihnen immer unbefriedigend erscheinen. Das aber kann ich ja durch U. Ulrich
aussprechen lassen u. kann ihn in diese Situation bringen. Er weiß, was man von ihm verlangt und tut es nicht (schon im Verlauf der 2 Sitzungen) War es aber nicht einfach immer so? Die große geordnete Individualität ist das Genie u. dessen Zeitalter immer seine Privation?
Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Datierung
nach 3. Juni 1932 bis August 1932
Datierungsmethode: indirekt, implizit
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleiblatt cremefarben
Maße: 212x329mm
Typ des Blatts
Entwurfsfragment
Tinte schwarz
Entwurfsfragmente sind für die spätere Produktionsphase des "Mann ohne Eigenschaften" typisch (1933-1942). Es handelt sich um Zeugnisse der Umschreibprozeduren, in der Regel in Form unvollständiger Kapitelentwürfe, die keinen fixen Kapiteltitel und keine fixe Kapitelnummer haben; sie sind stark korrigiert und mit Notizen versehen.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Beschreibung einer kakanischen Stadt | Stufe 4

Signatur: Cod. Ser. n. 15110

2 Konvolute (davon 1 mit Umschlag); 35 Blätter; 77 beschriebene Seiten; 6 Zeitungsausschnitte

Die Bezeichnung »Mappe Schreibtisch zuletzt (Diotima, Arnheim)« bezieht sich auf Musils Arbeitssituation am Mann ohne Eigenschaften im Sommer 1932. Offenbar hatte er die Manuskripte in ihr belassen, als er im September 1932 seinen Arbeitsurlaub in dem Ostseebadeort Brunshaupten abbrach, um nach Berlin zurück zu kehren. Der Schreibprozess, den der Mappeninhalt im Ausschnitt dokumentiert, nämlich die Niederschrift von Band 2/1 des Mann ohne Eigenschaften, war zu diesem Zeitpunkt praktisch abgeschlossen. Vorstufen finden sich in Form von Entwürfen aus den zwanziger Jahren, kapitelübergreifenden Planungsnotizen und Schmierblättern zu verschiedenen Kapiteln, die primär nicht dem Ulrich-Agathe-Komplex angehören; so auch das Exzerpt »Diotima-Lazarsfeld«, Musil hatte bereits im Frühsommer 1931 ein Buch der Sexualforscherin Sophie Lazarsfeld für Kapitel 2/17 des Romans exzerpiert. Die Materialien reichen inhaltlich über das Ende von Band 2/1 hinaus und umfassen auch Vorstufen zum Nationen-Kapitel, das 1932 noch einen Bestandteil der Sitzungs-Kapitel (Kapitel 2/35-38) bildete.

Zitiervorschlag

Robert Musil, Schreibtisch zuletzt D-Ah (Diotima, Arnheim) : Mappe VII/14, ediert von Walter Fanta, in: Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.sn15110-07-14/methods/sdef:TEI/get?mode=p_4

Lizenzhinweis

Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

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