Auszug des aktuellen Inhalts in TEI XMLsn15068-01-08-066-20I/8/66Mitte 1933 - März 1934Der Mann ohne EigenschaftenFortsetzung 1933-1936AgatheKrisis und EntscheidungStufe 9Kanzleiblatt cremefarben kariert211x331EntwurfsfragmentTinte
schwarz StudienblattTinte schwarz BleistiftBleistift; archivarische
NachbearbeitungBleistift, BlaustiftBlaustiftRotstiftRotstift, TinteRotstift; archivarische
NachbearbeitungBraunstift, TinteTinte schwarzeckige Klammer linksgeschweifte Klammer rechtsKlammer linksVertikalstrich links (nach [II R Fr 27](S-II R Fr 27 1) zur Wahl:) Die Hauptsache
Die Leere ihres Kopfes löst einfach :
Was immer man
sich in die der Umgebung [115](MoE-2-S115)denken kann, u. es
Jede Moral hat
einen Punkt, ist ja auch im
wo es
nicht weitergeht: dort Paradiesgespräch
für sie Gott [131](MoE-2-S131)gesteigert worden, U.
Dazu: Verlangen nach Obhut, hat es entwertet!
Einschläferung ...
Hoffnung auf
eine unvorstellbare Entdeckung am Weg zu Ld. 41
ib. eine Freiheit ohnegleichen.
Man kommt zu sich, wenn einem Sehen, Hören u Sprechen vergeht [138](MoE-2-S138)
Hier ist das dunkle Blinken, das Überströmen u Auslöschen mehr als
Anwandlung [138](MoE-2-S138)
Dann alle die Stellen [306](MoE-2-S306)ff. Es hat aber
wenig Sinn, das zu
wiederholen. Alle diese Erfahrungen klingen wohl mit,
aber sie sind nicht
um das geringste apodiktischer als ehedem. Sie haben
etwas
Schemenhaftes u etwas Wirkliches.
Es ist ihr nicht gegeben, Gott
deutlich zu schauen: so wenig wie
irgendetwas.
Eher nach [IE 4](S-IE 4 1): Gott hat nicht nur dieses Leben geschaffen, es
ist
nicht das Wahre.
Sich trotzig Gott anvertraun → [A-Ag V u VI](S-A Ag V u VI) Welt einer von vielen
möglichen
Versuchen → [G 91/5](S-G 91/5). Der junge Mensch ist
asozial-religiös
→ [Br 27](S-B 27)
Generationen gehn vorbei: [II R Fr 19, S.
6](S-II R Fr 19 6) → [Fr 5](S-Fr 5 1).
Hauchähnliche Masse → [IE 2](S-IE 2 1) /Vielleicht: das Beste an uns erkennen wir
als eine –/
Abneigung geg. Autorität gehört dazu
Alles ist flüssig
Das negative, unmoralische Auftreten der .. Moral (ihrer persönlichen)
endet in Ohnmacht.
Alles Gedanken von U., den sie in diesem Augenblick wahnsinnig liebt,
der ihr aber doch den Rest vorenthält.
Bloß Briefen zusehn (Ausgeschlossen)
(nach [II R Fr 19, S 5](S-II R Fr 19 5)f:)
Fühlt
sich von aller Welt verlassen
Alles hatte immer undeutliche Grenzen
Eine Gemeinsamkeit ahnend, wie sie nicht da ist, nie da war.
Sie hatte nie
ein Gewissen, aber in Gottes Nähe braucht sie keines,
weil alles Aktion ist.
Es erscheint ihr natürlich, daß es hinter der enttäuschenden
Bewegtheit eine Ruhe geben muß
Der religiöse Mensch als der Böse. Der Gott
zugeneigte
Pseudoneurotiker mit Mangel an Gemeinschaftssinn.
Sich
trotzig Gott anvertraun.
Die Männerwelt ist sie nie etwas angegangen
Keine tiefere Verantwortung vor sich selbst
Zwischen Öde der Kinderzimmer u
unerfüllter Sehnsucht liegt das
Leben
Was andre Frauen tun, paßt nicht
zu ihr
~[Mg 25](S-Mg 25): Sie ist verwirrt u aufgewühlt. Von der ganzen
Welt, auch U,
verlassen,
erschrickt sie: wenn er sie ertappte, er würde sich grausam
von ihr
abwenden, sie völlig allein u ohne Liebe lassen.
Es kam ihr schön und friedlich vor, dem Leben nachzusehn. Übrigens
gehen
ganze Generationen im Handumdrehn dahin. Nicht nur sie hatte
mit ihrer
Schönheit eigentlich nichts anzufangen gewußt. Sie dachte
an das Jahr 2000,
hätte gerne gewußt, wie es dann aussehn werde.
Dann erinnerte sie sich an
Gesichter aus dem 16. Jhdt., die sie in
irgendeiner Sammlung von Abbildungen
einmal gesehn haben mußte.
Vortreffliche Gesichter mit starken Stirnen u mit
kräftigeren
Gesichtszügen, als man es heute sieht. Man konnte verstehen, daß
alle
diese Menschen einmal eine Rolle gespielt hätten. Dazu brauchte man
aber wohl Mitspieler; einen Beruf, eine
Aufgabe u ein bewegendes
Leben. Aber ihr war dieser Rollenehrgeiz völlig
fremd. Sie hatte nie
etwas sein wollen von dem, was man sein konnte. Die
Welt der Männer
war ihr immer fremd geblieben. Die Welt der Frauen hatte sie
verachtet.
Die Reise beginnt dann mit einer
Erschöpfung wie nach einem
Anfall, worin sie alles dankbar hinnimmt.
Zuweilen hatte sie die Neugierde ihres Körpers, das Verlangen des
Fleisches mit andern in Berührung gebracht, so wie man auch ißt u
trinkt. Es
war aber immer ohne tiefere Verantwortung geschehn, u
, sah man vom Außen ab, in undeutlichen Grenzen so hatte ihr Leben
vonaus der Öde des Kinderzimmers, von wo es ausgegangen war, nur
in
ein undeutliches GebietGeschehen ohne Grenzen geführt. So
endete alles in Ohnmacht. Freilich war diese Ohnmacht nicht ohne Kern: Gott hat nicht nur dieses
Leben ...
s.o.
Welt einer von vielen möglichen ... Das beste an uns
eine
hauchähnliche, eine ewig wie ein stackVogel vom Ast fliegende (Masse)
.. In
ihrer Abneigung geg. die Autorität der Welt stack immer eine Vision.
Ja
mehr als eine Vision; sie hatte es doch beinahe schon gegriffen: Man
kommt zu sich, wenn .. vergeht. Es ist mehr als eine Anwandlung, dieses
dunkle Blinken .. s.o. Es schien ihr aber wenig Sinn zu haben, sich
das zu wiederholen. Alle diese Erfahrungen klangen wohl durcheinander
mit,
aber sie waren nicht um ... ehedem. Sie hatten etwas Schem. und
.. Wirkliches. Es war ihr nicht gegeben, Gott deutlich zu schauen, so
wenig wie irgendetwas!