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Gf L. Leinsdorf
erklärt Ahnenkult Er war sehr ärgerlich über Eindringen - Rücksichten Stämme U Ulrich
: Moderner Gesetzesbegriff oder: Ahnenkult hängt mit Ursachenforschung zusammen Gf L Leinsdorf
: Das ist mir zu gelehrt
? Materialismus ? Nun verwickelte Aber trotzdem ist es so: .. Gesetz .. Menschliche Dinge Bild

Musil entwickelt im Schreiben am MoE eine Bild-Theorie, die unter anderem besagt, dass Bilder die Gesetze der Kausalität sprengen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Kriegsursachen oder genealogischen Herleitungen: "Die wirkl. Vorgänge entstehn aus Bildern / aus Trieben, Triebverkettungen, reguliert durch Bilder" [VII/14/32]

Und darum kann man ebensogut Fm Feuermaul
.. sagen
Dem - in der Hauptsache Sein geistiges Antlitz bestand aus einer Unterwelt Broschüren, Zeitschriften u Büchern - war in der Hauptsache das von Bücherschreibern, die .. die mit dem Fleiß /der Belesenheit/ eines Gelehrten u der Kritiklosigkeit - wessen? dilettantischer Monomaner werklos überscheidungslos
Ursache u Schuld "Mein Sekretär ist von dieser Art ..." u solchen ausländischen Revolutionstugenden spricht man nicht mehr von Humanität→ zuerst Fm Feuermaul
!?
u. Freiheit spricht, wenn man die Kuh handelt, sondern von Rasse treuer Pflichterfüllung spricht
unzeitgemäßer sein soll u darüber halten sich die Leute auf, daß das eine Bewegung ist, aber ich bitte Sie, was tun denn die Leute heute mit ihrer Rasse u dergleichen? Nachmachen tuns uns mit ihrerlei Rassetheorie u übertreiben das gleich in einer ganz u gar unvornehmen Weise (oder) meinethalben können wir ruhig alle von Adam abstammen ein L. Leinsdorf
bleibt trotzdem ein L. Leinsdorf
, das ist keine Sache der, .., sondern eine der Bildung nicht nur - Blutes sondern auch -
u durch ein Ideal eines Laien u der vollen Verstandesunbildung Ungeschultheit ungeschulten Denkens Nat

Der Nations-Diskurs im ›Mann ohne Eigenschaften‹ findet seinen Ausdruck in den Gedanken Graf Leinsdorfs in Kapitel 107 des Ersten Buchs: "Es war dort an Stelle der Geschichte Kakaniens die der Nation getreten, an der man dichtete, und man bearbeitete sie ganz in jenem europäischen Geschmack, der sich an historischen Romanen und Kostümdramen erbaut."

u sich durch ein Ideal die Welt ersetzt, so wie man einen Kreis, den ... durch den Mittelp. u die Konstruktionsformel ersetzt, mit dem Unterschied, daß sie nicht nur ihr Leben aufbieten, sondern auch das der andern, das zu große, Uunzugängliche, unübersichtliche, beunruhigende entwerteten. Die Form des Nationalismus so. - Stämme Gf L Leinsdorf
Etwas anderes kam noch hinzu, das U. Ulrich
Gf L Leinsdorf
nun zur Antwort gab. Auch U. Ulrich
keine Ahnung ...
Nat

Der Nations-Diskurs im ›Mann ohne Eigenschaften‹ findet seinen Ausdruck in den Gedanken Graf Leinsdorfs in Kapitel 107 des Ersten Buchs: "Es war dort an Stelle der Geschichte Kakaniens die der Nation getreten, an der man dichtete, und man bearbeitete sie ganz in jenem europäischen Geschmack, der sich an historischen Romanen und Kostümdramen erbaut."

Adel der persönlich Zukurzgekommenen.
Nat

Der Nations-Diskurs im ›Mann ohne Eigenschaften‹ findet seinen Ausdruck in den Gedanken Graf Leinsdorfs in Kapitel 107 des Ersten Buchs: "Es war dort an Stelle der Geschichte Kakaniens die der Nation getreten, an der man dichtete, und man bearbeitete sie ganz in jenem europäischen Geschmack, der sich an historischen Romanen und Kostümdramen erbaut."

Die mit vom Verfasser zusammengestellt wurden die irgendwo in der Provinz als Volksschullehrer oder kleine Zollbeamte lebten
Hgb. Parlaments= u. GesellschaftskorrespondenzBeginn einer großen Konferenz ev verzichten .. ev annehmen daß alle heute lebenden Menschen sie Ursache ist ein Begriff des individuellen Lebens Über Ursachen u Ursprünge - verzichten u annehmen, daß man seine AhnenVoreltern gemeinsam habe Der Herd auf dem das Feuer ausgebrochen ist Der Mensch will einen Ursprung Er will auch eine Ursache Aber
Es gibt also eine ältere u eine neuere Art das Kausalitätsbedürfnis zu befriedigen oder wie man auch sagen kann eine naive u eine wissenschaftliche. Festzuhalten ist nun daß bei der wissenschaftl. die Ursachen immer Gesetze sind, Massenerscheinungen in gewissem Sinn oder Durchschnittserscheinungen (das was dem Herrn Bürger Ich, der so ungern durchschnittlich sein will u es so oft - oder in so vielem - ist, so unangenehm ist) Wendet man es auf die Ahnenreihe an, so läßt sich wohl sagen, daß die Ursache des Herrn X. nicht eine gewöhnliche Ahnenreihe ist, sondern in jeder Hinsicht /? er verliert sich in jeder Hinsicht in seiner Rasse u diese ist nicht anders entstanden als ? Wie ist es aber nun mit den sogenannten nicht-materiellen Ursachen menschlichen Tuns? Geht man andererseits von der Annahme aus, der von Gott geschaffene Adam sei der Urvater aller Menschen, so vermag man nicht zu verstehn, wie inaus dieser einheitlichen biolog. Erbmasse die großen Verschiedenheiten hineinge entstanden seien
... nichtswenig davon. Denn was ist dann die Ursache, daß sie verschieden sind der Ursprung ihrer Verschiedenheiten? /.. Ursprung alles Menschlichen Adam u Eva sind ../ .. seiner Verschiedenheiten ? Nun Gf L Leinsdorf
hatte ganz recht, wenn er sagte, daß einen Ursprung nur Kämmerer haben, die mindestens .. nachweisen können müssen. Mehr Ahnen zu haben ist unvornehm, wie es bürgerliche Menschen besitzen = ? menschliche Verschiedenheiten haben keine UrsacheDenn nichts hat eine Ursache
Die Wahrheit ist. /u direkt Gesetze!/Ein grosses Ereignis entsteht (Beginn einer grossen Konferenz) Über Herde, Kämmerer, Ursachen und Ursprünge Der Weltkrieg ist wegen eines Bilds

Musil entwickelt im Schreiben am MoE eine Bild-Theorie, die unter anderem besagt, dass Bilder die Gesetze der Kausalität sprengen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Kriegsursachen oder genealogischen Herleitungen: "Die wirkl. Vorgänge entstehn aus Bildern / aus Trieben, Triebverkettungen, reguliert durch Bilder" [VII/14/32]

entstanden (wie der Trojanische wegen einer Frau) Der Mensch ist gut
Und das ist der Begriff der Rasse oder mit dem es gekommen ist .. Fremdstämmigemit ihm ist es ... u Gf L. Leinsdorf
ärgerte ...
, über den sich Gf L Leinsdorf
ärgerte /von dem er sagte ../ Es ist ein ganz u gar persönlicher (aus dem Bedürfnis nach persönlicher Geltung grob entstandener) Begriff u in jeder Hinsicht bürgerlicher (darin hat Gf L recht!) Er ist aber bloß einer der letzten Ausläufer einer noch allgemeineren einer mit dem Denken des Bürgertums geradezu identischen Entscheidung: .. alles muß eine Ursache haben
Wenn der Mensch keiner Familie angehört u seit dem ihm der Begriff der Menschheit zu weit geworden ist (wie zB. HS HansSepp
sagte) u seit er nicht an Adam glaubt fühlt er sich .. Faden .. Knopf. Diesen Knopf hat er mit der Rasse gemacht. Neu: Mittelpunkt, Konstruktionsformel Man versteht das aber erst dann ganz, wenn
.. hatte seine Erl. Leinsdorf
recht. Denn wenn einer seine Eltern zählt, so .. Und das ist wohl schmeichelhaft u entspricht ganz der Bedeutung .. aber anderseits rechnet heute doch jeder /selbst der ursprünglichste ?/ Mensch zu genau, als .. könnte. Was soll er tun u, wenn er auf eine persönliche Ahnenreihe verzichten muß u doch sein einen Ursprung u eine Ursache haben möchte? Er hat angenommen, daß man "ab irgendwo" seine Voreltern gemeinsam habe
5 25 125 ...
a a3 a3 an
2 Endzahl = n 25
4 Generationen in 100 J.
40 1000
200 5000
5200
300 Jahre 54 = 625, 55 = 3125
56 = 15625, 57 = 78125
58 = 390625, 59 = 1,953125
510 = 9765625 511 = 48828125
512 = 244,140625
Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Beschreibung einer kakanischen Stadt
Stufe
5
Anzahl
6 MS
Inhalt
"Über Herde, Ursprünge u. Ursachen" (Notizen zur Entwurfsvorbereitung)
Typ
Entwurfsfragment
Entwurfsfragmente sind für die spätere Produktionsphase des "Mann ohne Eigenschaften" typisch (1933-1942). Es handelt sich um Zeugnisse der Umschreibprozeduren, in der Regel in Form unvollständiger Kapitelentwürfe, die keinen fixen Kapiteltitel und keine fixe Kapitelnummer haben; sie sind stark korrigiert und mit Notizen versehen.
Studienblatt
Für die gesamte Produktionsdauer des "Mann ohne Eigenschaften" ist das Studienblatt der wichtigste Manuskripttypus. Im Spätstadium wird er zahlenmäßig dominant; es handelt sich um Notizen, welche das Niederschreiben des Romantextes planen, konzeptualisieren, die bisherige Produktion reflektieren, die weitere Produktion von Entwürfen begleitend kommentieren bzw. strukturelle Festlegungen zur Fortführung treffen sowie das Material verwalten.
Schmierblatt
Schmierblätter enthalten Notate von Formulierungsvarianten während der Abfassung und der Überarbeitung von Entwürfen. Sie sind durch inkohärenten Seitenaufbau charakterisiert, durch über die Seite verteilte Listen und Kolumnen mit Worten, Wortgruppen, Satzteilen; wenn verarbeitet, sind sie blockweise durchgestrichen.
Zeit
August 1932
Referenz
Aus dem Bereich "Schauen"
  • VII/14/27
  • VII/14/28
  • VII/14/29
  • VII/14/31
  • VII/14/32 (aktuelles Dokument)
  • VII/14/33
Aus dem Bereich "Lesen"
Keine Referenzen vorhanden
Datierung
August 1932
Datierungsmethode: indirekt, implizit
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleidoppelblatt cremefarben
Maße: 211x329mm
Typ des Blatts
Schmierblatt
Tinte schwarz
Schmierblätter enthalten Notate von Formulierungsvarianten während der Abfassung und der Überarbeitung von Entwürfen. Sie sind durch inkohärenten Seitenaufbau charakterisiert, durch über die Seite verteilte Listen und Kolumnen mit Worten, Wortgruppen, Satzteilen; wenn verarbeitet, sind sie blockweise durchgestrichen.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Beschreibung einer kakanischen Stadt | Stufe 5
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Gf L. Leinsdorf
erklärt Ahnenkult Er war sehr ärgerlich über Eindringen - Rücksichten Stämme U Ulrich
: Moderner Gesetzesbegriff oder: Ahnenkult hängt mit Ursachenforschung zusammen Gf L Leinsdorf
: Das ist mir zu gelehrt
? Materialismus ? Nun verwickelte Aber trotzdem ist es so: .. Gesetz .. Menschliche Dinge Bild

Musil entwickelt im Schreiben am MoE eine Bild-Theorie, die unter anderem besagt, dass Bilder die Gesetze der Kausalität sprengen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Kriegsursachen oder genealogischen Herleitungen: "Die wirkl. Vorgänge entstehn aus Bildern / aus Trieben, Triebverkettungen, reguliert durch Bilder" [VII/14/32]

Und darum kann man ebensogut Fm Feuermaul
.. sagen
Dem - in der Hauptsache Sein geistiges Antlitz bestand aus einer Unterwelt Broschüren, Zeitschriften u Büchern - war in der Hauptsache das von Bücherschreibern, die .. die mit dem Fleiß /der Belesenheit/ eines Gelehrten u der Kritiklosigkeit - wessen? dilettantischer Monomaner werklos überscheidungslos
Ursache u Schuld "Mein Sekretär ist von dieser Art ..." u solchen ausländischen Revolutionstugenden spricht man nicht mehr von Humanität→ zuerst Fm Feuermaul
!?
u. Freiheit spricht, wenn man die Kuh handelt, sondern von Rasse treuer Pflichterfüllung spricht
unzeitgemäßer sein soll u darüber halten sich die Leute auf, daß das eine Bewegung ist, aber ich bitte Sie, was tun denn die Leute heute mit ihrer Rasse u dergleichen? Nachmachen tuns uns mit ihrerlei Rassetheorie u übertreiben das gleich in einer ganz u gar unvornehmen Weise (oder) meinethalben können wir ruhig alle von Adam abstammen ein L. Leinsdorf
bleibt trotzdem ein L. Leinsdorf
, das ist keine Sache der, .., sondern eine der Bildung nicht nur - Blutes sondern auch -
u durch ein Ideal eines Laien u der vollen Verstandesunbildung Ungeschultheit ungeschulten Denkens Nat

Der Nations-Diskurs im ›Mann ohne Eigenschaften‹ findet seinen Ausdruck in den Gedanken Graf Leinsdorfs in Kapitel 107 des Ersten Buchs: "Es war dort an Stelle der Geschichte Kakaniens die der Nation getreten, an der man dichtete, und man bearbeitete sie ganz in jenem europäischen Geschmack, der sich an historischen Romanen und Kostümdramen erbaut."

u sich durch ein Ideal die Welt ersetzt, so wie man einen Kreis, den ... durch den Mittelp. u die Konstruktionsformel ersetzt, mit dem Unterschied, daß sie nicht nur ihr Leben aufbieten, sondern auch das der andern, das zu große, Uunzugängliche, unübersichtliche, beunruhigende entwerteten. Die Form des Nationalismus so. - Stämme Gf L Leinsdorf
Etwas anderes kam noch hinzu, das U. Ulrich
Gf L Leinsdorf
nun zur Antwort gab. Auch U. Ulrich
keine Ahnung ...
Nat

Der Nations-Diskurs im ›Mann ohne Eigenschaften‹ findet seinen Ausdruck in den Gedanken Graf Leinsdorfs in Kapitel 107 des Ersten Buchs: "Es war dort an Stelle der Geschichte Kakaniens die der Nation getreten, an der man dichtete, und man bearbeitete sie ganz in jenem europäischen Geschmack, der sich an historischen Romanen und Kostümdramen erbaut."

Adel der persönlich Zukurzgekommenen.
Nat

Der Nations-Diskurs im ›Mann ohne Eigenschaften‹ findet seinen Ausdruck in den Gedanken Graf Leinsdorfs in Kapitel 107 des Ersten Buchs: "Es war dort an Stelle der Geschichte Kakaniens die der Nation getreten, an der man dichtete, und man bearbeitete sie ganz in jenem europäischen Geschmack, der sich an historischen Romanen und Kostümdramen erbaut."

Die mit vom Verfasser zusammengestellt wurden die irgendwo in der Provinz als Volksschullehrer oder kleine Zollbeamte lebten
Hgb. Parlaments= u. GesellschaftskorrespondenzBeginn einer großen Konferenz ev verzichten .. ev annehmen daß alle heute lebenden Menschen sie Ursache ist ein Begriff des individuellen Lebens Über Ursachen u Ursprünge - verzichten u annehmen, daß man seine AhnenVoreltern gemeinsam habe Der Herd auf dem das Feuer ausgebrochen ist Der Mensch will einen Ursprung Er will auch eine Ursache Aber
Es gibt also eine ältere u eine neuere Art das Kausalitätsbedürfnis zu befriedigen oder wie man auch sagen kann eine naive u eine wissenschaftliche. Festzuhalten ist nun daß bei der wissenschaftl. die Ursachen immer Gesetze sind, Massenerscheinungen in gewissem Sinn oder Durchschnittserscheinungen (das was dem Herrn Bürger Ich, der so ungern durchschnittlich sein will u es so oft - oder in so vielem - ist, so unangenehm ist) Wendet man es auf die Ahnenreihe an, so läßt sich wohl sagen, daß die Ursache des Herrn X. nicht eine gewöhnliche Ahnenreihe ist, sondern in jeder Hinsicht /? er verliert sich in jeder Hinsicht in seiner Rasse u diese ist nicht anders entstanden als ? Wie ist es aber nun mit den sogenannten nicht-materiellen Ursachen menschlichen Tuns? Geht man andererseits von der Annahme aus, der von Gott geschaffene Adam sei der Urvater aller Menschen, so vermag man nicht zu verstehn, wie inaus dieser einheitlichen biolog. Erbmasse die großen Verschiedenheiten hineinge entstanden seien
... nichtswenig davon. Denn was ist dann die Ursache, daß sie verschieden sind der Ursprung ihrer Verschiedenheiten? /.. Ursprung alles Menschlichen Adam u Eva sind ../ .. seiner Verschiedenheiten ? Nun Gf L Leinsdorf
hatte ganz recht, wenn er sagte, daß einen Ursprung nur Kämmerer haben, die mindestens .. nachweisen können müssen. Mehr Ahnen zu haben ist unvornehm, wie es bürgerliche Menschen besitzen = ? menschliche Verschiedenheiten haben keine UrsacheDenn nichts hat eine Ursache
Die Wahrheit ist. /u direkt Gesetze!/Ein grosses Ereignis entsteht (Beginn einer grossen Konferenz) Über Herde, Kämmerer, Ursachen und Ursprünge Der Weltkrieg ist wegen eines Bilds

Musil entwickelt im Schreiben am MoE eine Bild-Theorie, die unter anderem besagt, dass Bilder die Gesetze der Kausalität sprengen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Kriegsursachen oder genealogischen Herleitungen: "Die wirkl. Vorgänge entstehn aus Bildern / aus Trieben, Triebverkettungen, reguliert durch Bilder" [VII/14/32]

entstanden (wie der Trojanische wegen einer Frau) Der Mensch ist gut
Und das ist der Begriff der Rasse oder mit dem es gekommen ist .. Fremdstämmigemit ihm ist es ... u Gf L. Leinsdorf
ärgerte ...
, über den sich Gf L Leinsdorf
ärgerte /von dem er sagte ../ Es ist ein ganz u gar persönlicher (aus dem Bedürfnis nach persönlicher Geltung grob entstandener) Begriff u in jeder Hinsicht bürgerlicher (darin hat Gf L recht!) Er ist aber bloß einer der letzten Ausläufer einer noch allgemeineren einer mit dem Denken des Bürgertums geradezu identischen Entscheidung: .. alles muß eine Ursache haben
Wenn der Mensch keiner Familie angehört u seit dem ihm der Begriff der Menschheit zu weit geworden ist (wie zB. HS HansSepp
sagte) u seit er nicht an Adam glaubt fühlt er sich .. Faden .. Knopf. Diesen Knopf hat er mit der Rasse gemacht. Neu: Mittelpunkt, Konstruktionsformel Man versteht das aber erst dann ganz, wenn
.. hatte seine Erl. Leinsdorf
recht. Denn wenn einer seine Eltern zählt, so .. Und das ist wohl schmeichelhaft u entspricht ganz der Bedeutung .. aber anderseits rechnet heute doch jeder /selbst der ursprünglichste ?/ Mensch zu genau, als .. könnte. Was soll er tun u, wenn er auf eine persönliche Ahnenreihe verzichten muß u doch sein einen Ursprung u eine Ursache haben möchte? Er hat angenommen, daß man "ab irgendwo" seine Voreltern gemeinsam habe
5 25 125 ...
a a3 a3 an
2 Endzahl = n 25
4 Generationen in 100 J.
40 1000
200 5000
5200
300 Jahre 54 = 625, 55 = 3125
56 = 15625, 57 = 78125
58 = 390625, 59 = 1,953125
510 = 9765625 511 = 48828125
512 = 244,140625
Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Beschreibung einer kakanischen Stadt
Stufe
5
Anzahl
6 MS
Inhalt
"Über Herde, Ursprünge u. Ursachen" (Notizen zur Entwurfsvorbereitung)
Typ
Entwurfsfragment
Entwurfsfragmente sind für die spätere Produktionsphase des "Mann ohne Eigenschaften" typisch (1933-1942). Es handelt sich um Zeugnisse der Umschreibprozeduren, in der Regel in Form unvollständiger Kapitelentwürfe, die keinen fixen Kapiteltitel und keine fixe Kapitelnummer haben; sie sind stark korrigiert und mit Notizen versehen.
Studienblatt
Für die gesamte Produktionsdauer des "Mann ohne Eigenschaften" ist das Studienblatt der wichtigste Manuskripttypus. Im Spätstadium wird er zahlenmäßig dominant; es handelt sich um Notizen, welche das Niederschreiben des Romantextes planen, konzeptualisieren, die bisherige Produktion reflektieren, die weitere Produktion von Entwürfen begleitend kommentieren bzw. strukturelle Festlegungen zur Fortführung treffen sowie das Material verwalten.
Schmierblatt
Schmierblätter enthalten Notate von Formulierungsvarianten während der Abfassung und der Überarbeitung von Entwürfen. Sie sind durch inkohärenten Seitenaufbau charakterisiert, durch über die Seite verteilte Listen und Kolumnen mit Worten, Wortgruppen, Satzteilen; wenn verarbeitet, sind sie blockweise durchgestrichen.
Zeit
August 1932
Referenz
Aus dem Bereich "Schauen"
  • VII/14/27
  • VII/14/28
  • VII/14/29
  • VII/14/31
  • VII/14/32 (aktuelles Dokument)
  • VII/14/33
Aus dem Bereich "Lesen"
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Datierung
August 1932
Datierungsmethode: indirekt, implizit
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleidoppelblatt cremefarben
Maße: 211x329mm
Typ des Blatts
Schmierblatt
Tinte schwarz
Schmierblätter enthalten Notate von Formulierungsvarianten während der Abfassung und der Überarbeitung von Entwürfen. Sie sind durch inkohärenten Seitenaufbau charakterisiert, durch über die Seite verteilte Listen und Kolumnen mit Worten, Wortgruppen, Satzteilen; wenn verarbeitet, sind sie blockweise durchgestrichen.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Beschreibung einer kakanischen Stadt | Stufe 5

Signatur: Cod. Ser. n. 15110

2 Konvolute (davon 1 mit Umschlag); 35 Blätter; 77 beschriebene Seiten; 6 Zeitungsausschnitte

Die Bezeichnung »Mappe Schreibtisch zuletzt (Diotima, Arnheim)« bezieht sich auf Musils Arbeitssituation am Mann ohne Eigenschaften im Sommer 1932. Offenbar hatte er die Manuskripte in ihr belassen, als er im September 1932 seinen Arbeitsurlaub in dem Ostseebadeort Brunshaupten abbrach, um nach Berlin zurück zu kehren. Der Schreibprozess, den der Mappeninhalt im Ausschnitt dokumentiert, nämlich die Niederschrift von Band 2/1 des Mann ohne Eigenschaften, war zu diesem Zeitpunkt praktisch abgeschlossen. Vorstufen finden sich in Form von Entwürfen aus den zwanziger Jahren, kapitelübergreifenden Planungsnotizen und Schmierblättern zu verschiedenen Kapiteln, die primär nicht dem Ulrich-Agathe-Komplex angehören; so auch das Exzerpt »Diotima-Lazarsfeld«, Musil hatte bereits im Frühsommer 1931 ein Buch der Sexualforscherin Sophie Lazarsfeld für Kapitel 2/17 des Romans exzerpiert. Die Materialien reichen inhaltlich über das Ende von Band 2/1 hinaus und umfassen auch Vorstufen zum Nationen-Kapitel, das 1932 noch einen Bestandteil der Sitzungs-Kapitel (Kapitel 2/35-38) bildete.

Zitiervorschlag

Robert Musil, Schreibtisch zuletzt D-Ah (Diotima, Arnheim) : Mappe VII/14, ediert von Walter Fanta, in: Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.sn15110-07-14/methods/sdef:TEI/get?mode=p_34

Lizenzhinweis

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