nicht die persönliche (individualistische) Form von Ursachen, sondern die allgemeine (kollektive) von Regeln. Gesetze fragen grundsätzlich nicht danach, was Herrn Souso geschehen kann, noch wann, sondern fragen nur nach dem, was überhaupt geschieht. Trotzdem gewähren sie bekanntlichdiese Fragen dem Einzelnen mehr Schutz als die Frage nach seinem schicksalsmäßigen persönlichen Verhalten, da zb. Blitzableiter alle Menschen, die unter ihrem Dach sind, besser schützen als die angestrengteste Überlegung, ob im Freien die Stunde gekommen ist oder nicht, wo man mit einem Blitz zusammentriffttreffen wird.
nicht die persönliche (individualistische) Form von Ursachen, sondern die allgemeine (kollektive) von Regeln. Gesetze fragen grundsätzlich nicht danach, was Herrn Souso geschehen kann, noch wann, sondern fragen nur nach dem, was überhaupt geschieht. Trotzdem gewähren sie bekanntlichdiese Fragen dem Einzelnen mehr Schutz als die Frage nach seinem schicksalsmäßigen persönlichen Verhalten, da zb. Blitzableiter alle Menschen, die unter ihrem Dach sind, besser schützen als die angestrengteste Überlegung, ob im Freien die Stunde gekommen ist oder nicht, wo man mit einem Blitz zusammentriffttreffen wird.
Signatur: Cod. Ser. n. 15110
2 Konvolute (davon 1 mit Umschlag); 35 Blätter; 77 beschriebene Seiten; 6 Zeitungsausschnitte
Die Bezeichnung »Mappe Schreibtisch zuletzt (Diotima, Arnheim)« bezieht sich auf Musils Arbeitssituation am Mann ohne Eigenschaften im Sommer 1932. Offenbar hatte er die Manuskripte in ihr belassen, als er im September 1932 seinen Arbeitsurlaub in dem Ostseebadeort Brunshaupten abbrach, um nach Berlin zurück zu kehren. Der Schreibprozess, den der Mappeninhalt im Ausschnitt dokumentiert, nämlich die Niederschrift von Band 2/1 des Mann ohne Eigenschaften, war zu diesem Zeitpunkt praktisch abgeschlossen. Vorstufen finden sich in Form von Entwürfen aus den zwanziger Jahren, kapitelübergreifenden Planungsnotizen und Schmierblättern zu verschiedenen Kapiteln, die primär nicht dem Ulrich-Agathe-Komplex angehören; so auch das Exzerpt »Diotima-Lazarsfeld«, Musil hatte bereits im Frühsommer 1931 ein Buch der Sexualforscherin Sophie Lazarsfeld für Kapitel 2/17 des Romans exzerpiert. Die Materialien reichen inhaltlich über das Ende von Band 2/1 hinaus und umfassen auch Vorstufen zum Nationen-Kapitel, das 1932 noch einen Bestandteil der Sitzungs-Kapitel (Kapitel 2/35-38) bildete.
Robert Musil, Schreibtisch zuletzt D-Ah (Diotima, Arnheim) : Mappe VII/14, ediert von Walter Fanta, in: Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.sn15110-07-14/methods/sdef:TEI/get?mode=p_31
LizenzhinweisWeitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.
Links