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II. Bd. III. Kapitelgruppe. 25.
Beschluß: Die Stadt B. B
nennen. Beschluß: Zur Ausarbeitung s. Anm. am Ende dieses Entwurfs.
25.X. Bei Für-In - II III 25 abgebrochen. In Gebrauch gewesenes Material inliegend. 26 XI:

Zitierte Stelle:
In dieser Stadt lebten nun zwei Nationen, die sich nichts aus dem StaatKknien

Abkürzung im Nachlass: Kknien | Kknier | kk; Bezeichnung für die österreichisch-ungarische Monarchie im ›Mann ohne Eigenschaften‹ [siehe Kapitel I/8]

machten, wohl aber alles aus der Nation.sich selbst. u. ihrer Feindschaft. Bisher ist nur von den Deutschen .. Blge 1 ... Deutsche lebten.
1
Geschichte, Kern, Reichtum .... zu Obstlts. Oberstleutnant gebracht.
2

Einzig u. allein das war der Grund dafür, warum es in der Provinz, deren Hauptstadt B. B
vorstellte, zwar doppelt ...

3
zugekommen wäre. Die verständliche Folge war, daß die meisten Familien, die es zu etwas von unten auf zu etwas brachten, auf diese Weise deutsch wurden. Die Tschechen nennen das heute noch eine gewaltsame Germanisierung u. leiten daraus das Recht ab, das jetzt sie den Deutschen zufügen. Es war aber bloß der Zusammenhang von Besitz u. Bildung

Abkürzung im Nachlass: B u B: ›Besitz und Bildung‹ bringt den historischen Anspruch des Bürgertums auf die gesellschaftliche Führungsrolle im 19. Jahrhundert zum Ausdruck; im ›Mann ohne Eigenschaften‹ ist dieser Anspruch ironisch ins Negative gekehrt Graf Leinsdorf in den Mund gelegt [siehe: Kapitel 1/24][Kap. 2/20]

. Es war die Tatsache, daß der Mensch, geschichtlich betrachtet, eine quellende Masse ist, welche die Formen annimmt, die ihr oft ganz zufällige äußere Umstände geben. Es war ein Bild aus der großen Reihe des Geschehenlassens u. Gewährens, die das ganze Leben durchzieht, dieses Geschehen ohne zureichenden Grund, ohne das ein Geschehen überhaupt nicht möglich wäre.

Man darf sagen, daß von den Deutschen verschwindend wenige, vielleicht 1 auf 10000 überhaupt davon wußten, daß die Zahl der Schulen in keinem rechten Verhältnis stand. Was ihnen in die Augen fiel, war höchstens die Zahl der Universitäten u. Techniken, da war aber, über das ganze Reich gerechnet, das Verhältnis wenigstens in späteren Jahren u. dank der Bemühungen der Tschechen beinahe der Volkszahl entsprechend, u. was als kleiner Vorteil blieb, ließ man sich gerne auf Grund seiner Rolle als altes Kulturvolk gefallen. Jede Kultur beruht darauf, daß man sich nicht über alle Dinge den Kopf zerbricht, dadurch werden in ihr die schöpferischen Kräfte frei. Ein Richter, der jedesmal, statt einen Paragraphen hervorzuziehen, sich die Frage stellen wollte, darf ich überhaupt urteilen, müßte augenblicklich seines Amtes entsetzt werden. Man hat das Seine zu tun u. sich nicht um alle Folgen zu kümmern. Dieser Grundsatz der gesellschaftlichen Disziplin führt in empfindlichen Gemütern

Di. das ist eigentlich: Arbeitsteilung

Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Beschreibung einer kakanischen Stadt
Stufe
1
Anzahl
11 MS
Inhalt
Kapitelgruppenentwurf
Typ
Rohentwurf
Rohentwürfe sind in den frühen Produktionsphasen des "Mann ohne Eigenschaften" repräsentiert (1918-1928). Es handelt sich um Voraus-Entwürfe zur Skizzierung der Handlung noch ohne Kapiteltitel; es gibt kaum Korrekturen; Überarbeitungsspuren stammen vorwiegend aus späteren Arbeitsphasen.
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Studienblatt
Für die gesamte Produktionsdauer des "Mann ohne Eigenschaften" ist das Studienblatt der wichtigste Manuskripttypus. Im Spätstadium wird er zahlenmäßig dominant; es handelt sich um Notizen, welche das Niederschreiben des Romantextes planen, konzeptualisieren, die bisherige Produktion reflektieren, die weitere Produktion von Entwürfen begleitend kommentieren bzw. strukturelle Festlegungen zur Fortführung treffen sowie das Material verwalten.
Zeit
vor 25. Oktober 1928
Referenz
Aus dem Bereich "Schauen"
  • VII/1/52
  • VII/1/53
  • VII/1/54
  • VII/1/55 (aktuelles Dokument)
  • VII/1/56
  • VII/1/57
  • VII/1/58
  • VII/1/59
  • VII/1/60
  • VII/1/61
  • VII/1/62
Aus dem Bereich "Lesen"
  • [01]
  • [02]
  • [03]
  • [04]
  • [05]
  • [06]
  • [07]
Datierung
25. Oktober 1928
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleidoppelblatt cremefarben
Maße: 209x341mm
Typ des Blatts
Rohentwurf
Tinte schwarz
Rohentwürfe sind in den frühen Produktionsphasen des "Mann ohne Eigenschaften" repräsentiert (1918-1928). Es handelt sich um Voraus-Entwürfe zur Skizzierung der Handlung noch ohne Kapiteltitel; es gibt kaum Korrekturen; Überarbeitungsspuren stammen vorwiegend aus späteren Arbeitsphasen.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Beschreibung einer kakanischen Stadt | Stufe 1
Siglen
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II. Bd. III. Kapitelgruppe. 25.
Beschluß: Die Stadt B. B
nennen. Beschluß: Zur Ausarbeitung s. Anm. am Ende dieses Entwurfs.
25.X. Bei Für-In - II III 25 abgebrochen. In Gebrauch gewesenes Material inliegend. 26 XI:

Zitierte Stelle:
In dieser Stadt lebten nun zwei Nationen, die sich nichts aus dem StaatKknien

Abkürzung im Nachlass: Kknien | Kknier | kk; Bezeichnung für die österreichisch-ungarische Monarchie im ›Mann ohne Eigenschaften‹ [siehe Kapitel I/8]

machten, wohl aber alles aus der Nation.sich selbst. u. ihrer Feindschaft. Bisher ist nur von den Deutschen .. Blge 1 ... Deutsche lebten.
1
Geschichte, Kern, Reichtum .... zu Obstlts. Oberstleutnant gebracht.
2

Einzig u. allein das war der Grund dafür, warum es in der Provinz, deren Hauptstadt B. B
vorstellte, zwar doppelt ...

3
zugekommen wäre. Die verständliche Folge war, daß die meisten Familien, die es zu etwas von unten auf zu etwas brachten, auf diese Weise deutsch wurden. Die Tschechen nennen das heute noch eine gewaltsame Germanisierung u. leiten daraus das Recht ab, das jetzt sie den Deutschen zufügen. Es war aber bloß der Zusammenhang von Besitz u. Bildung

Abkürzung im Nachlass: B u B: ›Besitz und Bildung‹ bringt den historischen Anspruch des Bürgertums auf die gesellschaftliche Führungsrolle im 19. Jahrhundert zum Ausdruck; im ›Mann ohne Eigenschaften‹ ist dieser Anspruch ironisch ins Negative gekehrt Graf Leinsdorf in den Mund gelegt [siehe: Kapitel 1/24][Kap. 2/20]

. Es war die Tatsache, daß der Mensch, geschichtlich betrachtet, eine quellende Masse ist, welche die Formen annimmt, die ihr oft ganz zufällige äußere Umstände geben. Es war ein Bild aus der großen Reihe des Geschehenlassens u. Gewährens, die das ganze Leben durchzieht, dieses Geschehen ohne zureichenden Grund, ohne das ein Geschehen überhaupt nicht möglich wäre.

Man darf sagen, daß von den Deutschen verschwindend wenige, vielleicht 1 auf 10000 überhaupt davon wußten, daß die Zahl der Schulen in keinem rechten Verhältnis stand. Was ihnen in die Augen fiel, war höchstens die Zahl der Universitäten u. Techniken, da war aber, über das ganze Reich gerechnet, das Verhältnis wenigstens in späteren Jahren u. dank der Bemühungen der Tschechen beinahe der Volkszahl entsprechend, u. was als kleiner Vorteil blieb, ließ man sich gerne auf Grund seiner Rolle als altes Kulturvolk gefallen. Jede Kultur beruht darauf, daß man sich nicht über alle Dinge den Kopf zerbricht, dadurch werden in ihr die schöpferischen Kräfte frei. Ein Richter, der jedesmal, statt einen Paragraphen hervorzuziehen, sich die Frage stellen wollte, darf ich überhaupt urteilen, müßte augenblicklich seines Amtes entsetzt werden. Man hat das Seine zu tun u. sich nicht um alle Folgen zu kümmern. Dieser Grundsatz der gesellschaftlichen Disziplin führt in empfindlichen Gemütern

Di. das ist eigentlich: Arbeitsteilung

Legende
ABC: Streichung ABC: HinzufügungABC: Textvariante : Abkürzung, BegriffserklärungABC: Autorenkommentar
Beschreibung einer kakanischen Stadt
Stufe
1
Anzahl
11 MS
Inhalt
Kapitelgruppenentwurf
Typ
Rohentwurf
Rohentwürfe sind in den frühen Produktionsphasen des "Mann ohne Eigenschaften" repräsentiert (1918-1928). Es handelt sich um Voraus-Entwürfe zur Skizzierung der Handlung noch ohne Kapiteltitel; es gibt kaum Korrekturen; Überarbeitungsspuren stammen vorwiegend aus späteren Arbeitsphasen.
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Studienblatt
Für die gesamte Produktionsdauer des "Mann ohne Eigenschaften" ist das Studienblatt der wichtigste Manuskripttypus. Im Spätstadium wird er zahlenmäßig dominant; es handelt sich um Notizen, welche das Niederschreiben des Romantextes planen, konzeptualisieren, die bisherige Produktion reflektieren, die weitere Produktion von Entwürfen begleitend kommentieren bzw. strukturelle Festlegungen zur Fortführung treffen sowie das Material verwalten.
Zeit
vor 25. Oktober 1928
Referenz
Aus dem Bereich "Schauen"
  • VII/1/52
  • VII/1/53
  • VII/1/54
  • VII/1/55 (aktuelles Dokument)
  • VII/1/56
  • VII/1/57
  • VII/1/58
  • VII/1/59
  • VII/1/60
  • VII/1/61
  • VII/1/62
Aus dem Bereich "Lesen"
  • [01]
  • [02]
  • [03]
  • [04]
  • [05]
  • [06]
  • [07]
Datierung
25. Oktober 1928
Objektbeschreibung
Angaben zum Blatt: Kanzleidoppelblatt cremefarben
Maße: 209x341mm
Typ des Blatts
Rohentwurf
Tinte schwarz
Rohentwürfe sind in den frühen Produktionsphasen des "Mann ohne Eigenschaften" repräsentiert (1918-1928). Es handelt sich um Voraus-Entwürfe zur Skizzierung der Handlung noch ohne Kapiteltitel; es gibt kaum Korrekturen; Überarbeitungsspuren stammen vorwiegend aus späteren Arbeitsphasen.
Bezug
Der Mann ohne Eigenschaften
Fortsetzung 1933-1936 | Parallelaktion | Beschreibung einer kakanischen Stadt | Stufe 1
Siglen

Signatur: Cod. Ser. n. 15097

6 Konvolute; 11 Blätter; 116 beschriebene Seiten

VII/1 vereinigt zwei Mappen. Die ursprünglich erste setzt sich aus den kleineren Konvoluten »Parallelaktion« (Seite 1-23) und »Sektionsschef Tuzzi« (Seite 25-37) sowie dem größeren Konvolut »Graf Leinsdorf« (Seite 38-130) zusammen; sie besteht aus in Summe 130 Manuskripten, die in der zusammengeführten Mappe oben liegen. Darunter befindet sich das »Konvolut General«, die Seiten 131-206 der Mappe. Die Materialien dokumentieren die Entstehung des ersten Bands des Mann ohne Eigenschaften, den Romanteil Seinesgleichen geschieht, mit Konzentration auf das Kapitel 38 der Fassung von 1927 mit dem Thema Rittmeister Horn und Ordnung, der Vorstufe späterer General-Stumm-Kapitel. Geschrieben wurden die Manuskripte überwiegend bis zum Jahr 1927, zurückreichend bis 1921. Sie sind den für diese Arbeitsperioden relevanten Siglenreihen B, L, Af und Ü entnommen. Ergänzungen erfolgten zunächst noch bis 1930, bis in die Zeit der Reinschrift des ersten Bands. Die Sammlung von Zeitungsausschnitten in der Mitte der Mappe (Seite 100-110) vervollständigte und benutzte Musil noch 1931, als er er am ersten Teil des zweiten Bands schrieb. Für die spätere Arbeit an der Bandfortsetzung spielte die Mappe keine Rolle mehr, was auch für einige weitere Mappen aus der Mappengruppe VII gilt.

Zitiervorschlag

Robert Musil, Parallelaktion, Leinsdorf, Tuzzi, General : Mappe VII/1, ediert von Walter Fanta, in: Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.sn15097-07-01/methods/sdef:TEI/get?mode=p_56

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