Zierformen u.
Statuenzierrat beschlagen waren. Und Fm. Feuermaul
ist richtig in dieser Spinn= u Webstadt B. B
auf die Welt gekommen: als der Sohn eines wohlhabenden
Tuchkommissionärs. Ich erinnere mich, daß diese Zwischenhändler aus mir
unbekannten Gründen mehr verdienten als die Fabrikanten selbst; und die Fm Feuermaul
s. gehörten schon zu den
reichsten Leuten in B. B
, ehe der Vater
die in Ungarn mit Salpeter oder weiß Gott
welchemr Mordproduktion etwas
Neuesein noch größeres neues Leben begann: Du
bist doch gekommen, um dich bei mir nach Fm Feuermaul
. zu erkundigen?" fragte U Ulrich
.
"Eigentlich nicht" erwiderte sein Freund. "Ich habe erhoben, daß sein Vater große Pulverlieferungen für das KM. hat: damit ist ja der Menschengüte seines Sohns von im vorhinein ein Zügel angelegt. Der Beschluß bleibt Episode, dafür stehe ich dir gut! .."
Aber U. Ulrich
hörte nicht. Es war ihm ein
lang entbehrter Genuß, den Blick auf die alltägliche Welt
zu richten.. sich in einer ganz alltäglichen Weise reden zu
hören. ..; und scheinbar ging es Ag. Agathe
auch so. "Dieses alte B. B
ist eine sonderbare(übrigens) keine üblewar übrigens keine üble
Stadt Stadt" fing er von neuem
an? fing er zu plaudern an.
"In der Mitte liegt auf einem Berg eine alte häßliche Festung, deren Kasematten
von der Mitte des 18. bis zu der des 19. Jhrdts. als Staatsgefängnis gedient haben und berüchtigt waren, und die
ganze Stadt ist stolz darauf!"
"Der Lachberg/ Spielberg Spielberg
, Gnadenberg, Freudenberg/" bestätigte der Gn. Stumm
höflich.
"Ein netter Lach=berg!" /Das ist aber ein netter ..! ../ rief Ag Agathe
aus u ärgerte sich über ihr
Bedürfnis nach Gewöhnlichkeit, als es Stumm das Wortspiel
geistvoll fand und ihr versicherte, daß er zwei Jahre in B. B
garnisoniert habe, ohne auf diesen Zusammenhang gekommen zu
sein.
"Das wahre B. B
ist natürlich der Ring der
Fabrikviertel"die Tuch= und Garnstadt!" fuhr U. Ulrich
fort u wandte
sich an Ag. Agathe
. "Was sind das für doch Große, schmale,
schmutzige Häuserschachteln mit unzähligen Fensterlöchern, Gäßchen, die nur aus
Hofmauern bestehn und Einfahrttoren Eisentoren bestehn,
und Straßen, die sich breit, schmutzigausgefahren und trostlos krümmen!" Ein u. das
andremal paarmal hatte er nach dem Tod seines Vaters dieses Viertel
durchstreift Er sah die hohen KamineSchornsteine wieder (vor sich), an denen die schmutzigen Fahnen des
Rauches hingen, u. die ölüberzogenen Straßen
(Fahrbahnen) dann verlor sich seine Erinnerung unvermittelt
ins LBauernland hinaus, das
unmittelbarauch wirklich unvermittelt hinter den Fabrikmauern
unvermittelt begann, und gleich mit
schwarzbraunerschwerer, fetter, fruchtbarer schwarzbraun
aufbrechender Erde , die im Frühling
schwarzbraun aufbrach, mit niedrigen, Dörfern langen, an
der Straßelängs der Straße liegenden Dörfern, deren u. Häusern
grell, die nicht nur in schreienden häßlichen Farben
angestrichen waren , sondern in Farben (solchen), die mit
unverständlich häßlicher Stimme schrien. Es war ein demütiges und doch
fremd=geheimnisvolles Bauernland, aus dem die FabrikenIndustrieev: städtische
Geschäftigkeit ihre Arbeiter und Arbeiterinen sogen,
weil ihm der Großgrundbesitz nicht genugweil es eingeengt zwischen ausgedehnten
Zuckerrübenplantagen des Großgrundbesitzes dalag, der ihm nicht die
nötigste Wohlhabenheit übrig gelassen hatte. Jeden Morgen
holtenriefen die Fabriksirenen aus diesen Dörfern Scharen von Bauern in die
Stadt u verstreuten sie zwar des Abends wieder über das Land, aber mit den Jahren
blieben doch immer mehr dieser tschechischen von dem öligen
Wollstaub der Fabriken im Gesicht bedeckten an Gesicht und Fingern
dunkelhäutigen Landleute in der Stadt
Zierformen u.
Statuenzierrat beschlagen waren. Und Fm. Feuermaul
ist richtig in dieser Spinn= u Webstadt B. B
auf die Welt gekommen: als der Sohn eines wohlhabenden
Tuchkommissionärs. Ich erinnere mich, daß diese Zwischenhändler aus mir
unbekannten Gründen mehr verdienten als die Fabrikanten selbst; und die Fm Feuermaul
s. gehörten schon zu den
reichsten Leuten in B. B
, ehe der Vater
die in Ungarn mit Salpeter oder weiß Gott
welchemr Mordproduktion etwas
Neuesein noch größeres neues Leben begann: Du
bist doch gekommen, um dich bei mir nach Fm Feuermaul
. zu erkundigen?" fragte U Ulrich
.
"Eigentlich nicht" erwiderte sein Freund. "Ich habe erhoben, daß sein Vater große Pulverlieferungen für das KM. hat: damit ist ja der Menschengüte seines Sohns von im vorhinein ein Zügel angelegt. Der Beschluß bleibt Episode, dafür stehe ich dir gut! .."
Aber U. Ulrich
hörte nicht. Es war ihm ein
lang entbehrter Genuß, den Blick auf die alltägliche Welt
zu richten.. sich in einer ganz alltäglichen Weise reden zu
hören. ..; und scheinbar ging es Ag. Agathe
auch so. "Dieses alte B. B
ist eine sonderbare(übrigens) keine üblewar übrigens keine üble
Stadt Stadt" fing er von neuem
an? fing er zu plaudern an.
"In der Mitte liegt auf einem Berg eine alte häßliche Festung, deren Kasematten
von der Mitte des 18. bis zu der des 19. Jhrdts. als Staatsgefängnis gedient haben und berüchtigt waren, und die
ganze Stadt ist stolz darauf!"
"Der Lachberg/ Spielberg Spielberg
, Gnadenberg, Freudenberg/" bestätigte der Gn. Stumm
höflich.
"Ein netter Lach=berg!" /Das ist aber ein netter ..! ../ rief Ag Agathe
aus u ärgerte sich über ihr
Bedürfnis nach Gewöhnlichkeit, als es Stumm das Wortspiel
geistvoll fand und ihr versicherte, daß er zwei Jahre in B. B
garnisoniert habe, ohne auf diesen Zusammenhang gekommen zu
sein.
"Das wahre B. B
ist natürlich der Ring der
Fabrikviertel"die Tuch= und Garnstadt!" fuhr U. Ulrich
fort u wandte
sich an Ag. Agathe
. "Was sind das für doch Große, schmale,
schmutzige Häuserschachteln mit unzähligen Fensterlöchern, Gäßchen, die nur aus
Hofmauern bestehn und Einfahrttoren Eisentoren bestehn,
und Straßen, die sich breit, schmutzigausgefahren und trostlos krümmen!" Ein u. das
andremal paarmal hatte er nach dem Tod seines Vaters dieses Viertel
durchstreift Er sah die hohen KamineSchornsteine wieder (vor sich), an denen die schmutzigen Fahnen des
Rauches hingen, u. die ölüberzogenen Straßen
(Fahrbahnen) dann verlor sich seine Erinnerung unvermittelt
ins LBauernland hinaus, das
unmittelbarauch wirklich unvermittelt hinter den Fabrikmauern
unvermittelt begann, und gleich mit
schwarzbraunerschwerer, fetter, fruchtbarer schwarzbraun
aufbrechender Erde , die im Frühling
schwarzbraun aufbrach, mit niedrigen, Dörfern langen, an
der Straßelängs der Straße liegenden Dörfern, deren u. Häusern
grell, die nicht nur in schreienden häßlichen Farben
angestrichen waren , sondern in Farben (solchen), die mit
unverständlich häßlicher Stimme schrien. Es war ein demütiges und doch
fremd=geheimnisvolles Bauernland, aus dem die FabrikenIndustrieev: städtische
Geschäftigkeit ihre Arbeiter und Arbeiterinen sogen,
weil ihm der Großgrundbesitz nicht genugweil es eingeengt zwischen ausgedehnten
Zuckerrübenplantagen des Großgrundbesitzes dalag, der ihm nicht die
nötigste Wohlhabenheit übrig gelassen hatte. Jeden Morgen
holtenriefen die Fabriksirenen aus diesen Dörfern Scharen von Bauern in die
Stadt u verstreuten sie zwar des Abends wieder über das Land, aber mit den Jahren
blieben doch immer mehr dieser tschechischen von dem öligen
Wollstaub der Fabriken im Gesicht bedeckten an Gesicht und Fingern
dunkelhäutigen Landleute in der Stadt
Signatur: Cod. Ser. n. 15068
29 Blatt, 67 Seiten, 4 Konvolute
Die Mappe enthält Materialien zur Fortsetzung des ›Mann ohne Eigenschaften‹ nach der Teilveröffentlichung des Zweiten Buchs von 1932. Musil konzentrierte diese Fortsetzung in einer Entwurfsfolge mit der ›Sigle H‹ = ›Handschrift‹ (Fortsetzungshandschrift, Zweite Fassung, H 3 = Mappe I/7). Das daraus stammende Konvolut ›H 401-435‹ ist zusammen mit weiteren ersten Entwürfen von 1933 in die Mappe VII/9 gelangt. Eine Neufassung des Manuskripts (H 425-445) von 1934 aber bildet den Schwerpunkt des vorliegenden ›alten blauen Faszikels‹, in den auch das aktuelle Kapitelverzeichnis der Romanfortführung eingelegt wurde. Dazu kommen drei weitere unfertige Kapitelentwürfe von 1933/1934 aus älteren Kapitelprojekten zur Parallelaktions- und Rahmenerzählung, noch in keine endgültige Kapitelsukzession gereiht. Teils liefern die Entwürfe Vorstufen der Druckfahnenkapitel von Ende 1937, teils bleiben sie außerhalb des später angestrebten Erzählkontinuums.
Robert Musil, Altes blaues Faszikel (a. bl. Fa.) : Mappe I/8, ediert von Walter Fanta, in: Musil Online, hrsg. v. RMI/KLA und ÖNB, Klagenfurt und Wien 2021, Version 0.1, März 2022. URL: https://edition.onb.ac.at/musil/o:mus.sn15068-01-08/methods/sdef:TEI/get?mode=p_5
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