so, daß ich nicht denken kann: Das
sind meine Brüder und Schwestern.

in der Menge: nicht die unseligen
Wiedergänger, sondern "seine seligen
Toten"

Sooft ich mich aufrichten kann, bin ich
dazu verpflichtet

"Reden Sie gut von mir!"
In den geputzten Gärten hat jeder für
die eigene Seelenlosigkeit gesorgt (Rissen Rissen
)

In dieser Stunde (der Rückkehr in die
westliche Welt
) [Katat. )❬]❭ (Einfügung)

S. Sorger, Valentin
schaut in die Ferne (vor anderen),
täuschte diese aber oft nur vor (SF San Francisco, Kalifornien
)

wird bei mir "die Gabe des Schreibens" immer
mehr zu einer "Gabe des Sprechens"

Mein Vater:❬1❭ als hätte ihn das ewige
Schuldbewußtsein auch so lebendig gehalten
(ein UNENTDECKTER MENSCH)

Ein Gesicht (in der S-Bahn am Abend): Viel
Fleisch, viel Denken

Ich betrachtete mich, um mich daran zu
erinnern, daß ich ein Seher bin

Beim Anblick der meisten: Die werden nie
über❭ jemand anderen was (Gutes, Schö-
nes) sagen können

Nur an die Zeit glauben, die macht dann
jeden Glauben möglich

E.S. nicht identifiziert
: Er wird durchschaut, aber nicht
so, daß es ihm hilft
52
so, daß ich nicht denken kann: Das sind meine Brüder und Schwestern.​
in der Menge: nicht die unseligen Wiedergänger, sondern "seine seligen Toten"​
Sooft ich mich aufrichten kann, bin ich dazu verpflichtet​
"Reden Sie gut von mir!"​
In den geputzten Gärten hat jeder für die eigene Seelenlosigkeit gesorgt (Rissen Rissen
)​
In dieser Stunde (der Rückkehr in die westliche Welt) [Katat. ] (Einfügung)​
S. Sorger, Valentin
schaut in die Ferne (vor anderen), täuschte diese aber oft nur vor (SF San Francisco, Kalifornien
)​
wird bei mir "die Gabe des Schreibens" immer mehr zu einer "Gabe des Sprechens"​
Mein Vater:❬1❭ als hätte ihn das ewige Schuldbewußtsein auch so lebendig gehalten (ein UNENTDECKTER MENSCH)​
Ein Gesicht (in der S-Bahn am Abend): Viel Fleisch, viel Denken​
Ich betrachtete mich, um mich daran zu erinnern, daß ich ein Seher bin​
Beim Anblick der meisten: Die werden nie über jemand anderen was (Gutes, Schönes) sagen können​
Nur an die Zeit glauben, die macht dann jeden Glauben möglich​
E.S. nicht identifiziert
: Er wird durchschaut, aber nicht so, daß es ihm hilft​
❬1❭Peter Handke bezieht sich hier wahrscheinlich auf seinen leiblichen Vater Erich Schönemann Schönemann, Erich
oder auf seinen Stiefvater Bruno Handke Handke, Bruno
.


so, daß ich nicht denken kann: Das
sind meine Brüder und Schwestern.

in der Menge: nicht die unseligen
Wiedergänger, sondern "seine seligen
Toten"

Sooft ich mich aufrichten kann, bin ich
dazu verpflichtet

"Reden Sie gut von mir!"
In den geputzten Gärten hat jeder für
die eigene Seelenlosigkeit gesorgt (Rissen Rissen
)

In dieser Stunde (der Rückkehr in die
westliche Welt
) [Katat. )❬]❭ (Einfügung)

S. Sorger, Valentin
schaut in die Ferne (vor anderen),
täuschte diese aber oft nur vor (SF San Francisco, Kalifornien
)

wird bei mir "die Gabe des Schreibens" immer
mehr zu einer "Gabe des Sprechens"

Mein Vater:❬1❭ als hätte ihn das ewige
Schuldbewußtsein auch so lebendig gehalten
(ein UNENTDECKTER MENSCH)

Ein Gesicht (in der S-Bahn am Abend): Viel
Fleisch, viel Denken

Ich betrachtete mich, um mich daran zu
erinnern, daß ich ein Seher bin

Beim Anblick der meisten: Die werden nie
über❭ jemand anderen was (Gutes, Schö-
nes) sagen können

Nur an die Zeit glauben, die macht dann
jeden Glauben möglich

E.S. nicht identifiziert
: Er wird durchschaut, aber nicht
so, daß es ihm hilft
52
so, daß ich nicht denken kann: Das sind meine Brüder und Schwestern.​
in der Menge: nicht die unseligen Wiedergänger, sondern "seine seligen Toten"​
Sooft ich mich aufrichten kann, bin ich dazu verpflichtet​
"Reden Sie gut von mir!"​
In den geputzten Gärten hat jeder für die eigene Seelenlosigkeit gesorgt (Rissen Rissen
)​
In dieser Stunde (der Rückkehr in die westliche Welt) [Katat. ] (Einfügung)​
S. Sorger, Valentin
schaut in die Ferne (vor anderen), täuschte diese aber oft nur vor (SF San Francisco, Kalifornien
)​
wird bei mir "die Gabe des Schreibens" immer mehr zu einer "Gabe des Sprechens"​
Mein Vater:❬1❭ als hätte ihn das ewige Schuldbewußtsein auch so lebendig gehalten (ein UNENTDECKTER MENSCH)​
Ein Gesicht (in der S-Bahn am Abend): Viel Fleisch, viel Denken​
Ich betrachtete mich, um mich daran zu erinnern, daß ich ein Seher bin​
Beim Anblick der meisten: Die werden nie über jemand anderen was (Gutes, Schönes) sagen können​
Nur an die Zeit glauben, die macht dann jeden Glauben möglich​
E.S. nicht identifiziert
: Er wird durchschaut, aber nicht so, daß es ihm hilft​
❬1❭Peter Handke bezieht sich hier wahrscheinlich auf seinen leiblichen Vater Erich Schönemann Schönemann, Erich
oder auf seinen Stiefvater Bruno Handke Handke, Bruno
.
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 26.04.1979-08.07.1979 (NB 020). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 54. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197904-197907/methods/sdef:TEI/get?mode=p_54. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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