die gehörige Ferne, das war die Wirk-
lichkeit (so nehme ich die Leute auch
am tiefsten wahr)❬?❭)

Ist sie nicht oft ein leeres Ding? Andere Dinge
geben einem wenigstens den Blick zurück?
(Innsbruckerstr. Innsbrucker Straße, Berlin
)

Ich gehe in der Dämmerung irgendwo und bin doch
gewiß: Das werde ich einmal gesehen haben

Verdammte Schrift
Warum kann ich kein selbstloses Selbst
sein? ( Hewaldstraße Hewaldstraße, Berlin
)

29.5. Wieder einmal sind im Lauf der Nacht
die Steine aus dem Fluß gekommen

Ich war in philosophischer Phantasie und sah
weit weg eine schöne Frau gehen, als Krönung
der Philosophie (Dahlem Dahlem, Berlin
-Park)

Simone Weil Weil, Simone
: "Se déraciner soi-même c'est la
plus grande des choses, c'est la vie spirituelle.
Déraciner les autres, c'est un crime, surtout
par la violence."❬1❭

Manchmal doch: "Ich bin unerschöpflich"
der tätige Himmel heute, der blauende
Himmel

Stillsitzend, spielte er mit sich selber (ge-
glückte Existenz)

Frühlingslicht auf mir
Ich sonnte mich in meinem Eigenruhm
Menschlichkeit durch bloße Geistesgegen-
wart

"Keine Ekstase! (Nie mehr Ekstase.)
(Einfügen
76
die gehörige Ferne, das war die Wirklichkeit (so nehme ich die Leute auch am tiefsten wahr?)​
Ist sie nicht oft ein leeres Ding? Andere Dinge geben einem wenigstens den Blick zurück? (Innsbruckerstr. Innsbrucker Straße, Berlin
)​
Ich gehe in der Dämmerung irgendwo und bin doch gewiß: Das werde ich einmal gesehen haben​
Verdammte Schrift​
Warum kann ich kein selbstloses Selbst sein? ( Hewaldstraße Hewaldstraße, Berlin
)​
29.5.
Wieder einmal sind im Lauf der Nacht die Steine aus dem Fluß gekommen​
Ich war in philosophischer Phantasie und sah weit weg eine schöne Frau gehen, als Krönung der Philosophie (Dahlem Dahlem, Berlin
-Park)​
Simone Weil Weil, Simone
: "Se déraciner soi-même c'est la plus grande des choses, c'est la vie spirituelle. Déraciner les autres, c'est un crime, surtout par la violence."❬1❭
Manchmal doch: "Ich bin unerschöpflich"​
der tätige Himmel heute, der blauende Himmel​
Stillsitzend, spielte er mit sich selber (geglückte Existenz)​
Frühlingslicht auf mir​
Ich sonnte mich in meinem Eigenruhm​
Menschlichkeit durch bloße Geistesgegenwart​
"Keine Ekstase!" (Nie mehr Ekstase.) (Einfügen)​
❬1❭N.N.: Les phantasmes de la transgression. Les phantasmes de la transgression
28.05.1978 LV. Übersetzung: "Sich selbst entwurzeln ist das Höchste, das ist ein spiritueller Akt. Andere entwurzeln dagegen ist ein Verbrechen, vor allem wenn es durch Gewalt geschieht."


die gehörige Ferne, das war die Wirk-
lichkeit (so nehme ich die Leute auch
am tiefsten wahr)❬?❭)

Ist sie nicht oft ein leeres Ding? Andere Dinge
geben einem wenigstens den Blick zurück?
(Innsbruckerstr. Innsbrucker Straße, Berlin
)

Ich gehe in der Dämmerung irgendwo und bin doch
gewiß: Das werde ich einmal gesehen haben

Verdammte Schrift
Warum kann ich kein selbstloses Selbst
sein? ( Hewaldstraße Hewaldstraße, Berlin
)

29.5. Wieder einmal sind im Lauf der Nacht
die Steine aus dem Fluß gekommen

Ich war in philosophischer Phantasie und sah
weit weg eine schöne Frau gehen, als Krönung
der Philosophie (Dahlem Dahlem, Berlin
-Park)

Simone Weil Weil, Simone
: "Se déraciner soi-même c'est la
plus grande des choses, c'est la vie spirituelle.
Déraciner les autres, c'est un crime, surtout
par la violence."❬1❭

Manchmal doch: "Ich bin unerschöpflich"
der tätige Himmel heute, der blauende
Himmel

Stillsitzend, spielte er mit sich selber (ge-
glückte Existenz)

Frühlingslicht auf mir
Ich sonnte mich in meinem Eigenruhm
Menschlichkeit durch bloße Geistesgegen-
wart

"Keine Ekstase! (Nie mehr Ekstase.)
(Einfügen
76
die gehörige Ferne, das war die Wirklichkeit (so nehme ich die Leute auch am tiefsten wahr?)​
Ist sie nicht oft ein leeres Ding? Andere Dinge geben einem wenigstens den Blick zurück? (Innsbruckerstr. Innsbrucker Straße, Berlin
)​
Ich gehe in der Dämmerung irgendwo und bin doch gewiß: Das werde ich einmal gesehen haben​
Verdammte Schrift​
Warum kann ich kein selbstloses Selbst sein? ( Hewaldstraße Hewaldstraße, Berlin
)​
29.5.
Wieder einmal sind im Lauf der Nacht die Steine aus dem Fluß gekommen​
Ich war in philosophischer Phantasie und sah weit weg eine schöne Frau gehen, als Krönung der Philosophie (Dahlem Dahlem, Berlin
-Park)​
Simone Weil Weil, Simone
: "Se déraciner soi-même c'est la plus grande des choses, c'est la vie spirituelle. Déraciner les autres, c'est un crime, surtout par la violence."❬1❭
Manchmal doch: "Ich bin unerschöpflich"​
der tätige Himmel heute, der blauende Himmel​
Stillsitzend, spielte er mit sich selber (geglückte Existenz)​
Frühlingslicht auf mir​
Ich sonnte mich in meinem Eigenruhm​
Menschlichkeit durch bloße Geistesgegenwart​
"Keine Ekstase!" (Nie mehr Ekstase.) (Einfügen)​
❬1❭N.N.: Les phantasmes de la transgression. Les phantasmes de la transgression
28.05.1978 LV. Übersetzung: "Sich selbst entwurzeln ist das Höchste, das ist ein spiritueller Akt. Andere entwurzeln dagegen ist ein Verbrechen, vor allem wenn es durch Gewalt geschieht."
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 26.04.1979-08.07.1979 (NB 020). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 78. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197904-197907/methods/sdef:TEI/get?mode=p_78. Online abgerufen: 05.10.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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