Ende April hielt sich Peter Handke mit seiner Tochter Amina bei Libgart Schwarz in Berlin auf. Von dort aus unternahm er im Aufzeichnungszeitraum von Notizbuch 26.04.1979-08.07.1979 (NB 020) zwei Reisen. Mitte Mai besuchte er innerhalb weniger Tage Hamburg, London, Düsseldorf und Frankfurt, von wo er schließlich nach Berlin zurückkehrte, um den Umbruchsabzug seiner Erzählung Langsame Heimkehr zu korrigieren. Am 9. Juni brach er zu einer rund vierwöchigen Reise auf, die ihn von München zunächst nach Südtirol führte und von dort nach Verona zur Verleihung des Petrarca-Preises an Herbert Zbigniew. Handkes nächste Reisestationen waren Griechenland, Paris und Aix-en-Provence in Südfrankreich, wo er auf den Spuren von Cézanne die Gegend um das Gebirgsmassiv Montagne Sainte-Victoire erkundete. Schließlich kehrte er über Marseille und die Schweiz zurück nach München. Die Fortsetzung der Reise mit einer Wanderung in den Vogesen ist im Folgenotizbuch (NB 021) dokumentiert.
Material
Das Notizbuch (Format 14,7 x 10,4 cm) befindet sich im Original am Deutschen Literaturarchiv Marbach und in Kopie in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien. Auf der Vorderseite des schwarzen Kartonumschlags mit leicht geribbelter Oberfläche klebt ein Papierstreifen mit eh. Datierung ("April – Juli 1979"). Der Rücken des Notizbuchs mit Klebebindung ist abgefallen. Es hat einen Umfang von 138 linierten Seiten, von denen die ersten 51 unpaginiert sind; die eh. Paginierung beginnt erst ab ES. 54 (52-128). Auf die Innenseite des vorderen Umschlags schrieb Handke die Daten des Entstehungszeitraums der Notizen; als Kontaktadresse gibt er jene des Suhrkamp Verlages an und notierte ein Zitat von Hölderlin, die Titel(-Entwürfe) "Langsame Heimkehr" und "Die Wiederholung" sowie eine längere Liste mit den von ihm im Aufzeichnungszeitraum besuchten Orten. Die Innenseite des hinteren Umschlags nutzte Handke, um Notizen zu machen; die letzte Seite des Notizbuchs dient als 'Vorsatz', auf dem diverse Namen, Adressen und Telefonnummern vermerkt sind sowie eine Reihe von Zeitangaben (wahrscheinlich Abfahrts- bzw. Ankunftszeiten öffentlicher Verkehrsmittel). Das Originalnotizbuch enthält als Beilage eine Rechnung (B1/NB 020), bei der es sich vermutlich um den Zahlungsbeleg eines Thermenhotels in Aix-en-Provence handelt.
Aufenthaltsorte
In den ersten zwei Wochen des Aufzeichnungszeitraums hielt sich Handke in Berlin auf, wo er mit seiner Tochter Amina bei deren Mutter Libgart Schwarz in der Ansbacherstraße wohnte. Am 11. Mai brach er allein zu einer größeren Reise auf (Amina blieb in Berlin), die ihn zunächst nach Hamburg führte, um die Hamburger Kunsthalle zu besuchen (ES. 56). Am 14. Mai war Handke in London (ES 58ff.), wo er u.a. in die Tate Gallery ging (ES. 62). Am 17. Mai schrieb er von dort noch eine Postkarte an seinen Freund Alfred Kolleritsch (Kolleritsch / Handke 2008, S. 119), am selben Tag reiste er nach Düsseldorf weiter. Im Notizbuch werden u.a. die Friedrichstraße, Unterrath, das Hotel Metropol und der Hofgarten erwähnt und Handke reflektiert sein Leben in Düsseldorf "vor 10, 12 Jahren" (ES. 65). Er fuhr wahrscheinlich mit dem Zug weiter nach Frankfurt (ES. 67), wo er am 19. Mai Siegfried Unseld traf; dieser berichtete in seiner Chronik über das Treffen (vgl. Handke / Unseld 2012, S. 364). Rund zwei Wochen später schickte der Suhrkamp Verlag den Umbruchsabzug von Handkes Erzählung Langsame Heimkehr in zwei Tranchen, am 28. und 31. Mai, nach Berlin (vgl. Pektor c), wo sich Handke seit dem 23. Mai aufhielt (vgl. ES. 69-94). Am 9. Juni war er kurz in München – erwähnt wird u.a. die Isabellastraße, Handke dürfte außerdem zum wiederholten Mal die Pinakothek besucht haben. Noch am selben Tag reiste er über Innsbruck weiter nach Südtirol. Auf der Reise dorthin erwähnte er den Zwieselstein, Obergurgl (ES. 100), das Hotel Angerer Alm, das Passeiertal und Moos in Passeier (ES. 101). Am 12. Juni erreichte er Meran (ES. 102). Handke wanderte bzw. fuhr zwei Tage durch Südtirol (in den Notizen erwähnt werden Ritten, Oberbozen, Signat (ES. 106), das Hotel Greif in Bozen (ES. 106), Gries und der Bozener Dom). Am 14. Juni nahm er den Zug nach Verona, um an der Verleihung des Petrarca Preises an Herbert Zbigniew teilzunehmen, die dort von 13.-16. Juni stattfand. Am 18. Juni reiste er weiter nach Venedig (ES. 110), von wo aus er am nächsten Tag nach Griechenland flog. Am 20. Juni dürfte er auf einem Schiff im Ionischen Meer unterwegs gewesen sein und notierte: "nach Corfu vor dem griechischen Festland" sowie "vor Ithaka" (ES. 112). Über den Golf von Korinth reiste er weiter nach Delphi und kam am 24. Juni nach Athen, wo er das Parthenon Museum besuchte. Noch am selben Tag flog er nach Genf und übernachtete dort im Luxushotel Le Richemond (ES. 115). Schon am nächsten Tag, dem 25. Juni, reiste Handke weiter nach Paris, wo er bis Anfang Juli blieb (erwähnt werden Vororte wie Vanves, Chaville, Versailles und Neuilly). Er besuchte den Louvre und die Galerie du Jeu de Paume und studierte dort Bilder Paul Cézannes, ehe er auf den Spuren des Malers nach Aix-en-Provence in Südfrankreich aufbrach (er dürfte am 2. Juli dort angekommen sein, vgl. ES. 125). Von Aix aus durchwanderte Handke das Gebiet rund um die Montagne Sainte-Victoire, mit den Orten: Le Tholonet, Beaurecueil, Saint-Antonin-sur-Bayon, Puyloubier und Vauvenargues. Zum Teil unternahm er wahre 'Gewaltmärsche', wie aus der folgenden Notiz hervorgeht: "Ich werde hier gewesen sein! Gehend in der Sonne, mit der Sonne, im Reich der Zikaden, und nun blüht das Gras, gelb und sonnig [dann, in Aix: die 40km Gehen waren zu viel, am Ende nur Leere und Haß im Kopf, und die dumme Leere der Straßen]; und doch hat mir vorher noch der halbe Mond gelacht]" (ES. 129). Am 6. Juli hielt sich Handke in Marseille (ES. 134) auf, am Tag darauf in Zürich, wo er das Kunsthaus besuchte (ES. 136f.). Von Zürich aus dürfte er nach München weitergereist sein – am 8. Juli erwähnt er die Ludwigstraße und vmtl. den Flughafen München (ES. 137).
Themen
Am Beginn des Aufzeichnungszeitraums von NB 020 befand sich Handke mitten in einer intensiven Überarbeitungsphase seiner Erzählung Langsamen Heimkehr. Mitte April hatte er die Fahnen des Textes erhalten und bei deren Durchsicht beschlossen, Teile der Erzählung neu zu schreiben bzw. fundamental zu überarbeiten (vgl. NB 019 und Pektor b). Diese Schreibarbeiten haben ihren Niederschlag in den Notizen gefunden – viele Einträge kreisen um Figuren, Schauplätze und Begebenheiten der Geschichte. Handke notiert vorzunehmende Änderungen, Streichungen oder Ergänzungen in sein Notizbuch. Handke verwendet auch in diesem Zusammenhang Abkürzungen, die er schon in früheren Notizbüchern eingeführt hat (z.B. "P." für "Paß", "C.S." für "Coffee Shop", "N." für Nachbar bzw. Nachbarin usw.). Bis Anfang Mai stehen diese Korrektur- und Schreibarbeiten absolut im Zentrum der Notizen; nachdem Handke am 6. Mai die Überarbeitungen an den Verlag geschickt hat, blieb wieder Raum für andere Themen.
Lektüren
NB 020 enthält nur wenige Lektürenotizen; die Mehrzahl der Einträge dokumentiert seine Neubearbeitung bzw. Überarbeitung des zweiten und dritten Kapitels der Langsamen Heimkehr; dagegen scheint das Lesen von Werken anderer zurückzustehen. Lektürespuren finden sich überhaupt erst in der zweiten Notizbuchhälfte; Handke notierte sich ein paar Stellen aus den Briefen Cézannes und aus Martin Heideggers "Wer ist Nietzsches Zarathustra? " sowie "... dichterisch wohnet der Mensch ..." und Francis Ponges La rage de l'expression. Er zitiert Stellen aus Jorge Luis Borgesʼ David Brodies Bericht und Verse aus dem ersten der Gedichte in Terzinen Hugo von Hofmannstahls: "'Und daß mein eignes Ich, durch nichts gehemmt, Herüberglitt aus einem kleinen Kind / Mir wie ein Hund unheimlich stumm und fremd. // Dann: daß ich auch vor hundert Jahren war Und meine Ahnen, die im Totenhemd, / Mit mir verwandt sind wie mein eignes Haar, / so eins mit mir als wie mein eignes Haar.' (HvH)" (ES. 123). Während seiner Reise nach Griechenland las Handke Hölderlin (etwa in der Bucht von Delphi, vgl. ES. 112). Er unterstrich die herausragende Bedeutung, die er dessen Werk zumaß: "Hölderlin lesen als Hlg. Schrift, oder zwei Muscheln in der Hosentasche klappern lassen: Meine wechselnden Heilsmittel" (ES. 136). Wie schon in den vorhergehenden Notizbüchern kommt der Rezeption Bildender Kunst ein besonderer Stellenwert zu; Handke besuchte u.a. die Kunsthalle in Hamburg, die Tate Gallery in London, die Nationalgalerie in Berlin und die Pinakothek in München.
Schreibprojekte
In Notizbuch 019 hatte Handke zum ersten Mal den Titel "Die Wiederholung" am Vorsatzblatt genannt (versehen mit einem Fragezeichen, vgl. NB 019, ES. 2); das Vorgängernotizbuch enthält außerdem bereits drei Notizen, die Handke explizit dem Erzählprojekt zuordnete (NB 019, ES. 99 und ES. 117f.). Im vorliegenden Notizbuch rückte nun "Die Wiederholung" mehr und mehr in den Vordergrund (vgl. u.a. ES. 63, 66, 76, 106). Am vorderen Vorsatz notierte Handke: "Langsame Heimkehr (Eine Geschichte unter Freunden) + 'Die Wiederholung' (für wann?)" (ES. 2). Während der Titel für Die Wiederholung bereits zu diesem frühen Zeitpunkt feststand, hatte Handke die Suche nach dem Titel für Langsame Heimkehr noch beschäftigt, als bereits die Fahnen des Buches existierten (sie lagen am 13. April im Lektorat des Suhrkamp Verlags vor, ein Fahnenexemplar wurde vermutlich "(evtl. nach einer ersten Verlagskorrektur) an Handke weitergebeben." (Pektor a). Er sprach mehrere Male mit Siegfried Unseld darüber und bat ihn um Vorschläge. Der Verleger hatte zunächst an "Das Gesetz" als Titel gedacht, wie er am 14./15. April 1979 in der Chronik notierte, bis ihm die entscheidende Wendung in den Sinn kam, die zum endgültigen Titel führen sollte: "Dann fällt mir schließlich das Zitat aus dem 'Heinrich von Oferdingen' ein: 'Wo gehn wir denn hin? ' 'Immer nach Hause.' 'Immer nach Hause' wäre ein guter Titel." (Handke / Unseld 2012, S. 364). Handke war zunächst skeptisch, was diesen Vorschlag betraf; am 16./17. April, als er mit seiner Tochter Amina im Suhrkamp Verlag in Frankfurt war, notierte Unseld: "Am frühen Vormittag dann ein intensives Gespräch über das Manuskript. Seine Zweifel, ob das Ganze nicht zu direkt sei, etwa im Kapitel 'Das Gesetz', seine Verzweiflung, weil er den Titel nicht findet. 'Immer nach Hause' leuchtet ihm ein, aber auch bei ihm sitzt im Hinterkopf, daß es diesen Titel vielleicht schon geben könnte." (Handke / Unseld 2012, S. 364). In einem Eintrag im vorliegenden Notizbuch vom 26. April wurde der endgültige Titel dann zum ersten Mal genannt: "Prinzip der langsamen Heimkehr" (ES. 4). Zehn Tage später, am 6. Mai, schreibt Unseld in seiner Chronik: "Peter Handke ruft mich an. Er ist glücklich über den Titel 'Langsame Heimkehr'!" (Handke / Unseld 2012, S. 364).
Möglicherweise holte Handke während seines Besuchs in Frankfurt den ersten Fahnenabzug der Erzählung ab – am 13. April hatte der Verlag die Fahnen von der Druckerei erhalten (vgl. Pektor a). Einen Eindruck vom schwierigen Entstehungsprozess der Erzählung gibt das Erscheinungsbild dieser Fahnen, in denen "heftig korrigiert" wurde: "von Peter Handke (mit schwarzer Füllfeder und blauem Fineliner), von der Lektorin Elisabeth Borchers sowie vom Korrektor Willy Schulz-Weidner. Borchers notierte auf der Vorder- und Rückseite des Schmutztitelblatts mehrere vermutlich telefonisch durchgegebene Texteinschübe (Bl. I)." (Pektor d). Handke hatte sich zudem nach dem Korrekturdurchgang durch die Druckfahnen dazu entschlossen, das zweite Kapitel zur Gänze und das dritte Kapitel in Teilen neu zu schreiben: "Das Typoskript der Neuschrift schickte er zusammen mit den korrigierten Fahnen am 9. Mai 1979 an den Verlag. Im Begleitschreiben an Borchers erklärte er: 'Den ersten Teil habe ich kaum mehr angeschaut. Noch einmal intensiv durchgearbeitet habe ich den zweiten Teil, Das Raumverbot. Ich wußte tief, daß da drei schwache Stellen drin waren: der Anfang mit der Ankunft S.s [Sorgers] an der Westküste: vor allem seine Erstarrung; dann der Moment des 'Raumverbots', und schließlich die Rede des Helden an die Nachbarn. Ich habe den gesamten zweiten Teil noch einmal abgeschrieben und die drei Passagen noch einmal tief durchstrahlt. […] Eine vierte Änderung betrifft die vierte Schwachstelle, im 3. Teil, dem Gesetz: jene Passagen, da Sorger sich zum Coffee Shop bewegt und dann das Große Gesetz aufschreibt. Da habe ich zwei Seiten gestrafft – und ich meine, die Geschichte hat jetzt erst als Ganzes das leise Dröhnen. Ich habe also den Text vom 2. Teil bis zum Moment des 'Gesetzes' neu durchgeschrieben, dann wieder in den Fahnen korrigiert.' (Handke / Unseld 2012, S. 365)" (Pektor b). Auch die Titelfrage sollte sich, wie bereits ausgeführt, erst Anfang Mai klären. Am 14. Mai wurde das von Handke und den Lektor*innen korrigierte Typoskript jedenfalls an die Setzerei geschickt (vgl. Pektor b): "Auf Basis der korrigierten Druckfahnen von Langsame Heimkehr wurde vom Allgäuer-Zeitungs-Verlag (AZV) ein Umbruchabzug (geschnittene, aber noch nicht geheftete Buchseiten) hergestellt. Der Umbruchabzug mit einem Umfang von insgesamt 200 Seiten wurde am 28. und 31. Mai 1979 in zwei Tranchen an Peter Handke nach Berlin geliefert." (Pektor c).
Nachdem nun die Erzählung Langsame Heimkehr zwar noch nicht vollständig, aber doch in weiten Teilen abgeschlossen war, begab sich Handke wieder auf Reisen und unternahm jene Wanderung im Süden Frankreichs, die für sein nächstes Buch Die Lehre der Sainte-Victoire (1980) von zentraler Bedeutung werden sollte. (vgl. dazu ausführlich Pektor d). Langsame Heimkehr wird in manchen Notizen noch thematisiert, jedoch auf einer 'Metaebene': Handke beschäftigen keine Korrekturen oder Ergänzungen mehr, er beginnt vielmehr, den werkbiographischen und poetologischen Status der Langsamen Heimkehr zu reflektieren, etwa in einem Eintrag vom 31. Mai: "Mit 'Langsamer Heimkehr' habe ich mich (und meine Vorfahren, 'mein Volk') gereinigt durch Form" (ES. 82), oder in diesem vom 3. Juli: "Und habe ich nicht doch mit 'L.H.' die Steine zum Reden gebracht und die Sprache ❬(❭fest wie Stein?)" (ES. 128). Auf ES. 139 findet sich ein kurzer Eintrag, der auf Handkes Rezension von Klaus Hoffers Halbwegs. Bei den Bieresch I hinweist. Der Text erschien am 25. Juni 1979 unter dem Titel Von einem redelustigen Gottesvolk im Spiegel.
Zeichnungen
Das Notizbuch enthält nur drei Zeichnungen, wobei nur zwei ein identifizierbares Motiv darstellen: Eine Maulbeere mit Blatt (Z01/ NB 020, ES. 71) und die schematische Darstellung eines Gebirgspasses (Z02/ NB 020, ES. 128).
(Anna Estermann)
Literaturverzeichnis
Handke / Lenz 2006 = Handke, Peter / Lenz, Hermann: Berichterstatter des Tages. Briefwechsel. Hg. und mit einem Nachwort von Helmut Böttiger, Charlotte Brombach und Ulrich Rüdenauer. Mit einem Essay von Peter Hamm. Frankfurt am Main/Leipzig: Insel 2006.
Handke / Unseld 2012 = Handke, Peter / Unseld, Siegfried: Der Briefwechsel. Hg. von Raimund Fellinger und Katharina Pektor. Berlin: Suhrkamp 2012.
Pektor a = Pektor, Katharina: Langsame Heimkehr. Erzählung. Druckfahnen, mit hs. Korrekturen von Peter Handke, Elisabeth Borchers und vom Verlagskorrektorat, 132 Blatt, ohne Datum [12.04.1979 bis 14.05.1979]. In: Handkeonline. URL: https://handkeonline.onb.ac.at/node/847. Online abgerufen: 14.03.2024.
Pektor b = Pektor, Katharina: [Langsame Heimkehr] (Neuschrift des 2. und tw. des 3. Kapitels). Typoskript 1,5-zeilig, 48 Blatt, ohne Datum [14.05.1979]. In: Handkeonline. URL: https://handkeonline.onb.ac.at/node/849. Online abgerufen: 14.03.2024.
Pektor c = Pektor, Katharina: Langsame Heimkehr. Erzählung. Umbruchabzug, Exemplar von Peter Handke, 200 Seiten, 30.05.1979. In: Handkeonline. URL: https://handkeonline.onb.ac.at/node/851. Online abgerufen: 14.03.2024.
Pektor d = Pektor, Katharina: Langsame Heimkehr (Eine Geschichte unter Freunden); Die Wiederholung. Notizbuch, 138 Seiten, 26.04.1979 bis 08.07.1979. In: Handkeonline. URL: https://handkeonline.onb.ac.at/node/336. Online abgerufen: 14.05.2024.
Aufbewahrungsort: Deutsches Literaturarchiv Marbach (DLA)
Notizbuch-Signatur: DLA, A:Handke, Peter: [HS00554636 ]
Material: Notizbuch (Marke nicht identifiziert), liniert, Klebebindung
Format: 14,7 x 10,4 cm
Umschlag: Schwarzer Umschlag, Vorderseite: aufgeklebter eh. Datumszettel (Kugelschreiber: blau), Buchrücken abgefallen
Umfang: 138 Seiten, 146 Faksimiles (Editionsseiten) inklusive Umschlag, Vorsatz und Beilagen
Paginierung: I, (1-51 unpag.), 52-138, I*
Verwendete Schreibstoffe: Füllfeder (blau, schwarz), Fineliner (grün, rot, schwarz, pink), Kugelschreiber (blau, schwarz), Bleistift, Filzstifte (schwarz, grün)
Zusätzlich beteiligte Schreiber*innen: /
Anmerkung:
Zeichnungen:
Eingeklebtes Material:
Beilagen (Faksimiles zeigen Vorder- und Rückseite):
Handkeonline: https://handkeonline.onb.ac.at/node/336
Anzahl der erfassten Entitäten: 1049
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in ihnen bin, aber mehr als das
werde ich nie erreichen
27.5.
Natürlich brauche ich jemanden, dessen
Wo rten ich nachgehen könnte
Wenn es mir wohl
ist, bin ich überall (in
einem Felsenkloster in Georgien )
"Wieder brach er bei dem Nachbarn ein / und
ich hatte Tür und Fenster offen, / meine Augen
waren vollgesoffen / wie zwei Schwämme, vom Ver¬
lassensein."
(Christine Lavant )
Das Kind als Bote zwischen Vater und
Mutter
Ich las in "Wunschloses Unglück "
von
meinen Vorfahren, schaute in den blauen
Himmel des Sonntags hinauf und sagte:
"ICH MUSS EUCH ERZÄHLEN!"
(Und
das werde ich auch tun) [Die Wiederholung ]
der allgegenwärtige Strom
"ein in der Stadttiefe blinkender Aluminium¬
koffer"
(statt "durchleuchtete Plastiktragetasche"
)
wieder unter den undeutlichen Gläubigen
In der Kirche immerhin manchmal: Ich
stehe als ganzer da
Die Stunde der Leere ↓ , in der man Blut sehen
will
nicht aufgeben; den Leuten eine Predigt halten
die elende Leere als Stunde des Gottes
Lebendigkeitsruck: Freude an der Vielfalt
(die unversehens wieder da ist) [Nollen¬
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in ihnen bin, aber mehr als das
werde ich nie erreichen
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Natürlich brauche ich jemanden, dessen
Wo rten ich nachgehen könnte
Wenn es mir wohl
ist, bin ich überall (in
einem Felsenkloster in Georgien )
"Wieder brach er bei dem Nachbarn ein / und
ich hatte Tür und Fenster offen, / meine Augen
waren vollgesoffen / wie zwei Schwämme, vom Ver¬
lassensein."
(Christine Lavant )
Das Kind als Bote zwischen Vater und
Mutter
Ich las in "Wunschloses Unglück "
von
meinen Vorfahren, schaute in den blauen
Himmel des Sonntags hinauf und sagte:
"ICH MUSS EUCH ERZÄHLEN!"
(Und
das werde ich auch tun) [Die Wiederholung ]
der allgegenwärtige Strom
"ein in der Stadttiefe blinkender Aluminium¬
koffer"
(statt "durchleuchtete Plastiktragetasche"
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wieder unter den undeutlichen Gläubigen
In der Kirche immerhin manchmal: Ich
stehe als ganzer da
Die Stunde der Leere ↓ , in der man Blut sehen
will
nicht aufgeben; den Leuten eine Predigt halten
die elende Leere als Stunde des Gottes
Lebendigkeitsruck: Freude an der Vielfalt
(die unversehens wieder da ist) [Nollen¬
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Wahrscheinlich | nur durch Kontextwissen und Recherche erschließbar |
Möglicherweise | es gibt mehrere Bedeutungsmöglichkeiten |
Nicht identifiziert | es gibt höchstens Vermutungen |
Handke, Peter: Notizbuch 26.04.1979-08.07.1979 (NB 020). Hg. von
Johanna Eigner und Katharina Pektor. In:
Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release
14.06.2024.
Seite 76.
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Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).
LizenzhinweisDistributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License (CC BY-NC-ND 4.0)
Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.
Links
1972, hier S. 161 LV. In der hier zitierten Ausgabe lautet die Stelle: "Wieder brach er bei dem Nachbar ein, / und ich hatte Tür und Fenster offen, / meine Augen waren vollgesoffen / wie zwei Schwämme vom Verlassensein." (Lavant: [Wieder brach er bei dem Nachbarn ein ...]. [Wieder brach er bei dem Nachbarn ein ...]
1972 LV)