2.8.Aufgewacht mit dem Traum:
in einem Bett zu liegen, auf
dessen Seitenkanten schon meine
Geburts- und Todesdaten geschrieben
waren

Zitronenmelisse im Nasenloch
Wie man nach längerer Zeit
in dieser Stadt einfach nicht
mehr lebt, nichts mehr wahr ? -
nimmt (oder alles)

In der Dämmerung in den Garten
gegangen, um was vom Leben zu
haben, hinter, jenseits der putzigen
Zivilisiertheit

Die Schwermut des Verlegers❬1❭, die
Müdigkeit der Journalistin, meine
Uneigentlichkeit und Nicht-Existenz,
nur einmal kurz am Tag, in der
vollgedrängten Getreidegasse Getreidegasse, Salzburg
, ganz
fei❭ge geworden vor stolzer, mächtiger
Traurigkeit

3.8.Die Stadt Salzburg Salzburg (Stadt)
, mit ihren
Fußgängergeräuschen, leise und
künstlich bedachtsam wie in einem
Totenzimmer, wo liegt der Leich-
nam, und es gibt keine Be-
29
2.8.
Aufgewacht mit dem Traum: in einem Bett zu liegen, auf dessen Seitenkanten schon meine Geburts- und Todesdaten geschrieben waren​
Zitronenmelisse im Nasenloch​
Wie man nach längerer Zeit in dieser Stadt einfach nicht mehr lebt, nichts mehr wahrnimmt (oder alles)​
In der Dämmerung in den Garten gegangen, um was vom Leben zu haben, hinter, jenseits der putzigen Zivilisiertheit​
Die Schwermut des Verlegers❬1❭, die Müdigkeit der Journalistin, meine Uneigentlichkeit und Nicht-Existenz, nur einmal kurz am Tag, in der vollgedrängten Getreidegasse Getreidegasse, Salzburg
, ganz ❬fei❭ge geworden vor stolzer, mächtiger Traurigkeit​
3.8.
Die Stadt Salzburg Salzburg (Stadt)
, mit ihren Fußgängergeräuschen, leise und künstlich bedachtsam wie in einem Totenzimmer, wo liegt der Leichnam, und es gibt keine Be- ​
❬1❭Möglicherweise meint Peter Handke hier Wolfgang Schaffler Schaffler, Wolfgang
, den er während seines Aufenthalts in Salzburg Salzburg (Stadt)
getroffen hat. (Vgl. Pektor: Ins tiefe Österreich [NB W13]. )


2.8.Aufgewacht mit dem Traum:
in einem Bett zu liegen, auf
dessen Seitenkanten schon meine
Geburts- und Todesdaten geschrieben
waren

Zitronenmelisse im Nasenloch
Wie man nach längerer Zeit
in dieser Stadt einfach nicht
mehr lebt, nichts mehr wahr ? -
nimmt (oder alles)

In der Dämmerung in den Garten
gegangen, um was vom Leben zu
haben, hinter, jenseits der putzigen
Zivilisiertheit

Die Schwermut des Verlegers❬1❭, die
Müdigkeit der Journalistin, meine
Uneigentlichkeit und Nicht-Existenz,
nur einmal kurz am Tag, in der
vollgedrängten Getreidegasse Getreidegasse, Salzburg
, ganz
fei❭ge geworden vor stolzer, mächtiger
Traurigkeit

3.8.Die Stadt Salzburg Salzburg (Stadt)
, mit ihren
Fußgängergeräuschen, leise und
künstlich bedachtsam wie in einem
Totenzimmer, wo liegt der Leich-
nam, und es gibt keine Be-
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2.8.
Aufgewacht mit dem Traum: in einem Bett zu liegen, auf dessen Seitenkanten schon meine Geburts- und Todesdaten geschrieben waren​
Zitronenmelisse im Nasenloch​
Wie man nach längerer Zeit in dieser Stadt einfach nicht mehr lebt, nichts mehr wahrnimmt (oder alles)​
In der Dämmerung in den Garten gegangen, um was vom Leben zu haben, hinter, jenseits der putzigen Zivilisiertheit​
Die Schwermut des Verlegers❬1❭, die Müdigkeit der Journalistin, meine Uneigentlichkeit und Nicht-Existenz, nur einmal kurz am Tag, in der vollgedrängten Getreidegasse Getreidegasse, Salzburg
, ganz ❬fei❭ge geworden vor stolzer, mächtiger Traurigkeit​
3.8.
Die Stadt Salzburg Salzburg (Stadt)
, mit ihren Fußgängergeräuschen, leise und künstlich bedachtsam wie in einem Totenzimmer, wo liegt der Leichnam, und es gibt keine Be- ​
❬1❭Möglicherweise meint Peter Handke hier Wolfgang Schaffler Schaffler, Wolfgang
, den er während seines Aufenthalts in Salzburg Salzburg (Stadt)
getroffen hat. (Vgl. Pektor: Ins tiefe Österreich [NB W13]. )
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 21.07.1976-06.09.1976 (NB W13). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 31. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197607-197609/methods/sdef:TEI/get?mode=p_31. Online abgerufen: 21.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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