gehen, frisch, beschwingt, ganz
geistesgegenwärtig

"Ozean! Ozean!" sagte die Schwim-
aufsicht
und meinte: Mehr, mehr

Die würgende, geballte Trostlosigkeit
im Abendomnibus, trotz all der Däm-
merung

"Ich bin einer, der Politik sehr stark
aus der Geschichte heraus begreift"❬1❭ (Kohl Kohl, Helmut
)

"Sehen Sie, hier wimmelt es von Geschichte.❬1❭❬2❭
Und viele Leute aus der deutschen Geistes-
geschichte liegen da. Das ist – finde ich –
wie ein Bilderbuch, in dem man lesen
kann"❬3❭

Eine Frau, deren Augäpfel unwill-
kürlich immer hin- und herrucken

"Sie sind so ruhelos", sagte Frau K. nicht identifiziert
zu
mir (Ich stand wirklich zu oft auf)

Die kurzen braunen Haare, die ihr
wie ein Schlammbatzen auf dem Kopf
lagen, nach einem Wurf

Er wagt nicht, mich anzuschauen,
denn sonst wäre er verloren

"Meine Kümmerlichkeit nimmt
zu"

19.8.Hans nicht identifiziert
, der mi wollte, daß
wir uns auch mit 60 noch kennten
61
gehen, frisch, beschwingt, ganz geistesgegenwärtig​
"Ozean! Ozean!" sagte die Schwimmaufsicht und meinte: Mehr, mehr​
Die würgende, geballte Trostlosigkeit im Abendomnibus, trotz all der Dämmerung​
"Ich bin einer, der Politik sehr stark aus der Geschichte heraus begreift"❬1❭ (Kohl Kohl, Helmut
)​
"Sehen Sie, hier wimmelt es von Geschichte."❬1❭❬2❭ "Und viele Leute aus der deutschen Geistesgeschichte liegen da. Das ist – finde ich – wie ein Bilderbuch, in dem man lesen kann"❬3❭
Eine Frau, deren Augäpfel unwillkürlich immer hin- und herrucken​
"Sie sind so ruhelos", sagte Frau K. nicht identifiziert
zu mir (Ich stand wirklich zu oft auf)​
Die kurzen braunen Haare, die ihr wie ein Schlammbatzen auf dem Kopf lagen, nach einem Wurf​
Er wagt nicht, mich anzuschauen, denn sonst wäre er verloren​
"Meine Kümmerlichkeit nimmt zu"​
19.8.
Hans nicht identifiziert
, der wollte, daß wir uns auch mit 60 noch kennten​
❬1❭Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 4 LV
❬2❭Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 4 LV. In der hier zitierten Ausgabe lautet die Stelle: "Sehen Sie ... hier wimmelt es von Geschichte." (Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 4 LV)
❬3❭Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 6 LV. Helmut Kohl Kohl, Helmut
bezieht sich im Interview mit Walter Kempowski hier auf den Heidelberger Bergfriedhof. Er sagt: "Wenn man deutsche Kulturgeschichte studieren will zum Beispiel, dann geht man am besten auf den Heidelberger Bergfriedhof, der ja traumhaft über Heidelberg liegt. Da stehen Sie dann plötzlich am Grabe Friedrich Eberts, und dann am Grab von Willy Hellpach, seinem Gegenkandidaten. Und viele Leute aus der deutschen Geistesgeschichte liegen da. Das ist ‒ finde ich ‒ wie ein Bilderbuch, in dem man lesen kann." (Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 6 LV)


gehen, frisch, beschwingt, ganz
geistesgegenwärtig

"Ozean! Ozean!" sagte die Schwim-
aufsicht
und meinte: Mehr, mehr

Die würgende, geballte Trostlosigkeit
im Abendomnibus, trotz all der Däm-
merung

"Ich bin einer, der Politik sehr stark
aus der Geschichte heraus begreift"❬1❭ (Kohl Kohl, Helmut
)

"Sehen Sie, hier wimmelt es von Geschichte.❬1❭❬2❭
Und viele Leute aus der deutschen Geistes-
geschichte liegen da. Das ist – finde ich –
wie ein Bilderbuch, in dem man lesen
kann"❬3❭

Eine Frau, deren Augäpfel unwill-
kürlich immer hin- und herrucken

"Sie sind so ruhelos", sagte Frau K. nicht identifiziert
zu
mir (Ich stand wirklich zu oft auf)

Die kurzen braunen Haare, die ihr
wie ein Schlammbatzen auf dem Kopf
lagen, nach einem Wurf

Er wagt nicht, mich anzuschauen,
denn sonst wäre er verloren

"Meine Kümmerlichkeit nimmt
zu"

19.8.Hans nicht identifiziert
, der mi wollte, daß
wir uns auch mit 60 noch kennten
61
gehen, frisch, beschwingt, ganz geistesgegenwärtig​
"Ozean! Ozean!" sagte die Schwimmaufsicht und meinte: Mehr, mehr​
Die würgende, geballte Trostlosigkeit im Abendomnibus, trotz all der Dämmerung​
"Ich bin einer, der Politik sehr stark aus der Geschichte heraus begreift"❬1❭ (Kohl Kohl, Helmut
)​
"Sehen Sie, hier wimmelt es von Geschichte."❬1❭❬2❭ "Und viele Leute aus der deutschen Geistesgeschichte liegen da. Das ist – finde ich – wie ein Bilderbuch, in dem man lesen kann"❬3❭
Eine Frau, deren Augäpfel unwillkürlich immer hin- und herrucken​
"Sie sind so ruhelos", sagte Frau K. nicht identifiziert
zu mir (Ich stand wirklich zu oft auf)​
Die kurzen braunen Haare, die ihr wie ein Schlammbatzen auf dem Kopf lagen, nach einem Wurf​
Er wagt nicht, mich anzuschauen, denn sonst wäre er verloren​
"Meine Kümmerlichkeit nimmt zu"​
19.8.
Hans nicht identifiziert
, der wollte, daß wir uns auch mit 60 noch kennten​
❬1❭Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 4 LV
❬2❭Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 4 LV. In der hier zitierten Ausgabe lautet die Stelle: "Sehen Sie ... hier wimmelt es von Geschichte." (Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 4 LV)
❬3❭Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 6 LV. Helmut Kohl Kohl, Helmut
bezieht sich im Interview mit Walter Kempowski hier auf den Heidelberger Bergfriedhof. Er sagt: "Wenn man deutsche Kulturgeschichte studieren will zum Beispiel, dann geht man am besten auf den Heidelberger Bergfriedhof, der ja traumhaft über Heidelberg liegt. Da stehen Sie dann plötzlich am Grabe Friedrich Eberts, und dann am Grab von Willy Hellpach, seinem Gegenkandidaten. Und viele Leute aus der deutschen Geistesgeschichte liegen da. Das ist ‒ finde ich ‒ wie ein Bilderbuch, in dem man lesen kann." (Kempowski / Kohl: Was lesen Sie, Herr Kohl? Was lesen Sie, Herr Kohl?
20.8.1976, hier S. 6 LV)
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 21.07.1976-06.09.1976 (NB W13). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 63. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197607-197609/methods/sdef:TEI/get?mode=p_63. Online abgerufen: 21.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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