Sein Bedürfnis, mit mir noch zu Fuß
zu gehen, und meine kleinliche Ab-
wehr aus Berührungsangst / In der Nacht
vor dem Miethochhaus, der Wind in den
Garagenplatzbüschen, die hellen, kla-
ren Sternbilder, und ein Mann, der
in dieser Atmosphäre aufs Haus zu-
ging, konnte nichts Schlimmes mehr
vorhaben / Hans nicht identifiziert
, der im Laternen Lampenlicht
mit ruckenden Schultern aus dem Haus
kam, umgezogen (Kellnergewand),
mit Bewegungen, an denen ich ihn im
Dunkeln nicht erkannt hätte / "Der
Fleck am Boden, der wäre bei Herrn
K.
nicht identifiziert
noch am selben Tag weg gewesen!"/
Vor seiner Freundin sagte H. nicht identifiziert
über
mich: "So ist es nicht, sie läßt dich
schon gelten." / Brief: "Von Hoffnungs-
losigkeit und Verzweiflung zu sprechen ist
heute 'in'. Wir jungen Menschen wollen aber
an die Hoffnung glauben und unser Leben in
diesem Sinne gestalten ... Unsere Gesellschaft,
die Sie zum Teil sehr herabsetzend beschreiben,
verdient ja keine anderen Dichter. Ihre Werke
könnten sehr viel bewirken, wenn Sie die
Hoffnung in den Mittelpunkt Ihres Schaffens
setzen könnten. / Anderer Brief: "Wir sind
eine hoffnungsvolle Abiturklasse und bereit,
uns jeder Aufgabe in angemessener
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Sein Bedürfnis, mit mir noch zu Fuß zu gehen, und meine kleinliche Abwehr aus Berührungsangst / In der Nacht vor dem Miethochhaus, der Wind in den Garagenplatzbüschen, die hellen, klaren Sternbilder, und ein Mann, der in dieser Atmosphäre aufs Haus zuging, konnte nichts Schlimmes mehr vorhaben / Hans nicht identifiziert
, der im Lampenlicht mit ruckenden Schultern aus dem Haus kam, umgezogen (Kellnergewand), mit Bewegungen, an denen ich ihn im Dunkeln nicht erkannt hätte / "Der Fleck am Boden, der wäre bei Herrn K. nicht identifiziert
noch am selben Tag weg gewesen!"/ Vor seiner Freundin sagte H. nicht identifiziert
über mich: "So ist es nicht, sie läßt dich schon gelten." / Brief: "Von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu sprechen ist heute 'in'. Wir jungen Menschen wollen aber an die Hoffnung glauben und unser Leben in diesem Sinne gestalten ... Unsere Gesellschaft, die Sie zum Teil sehr herabsetzend beschreiben, verdient ja keine anderen Dichter. Ihre Werke könnten sehr viel bewirken, wenn Sie die Hoffnung in den Mittelpunkt Ihres Schaffens setzen könnten." / Anderer Brief: "Wir sind eine hoffnungsvolle Abiturklasse und bereit, uns jeder Aufgabe in angemessener ​

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Sein Bedürfnis, mit mir noch zu Fuß
zu gehen, und meine kleinliche Ab-
wehr aus Berührungsangst / In der Nacht
vor dem Miethochhaus, der Wind in den
Garagenplatzbüschen, die hellen, kla-
ren Sternbilder, und ein Mann, der
in dieser Atmosphäre aufs Haus zu-
ging, konnte nichts Schlimmes mehr
vorhaben / Hans nicht identifiziert
, der im Laternen Lampenlicht
mit ruckenden Schultern aus dem Haus
kam, umgezogen (Kellnergewand),
mit Bewegungen, an denen ich ihn im
Dunkeln nicht erkannt hätte / "Der
Fleck am Boden, der wäre bei Herrn
K.
nicht identifiziert
noch am selben Tag weg gewesen!"/
Vor seiner Freundin sagte H. nicht identifiziert
über
mich: "So ist es nicht, sie läßt dich
schon gelten." / Brief: "Von Hoffnungs-
losigkeit und Verzweiflung zu sprechen ist
heute 'in'. Wir jungen Menschen wollen aber
an die Hoffnung glauben und unser Leben in
diesem Sinne gestalten ... Unsere Gesellschaft,
die Sie zum Teil sehr herabsetzend beschreiben,
verdient ja keine anderen Dichter. Ihre Werke
könnten sehr viel bewirken, wenn Sie die
Hoffnung in den Mittelpunkt Ihres Schaffens
setzen könnten. / Anderer Brief: "Wir sind
eine hoffnungsvolle Abiturklasse und bereit,
uns jeder Aufgabe in angemessener
62
Sein Bedürfnis, mit mir noch zu Fuß zu gehen, und meine kleinliche Abwehr aus Berührungsangst / In der Nacht vor dem Miethochhaus, der Wind in den Garagenplatzbüschen, die hellen, klaren Sternbilder, und ein Mann, der in dieser Atmosphäre aufs Haus zuging, konnte nichts Schlimmes mehr vorhaben / Hans nicht identifiziert
, der im Lampenlicht mit ruckenden Schultern aus dem Haus kam, umgezogen (Kellnergewand), mit Bewegungen, an denen ich ihn im Dunkeln nicht erkannt hätte / "Der Fleck am Boden, der wäre bei Herrn K. nicht identifiziert
noch am selben Tag weg gewesen!"/ Vor seiner Freundin sagte H. nicht identifiziert
über mich: "So ist es nicht, sie läßt dich schon gelten." / Brief: "Von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung zu sprechen ist heute 'in'. Wir jungen Menschen wollen aber an die Hoffnung glauben und unser Leben in diesem Sinne gestalten ... Unsere Gesellschaft, die Sie zum Teil sehr herabsetzend beschreiben, verdient ja keine anderen Dichter. Ihre Werke könnten sehr viel bewirken, wenn Sie die Hoffnung in den Mittelpunkt Ihres Schaffens setzen könnten." / Anderer Brief: "Wir sind eine hoffnungsvolle Abiturklasse und bereit, uns jeder Aufgabe in angemessener ​

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 21.07.1976-06.09.1976 (NB W13). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 64. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197607-197609/methods/sdef:TEI/get?mode=p_64. Online abgerufen: 24.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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