"Schmerzfalte" bis in die Schläfen (Schil. Schilehrer
)

E. Esch
: sieht in den Zuckerpunkten im Kaffee-
schaum ein Sternbild (R.) [Und die
Kellnerin, die wie im Sternbild auf die
beiden losstürzt]

Auf dem P.: "Wer sagt das? Habe ich das
gesagt?"

Die Pflicht, sich weiterzugeben (?)
P.: wie ein Nackenschlag (und sich doch
keiner Schuld bewußt) [und zugleich war
er sich, als Verlorener, aufs ödeste
langweilig
]

Was bedeutete jeweils Wirklichkeit?
Die Formen: (Sie waren das Unerhörte
Frische); in S.F. San Francisco, Kalifornien
verlor S. Sorger, Valentin
die Formen,
indem er einer jener wurde) [das Modische

vermittelte durch seine Formen wenigstens
episodisch ein Wirklichkeitsgefühl – Range
Rover]

"Tertium regnum❬1❭" (Renaissance): Reich
der Kunst und des Geistes

"le sacerdoce est 'hiéarchique', c'est à dire lié
au pouvoir de former et de conduire le
peuple sacerdotal ..."❬2❭ (das verliert S. Sorger, Valentin

in S.F. San Francisco, Kalifornien
!!)

S. Sorger, Valentin
: wollte in Unwissenheit versinken

Unsere Zeit: Keine Schuld war möglich
Abgleiten ins Paradies (die Räume sind
nur noch abseits)

vor dem P.: S. Sorger, Valentin
sträflich

jeder Sänger: der singt doch für mich
(der ich nicht singe)
102
"Schmerzfalte" bis in die Schläfen (Schil. Schilehrer
)​
E. Esch
: sieht in den Zuckerpunkten im Kaffeeschaum ein Sternbild (R.) [Und die Kellnerin, die wie im Sternbild auf die beiden losstürzt]​
Auf dem P.: "Wer sagt das? Habe ich das gesagt?"​
Die Pflicht, sich weiterzugeben (?)​
P.: wie ein Nackenschlag (und sich doch keiner Schuld bewußt) [und zugleich war er sich, als Verlorener, aufs ödeste langweilig]​
Was bedeutete jeweils Wirklichkeit?​
Die Formen: (Sie waren das Unerhörte Frische); in S.F. San Francisco, Kalifornien
verlor S. Sorger, Valentin
die Formen, indem er einer jener wurde) [das Modische vermittelte durch seine Formen wenigstens episodisch ein Wirklichkeitsgefühl – Range Rover]​
"Tertium regnum❬1❭" (Renaissance): Reich der Kunst und des Geistes​
"le sacerdoce est 'hiérarchique', c'est à dire lié au pouvoir de former et de conduire le peuple sacerdotal ..."❬2❭ (das verliert S. Sorger, Valentin
in S.F. San Francisco, Kalifornien
!!)​
S. Sorger, Valentin
: wollte in Unwissenheit versinken​
Unsere Zeit: Keine Schuld war möglich​
Abgleiten ins Paradies (die Räume sind nur noch abseits)​
vor dem P.: S. Sorger, Valentin
sträflich
jeder Sänger: der singt doch für mich (der ich nicht singe)​
❬1❭Übersetzung: "drittes Reich". Peter Handke bezieht sich hier offenbar auf das Selbstverständnis der Renaissance als dritte Großepoche (nach 1. der Antike und 2. den 'dunklen' Jahrhunderten des Mittelalters).
❬2❭N.N.: Jean-Paul II réaffirme la loi du célibat sacerdotal. Jean-Paul II réaffirme la loi du célibat sacerdotal
27.01.1978 LV. Übersetzung: "das Priesteramt ist 'hierarchisch', das heißt, verbunden mit der Ausbildungs- und Weisungsbefugnis gegenüber der Priestergemeinschaft ..."


"Schmerzfalte" bis in die Schläfen (Schil. Schilehrer
)

E. Esch
: sieht in den Zuckerpunkten im Kaffee-
schaum ein Sternbild (R.) [Und die
Kellnerin, die wie im Sternbild auf die
beiden losstürzt]

Auf dem P.: "Wer sagt das? Habe ich das
gesagt?"

Die Pflicht, sich weiterzugeben (?)
P.: wie ein Nackenschlag (und sich doch
keiner Schuld bewußt) [und zugleich war
er sich, als Verlorener, aufs ödeste
langweilig
]

Was bedeutete jeweils Wirklichkeit?
Die Formen: (Sie waren das Unerhörte
Frische); in S.F. San Francisco, Kalifornien
verlor S. Sorger, Valentin
die Formen,
indem er einer jener wurde) [das Modische

vermittelte durch seine Formen wenigstens
episodisch ein Wirklichkeitsgefühl – Range
Rover]

"Tertium regnum❬1❭" (Renaissance): Reich
der Kunst und des Geistes

"le sacerdoce est 'hiéarchique', c'est à dire lié
au pouvoir de former et de conduire le
peuple sacerdotal ..."❬2❭ (das verliert S. Sorger, Valentin

in S.F. San Francisco, Kalifornien
!!)

S. Sorger, Valentin
: wollte in Unwissenheit versinken

Unsere Zeit: Keine Schuld war möglich
Abgleiten ins Paradies (die Räume sind
nur noch abseits)

vor dem P.: S. Sorger, Valentin
sträflich

jeder Sänger: der singt doch für mich
(der ich nicht singe)
102
"Schmerzfalte" bis in die Schläfen (Schil. Schilehrer
)​
E. Esch
: sieht in den Zuckerpunkten im Kaffeeschaum ein Sternbild (R.) [Und die Kellnerin, die wie im Sternbild auf die beiden losstürzt]​
Auf dem P.: "Wer sagt das? Habe ich das gesagt?"​
Die Pflicht, sich weiterzugeben (?)​
P.: wie ein Nackenschlag (und sich doch keiner Schuld bewußt) [und zugleich war er sich, als Verlorener, aufs ödeste langweilig]​
Was bedeutete jeweils Wirklichkeit?​
Die Formen: (Sie waren das Unerhörte Frische); in S.F. San Francisco, Kalifornien
verlor S. Sorger, Valentin
die Formen, indem er einer jener wurde) [das Modische vermittelte durch seine Formen wenigstens episodisch ein Wirklichkeitsgefühl – Range Rover]​
"Tertium regnum❬1❭" (Renaissance): Reich der Kunst und des Geistes​
"le sacerdoce est 'hiérarchique', c'est à dire lié au pouvoir de former et de conduire le peuple sacerdotal ..."❬2❭ (das verliert S. Sorger, Valentin
in S.F. San Francisco, Kalifornien
!!)​
S. Sorger, Valentin
: wollte in Unwissenheit versinken​
Unsere Zeit: Keine Schuld war möglich​
Abgleiten ins Paradies (die Räume sind nur noch abseits)​
vor dem P.: S. Sorger, Valentin
sträflich
jeder Sänger: der singt doch für mich (der ich nicht singe)​
❬1❭Übersetzung: "drittes Reich". Peter Handke bezieht sich hier offenbar auf das Selbstverständnis der Renaissance als dritte Großepoche (nach 1. der Antike und 2. den 'dunklen' Jahrhunderten des Mittelalters).
❬2❭N.N.: Jean-Paul II réaffirme la loi du célibat sacerdotal. Jean-Paul II réaffirme la loi du célibat sacerdotal
27.01.1978 LV. Übersetzung: "das Priesteramt ist 'hierarchisch', das heißt, verbunden mit der Ausbildungs- und Weisungsbefugnis gegenüber der Priestergemeinschaft ..."
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 12.02.1979-24.04.1979 (NB 019). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 106. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197902-197904/methods/sdef:TEI/get?mode=p_106. Online abgerufen: 10.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License (CC BY-NC-ND 4.0)

Weitere Informationen entnehmen Sie den Lizenzangaben.

Links