(die Schule), in dessen vor-
hanglosen Fenstern die
Wolken rauchen

frische Melancholie
Lob der Ungleichheit eines Kon-
servativen: Er vergleicht
diese mit einer "Wiese mit
vielen Blumen"❬1❭ (Die Gleichheit
ist ein "gleichmäßig gemähter
Rasen"❬1❭) ❬2❭

Meine Begeisterung, selten, aber
möglich

Ein Tag allein mit A. Handke, Amina
genügt,
und ich erscheine mir dicklich
vor "Fremdbestimmtheit" x

L.B. nicht identifiziert
, der immer weiterredet,
auch wenn man in entfernte
Zimmer sich begibt, während er
zurückbleibt

x und ich gehe schon als verlorener
P❭asche❬a❭ wieder in der Wohnung hin
und her wie W.W. nicht identifiziert

Bemerkt, daß ich immer mehr
mein Gefühl der Gleichzeitigkeit
vieler Geschehnisse, während
73
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(die Schule), in dessen vorhanglosen Fenstern die Wolken rauchen​
frische Melancholie​
Lob der Ungleichheit eines Konservativen: Er vergleicht diese mit einer "Wiese mit vielen Blumen"❬1❭ (Die Gleichheit ist ein "gleichmäßig gemähter Rasen"❬1❭)❬2❭
Meine Begeisterung, selten, aber möglich​
Ein Tag allein mit A. Handke, Amina
genügt, und ich erscheine mir dicklich vor "Fremdbestimmtheit" und ich gehe schon als verlorener Pascha wieder in der Wohnung hin und her wie W.W. nicht identifiziert
L.B. nicht identifiziert
, der immer weiterredet, auch wenn man in entfernte Zimmer sich begibt, während er zurückbleibt​
Bemerkt, daß ich immer mehr mein Gefühl der Gleichzeitigkeit vieler Geschehnisse, während
❬1❭Biedenkopf / Sommer / Kaiser: Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser. Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser
10. September 1976, hier S. 4 LV
❬2❭Biedenkopf / Sommer / Kaiser: Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser. Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser
10. September 1976, hier S. 4 LV. Peter Handke bezieht sich hier auf eine Aussage Kurt Biedenkopfs Biedenkopf, Kurt
im Rahmen des ZEIT-Interviews vom 10. September 1976, die lautet: "Ein zentrales Problem aller modernen Industriegesellschaften ergibt sich zweifellos aus der Ungleichheit in der Gesellschaft. Die liberalen Parteien sind jedoch der Meinung: Man muß gewisse Ungleichheiten ertragen, um eine gesellschaftliche Dynamik zu sichern. Die Sozialisten hingegen meinen: Diese Ungleichheiten sind unerträglich, sie müssen durch Gleichheit ersetzt werden. Der Staatssekretär für das Schulwesen in Schweden erwiderte einmal auf die Frage von Topitsch: Was ist die Aufgabe Ihrer Schulen?: 'Die Aufgabe unserer Schulen ist, die Kinder zur Gleichheit zu erziehen; uns ist ein gleichmäßig gemähter Rasen lieber als eine Wiese mit vielen Blumen.'" (Biedenkopf / Sommer / Kaiser: Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser. Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser
10. September 1976, S. 4 LV)


(die Schule), in dessen vor-
hanglosen Fenstern die
Wolken rauchen

frische Melancholie
Lob der Ungleichheit eines Kon-
servativen: Er vergleicht
diese mit einer "Wiese mit
vielen Blumen"❬1❭ (Die Gleichheit
ist ein "gleichmäßig gemähter
Rasen"❬1❭) ❬2❭

Meine Begeisterung, selten, aber
möglich

Ein Tag allein mit A. Handke, Amina
genügt,
und ich erscheine mir dicklich
vor "Fremdbestimmtheit" x

L.B. nicht identifiziert
, der immer weiterredet,
auch wenn man in entfernte
Zimmer sich begibt, während er
zurückbleibt

x und ich gehe schon als verlorener
P❭asche❬a❭ wieder in der Wohnung hin
und her wie W.W. nicht identifiziert

Bemerkt, daß ich immer mehr
mein Gefühl der Gleichzeitigkeit
vieler Geschehnisse, während
73
73
(die Schule), in dessen vorhanglosen Fenstern die Wolken rauchen​
frische Melancholie​
Lob der Ungleichheit eines Konservativen: Er vergleicht diese mit einer "Wiese mit vielen Blumen"❬1❭ (Die Gleichheit ist ein "gleichmäßig gemähter Rasen"❬1❭)❬2❭
Meine Begeisterung, selten, aber möglich​
Ein Tag allein mit A. Handke, Amina
genügt, und ich erscheine mir dicklich vor "Fremdbestimmtheit" und ich gehe schon als verlorener Pascha wieder in der Wohnung hin und her wie W.W. nicht identifiziert
L.B. nicht identifiziert
, der immer weiterredet, auch wenn man in entfernte Zimmer sich begibt, während er zurückbleibt​
Bemerkt, daß ich immer mehr mein Gefühl der Gleichzeitigkeit vieler Geschehnisse, während
❬1❭Biedenkopf / Sommer / Kaiser: Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser. Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser
10. September 1976, hier S. 4 LV
❬2❭Biedenkopf / Sommer / Kaiser: Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser. Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser
10. September 1976, hier S. 4 LV. Peter Handke bezieht sich hier auf eine Aussage Kurt Biedenkopfs Biedenkopf, Kurt
im Rahmen des ZEIT-Interviews vom 10. September 1976, die lautet: "Ein zentrales Problem aller modernen Industriegesellschaften ergibt sich zweifellos aus der Ungleichheit in der Gesellschaft. Die liberalen Parteien sind jedoch der Meinung: Man muß gewisse Ungleichheiten ertragen, um eine gesellschaftliche Dynamik zu sichern. Die Sozialisten hingegen meinen: Diese Ungleichheiten sind unerträglich, sie müssen durch Gleichheit ersetzt werden. Der Staatssekretär für das Schulwesen in Schweden erwiderte einmal auf die Frage von Topitsch: Was ist die Aufgabe Ihrer Schulen?: 'Die Aufgabe unserer Schulen ist, die Kinder zur Gleichheit zu erziehen; uns ist ein gleichmäßig gemähter Rasen lieber als eine Wiese mit vielen Blumen.'" (Biedenkopf / Sommer / Kaiser: Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser. Nicht mehr Staat, sondern weniger – und besser
10. September 1976, S. 4 LV)
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 09.08.1976-15.09.1976 (NB W12). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Ulrich von Bülow, Bernhard Fetz und Katharina Pektor. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 29.02.2024. Seite 75. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197608-197609/methods/sdef:TEI/get?mode=p_75. Online abgerufen: 25.04.2024.

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