der Kälte im Leichenhaus als
Todesgefühl im Sterben

Ahnengemälde an den Wänden
des Flachdachbungalow

Plötzlich erschien mir das
Gesicht des Kindes, als es so an
mir vorüberging, als etwas von
einer erwachsenen, Augen-aufge-
rissenen Tragik

Ich erinnere mich an mich von
früher und habe da die Idee,
ich sei damals gar keiner Ge-
sellschaft gewachsen gewesen
(und jetzt fast jeder, zumin-
dest jeder vorstellbaren)

In dieser Lederjacke und
der weiten hellen Hose oft
das Gefühl, ein bestimmter
andrer zu sein (H.F. nicht identifiziert
), der vor
langer Zeit so durch die Wohnung
latschte (und auch das Gefühl,
seine Haltung zu haben, einen
dicken Arsch in der Hose und
seine Alkoholdebilität
und -beharrlichkeit

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der Kälte im Leichenhaus als Todesgefühl im Sterben​
Ahnengemälde an den Wänden des Flachdachbungalow​
Plötzlich erschien mir das Gesicht des Kindes, als es so an mir vorüberging, als etwas von einer erwachsenen, Augen-aufgerissenen Tragik​
Ich erinnere mich an mich von früher und habe da die Idee, ich sei damals gar keiner Gesellschaft gewachsen gewesen (und jetzt fast jeder, zumindest jeder vorstellbaren)​
In dieser Lederjacke und der weiten hellen Hose oft das Gefühl, ein bestimmter andrer zu sein (H.F. nicht identifiziert
), der vor langer Zeit so durch die Wohnung latschte (und auch das Gefühl, seine Haltung zu haben, einen dicken Arsch in der Hose und seine Alkoholdebilität und -beharrlichkeit​

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der Kälte im Leichenhaus als
Todesgefühl im Sterben

Ahnengemälde an den Wänden
des Flachdachbungalow

Plötzlich erschien mir das
Gesicht des Kindes, als es so an
mir vorüberging, als etwas von
einer erwachsenen, Augen-aufge-
rissenen Tragik

Ich erinnere mich an mich von
früher und habe da die Idee,
ich sei damals gar keiner Ge-
sellschaft gewachsen gewesen
(und jetzt fast jeder, zumin-
dest jeder vorstellbaren)

In dieser Lederjacke und
der weiten hellen Hose oft
das Gefühl, ein bestimmter
andrer zu sein (H.F. nicht identifiziert
), der vor
langer Zeit so durch die Wohnung
latschte (und auch das Gefühl,
seine Haltung zu haben, einen
dicken Arsch in der Hose und
seine Alkoholdebilität
und -beharrlichkeit

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Ich erinnere mich an mich von früher und habe da die Idee, ich sei damals gar keiner Gesellschaft gewachsen gewesen (und jetzt fast jeder, zumindest jeder vorstellbaren)​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 09.08.1976-15.09.1976 (NB W12). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 87. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197608-197609/methods/sdef:TEI/get?mode=p_87. Online abgerufen: 21.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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