und trotz der Ergriffenheit weitersehen,
weiterdenken: die alten Frauen, hantie-
rend vor dem Altar Keine Angabe
, die Messe vorberei-
tend an den Altartüchern zupfend: die
eigentlichen Prister, die zwei sich fromm
neckenden❭ Weiber vor dem A., die hohen Stimmen
der in der Vorderreihe singenden Männer, der
Priester, der die schon in den Bänken Knieenden
mit Handschlag begrüßte, die Groteskheit einer
Knieenden, im Kinderzimmer: das Gefühl
Sorgers Sorger, Valentin
, da❬s❭"nach seiner Zeit" zu sein,
da mein Gefühl, ein repräsentatives Leben zu
führen, die Idee des wunderbaren Sommer-
tages in Colorado Colorado
, die die duftige Nacht
verscheucht, "... jusqu'à les faire coïncider
ensemble l'attention qui se fixe et le temps
qui fuit ..."❬1❭ (Bergson Bergson, Henri
) "Le termes qui d❬é❭signent
le temps sont emprun❬t❭és à la langue de l'-
espace"❬2❭, Warten auf jemanden in der Stille
einer nächtlichen Küche, als ob man, über die
Schläfe des schlafenden Kindes streichend, von
diesem eine Spannung wegnähme, (5.1.) Todes-
traum mit Schnee in einem Stiefel, und der Schnee
stank, als ich ihn herausholte, wie wenn jemand
hineingepißt hätte, ich stand in einem großen
Raum und konnte nicht ans Fenster kommen,
und trotz der Ergriffenheit weitersehen, weiterdenken: die alten Frauen, hantierend vor dem Altar Keine Angabe
, die Messe vorbereitend an den Altartüchern zupfend: die eigentlichen Prister, die zwei sich fromm ❬neckenden❭ Weiber vor dem A., die hohen Stimmen der in der Vorderreihe singenden Männer, der Priester, der die schon in den Bänken Knieenden mit Handschlag begrüßte, die Groteskheit einer Knieenden, im Kinderzimmer: das Gefühl Sorgers Sorger, Valentin
, das"nach seiner Zeit" zu sein, mein Gefühl, ein repräsentatives Leben zu führen, die Idee des wunderbaren Sommertages in Colorado Colorado
, die die duftige Nacht verscheucht, "... jusqu'à les faire coïncider ensemble l'attention qui se fixe et le temps qui fuit ..."❬1❭ (Bergson Bergson, Henri
) "Les termes qui désignent le temps sont empruntés à la langue de l'espace"❬2❭, Warten auf jemanden in der Stille einer nächtlichen Küche, als ob man, über die Schläfe des schlafenden Kindes streichend, von diesem eine Spannung wegnähme, (5.1.) Todestraum mit Schnee in einem Stiefel, und der Schnee stank, als ich ihn herausholte, wie wenn jemand hineingepißt hätte, ich stand in einem großen Raum und konnte nicht ans Fenster kommen, ​
❬1❭Bergson: La pensée et le mouvant. La pensée et le mouvant
1934, S. 10 LV. Übersetzung: "[...] die fixierende Aufmerksamkeit und die fliehende Zeit verschmelzen lassen würde?" (Bergson: Denken und schöpferisches Werden. La pensée et le mouvant
2008, S. 23 LV)
❬2❭Bergson: La pensée et le mouvant. La pensée et le mouvant
1934, S. 12 LV. Übersetzung: "Die Ausdrücke, die die Zeit bezeichnen, sind der Sprache des Raumes entlehnt." (Bergson: Denken und schöpferisches Werden. La pensée et le mouvant
2008, S. 25 LV)

und trotz der Ergriffenheit weitersehen,
weiterdenken: die alten Frauen, hantie-
rend vor dem Altar Keine Angabe
, die Messe vorberei-
tend an den Altartüchern zupfend: die
eigentlichen Prister, die zwei sich fromm
neckenden❭ Weiber vor dem A., die hohen Stimmen
der in der Vorderreihe singenden Männer, der
Priester, der die schon in den Bänken Knieenden
mit Handschlag begrüßte, die Groteskheit einer
Knieenden, im Kinderzimmer: das Gefühl
Sorgers Sorger, Valentin
, da❬s❭"nach seiner Zeit" zu sein,
da mein Gefühl, ein repräsentatives Leben zu
führen, die Idee des wunderbaren Sommer-
tages in Colorado Colorado
, die die duftige Nacht
verscheucht, "... jusqu'à les faire coïncider
ensemble l'attention qui se fixe et le temps
qui fuit ..."❬1❭ (Bergson Bergson, Henri
) "Le termes qui d❬é❭signent
le temps sont emprun❬t❭és à la langue de l'-
espace"❬2❭, Warten auf jemanden in der Stille
einer nächtlichen Küche, als ob man, über die
Schläfe des schlafenden Kindes streichend, von
diesem eine Spannung wegnähme, (5.1.) Todes-
traum mit Schnee in einem Stiefel, und der Schnee
stank, als ich ihn herausholte, wie wenn jemand
hineingepißt hätte, ich stand in einem großen
Raum und konnte nicht ans Fenster kommen,
und trotz der Ergriffenheit weitersehen, weiterdenken: die alten Frauen, hantierend vor dem Altar Keine Angabe
, die Messe vorbereitend an den Altartüchern zupfend: die eigentlichen Prister, die zwei sich fromm ❬neckenden❭ Weiber vor dem A., die hohen Stimmen der in der Vorderreihe singenden Männer, der Priester, der die schon in den Bänken Knieenden mit Handschlag begrüßte, die Groteskheit einer Knieenden, im Kinderzimmer: das Gefühl Sorgers Sorger, Valentin
, das"nach seiner Zeit" zu sein, mein Gefühl, ein repräsentatives Leben zu führen, die Idee des wunderbaren Sommertages in Colorado Colorado
, die die duftige Nacht verscheucht, "... jusqu'à les faire coïncider ensemble l'attention qui se fixe et le temps qui fuit ..."❬1❭ (Bergson Bergson, Henri
) "Les termes qui désignent le temps sont empruntés à la langue de l'espace"❬2❭, Warten auf jemanden in der Stille einer nächtlichen Küche, als ob man, über die Schläfe des schlafenden Kindes streichend, von diesem eine Spannung wegnähme, (5.1.) Todestraum mit Schnee in einem Stiefel, und der Schnee stank, als ich ihn herausholte, wie wenn jemand hineingepißt hätte, ich stand in einem großen Raum und konnte nicht ans Fenster kommen, ​
❬1❭Bergson: La pensée et le mouvant. La pensée et le mouvant
1934, S. 10 LV. Übersetzung: "[...] die fixierende Aufmerksamkeit und die fliehende Zeit verschmelzen lassen würde?" (Bergson: Denken und schöpferisches Werden. La pensée et le mouvant
2008, S. 23 LV)
❬2❭Bergson: La pensée et le mouvant. La pensée et le mouvant
1934, S. 12 LV. Übersetzung: "Die Ausdrücke, die die Zeit bezeichnen, sind der Sprache des Raumes entlehnt." (Bergson: Denken und schöpferisches Werden. La pensée et le mouvant
2008, S. 25 LV)
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 30.12.1976-09.04.1977 (NB 011). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 21. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197612-197704/methods/sdef:TEI/get?mode=p_21. Online abgerufen: 07.10.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

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