das kein einziges Mal geglückt; so
machte sich schließlich alles nur unange-
nehm bemerkbar, und das Symbol
dafür war am Schluß des Tages die
diskutierende Historikerrunde im Fer❬n❭-
sehen (9.2.)

Fortschritt in der Kunst: das Unheim-
liche nicht mehr zu brauchen

Die in der Nacht blinkenden Regentropfen
auf den Telefondrähten, die leere Straße
unten wie ein unbespielbarer Sportplatz

Die heitere Menschenfreundlichkeit heute
der Fleischpassiermaschine: lauter Zeichen der
Tapferkeit der Menschen, putzige trotzige
Todeswiderstände, Maschinen des Weitermachens,
Triumphierend in die völlig menschenleere
Nacht hinaus geschaut

SCHLIESS DEINE MEINUNGEN FEST
IN DICH EIN, BIS SIE VERSCHWINDEN

Das Gefühl, als ob die Leute das Reden,
so ernsthaft, so geglückt es auch sein
mag, nachher nicht mehr ernst
nehmen, so diffamiert ist das Reden

(12.2.)
Ich sagte begeistert zu A. Handke, Amina
: "Und morgen
bleiben wir wieder zu Hause!", so wie
ich früher ein Abenteuer angekündigt hätte,
oder eine Reise
das kein einziges Mal geglückt; so machte sich schließlich alles nur unangenehm bemerkbar, und das Symbol dafür war am Schluß des Tages die diskutierende Historikerrunde im Fernsehen (9.2.)​
Fortschritt in der Kunst: das Unheimliche nicht mehr zu brauchen​
Die in der Nacht blinkenden Regentropfen auf den Telefondrähten, die leere Straße unten wie ein unbespielbarer Sportplatz​
Die heitere Menschenfreundlichkeit heute der Fleischpassiermaschine: lauter Zeichen der Tapferkeit der Menschen, putzige trotzige Todeswiderstände, Maschinen des Weitermachens, triumphierend in die völlig menschenleere Nacht hinaus geschaut​
SCHLIESS DEINE MEINUNGEN FEST IN DICH EIN, BIS SIE VERSCHWINDEN​
Das Gefühl, als ob die Leute das Reden, so ernsthaft, so geglückt es auch sein mag, nachher nicht mehr ernst nehmen, so diffamiert ist das Reden​
(12.2.)
Ich sagte begeistert zu A. Handke, Amina
: "Und morgen bleiben wir wieder zu Hause!", so wie ich früher ein Abenteuer angekündigt hätte, oder eine Reise​

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das kein einziges Mal geglückt; so
machte sich schließlich alles nur unange-
nehm bemerkbar, und das Symbol
dafür war am Schluß des Tages die
diskutierende Historikerrunde im Fer❬n❭-
sehen (9.2.)

Fortschritt in der Kunst: das Unheim-
liche nicht mehr zu brauchen

Die in der Nacht blinkenden Regentropfen
auf den Telefondrähten, die leere Straße
unten wie ein unbespielbarer Sportplatz

Die heitere Menschenfreundlichkeit heute
der Fleischpassiermaschine: lauter Zeichen der
Tapferkeit der Menschen, putzige trotzige
Todeswiderstände, Maschinen des Weitermachens,
Triumphierend in die völlig menschenleere
Nacht hinaus geschaut

SCHLIESS DEINE MEINUNGEN FEST
IN DICH EIN, BIS SIE VERSCHWINDEN

Das Gefühl, als ob die Leute das Reden,
so ernsthaft, so geglückt es auch sein
mag, nachher nicht mehr ernst
nehmen, so diffamiert ist das Reden

(12.2.)
Ich sagte begeistert zu A. Handke, Amina
: "Und morgen
bleiben wir wieder zu Hause!", so wie
ich früher ein Abenteuer angekündigt hätte,
oder eine Reise
das kein einziges Mal geglückt; so machte sich schließlich alles nur unangenehm bemerkbar, und das Symbol dafür war am Schluß des Tages die diskutierende Historikerrunde im Fernsehen (9.2.)​
Fortschritt in der Kunst: das Unheimliche nicht mehr zu brauchen​
Die in der Nacht blinkenden Regentropfen auf den Telefondrähten, die leere Straße unten wie ein unbespielbarer Sportplatz​
Die heitere Menschenfreundlichkeit heute der Fleischpassiermaschine: lauter Zeichen der Tapferkeit der Menschen, putzige trotzige Todeswiderstände, Maschinen des Weitermachens, triumphierend in die völlig menschenleere Nacht hinaus geschaut​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 30.12.1976-09.04.1977 (NB 011). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 59. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197612-197704/methods/sdef:TEI/get?mode=p_59. Online abgerufen: 18.12.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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