Obsessionen seiner Schreibobjekte (in
diesem Fall also meine) für die kurze
Zeit seiner Anwesenheit als seine die
schon seit jeher eigenen auszugeben. Be-
züge zwischen den Einzelheiten stellte er her
mit der Flinkheit eines Taschendiebs, nein,
mit der Hektik eines Betrügers (22.1., 4h morgens)

"Wie werden Sie denn das Problem lösen?" –
"Warum fragen Sie mich? Wissen Sie denn
einen Rat?"

Die Vorstellung von ihr, der Gedanke an sie
zog sich für einen Moment zusammen
zu einem Bild der Liebe (das Bild
der Linie ihrer Wangen)

In Ekstase geraten beim Sockenauswaschen
Der Journalist sprach mit einer Stimme, die
nie zu ihm gehören schien: sie kam fremd und
körperlos aus seinem Mund; die wenigen Momente
aber, da sie ernst, schwer, körperhaft, zugehö-
rig wurde, erschien sie zugleich wieder ver-
stellt, scheinheilig, SCHWUL; ebenso fixierten
einen plötzlich seine Augen, aber das war eben
kein Anschauen oder Betrachten, sondern wie
ein Trick, wie eine Vortäuschung (und eigentlich
erschien er mir manchmal verloren und lie-
benswert)
Obsessionen seiner Schreibobjekte (in diesem Fall also meine) für die kurze Zeit seiner Anwesenheit als die schon seit jeher eigenen auszugeben. Bezüge zwischen den Einzelheiten stellte er her mit der Flinkheit eines Taschendiebs, nein, mit der Hektik eines Betrügers (22.1., 4h morgens)​
"Wie werden Sie denn das Problem lösen?" – "Warum fragen Sie mich? Wissen Sie denn einen Rat?"​
Die Vorstellung von ihr, der Gedanke an sie zog sich für einen Moment zusammen zu einem Bild der Liebe (das Bild der Linie ihrer Wangen)​
In Ekstase geraten beim Sockenauswaschen​
Der Journalist sprach mit einer Stimme, die nie zu ihm ❬zu❭ gehören schien: sie kam fremd und körperlos aus seinem Mund; die wenigen Momente aber, da sie ernst, schwer, körperhaft, zugehörig wurde, erschien sie zugleich wieder verstellt, scheinheilig, SCHWUL; ebenso fixierten einen plötzlich seine Augen, aber das war eben kein Anschauen oder Betrachten, sondern wie ein Trick, wie eine Vortäuschung (und eigentlich erschien er mir manchmal verloren und liebenswert)​

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Obsessionen seiner Schreibobjekte (in
diesem Fall also meine) für die kurze
Zeit seiner Anwesenheit als seine die
schon seit jeher eigenen auszugeben. Be-
züge zwischen den Einzelheiten stellte er her
mit der Flinkheit eines Taschendiebs, nein,
mit der Hektik eines Betrügers (22.1., 4h morgens)

"Wie werden Sie denn das Problem lösen?" –
"Warum fragen Sie mich? Wissen Sie denn
einen Rat?"

Die Vorstellung von ihr, der Gedanke an sie
zog sich für einen Moment zusammen
zu einem Bild der Liebe (das Bild
der Linie ihrer Wangen)

In Ekstase geraten beim Sockenauswaschen
Der Journalist sprach mit einer Stimme, die
nie zu ihm gehören schien: sie kam fremd und
körperlos aus seinem Mund; die wenigen Momente
aber, da sie ernst, schwer, körperhaft, zugehö-
rig wurde, erschien sie zugleich wieder ver-
stellt, scheinheilig, SCHWUL; ebenso fixierten
einen plötzlich seine Augen, aber das war eben
kein Anschauen oder Betrachten, sondern wie
ein Trick, wie eine Vortäuschung (und eigentlich
erschien er mir manchmal verloren und lie-
benswert)
Obsessionen seiner Schreibobjekte (in diesem Fall also meine) für die kurze Zeit seiner Anwesenheit als die schon seit jeher eigenen auszugeben. Bezüge zwischen den Einzelheiten stellte er her mit der Flinkheit eines Taschendiebs, nein, mit der Hektik eines Betrügers (22.1., 4h morgens)​
"Wie werden Sie denn das Problem lösen?" – "Warum fragen Sie mich? Wissen Sie denn einen Rat?"​
Die Vorstellung von ihr, der Gedanke an sie zog sich für einen Moment zusammen zu einem Bild der Liebe (das Bild der Linie ihrer Wangen)​
In Ekstase geraten beim Sockenauswaschen​
Der Journalist sprach mit einer Stimme, die nie zu ihm ❬zu❭ gehören schien: sie kam fremd und körperlos aus seinem Mund; die wenigen Momente aber, da sie ernst, schwer, körperhaft, zugehörig wurde, erschien sie zugleich wieder verstellt, scheinheilig, SCHWUL; ebenso fixierten einen plötzlich seine Augen, aber das war eben kein Anschauen oder Betrachten, sondern wie ein Trick, wie eine Vortäuschung (und eigentlich erschien er mir manchmal verloren und liebenswert)​

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 30.12.1976-09.04.1977 (NB 011). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 40. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197612-197704/methods/sdef:TEI/get?mode=p_40. Online abgerufen: 21.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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