es ohne Ende denken kann" (Lucinde Lucinde
)

Einmal hilft alles logische Denken nicht
mehr, auch nicht das Denken des Denkens
gibt eine Gewißheit, und es bleibt nur Fas-
sungslosigkeit (Denken des Denkens als
Vorstellung der eigenen Unendlichkeit)

"Der Gedanke des Ichs ist als das innere Licht
aller Gedanken zu betrachten",❬1❭"Selbstdurch-
dringung"❬2❭ (Novalis Novalis (Georg Friedrich Philipp von Hardenberg)
), Geschichte = Euphemismus,
Vorstellung heute, daß ein Kennenlernen der
Geschichte der Katastrophen vonHiobs Hiob
-Reaktionen
mich schützend aufnehmen könnte eben in die
Geschichte: einer nach vielen werden?❬,❭vor vielen weiteren❬?

Ich sah mein Gesicht im Spiegel, als ich im
leeren Café versuchte, im voraus freundlich
zu sein, und ich dachte: Nein, ich darf
nicht freundlich aussehen, mit meinem Ge-
sicht darf ich nicht freundlich aussehen❬!

Viele Vorstellungen von Vorgängen "nach meinem
Tod"

Intensive, aber ungenaue Erinnerung: also
ein Gedicht versuchen!

Der Gipfel der Schönheit: wenn man zu sich
selber sagt, und zwar unwillkürlich: Schön
war das!

"Aus der nichtigen Landschaft stieg endlich
der erlösende Geruch von Scheiße auf" (In
es ohne Ende denken kann" (Lucinde Lucinde
)​
Einmal hilft alles logische Denken nicht mehr, auch nicht das Denken des Denkens gibt eine Gewißheit, und es bleibt nur Fassungslosigkeit (Denken des Denkens als Vorstellung der eigenen Unendlichkeit)​
"Der Gedanke des Ichs ist als das innere Licht aller Gedanken zu betrachten",❬1❭"Selbstdurchdringung"❬2❭ (Novalis Novalis (Georg Friedrich Philipp von Hardenberg)
), Geschichte = Euphemismus, Vorstellung heute, daß ein Kennenlernen der Geschichte von Hiobs Hiob
-Reaktionen mich schützend aufnehmen könnte eben in die Geschichte: einer nach vielen werden, vor vielen weiteren? ​
Ich sah mein Gesicht im Spiegel, als ich im leeren Café versuchte, im voraus freundlich zu sein, und ich dachte: Nein, ich darf nicht freundlich aussehen, mit meinem Gesicht darf ich nicht freundlich aussehen❬!❭ ​
Viele Vorstellungen von Vorgängen "nach meinem Tod"​
Intensive, aber ungenaue Erinnerung: also ein Gedicht versuchen!​
Der Gipfel der Schönheit: wenn man zu sich selber sagt, und zwar unwillkürlich: Schön war das!​
"Aus der nichtigen Landschaft stieg endlich der erlösende Geruch von Scheiße auf" (❬"❭In ​
❬1❭Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 37 LV. Wie spätere Notizen vermuten lassen, zitiert Peter Handke hier wahrscheinlich wie auch auf der vorherigen Seite aus Walter Benjamins Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Benjamin zitiert hier Friedrich Schlegel, die Stelle lautet: "Um sich über die mediale Natur des Absoluten, das er im Sinne hat, vollkommen deutlich auszusprechen, nimmt Schlegel einen Vergleich vom Lichte her: 'der Gedanke des Ichs ... ist ... als das innere Licht aller Gedanken zu betrachten. [...]'". (Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 37 LV)
❬2❭Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 38 LV. Wahrscheinlich bezieht sich Peter Handke hier auf folgende Stelle: "Mit Begeisterung hat Novalis denselben Gedanken von der Medialität des Absoluten in seinen Schriften geradezu verkündigt. Er hat für die Einheit von Reflexion und Medialität den vorzüglichen Ausdruck 'Selbstdurchdringung' geprägt und einen solchen Zustand des Geistes immer wieder vorausgesagt und gefordert." (Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 37f. LV)

es ohne Ende denken kann" (Lucinde Lucinde
)

Einmal hilft alles logische Denken nicht
mehr, auch nicht das Denken des Denkens
gibt eine Gewißheit, und es bleibt nur Fas-
sungslosigkeit (Denken des Denkens als
Vorstellung der eigenen Unendlichkeit)

"Der Gedanke des Ichs ist als das innere Licht
aller Gedanken zu betrachten",❬1❭"Selbstdurch-
dringung"❬2❭ (Novalis Novalis (Georg Friedrich Philipp von Hardenberg)
), Geschichte = Euphemismus,
Vorstellung heute, daß ein Kennenlernen der
Geschichte der Katastrophen vonHiobs Hiob
-Reaktionen
mich schützend aufnehmen könnte eben in die
Geschichte: einer nach vielen werden?❬,❭vor vielen weiteren❬?

Ich sah mein Gesicht im Spiegel, als ich im
leeren Café versuchte, im voraus freundlich
zu sein, und ich dachte: Nein, ich darf
nicht freundlich aussehen, mit meinem Ge-
sicht darf ich nicht freundlich aussehen❬!

Viele Vorstellungen von Vorgängen "nach meinem
Tod"

Intensive, aber ungenaue Erinnerung: also
ein Gedicht versuchen!

Der Gipfel der Schönheit: wenn man zu sich
selber sagt, und zwar unwillkürlich: Schön
war das!

"Aus der nichtigen Landschaft stieg endlich
der erlösende Geruch von Scheiße auf" (In
es ohne Ende denken kann" (Lucinde Lucinde
)​
Einmal hilft alles logische Denken nicht mehr, auch nicht das Denken des Denkens gibt eine Gewißheit, und es bleibt nur Fassungslosigkeit (Denken des Denkens als Vorstellung der eigenen Unendlichkeit)​
"Der Gedanke des Ichs ist als das innere Licht aller Gedanken zu betrachten",❬1❭"Selbstdurchdringung"❬2❭ (Novalis Novalis (Georg Friedrich Philipp von Hardenberg)
), Geschichte = Euphemismus, Vorstellung heute, daß ein Kennenlernen der Geschichte von Hiobs Hiob
-Reaktionen mich schützend aufnehmen könnte eben in die Geschichte: einer nach vielen werden, vor vielen weiteren? ​
Ich sah mein Gesicht im Spiegel, als ich im leeren Café versuchte, im voraus freundlich zu sein, und ich dachte: Nein, ich darf nicht freundlich aussehen, mit meinem Gesicht darf ich nicht freundlich aussehen❬!❭ ​
Viele Vorstellungen von Vorgängen "nach meinem Tod"​
Intensive, aber ungenaue Erinnerung: also ein Gedicht versuchen!​
Der Gipfel der Schönheit: wenn man zu sich selber sagt, und zwar unwillkürlich: Schön war das!​
"Aus der nichtigen Landschaft stieg endlich der erlösende Geruch von Scheiße auf" (❬"❭In ​
❬1❭Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 37 LV. Wie spätere Notizen vermuten lassen, zitiert Peter Handke hier wahrscheinlich wie auch auf der vorherigen Seite aus Walter Benjamins Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Benjamin zitiert hier Friedrich Schlegel, die Stelle lautet: "Um sich über die mediale Natur des Absoluten, das er im Sinne hat, vollkommen deutlich auszusprechen, nimmt Schlegel einen Vergleich vom Lichte her: 'der Gedanke des Ichs ... ist ... als das innere Licht aller Gedanken zu betrachten. [...]'". (Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 37 LV)
❬2❭Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 38 LV. Wahrscheinlich bezieht sich Peter Handke hier auf folgende Stelle: "Mit Begeisterung hat Novalis denselben Gedanken von der Medialität des Absoluten in seinen Schriften geradezu verkündigt. Er hat für die Einheit von Reflexion und Medialität den vorzüglichen Ausdruck 'Selbstdurchdringung' geprägt und einen solchen Zustand des Geistes immer wieder vorausgesagt und gefordert." (Benjamin: Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik. Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik
1974, hier S. 37f. LV)
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 30.12.1976-09.04.1977 (NB 011). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 31. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197612-197704/methods/sdef:TEI/get?mode=p_31. Online abgerufen: 07.10.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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