gendlich zerzaustem Haar (27.1.)

Jemand am Telefon: "Komm schnell!" –
"Warum denn?" – "Ich fühle mich bin gerade
so schön!"

Das Ich vom Lauf der Welt abschnüren wie
etwas Vergiftetes; die Vögel singen lassen
können, ohne mich

Zurück bei den Menschen, und die Mißver-
ständnisse fangen wieder an

Allmählich in der Lage, das Soziale auch
DENKEN zu können (das hieße, daß ich auch
darüber schreiben könnte) [28.1.]

Türklinke wie eine Vogelschwinge
Zwei Feinde finden endlich das erlösende Wort,
über das sie sich beide einig sind

Das Ich, das Scheusal der Einsamkeit
Die Geduld eines Feiglings (nicht: die Feigheit
eines Geduldigen)

"Er setzte sich zum Sterben auf"
Sich Das Selbstbewußtsein wiedergewonnen
haben: sich wieder sehen können

Das Auf❬tri❭llern eines Vogels in der Nacht
Allein in der Nacht: wie ein Überzäh-
liger, ein Autogeräusch fuhr mir ❬lindernd
übers Gesicht

Ich beschloß, sorglos zu schlafen; das gelang
auch (29.1.)

Das Bellen der Hunde hier hört sich schon an
wie Klagegeschrei
gendlich zerzaustem Haar (27.1.)​
Jemand am Telefon: "Komm schnell!" – "Warum denn?" – "Ich bin gerade so schön!"​
Das Ich vom Lauf der Welt abschnüren wie etwas Vergiftetes; die Vögel singen lassen können, ohne mich​
Zurück bei den Menschen, und die Mißverständnisse fangen wieder an​
Allmählich in der Lage, das Soziale auch DENKEN zu können (das hieße, daß ich auch darüber schreiben könnte) [28.1.]​
Türklinke wie eine Vogelschwinge​
Zwei Feinde finden endlich das erlösende Wort, über das sie sich beide einig sind​
Ich, das Scheusal der Einsamkeit​
Die Geduld eines Feiglings (nicht: die Feigheit eines Geduldigen)​
"Er setzte sich zum Sterben auf"​
Das Selbstbewußtsein wiedergewonnen haben: sich wieder sehen können​
Das Auftrillern eines Vogels in der Nacht​
Allein in der Nacht: wie ein Überzähliger, ein Autogeräusch fuhr mir lindernd übers Gesicht​
Ich beschloß, sorglos zu schlafen; das gelang auch (29.1.)​
Das Bellen der Hunde hier hört sich schon an wie Klagegeschrei​

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gendlich zerzaustem Haar (27.1.)

Jemand am Telefon: "Komm schnell!" –
"Warum denn?" – "Ich fühle mich bin gerade
so schön!"

Das Ich vom Lauf der Welt abschnüren wie
etwas Vergiftetes; die Vögel singen lassen
können, ohne mich

Zurück bei den Menschen, und die Mißver-
ständnisse fangen wieder an

Allmählich in der Lage, das Soziale auch
DENKEN zu können (das hieße, daß ich auch
darüber schreiben könnte) [28.1.]

Türklinke wie eine Vogelschwinge
Zwei Feinde finden endlich das erlösende Wort,
über das sie sich beide einig sind

Das Ich, das Scheusal der Einsamkeit
Die Geduld eines Feiglings (nicht: die Feigheit
eines Geduldigen)

"Er setzte sich zum Sterben auf"
Sich Das Selbstbewußtsein wiedergewonnen
haben: sich wieder sehen können

Das Auf❬tri❭llern eines Vogels in der Nacht
Allein in der Nacht: wie ein Überzäh-
liger, ein Autogeräusch fuhr mir ❬lindernd
übers Gesicht

Ich beschloß, sorglos zu schlafen; das gelang
auch (29.1.)

Das Bellen der Hunde hier hört sich schon an
wie Klagegeschrei
gendlich zerzaustem Haar (27.1.)​
Jemand am Telefon: "Komm schnell!" – "Warum denn?" – "Ich bin gerade so schön!"​
Das Ich vom Lauf der Welt abschnüren wie etwas Vergiftetes; die Vögel singen lassen können, ohne mich​
Zurück bei den Menschen, und die Mißverständnisse fangen wieder an​
Allmählich in der Lage, das Soziale auch DENKEN zu können (das hieße, daß ich auch darüber schreiben könnte) [28.1.]​
Türklinke wie eine Vogelschwinge​
Zwei Feinde finden endlich das erlösende Wort, über das sie sich beide einig sind​
Ich, das Scheusal der Einsamkeit​
Die Geduld eines Feiglings (nicht: die Feigheit eines Geduldigen)​
"Er setzte sich zum Sterben auf"​
Das Selbstbewußtsein wiedergewonnen haben: sich wieder sehen können​
Das Auftrillern eines Vogels in der Nacht​
Allein in der Nacht: wie ein Überzähliger, ein Autogeräusch fuhr mir lindernd übers Gesicht​
Ich beschloß, sorglos zu schlafen; das gelang auch (29.1.)​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 30.12.1976-09.04.1977 (NB 011). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 48. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197612-197704/methods/sdef:TEI/get?mode=p_48. Online abgerufen: 21.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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