Erst ? ❬tr❭ äumen, dann formulieren – das
Schwierige, daß beim Schreiben beides sich
zugleich ereignen soll

richtiges Leiden, daß ich die ganze Nacht
im Traum einen Satz nicht zu Ende bilden
konnte

Niemand soll mich sehen, denn ich habe keinen
Stolz

Ihr Götter des Bodens! Sendet mir eure Strahlen ins Gesicht!
Das Herz schlägt gefangen, und der Körper ist schon
so durchscheinend, daß der Hintergrund sich durch-
paust; im Körper ist das Muster des Hintergrunds
zu erkennen

Die Kreaturen
Die Herbstzeit der beiden Forscher in der subarkti-
schen Landschaft ist wie ein Raum, wie ein schöner
Grund, in dieser Landschaft, ein elysisches❬1❭ Gefilde
(was auf der Zeichnung der von Tod und Geburt entfernte,
behütete Mittelgrund ist!

Das einzige, was ich von meinem Körper wirk-
lich fast ständig empfinde, ist die Stirn, die
Schwere und Dicke des Stirnknochens x

Das Wunder der Dusche, Strahl, Richtungsumkehr,
keine Richtung mehr; er wa❬u❭rde wirklich dieser
Wasserfall, dieses Element; immer länger steht
S. Sorger, Valentin
unter der Dusche; Gefühl von Schwellung und
Glättung der Haut; und auch Gefühl von Gesund-
heit
; der Strahl war nur noch ein Lichtbündel;
sich NACKT zeigen wollen (können)

"Ich geh doch nicht einfach so von meiner
Familie weg, für nichts. Da muß es schon um
was gehen dann."

x Diese Stirn ist wirklich wie ein Felsen (er hat
einen Felsen im Körper eingesetzt)

Sie empfangen (die joggen) die Welt mit ihren
Schenkelflächen

S. Sorger, Valentin
verliert das Wahrnehmungs-System
36
Erst tr äumen, dann formulieren – das Schwierige, daß beim Schreiben beides sich zugleich ereignen soll​
richtiges Leiden, daß ich die ganze Nacht im Traum einen Satz nicht zu Ende bilden konnte​
Niemand soll mich sehen, denn ich habe keinen Stolz​
Ihr Götter des Bodens! Sendet mir eure Strahlen ins Gesicht!​
Das Herz schlägt gefangen, und der Körper ist schon so durchscheinend, daß der Hintergrund sich durchpaust; im Körper ist das Muster des Hintergrunds zu erkennen​
Die Kreaturen​
Die Herbstzeit der beiden Forscher in der subarktischen Landschaft ist wie ein Raum, wie ein schöner Grund, in dieser Landschaft, ein elysisches❬1❭ Gefilde (was auf der Zeichnung der von Tod und Geburt entfernte, behütete Mittelgrund ist!❬)❭​
Das einzige, was ich von meinem Körper wirklich fast ständig empfinde, ist die Stirn, die Schwere und Dicke des Stirnknochens❬.❭ Diese Stirn ist wirklich wie ein Felsen (er hat einen Felsen im Körper eingesetzt)
Das Wunder der Dusche, Strahl, Richtungsumkehr, keine Richtung mehr; er wurde wirklich dieser Wasserfall, dieses Element; immer länger steht S. Sorger, Valentin
unter der Dusche; Gefühl von Schwellung und Glättung der Haut; und auch Gefühl von Gesundheit; der Strahl war nur noch ein Lichtbündel; sich NACKT zeigen wollen (können)​
"Ich geh doch nicht einfach so von meiner Familie weg, für nichts. Da muß es schon um was gehen dann."​
Sie empfangen (die joggen) die Welt mit ihren Schenkelflächen​
S. Sorger, Valentin
verliert das Wahrnehmungs-System​
❬1❭elysisch: dichterisch paradiesisch, himmlisch (www.dwds.de )


Erst ? ❬tr❭ äumen, dann formulieren – das
Schwierige, daß beim Schreiben beides sich
zugleich ereignen soll

richtiges Leiden, daß ich die ganze Nacht
im Traum einen Satz nicht zu Ende bilden
konnte

Niemand soll mich sehen, denn ich habe keinen
Stolz

Ihr Götter des Bodens! Sendet mir eure Strahlen ins Gesicht!
Das Herz schlägt gefangen, und der Körper ist schon
so durchscheinend, daß der Hintergrund sich durch-
paust; im Körper ist das Muster des Hintergrunds
zu erkennen

Die Kreaturen
Die Herbstzeit der beiden Forscher in der subarkti-
schen Landschaft ist wie ein Raum, wie ein schöner
Grund, in dieser Landschaft, ein elysisches❬1❭ Gefilde
(was auf der Zeichnung der von Tod und Geburt entfernte,
behütete Mittelgrund ist!

Das einzige, was ich von meinem Körper wirk-
lich fast ständig empfinde, ist die Stirn, die
Schwere und Dicke des Stirnknochens x

Das Wunder der Dusche, Strahl, Richtungsumkehr,
keine Richtung mehr; er wa❬u❭rde wirklich dieser
Wasserfall, dieses Element; immer länger steht
S. Sorger, Valentin
unter der Dusche; Gefühl von Schwellung und
Glättung der Haut; und auch Gefühl von Gesund-
heit
; der Strahl war nur noch ein Lichtbündel;
sich NACKT zeigen wollen (können)

"Ich geh doch nicht einfach so von meiner
Familie weg, für nichts. Da muß es schon um
was gehen dann."

x Diese Stirn ist wirklich wie ein Felsen (er hat
einen Felsen im Körper eingesetzt)

Sie empfangen (die joggen) die Welt mit ihren
Schenkelflächen

S. Sorger, Valentin
verliert das Wahrnehmungs-System
36
Erst tr äumen, dann formulieren – das Schwierige, daß beim Schreiben beides sich zugleich ereignen soll​
richtiges Leiden, daß ich die ganze Nacht im Traum einen Satz nicht zu Ende bilden konnte​
Niemand soll mich sehen, denn ich habe keinen Stolz​
Ihr Götter des Bodens! Sendet mir eure Strahlen ins Gesicht!​
Das Herz schlägt gefangen, und der Körper ist schon so durchscheinend, daß der Hintergrund sich durchpaust; im Körper ist das Muster des Hintergrunds zu erkennen​
Die Kreaturen​
Die Herbstzeit der beiden Forscher in der subarktischen Landschaft ist wie ein Raum, wie ein schöner Grund, in dieser Landschaft, ein elysisches❬1❭ Gefilde (was auf der Zeichnung der von Tod und Geburt entfernte, behütete Mittelgrund ist!❬)❭​
Das einzige, was ich von meinem Körper wirklich fast ständig empfinde, ist die Stirn, die Schwere und Dicke des Stirnknochens❬.❭ Diese Stirn ist wirklich wie ein Felsen (er hat einen Felsen im Körper eingesetzt)
Das Wunder der Dusche, Strahl, Richtungsumkehr, keine Richtung mehr; er wurde wirklich dieser Wasserfall, dieses Element; immer länger steht S. Sorger, Valentin
unter der Dusche; Gefühl von Schwellung und Glättung der Haut; und auch Gefühl von Gesundheit; der Strahl war nur noch ein Lichtbündel; sich NACKT zeigen wollen (können)​
"Ich geh doch nicht einfach so von meiner Familie weg, für nichts. Da muß es schon um was gehen dann."​
Sie empfangen (die joggen) die Welt mit ihren Schenkelflächen​
S. Sorger, Valentin
verliert das Wahrnehmungs-System​
❬1❭elysisch: dichterisch paradiesisch, himmlisch (www.dwds.de )
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 18.10.1978-27.11.1978 (NB 017). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 38. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197810-197811/methods/sdef:TEI/get?mode=p_38. Online abgerufen: 09.10.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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