noch der Name Gottes Gott
preisgegeben
wird"❬1❭ (zu M. Ek❬c❭khart Meister Eckhart
)

Kind und Erwachsener am Morgen: sie
hören einander zunächst lange Zeit
nur, verrichtend ihre Tätigkeiten; erst
dann treffen sie einander (vorher gab
es schon Rufe usw.)

"Das Auge, mit dem ich Gott Gott
sehe, ist
dasselbe Auge, mit dem Gott Gott
mich sieht"❬2❭

Oktobergewitter
Die Kinder bei Sturmregen in der Garagen-
tür (Schultaschen bu❬ch❭tend unter den Umhängen)

Wie ich jetzt denke, so habe ich seit jeher
gedacht: deswegen sollte ich nicht
herausfinden wollen, "wie ich früher ge-
dacht habe": ich habe früher wie jetzt
gedacht ("Gerade das Auseinandersein
im Raum und in der Zeit ist nicht denk-
bar ohne ein dieses gründendes Beiein-
ander, in dem alle Momente ins Eine
gesammelt bleiben")

die Herbstblätter wirbelnd in der
Luft, und darüber im n Himmel
ruhiger schwärmende Vogel; ganz
in der Höhe ein Akazienzweig durch
die Lüfte ❬tr❭eibend als Friedens-
zweig; Erschütterung, und: "Ich muß
168
noch der Name Gottes Gott
preisgegeben wird"❬1❭ (zu M. Eckhart Meister Eckhart
)​
Kind und Erwachsener am Morgen: sie hören einander zunächst lange Zeit nur, verrichtend ihre Tätigkeiten; erst dann treffen sie einander (vorher gab es schon Rufe usw.)​
"Das Auge, mit dem ich Gott Gott
sehe, ist dasselbe Auge, mit dem Gott Gott
mich sieht"❬2❭
Oktobergewitter​
Die Kinder bei Sturmregen in der Garagentür (Schultaschen buchtend unter den Umhängen)​
Wie ich jetzt denke, so habe ich seit jeher gedacht: deswegen sollte ich nicht herausfinden wollen, "wie ich früher gedacht habe": ich habe früher wie jetzt gedacht ("Gerade das Auseinandersein im Raum und in der Zeit ist nicht denkbar ohne ein dieses gründendes Beieinander, in dem alle Momente ins Eine gesammelt bleiben")​
die Herbstblätter wirbelnd in der Luft, und darüber im Himmel ruhiger schwärmender Vogel; ganz in der Höhe ein Akazienzweig durch die Lüfte ❬tr❭eibend als Friedenszweig; Erschütterung, und: "Ich muß ​
❬1❭Die Quelle des Zitats konnte nicht ermittelt werden.
❬2❭Meister Eckhart: Predigt 12. Predigt 12
1993, hier S. 149 LV. Die Übersetzung in der Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages weicht von der von Handke zitierten Version ab: "Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht". (Meister Eckhart: Predigt 12. Predigt 12
1993, hier S. 149 LV)


noch der Name Gottes Gott
preisgegeben
wird"❬1❭ (zu M. Ek❬c❭khart Meister Eckhart
)

Kind und Erwachsener am Morgen: sie
hören einander zunächst lange Zeit
nur, verrichtend ihre Tätigkeiten; erst
dann treffen sie einander (vorher gab
es schon Rufe usw.)

"Das Auge, mit dem ich Gott Gott
sehe, ist
dasselbe Auge, mit dem Gott Gott
mich sieht"❬2❭

Oktobergewitter
Die Kinder bei Sturmregen in der Garagen-
tür (Schultaschen bu❬ch❭tend unter den Umhängen)

Wie ich jetzt denke, so habe ich seit jeher
gedacht: deswegen sollte ich nicht
herausfinden wollen, "wie ich früher ge-
dacht habe": ich habe früher wie jetzt
gedacht ("Gerade das Auseinandersein
im Raum und in der Zeit ist nicht denk-
bar ohne ein dieses gründendes Beiein-
ander, in dem alle Momente ins Eine
gesammelt bleiben")

die Herbstblätter wirbelnd in der
Luft, und darüber im n Himmel
ruhiger schwärmende Vogel; ganz
in der Höhe ein Akazienzweig durch
die Lüfte ❬tr❭eibend als Friedens-
zweig; Erschütterung, und: "Ich muß
168
noch der Name Gottes Gott
preisgegeben wird"❬1❭ (zu M. Eckhart Meister Eckhart
)​
Kind und Erwachsener am Morgen: sie hören einander zunächst lange Zeit nur, verrichtend ihre Tätigkeiten; erst dann treffen sie einander (vorher gab es schon Rufe usw.)​
"Das Auge, mit dem ich Gott Gott
sehe, ist dasselbe Auge, mit dem Gott Gott
mich sieht"❬2❭
Oktobergewitter​
Die Kinder bei Sturmregen in der Garagentür (Schultaschen buchtend unter den Umhängen)​
Wie ich jetzt denke, so habe ich seit jeher gedacht: deswegen sollte ich nicht herausfinden wollen, "wie ich früher gedacht habe": ich habe früher wie jetzt gedacht ("Gerade das Auseinandersein im Raum und in der Zeit ist nicht denkbar ohne ein dieses gründendes Beieinander, in dem alle Momente ins Eine gesammelt bleiben")​
die Herbstblätter wirbelnd in der Luft, und darüber im Himmel ruhiger schwärmender Vogel; ganz in der Höhe ein Akazienzweig durch die Lüfte ❬tr❭eibend als Friedenszweig; Erschütterung, und: "Ich muß ​
❬1❭Die Quelle des Zitats konnte nicht ermittelt werden.
❬2❭Meister Eckhart: Predigt 12. Predigt 12
1993, hier S. 149 LV. Die Übersetzung in der Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages weicht von der von Handke zitierten Version ab: "Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht". (Meister Eckhart: Predigt 12. Predigt 12
1993, hier S. 149 LV)
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 09.07.1979-06.11.1979 (NB 021). Hg. von . In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 172. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197907-197911/methods/sdef:TEI/get?mode=p_172. Online abgerufen: 23.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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