jedenfalls nicht schon wieder:
das sei keine Tätigkeit für einen
Mann, würde er denken; ich zog
mich, während er vorbeiging, ins
Zimmer zurück

"Ich ging so lang, bis sich endlich
ein selbstloses Vergnügen ein-
stellte"

Nach einem bedrückten, wie tauben
Tag, wo auch am Abend nichts of-
fener wird: Wo ist meine Seele?
(Und: Das können ja schöne Träume
werden!)

Zwei Figuren, "als Gegenbild❬er❭ die
Köpfe nach verschiedenen Seiten g❬e❭-
kehrt"❬1❭: das heißt, sie gehören zu
einer "mythologischen Familie"❬1❭
"das gestaltlose Palästina und das
gestaltverwirrende Rom"❬2❭

Und wenn ich auch jetzt ? die Erleuch-
tung hätte ‒ nichts könnte diesem
Tag mehr aufhelfen

Leuten verbieten, vor mir Wörter wie
"Mehlschwitze" zu gebrauchen!

Heute war ein langer, langer Nicht-
Tag

L. Schwarz, Libgart
ist scheint oft unfähig zum Schweigen, außer
zum feindseligen

136
jedenfalls nicht schon wieder: das sei keine Tätigkeit für einen Mann, würde er denken; ich zog mich, während er vorbeiging, ins Zimmer zurück​
"Ich ging so lang, bis sich endlich ein selbstloses Vergnügen einstellte"​
Nach einem bedrückten, wie tauben Tag, wo auch am Abend nichts offener wird: Wo ist meine Seele? (Und: Das können ja schöne Träume werden!)​
Zwei Figuren, "als Gegenbilder die Köpfe nach verschiedenen Seiten gekehrt"❬1❭: das heißt, sie gehören zu einer "mythologischen Familie"❬1❭ "das gestaltlose Palästina und das gestaltverwirrende Rom"❬2❭
Und wenn ich auch jetzt die Erleuchtung hätte ‒ nichts könnte diesem Tag mehr aufhelfen​
Leuten verbieten, vor mir Wörter wie "Mehlschwitze" zu gebrauchen!​
Heute war ein langer, langer Nicht-Tag​
L. Schwarz, Libgart
scheint oft unfähig zum Schweigen, außer zum feindseligen​
❬1❭Goethe: Italienische Reise. Italienische Reise
1992, S. 309 LV
❬2❭Goethe: Italienische Reise. Italienische Reise
1992, S. 310 LV

jedenfalls nicht schon wieder:
das sei keine Tätigkeit für einen
Mann, würde er denken; ich zog
mich, während er vorbeiging, ins
Zimmer zurück

"Ich ging so lang, bis sich endlich
ein selbstloses Vergnügen ein-
stellte"

Nach einem bedrückten, wie tauben
Tag, wo auch am Abend nichts of-
fener wird: Wo ist meine Seele?
(Und: Das können ja schöne Träume
werden!)

Zwei Figuren, "als Gegenbild❬er❭ die
Köpfe nach verschiedenen Seiten g❬e❭-
kehrt"❬1❭: das heißt, sie gehören zu
einer "mythologischen Familie"❬1❭
"das gestaltlose Palästina und das
gestaltverwirrende Rom"❬2❭

Und wenn ich auch jetzt ? die Erleuch-
tung hätte ‒ nichts könnte diesem
Tag mehr aufhelfen

Leuten verbieten, vor mir Wörter wie
"Mehlschwitze" zu gebrauchen!

Heute war ein langer, langer Nicht-
Tag

L. Schwarz, Libgart
ist scheint oft unfähig zum Schweigen, außer
zum feindseligen

136
jedenfalls nicht schon wieder: das sei keine Tätigkeit für einen Mann, würde er denken; ich zog mich, während er vorbeiging, ins Zimmer zurück​
"Ich ging so lang, bis sich endlich ein selbstloses Vergnügen einstellte"​
Nach einem bedrückten, wie tauben Tag, wo auch am Abend nichts offener wird: Wo ist meine Seele? (Und: Das können ja schöne Träume werden!)​
Zwei Figuren, "als Gegenbilder die Köpfe nach verschiedenen Seiten gekehrt"❬1❭: das heißt, sie gehören zu einer "mythologischen Familie"❬1❭ "das gestaltlose Palästina und das gestaltverwirrende Rom"❬2❭
Und wenn ich auch jetzt die Erleuchtung hätte ‒ nichts könnte diesem Tag mehr aufhelfen​
Leuten verbieten, vor mir Wörter wie "Mehlschwitze" zu gebrauchen!​
Heute war ein langer, langer Nicht-Tag​
L. Schwarz, Libgart
scheint oft unfähig zum Schweigen, außer zum feindseligen​
❬1❭Goethe: Italienische Reise. Italienische Reise
1992, S. 309 LV
❬2❭Goethe: Italienische Reise. Italienische Reise
1992, S. 310 LV
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 16.09.1976-03.11.1976 (NB 008). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 138. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197609-197611/methods/sdef:TEI/get?mode=p_138. Online abgerufen: 24.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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