ich weiß nicht, auf was. Es wäre
schon schlimm, wenn ich nicht le-
ben würde. Ich freue mich einfach so."

7.10. A. Handke, Amina
, die sehr leise und sanft
im Schlaf sagte: Nein

Wie mir immer wieder ein Zusammen-
sein, das schon ganz offen und selbst-
verständlich und weil das so über-
raschend war, auch warm wurde, da-
nach abreißt, aufhört "schlagartig", nur
weil ich die Antwort auf eine ganz
einfache Bemerkung nicht mehr über die
Lippen kriege und dann ganz panisch
nach Antwortmöglichkeiten suchen,
worauf das Zusammensein wieder aus-
einander flüchtet in ein leeres Ritual
von Bewegungen, Sprechen usw.: nach
der Harmonie wieder die große Ruck-
haftigkeit
der Augäpfel, der Köpfe,
aller Gliedmaßen, der Sprache auch
(gestern das Abendessen mit dem M. +
Frau)

Im Streit und Kampf eines Kindes mit
einem stärkeren K. : schließlich nur
noch ein gellender, wiederholter Schrei,
bei unbewegtem Gesicht, als Waffe ‒
worauf wirklich das andere Kind die
Flucht ergreift

70
ich weiß nicht, auf was. Es wäre schon schlimm, wenn ich nicht leben würde. Ich freue mich einfach so."​
7.10.
A. Handke, Amina
, die sehr leise und sanft im Schlaf sagte: Nein​
Wie mir immer wieder ein Zusammensein, das schon ganz offen und selbstverständlich❬,❭ und weil das so überraschend war, auch warm wurde, danach abreißt, aufhört "schlagartig", nur weil ich die Antwort auf eine ganz einfache Bemerkung nicht mehr über die Lippen kriege und dann ganz panisch nach Antwortmöglichkeiten suche, worauf das Zusammensein wieder auseinander flüchtet in ein leeres Ritual von Bewegungen, Sprechen usw.: nach der Harmonie wieder die große Ruckhaftigkeit der Augäpfel, der Köpfe, aller Gliedmaßen, der Sprache auch (gestern das Abendessen mit dem M. + Frau)​
Im Streit und Kampf eines Kindes mit einem stärkeren K. : schließlich nur noch ein gellender, wiederholter Schrei, bei unbewegtem Gesicht, als Waffe ‒ worauf wirklich das andere Kind die Flucht ergreift​

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ich weiß nicht, auf was. Es wäre
schon schlimm, wenn ich nicht le-
ben würde. Ich freue mich einfach so."

7.10. A. Handke, Amina
, die sehr leise und sanft
im Schlaf sagte: Nein

Wie mir immer wieder ein Zusammen-
sein, das schon ganz offen und selbst-
verständlich und weil das so über-
raschend war, auch warm wurde, da-
nach abreißt, aufhört "schlagartig", nur
weil ich die Antwort auf eine ganz
einfache Bemerkung nicht mehr über die
Lippen kriege und dann ganz panisch
nach Antwortmöglichkeiten suchen,
worauf das Zusammensein wieder aus-
einander flüchtet in ein leeres Ritual
von Bewegungen, Sprechen usw.: nach
der Harmonie wieder die große Ruck-
haftigkeit
der Augäpfel, der Köpfe,
aller Gliedmaßen, der Sprache auch
(gestern das Abendessen mit dem M. +
Frau)

Im Streit und Kampf eines Kindes mit
einem stärkeren K. : schließlich nur
noch ein gellender, wiederholter Schrei,
bei unbewegtem Gesicht, als Waffe ‒
worauf wirklich das andere Kind die
Flucht ergreift

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ich weiß nicht, auf was. Es wäre schon schlimm, wenn ich nicht leben würde. Ich freue mich einfach so."​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 16.09.1976-03.11.1976 (NB 008). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 72. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197609-197611/methods/sdef:TEI/get?mode=p_72. Online abgerufen: 24.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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