licher wurde sein Schweigen,
desto mächtiger, ruhiger

Verlotterung durch die
Geschichte

Ein diebisches Vergnügen an
meiner Verkommenheit

Eine Frau, die mich nicht an-
lacht, sondern bei meinem An-
blick in sich hineinlächelt

stundenlanges Abendglocken-
läuten in mein Schlafdösen im
Gras hinein, Gerüche und Ge-
räusche wie geträumt

Müdigkeit: eine Häufung von
déjà-vu-Erlebnissen

Eine Handlung, die erst so kurz
vorbei ist, daß man sie sich
noch nicht vorstellen kann (sie
noch nicht rekonstruieren kann)

19.9. Als wir einander an-
schauten und sie die Augen weg-
tat, kriegte ich einen Kälte-
schock

Wieder das Gefühl, woanders
sein zu sollen und doch nicht
wegkönnen von dem tatsächli-
chen Ort, an dem man sich
ganz zwanghaft und willenlos
6
licher wurde sein Schweigen, desto mächtiger, ruhiger​
Verlotterung durch die Geschichte​
Ein diebisches Vergnügen an meiner Verkommenheit​
Eine Frau, die mich nicht anlacht, sondern bei meinem Anblick in sich hineinlächelt​
stundenlanges Abendglockenläuten in mein Schlafdösen im Gras hinein, Gerüche und Geräusche wie geträumt​
Müdigkeit: eine Häufung von déjà-vu-Erlebnissen​
Eine Handlung, die erst so kurz vorbei ist, daß man sie sich noch nicht vorstellen kann (sie noch nicht rekonstruieren kann)​
19.9.
Als wir einander anschauten und sie die Augen wegtat, kriegte ich einen Kälteschock​
Wieder das Gefühl, woanders sein zu sollen und doch nicht wegkönnen von dem tatsächlichen Ort, an dem man sich ganz zwanghaft und willenlos

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licher wurde sein Schweigen,
desto mächtiger, ruhiger

Verlotterung durch die
Geschichte

Ein diebisches Vergnügen an
meiner Verkommenheit

Eine Frau, die mich nicht an-
lacht, sondern bei meinem An-
blick in sich hineinlächelt

stundenlanges Abendglocken-
läuten in mein Schlafdösen im
Gras hinein, Gerüche und Ge-
räusche wie geträumt

Müdigkeit: eine Häufung von
déjà-vu-Erlebnissen

Eine Handlung, die erst so kurz
vorbei ist, daß man sie sich
noch nicht vorstellen kann (sie
noch nicht rekonstruieren kann)

19.9. Als wir einander an-
schauten und sie die Augen weg-
tat, kriegte ich einen Kälte-
schock

Wieder das Gefühl, woanders
sein zu sollen und doch nicht
wegkönnen von dem tatsächli-
chen Ort, an dem man sich
ganz zwanghaft und willenlos
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licher wurde sein Schweigen, desto mächtiger, ruhiger​
Verlotterung durch die Geschichte​
Ein diebisches Vergnügen an meiner Verkommenheit​
Eine Frau, die mich nicht anlacht, sondern bei meinem Anblick in sich hineinlächelt​
stundenlanges Abendglockenläuten in mein Schlafdösen im Gras hinein, Gerüche und Geräusche wie geträumt​
Müdigkeit: eine Häufung von déjà-vu-Erlebnissen​
Eine Handlung, die erst so kurz vorbei ist, daß man sie sich noch nicht vorstellen kann (sie noch nicht rekonstruieren kann)​
19.9.
Als wir einander anschauten und sie die Augen wegtat, kriegte ich einen Kälteschock​
Wieder das Gefühl, woanders sein zu sollen und doch nicht wegkönnen von dem tatsächlichen Ort, an dem man sich ganz zwanghaft und willenlos

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 16.09.1976-03.11.1976 (NB 008). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Ulrich von Bülow, Bernhard Fetz und Katharina Pektor. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 30.04.2024. Seite 8. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197609-197611/methods/sdef:TEI/get?mode=p_8. Online abgerufen: 08.05.2024.

Lizenzhinweis

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