Die Fülle des Gesichts (und "die Fülle der Ge-
sichter") eines, der tatsächlich über sich nach-
denkt (aktuell); er ist wirklich menschenfreundlich,
und ein Zufluchtsbild; niemand wird sich vor ihm
fürchten wie etwa vor einem verzückten Propheten;
eine Fülle, daß er nicht zu bestimmen ist

Am Abend trocknendes Haar
Vollmondglanz auf den Dächern, die so wie
Gewächshäuser wirken, mit dem Mond nach
Süden wandernd

eine Zeit des Strahlens (das wenigstens eine Zeit
Milde nachher bewirkt)

"Ich brauche seinen Tod nicht mehr"(eine hassen¬de Frau)
Geisteskrank geworden aus Humorlosig-
keit

Die ? ❬d❭ie Zeit besiegenden und doch zugleich mei-
stens zerstörenden Gefühle, sodaß danach die
höllische Leere eintreten muß; große Gefühle als
eine Art frevlerische Vorwegnahme des Paradie-
ses, auf welche dann die Hölle Zeit folgen
muß

Geduldig [brach er auf] machte er sich auf den Weg
Einer im Restaurant mit lehmigen Sohlen
"In the city" (going downtown)
Von außen: die böse Lächerlichkeit der
in den Autos Sitzenden, Geklemmten, Verbarrika-
dierten

Sie sagt: "Man merkt, daß du die Frauen liebst."
S. Sorger, Valentin
: "Und daß ich sie verachte." – Sie: "Und das
zieht die Frauen wahrscheinlich an."

Sie vollzogen im Reden, ohne explizit davon
zu handeln, die Vereinigung, und gingen dann
gelöst, ohne Müdigkeit und Traurigkeit, aus-
111
Die Fülle des Gesichts (und "die Fülle der Gesichter") eines, der tatsächlich über sich nachdenkt (aktuell); er ist wirklich menschenfreundlich, und ein Zufluchtsbild; niemand wird sich vor ihm fürchten wie etwa vor einem verzückten Propheten; eine Fülle, daß er nicht zu bestimmen ist​
Am Abend trocknendes Haar​
Vollmondglanz auf den Dächern, die so wie Gewächshäuser wirken, mit dem Mond nach Süden wandernd​
eine Zeit des Strahlens (das wenigstens eine Zeit Milde nachher bewirkt)​
"Ich brauche seinen Tod nicht mehr" (eine hassende Frau)​
Geisteskrank geworden aus Humorlosigkeit​
Die die Zeit besiegenden und doch zugleich meistens zerstörenden Gefühle, sodaß danach die höllische Leere eintreten muß; große Gefühle als eine Art frevlerische Vorwegnahme des Paradieses, auf welche dann die Hölle Zeit folgen muß​
Geduldig [brach er auf] machte er sich auf den Weg​
Einer im Restaurant mit lehmigen Sohlen​
"In the city" (going downtown)​
Von außen: die böse Lächerlichkeit der in den Autos Sitzenden, Geklemmten, Verbarrikadierten​
Sie sagt: "Man merkt, daß du die Frauen liebst." S. Sorger, Valentin
: "Und daß ich sie verachte." – Sie: "Und das zieht die Frauen wahrscheinlich an."​
Sie vollzogen im Reden, ohne explizit davon zu handeln, die Vereinigung, und gingen dann gelöst, ohne Müdigkeit und Traurigkeit, aus- ​

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Die Fülle des Gesichts (und "die Fülle der Ge-
sichter") eines, der tatsächlich über sich nach-
denkt (aktuell); er ist wirklich menschenfreundlich,
und ein Zufluchtsbild; niemand wird sich vor ihm
fürchten wie etwa vor einem verzückten Propheten;
eine Fülle, daß er nicht zu bestimmen ist

Am Abend trocknendes Haar
Vollmondglanz auf den Dächern, die so wie
Gewächshäuser wirken, mit dem Mond nach
Süden wandernd

eine Zeit des Strahlens (das wenigstens eine Zeit
Milde nachher bewirkt)

"Ich brauche seinen Tod nicht mehr"(eine hassen¬de Frau)
Geisteskrank geworden aus Humorlosig-
keit

Die ? ❬d❭ie Zeit besiegenden und doch zugleich mei-
stens zerstörenden Gefühle, sodaß danach die
höllische Leere eintreten muß; große Gefühle als
eine Art frevlerische Vorwegnahme des Paradie-
ses, auf welche dann die Hölle Zeit folgen
muß

Geduldig [brach er auf] machte er sich auf den Weg
Einer im Restaurant mit lehmigen Sohlen
"In the city" (going downtown)
Von außen: die böse Lächerlichkeit der
in den Autos Sitzenden, Geklemmten, Verbarrika-
dierten

Sie sagt: "Man merkt, daß du die Frauen liebst."
S. Sorger, Valentin
: "Und daß ich sie verachte." – Sie: "Und das
zieht die Frauen wahrscheinlich an."

Sie vollzogen im Reden, ohne explizit davon
zu handeln, die Vereinigung, und gingen dann
gelöst, ohne Müdigkeit und Traurigkeit, aus-
111
Die Fülle des Gesichts (und "die Fülle der Gesichter") eines, der tatsächlich über sich nachdenkt (aktuell); er ist wirklich menschenfreundlich, und ein Zufluchtsbild; niemand wird sich vor ihm fürchten wie etwa vor einem verzückten Propheten; eine Fülle, daß er nicht zu bestimmen ist​
Am Abend trocknendes Haar​
Vollmondglanz auf den Dächern, die so wie Gewächshäuser wirken, mit dem Mond nach Süden wandernd​
eine Zeit des Strahlens (das wenigstens eine Zeit Milde nachher bewirkt)​
"Ich brauche seinen Tod nicht mehr" (eine hassende Frau)​
Geisteskrank geworden aus Humorlosigkeit​
Die die Zeit besiegenden und doch zugleich meistens zerstörenden Gefühle, sodaß danach die höllische Leere eintreten muß; große Gefühle als eine Art frevlerische Vorwegnahme des Paradieses, auf welche dann die Hölle Zeit folgen muß​
Geduldig [brach er auf] machte er sich auf den Weg​
Einer im Restaurant mit lehmigen Sohlen​
"In the city" (going downtown)​
Von außen: die böse Lächerlichkeit der in den Autos Sitzenden, Geklemmten, Verbarrikadierten​
Sie sagt: "Man merkt, daß du die Frauen liebst." S. Sorger, Valentin
: "Und daß ich sie verachte." – Sie: "Und das zieht die Frauen wahrscheinlich an."​
Sie vollzogen im Reden, ohne explizit davon zu handeln, die Vereinigung, und gingen dann gelöst, ohne Müdigkeit und Traurigkeit, aus- ​

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 08.01.1978-24.04.1978 (NB 014). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 113. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197801-197804/methods/sdef:TEI/get?mode=p_113. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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