Leichter Schnee im Wald auf dem tiefen,
leichten Laub: man sinkt ein in den
nassen Schnee, dann in das trockene
Laub

Jetzt werde endlich ernst! (herrschte
er sich an)

Ein Tag verbracht in Vorortzügen,
himmlischer Transportierter

Keine Spuren im Schnee auf den Gehstei-
gen, aber Fußspuren sofort, von Mensch
und Hund, im tiefsten Wald

Im Haus beim Aufschauen, als er noch
nicht wußte, daß es schneite, die jähe
Gesichtsnähe, Fastberührung der draußen
in die leere Luft fallenden Flocken

Im Unglück war er sich selber
gegenüber schadenfroh ("geschieht mir
recht!" war seine häufige Wendung)

Im daliegenden Schnee schlug der noch
fallende kleine Löcher, Zeichen, daß er
allmählich im❬n❭ Regen überging

Sein zitterndes Herz im Blick auf den
Sprung in der Fensterscheibe: darin
zuckte die Außenwelt

Pfützen unter dem Schnee, diesen an-
saugend, mit braunen Trichtern

Der sichere, unbekümmerte Blick des-
sen, der keine Existenz (Kein Künstler)
mehr sein will; der nicht mehr zählen
will

"Die Bäume am anderen Ufer"
Er wollte immer nur herumirren (wie
in einer Tiefgarage, auf der Suche nach
12
Leichter Schnee im Wald auf dem tiefen, leichten Laub: man sinkt ein in den nassen Schnee, dann in das trockene Laub​
Jetzt werde endlich ernst! (herrschte er sich an)​
Ein Tag verbracht in Vorortzügen, himmlischer Transportierter​
Keine Spuren im Schnee auf den Gehsteigen, aber Fußspuren sofort, von Mensch und Hund, im tiefsten Wald​
Im Haus beim Aufschauen, als er noch nicht wußte, daß es schneite, die jähe Gesichtsnähe, Fastberührung der draußen in die leere Luft fallenden Flocken​
Im Unglück war er sich selber gegenüber schadenfroh ("geschieht mir recht!" war seine häufige Wendung)​
Im daliegenden Schnee schlug der noch fallende kleine Löcher, Zeichen, daß er allmählich in Regen überging​
Sein zitterndes Herz im Blick auf den Sprung in der Fensterscheibe: darin zuckte die Außenwelt​
Pfützen unter dem Schnee, diesen ansaugend, mit braunen Trichtern​
Der sichere, unbekümmerte Blick dessen, der keine Existenz (Kein Künstler) mehr sein will; der nicht mehr zählen will​
"Die Bäume am anderen Ufer"​
Er wollte immer nur herumirren (wie in einer Tiefgarage, auf der Suche nach ​

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Leichter Schnee im Wald auf dem tiefen,
leichten Laub: man sinkt ein in den
nassen Schnee, dann in das trockene
Laub

Jetzt werde endlich ernst! (herrschte
er sich an)

Ein Tag verbracht in Vorortzügen,
himmlischer Transportierter

Keine Spuren im Schnee auf den Gehstei-
gen, aber Fußspuren sofort, von Mensch
und Hund, im tiefsten Wald

Im Haus beim Aufschauen, als er noch
nicht wußte, daß es schneite, die jähe
Gesichtsnähe, Fastberührung der draußen
in die leere Luft fallenden Flocken

Im Unglück war er sich selber
gegenüber schadenfroh ("geschieht mir
recht!" war seine häufige Wendung)

Im daliegenden Schnee schlug der noch
fallende kleine Löcher, Zeichen, daß er
allmählich im❬n❭ Regen überging

Sein zitterndes Herz im Blick auf den
Sprung in der Fensterscheibe: darin
zuckte die Außenwelt

Pfützen unter dem Schnee, diesen an-
saugend, mit braunen Trichtern

Der sichere, unbekümmerte Blick des-
sen, der keine Existenz (Kein Künstler)
mehr sein will; der nicht mehr zählen
will

"Die Bäume am anderen Ufer"
Er wollte immer nur herumirren (wie
in einer Tiefgarage, auf der Suche nach
12
Leichter Schnee im Wald auf dem tiefen, leichten Laub: man sinkt ein in den nassen Schnee, dann in das trockene Laub​
Jetzt werde endlich ernst! (herrschte er sich an)​
Ein Tag verbracht in Vorortzügen, himmlischer Transportierter​
Keine Spuren im Schnee auf den Gehsteigen, aber Fußspuren sofort, von Mensch und Hund, im tiefsten Wald​
Im Haus beim Aufschauen, als er noch nicht wußte, daß es schneite, die jähe Gesichtsnähe, Fastberührung der draußen in die leere Luft fallenden Flocken​
Im Unglück war er sich selber gegenüber schadenfroh ("geschieht mir recht!" war seine häufige Wendung)​
Im daliegenden Schnee schlug der noch fallende kleine Löcher, Zeichen, daß er allmählich in Regen überging​
Sein zitterndes Herz im Blick auf den Sprung in der Fensterscheibe: darin zuckte die Außenwelt​
Pfützen unter dem Schnee, diesen ansaugend, mit braunen Trichtern​
Der sichere, unbekümmerte Blick dessen, der keine Existenz (Kein Künstler) mehr sein will; der nicht mehr zählen will​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 08.01.1978-24.04.1978 (NB 014). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 14. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197801-197804/methods/sdef:TEI/get?mode=p_14. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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