man dem Geliebten diesen eben nicht mit Hilfe
den der ? Formen Zuwendungsformen unter
vier Augen erst heißlieben kann: erst diese
Zuwendungsformen haben die Liebe jeweils
aktuell werden lassen; d.h. die Liebe war
immer nur aktuellee ? Reibung, abhängig
von der Freiheit und dem Zwang, sich unter
vier Augen immer wieder, wenn vielleicht
auch nur mit festgesetzten, sich wiederholenden
Wört? Zeichen, zu berühren; in Ge-
sellschaft mit dritten, sofern die Liebe
nicht sich frei gemacht hat von der ewigen
Aktualisierungssucht, liebtener sie also
nicht einander nicht, und leiden an der
gegenseitigen Lieblosigkeit, auch wenn sie
die üblichen Zeichen einander umso hekti-
scher zu geben versuchen: diese lügen
in Gesellschaft Dritter; der Magnetismus
der Reibung aneinander hat sich umgekehrt,
und doch reiben geben sie sich jetzt besonders
heftige Liebesbezeugungen und leiden immer heftiger an der
dadurch sich verschlimmernden Lieblosigkeit
(so ging es S. Sorger, Valentin
❬1❭ mit seiner ersten Liebe: er
wurde lieblos, weil er sich verpflichtet glaubte,
unablässig zu ihr Liebe zu fühlen)

Er merkte an dem in seinem Mund
verbliebenen Speichel, daß sein Denken
ein Schwindel gewesen war, nicht ohne Be-
geisterung

Nach zu langem Schlaf fand er den lebendi-
gen Atem nicht wieder (Etwas war "zu
spät")

Zuerst rief er sie bei ihrem Kose Spitznamen,
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man diesen eben nicht mit Hilfe der Zuwendungsformen unter vier Augen erst heißlieben kann: erst diese Zuwendungsformen haben die Liebe jeweils aktuell werden lassen; d.h. die Liebe war immer nur aktuelle Reibung, abhängig von der Freiheit und dem Zwang, sich unter vier Augen immer wieder, wenn vielleicht auch nur mit festgesetzten, sich wiederholenden Zeichen, zu berühren; in Gesellschaft mit dritten, sofern die Liebe nicht sich frei gemacht hat von der ewigen Aktualisierungssucht, liebten sie also einander nicht, und leiden an der gegenseitigen Lieblosigkeit, auch wenn sie die üblichen Zeichen einander umso hektischer zu geben versuchen: diese lügen in Gesellschaft Dritter; der Magnetismus der Reibung aneinander hat sich umgekehrt, und doch geben sie sich jetzt besonders heftige Liebesbezeugungen und leiden immer heftiger an der dadurch sich verschlimmernden Lieblosigkeit (so ging es S. Sorger, Valentin
❬1❭ mit seiner ersten Liebe: er wurde lieblos, weil er sich verpflichtet glaubte, unablässig zu ihr Liebe zu fühlen)​
Er merkte an dem in seinem Mund verbliebenen Speichel, daß sein Denken ein Schwindel gewesen war, ohne Begeisterung
Nach zu langem Schlaf fand er den lebendigen Atem nicht wieder (Etwas war "zu spät")​
Zuerst rief er sie bei ihrem Spitznamen, ​
❬1❭Möglicherweise steht die Abkürzung für Valentin Sorger, sie kann sich jedoch auch auf eine andere Person beziehen.


man dem Geliebten diesen eben nicht mit Hilfe
den der ? Formen Zuwendungsformen unter
vier Augen erst heißlieben kann: erst diese
Zuwendungsformen haben die Liebe jeweils
aktuell werden lassen; d.h. die Liebe war
immer nur aktuellee ? Reibung, abhängig
von der Freiheit und dem Zwang, sich unter
vier Augen immer wieder, wenn vielleicht
auch nur mit festgesetzten, sich wiederholenden
Wört? Zeichen, zu berühren; in Ge-
sellschaft mit dritten, sofern die Liebe
nicht sich frei gemacht hat von der ewigen
Aktualisierungssucht, liebtener sie also
nicht einander nicht, und leiden an der
gegenseitigen Lieblosigkeit, auch wenn sie
die üblichen Zeichen einander umso hekti-
scher zu geben versuchen: diese lügen
in Gesellschaft Dritter; der Magnetismus
der Reibung aneinander hat sich umgekehrt,
und doch reiben geben sie sich jetzt besonders
heftige Liebesbezeugungen und leiden immer heftiger an der
dadurch sich verschlimmernden Lieblosigkeit
(so ging es S. Sorger, Valentin
❬1❭ mit seiner ersten Liebe: er
wurde lieblos, weil er sich verpflichtet glaubte,
unablässig zu ihr Liebe zu fühlen)

Er merkte an dem in seinem Mund
verbliebenen Speichel, daß sein Denken
ein Schwindel gewesen war, nicht ohne Be-
geisterung

Nach zu langem Schlaf fand er den lebendi-
gen Atem nicht wieder (Etwas war "zu
spät")

Zuerst rief er sie bei ihrem Kose Spitznamen,
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man diesen eben nicht mit Hilfe der Zuwendungsformen unter vier Augen erst heißlieben kann: erst diese Zuwendungsformen haben die Liebe jeweils aktuell werden lassen; d.h. die Liebe war immer nur aktuelle Reibung, abhängig von der Freiheit und dem Zwang, sich unter vier Augen immer wieder, wenn vielleicht auch nur mit festgesetzten, sich wiederholenden Zeichen, zu berühren; in Gesellschaft mit dritten, sofern die Liebe nicht sich frei gemacht hat von der ewigen Aktualisierungssucht, liebten sie also einander nicht, und leiden an der gegenseitigen Lieblosigkeit, auch wenn sie die üblichen Zeichen einander umso hektischer zu geben versuchen: diese lügen in Gesellschaft Dritter; der Magnetismus der Reibung aneinander hat sich umgekehrt, und doch geben sie sich jetzt besonders heftige Liebesbezeugungen und leiden immer heftiger an der dadurch sich verschlimmernden Lieblosigkeit (so ging es S. Sorger, Valentin
❬1❭ mit seiner ersten Liebe: er wurde lieblos, weil er sich verpflichtet glaubte, unablässig zu ihr Liebe zu fühlen)​
Er merkte an dem in seinem Mund verbliebenen Speichel, daß sein Denken ein Schwindel gewesen war, ohne Begeisterung
Nach zu langem Schlaf fand er den lebendigen Atem nicht wieder (Etwas war "zu spät")​
Zuerst rief er sie bei ihrem Spitznamen, ​
❬1❭Möglicherweise steht die Abkürzung für Valentin Sorger, sie kann sich jedoch auch auf eine andere Person beziehen.
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 08.01.1978-24.04.1978 (NB 014). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 38. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197801-197804/methods/sdef:TEI/get?mode=p_38. Online abgerufen: 04.12.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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