Plötzlich sagt er zu ihr (ohne sie zu
kennen): "Warum bin ich eigentlich von dei-
ner Mittelmäßigkeit so überzeugt?"

"Träne der Schlafsal" (Traum)
Die Rückkehr des Regenbogens
Verlegen sitzt er der Frau gegenüber, die ihn
nicht interessiert (dafür aber der Abend-
stern im noch sehr hellen Abendhimmel)

die Hoffnung verloren und doch nicht hoff-
nungslos

Ein Tier findet im Sturm nicht den Weg
nachhause (kein Schnüffeln der Spuren)

Nacht des Wartens im Hausflur (drinnen
will man nicht sein, hinaus will man
auch nicht)

Von einem Regenraum (eines Hauses) in den
andern; überall sieht der R. anders aus,
hört er sich anders an, wirkt er anders

"Die Torte wird 'gerettet' durch die Zitronenmasse"
(Der Franzose)

matt leuchtendes Fensterkreuz auf dem Bo-
den als Schattengeflecht im starken Regen

Träume von Schuld, alles ist Schuld, obwohl
er sich doch wach ohne Schuld glaubt

Schwierigkeit mit Freunden: die Verlegen-
heit, die sich nach einer Zeit einstellt,
weil man sich eben dann doch nicht wie
ein Mann und eine Frau, endgültig in
die Augen blicken kann, im Bewußtsein,
daß man miteinander schlafen wird
(so oder so); mit einem Mann, weil man
(auch nicht im Traum) ❬❭ daran denkt,
daß man weitergehen wird, wird bleibt
96
Plötzlich sagt er zu ihr (ohne sie zu kennen): "Warum bin ich eigentlich von deiner Mittelmäßigkeit so überzeugt?"​
"Träne der Schlafsal" (Traum)​
Die Rückkehr des Regenbogens​
Verlegen sitzt er der Frau gegenüber, die ihn nicht interessiert (dafür aber der Abendstern im noch sehr hellen Abendhimmel)​
die Hoffnung verloren und doch nicht hoffnungslos​
Ein Tier findet im Sturm nicht den Weg nachhause (kein Schnüffeln der Spuren)​
Nacht des Wartens im Hausflur (drinnen will man nicht sein, hinaus will man auch nicht)​
Von einem Regenraum (eines Hauses) in den andern; überall sieht der R. anders aus, hört er sich anders an, wirkt er anders​
"Die Torte wird 'gerettet' durch die Zitronenmasse" (Der Franzose)​
matt leuchtendes Fensterkreuz auf dem Boden als Schattengeflecht im starken Regen​
Träume von Schuld, alles ist Schuld, obwohl er sich doch wach ohne Schuld glaubt​
Schwierigkeit mit Freunden: die Verlegenheit, die sich nach einer Zeit einstellt, weil man sich eben dann doch nicht wie ein Mann und eine Frau, endgültig in die Augen blicken kann, im Bewußtsein, daß man miteinander schlafen wird (so oder so); mit einem Mann, weil man (auch nicht im Traum) ‒ daran denkt, daß man weitergehen wird, bleibt ​

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Plötzlich sagt er zu ihr (ohne sie zu
kennen): "Warum bin ich eigentlich von dei-
ner Mittelmäßigkeit so überzeugt?"

"Träne der Schlafsal" (Traum)
Die Rückkehr des Regenbogens
Verlegen sitzt er der Frau gegenüber, die ihn
nicht interessiert (dafür aber der Abend-
stern im noch sehr hellen Abendhimmel)

die Hoffnung verloren und doch nicht hoff-
nungslos

Ein Tier findet im Sturm nicht den Weg
nachhause (kein Schnüffeln der Spuren)

Nacht des Wartens im Hausflur (drinnen
will man nicht sein, hinaus will man
auch nicht)

Von einem Regenraum (eines Hauses) in den
andern; überall sieht der R. anders aus,
hört er sich anders an, wirkt er anders

"Die Torte wird 'gerettet' durch die Zitronenmasse"
(Der Franzose)

matt leuchtendes Fensterkreuz auf dem Bo-
den als Schattengeflecht im starken Regen

Träume von Schuld, alles ist Schuld, obwohl
er sich doch wach ohne Schuld glaubt

Schwierigkeit mit Freunden: die Verlegen-
heit, die sich nach einer Zeit einstellt,
weil man sich eben dann doch nicht wie
ein Mann und eine Frau, endgültig in
die Augen blicken kann, im Bewußtsein,
daß man miteinander schlafen wird
(so oder so); mit einem Mann, weil man
(auch nicht im Traum) ❬❭ daran denkt,
daß man weitergehen wird, wird bleibt
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Plötzlich sagt er zu ihr (ohne sie zu kennen): "Warum bin ich eigentlich von deiner Mittelmäßigkeit so überzeugt?"​
"Träne der Schlafsal" (Traum)​
Die Rückkehr des Regenbogens​
Verlegen sitzt er der Frau gegenüber, die ihn nicht interessiert (dafür aber der Abendstern im noch sehr hellen Abendhimmel)​
die Hoffnung verloren und doch nicht hoffnungslos​
Ein Tier findet im Sturm nicht den Weg nachhause (kein Schnüffeln der Spuren)​
Nacht des Wartens im Hausflur (drinnen will man nicht sein, hinaus will man auch nicht)​
Von einem Regenraum (eines Hauses) in den andern; überall sieht der R. anders aus, hört er sich anders an, wirkt er anders​
"Die Torte wird 'gerettet' durch die Zitronenmasse" (Der Franzose)​
matt leuchtendes Fensterkreuz auf dem Boden als Schattengeflecht im starken Regen​
Träume von Schuld, alles ist Schuld, obwohl er sich doch wach ohne Schuld glaubt​
Schwierigkeit mit Freunden: die Verlegenheit, die sich nach einer Zeit einstellt, weil man sich eben dann doch nicht wie ein Mann und eine Frau, endgültig in die Augen blicken kann, im Bewußtsein, daß man miteinander schlafen wird (so oder so); mit einem Mann, weil man (auch nicht im Traum) ‒ daran denkt, daß man weitergehen wird, bleibt ​

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 08.01.1978-24.04.1978 (NB 014). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 98. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197801-197804/methods/sdef:TEI/get?mode=p_98. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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