stimmen immer)

Eine schöne Frau mit einem regelmäßigen Gesicht,
nur die schwarze Linie zwischen ihren Lippen ist unregel-
mäßig und häßlich, macht das Gesicht der Frau
häßlich: es ist keine Bewegung in der Linie, kein
Schwingen, etc.

das schöne Lächeln der Fremden, das grausige
Lächeln der Bekannten

Die Leere aushalten, ohne Informationsschluck-
zwang (Zeitungen)

Zur Anmut gehört auch Ungeschick; gelassener
Umgang mit der Ungeschicktheit

Kampf gegen den schiefgelegten Kopf
statt in Feindseligkeit auszubrechen, wie er
sich vorgenommen und wie er gefürchtet hatte,
betrachtete er den andern nur mit einem nach-
lässigen Strahlen, das diesen schließlich alles
ahnen ließ; (als Fremde zeigten sie sich so einander)?

"Nicht einmal schuldig fühl ich mich heute am
Ende des Tages"

Vor einem sonst einsamen Haus so viele Leute wie zu einer Be-
erdigung

Über die Freunde erzählend: d.h. über ihre
Telefonstimmen (une voix gaie❬1❭)

"in einem von Salben glänzenden Alter"
"τέκνον ἐμόν, πῶς ἦλθες ὑπὸ ζόφον ἠερόεντα
ζωὸς ἐών;"❬2❭ (Mein Kind, wie bist du als Lebender
in das dunstige Dunkel hinabgekommen?
❬3❭)

"Die Sehnsucht nach dir, und deine klugen Gedanken,
strahlender Odysseus Odysseus
! und deine Sanftmut haben
mir den honigsüßen Lebensmut geraubt."❬4❭

"O mir!"❬5❭
tatsächlich Liebe zu einem Strom (Enipeus Enipeus
)
126
stimmen immer)​
Eine schöne Frau mit einem regelmäßigen Gesicht, nur die schwarze Linie zwischen ihren Lippen ist unregelmäßig und häßlich, macht das Gesicht der Frau häßlich: es ist keine Bewegung in der Linie, kein Schwingen, etc.​
das schöne Lächeln der Fremden, das grausige Lächeln der Bekannten​
Die Leere aushalten, ohne Informationsschluckzwang (Zeitungen)​
Zur Anmut gehört auch Ungeschick; gelassener Umgang mit der Ungeschicktheit​
Kampf gegen den schiefgelegten Kopf​
statt in Feindseligkeit auszubrechen, wie er sich vorgenommen und wie er gefürchtet hatte, betrachtete er den andern nur mit einem nachlässigen Strahlen, das diesen schließlich alles ahnen ließ; (als Fremde zeigten sie sich so einander) ❬?❭​
"Nicht einmal schuldig fühl ich mich heute am Ende des Tages"​
Vor einem sonst einsamen Haus so viele Leute wie zu einer Beerdigung​
Über die Freunde erzählend: d.h. über ihre Telefonstimmen (une voix gaie❬1❭)​
"in einem von Salben glänzenden Alter"​
"τέκνον ἐμόν, πῶς ἦλθες ὑπὸ ζόφον ἠερόεντα ζωὸς ἐών;"❬2❭ (Mein Kind, wie bist du als Lebender in das dunstige Dunkel hinabgekommen?❬3❭)​
"Die Sehnsucht nach dir, und deinen klugen Gedanken, strahlender Odysseus Odysseus
! und deine Sanftmut haben mir den honigsüßen Lebensmut geraubt."❬4❭
"O mir!"❬5❭
tatsächlich Liebe zu einem Strom (Enipeus Enipeus
)​
❬1❭Übersetzung: "eine fröhliche Stimme"
❬2❭Homer: Odyssee. Odyssee
2013, S. 296, Vers 11:155f. LV
❬3❭Homer: Die Odyssee. Odyssee
1999, S. 191, Vers 11:155f. LV
❬4❭Homer: Die Odyssee. Odyssee
1999, S. , Vers 11:202ff. LV
❬5❭Homer: Die Odyssee. Odyssee
1999, S. 193, Vers 11:216 LV


stimmen immer)

Eine schöne Frau mit einem regelmäßigen Gesicht,
nur die schwarze Linie zwischen ihren Lippen ist unregel-
mäßig und häßlich, macht das Gesicht der Frau
häßlich: es ist keine Bewegung in der Linie, kein
Schwingen, etc.

das schöne Lächeln der Fremden, das grausige
Lächeln der Bekannten

Die Leere aushalten, ohne Informationsschluck-
zwang (Zeitungen)

Zur Anmut gehört auch Ungeschick; gelassener
Umgang mit der Ungeschicktheit

Kampf gegen den schiefgelegten Kopf
statt in Feindseligkeit auszubrechen, wie er
sich vorgenommen und wie er gefürchtet hatte,
betrachtete er den andern nur mit einem nach-
lässigen Strahlen, das diesen schließlich alles
ahnen ließ; (als Fremde zeigten sie sich so einander)?

"Nicht einmal schuldig fühl ich mich heute am
Ende des Tages"

Vor einem sonst einsamen Haus so viele Leute wie zu einer Be-
erdigung

Über die Freunde erzählend: d.h. über ihre
Telefonstimmen (une voix gaie❬1❭)

"in einem von Salben glänzenden Alter"
"τέκνον ἐμόν, πῶς ἦλθες ὑπὸ ζόφον ἠερόεντα
ζωὸς ἐών;"❬2❭ (Mein Kind, wie bist du als Lebender
in das dunstige Dunkel hinabgekommen?
❬3❭)

"Die Sehnsucht nach dir, und deine klugen Gedanken,
strahlender Odysseus Odysseus
! und deine Sanftmut haben
mir den honigsüßen Lebensmut geraubt."❬4❭

"O mir!"❬5❭
tatsächlich Liebe zu einem Strom (Enipeus Enipeus
)
126
stimmen immer)​
Eine schöne Frau mit einem regelmäßigen Gesicht, nur die schwarze Linie zwischen ihren Lippen ist unregelmäßig und häßlich, macht das Gesicht der Frau häßlich: es ist keine Bewegung in der Linie, kein Schwingen, etc.​
das schöne Lächeln der Fremden, das grausige Lächeln der Bekannten​
Die Leere aushalten, ohne Informationsschluckzwang (Zeitungen)​
Zur Anmut gehört auch Ungeschick; gelassener Umgang mit der Ungeschicktheit​
Kampf gegen den schiefgelegten Kopf​
statt in Feindseligkeit auszubrechen, wie er sich vorgenommen und wie er gefürchtet hatte, betrachtete er den andern nur mit einem nachlässigen Strahlen, das diesen schließlich alles ahnen ließ; (als Fremde zeigten sie sich so einander) ❬?❭​
"Nicht einmal schuldig fühl ich mich heute am Ende des Tages"​
Vor einem sonst einsamen Haus so viele Leute wie zu einer Beerdigung​
Über die Freunde erzählend: d.h. über ihre Telefonstimmen (une voix gaie❬1❭)​
"in einem von Salben glänzenden Alter"​
"τέκνον ἐμόν, πῶς ἦλθες ὑπὸ ζόφον ἠερόεντα ζωὸς ἐών;"❬2❭ (Mein Kind, wie bist du als Lebender in das dunstige Dunkel hinabgekommen?❬3❭)​
"Die Sehnsucht nach dir, und deinen klugen Gedanken, strahlender Odysseus Odysseus
! und deine Sanftmut haben mir den honigsüßen Lebensmut geraubt."❬4❭
"O mir!"❬5❭
tatsächlich Liebe zu einem Strom (Enipeus Enipeus
)​
❬1❭Übersetzung: "eine fröhliche Stimme"
❬2❭Homer: Odyssee. Odyssee
2013, S. 296, Vers 11:155f. LV
❬3❭Homer: Die Odyssee. Odyssee
1999, S. 191, Vers 11:155f. LV
❬4❭Homer: Die Odyssee. Odyssee
1999, S. , Vers 11:202ff. LV
❬5❭Homer: Die Odyssee. Odyssee
1999, S. 193, Vers 11:216 LV
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 08.01.1978-24.04.1978 (NB 014). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 128. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197801-197804/methods/sdef:TEI/get?mode=p_128. Online abgerufen: 07.10.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

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