verwandeln (während bei mir
die Haltlosigkeit des Heimwehs;
ebenso jetzt bei A. Handke, Amina
in der Schule)

Blick von der Straße in ein unfertiges
Zimmer, im Begriff, renoviert zu wer-
den: das Telefon schon auf dem
Marmortisch, daneben ein Schrauben-
zieher: – und meine Vorstellung, mein
Annäherungs-Gefühl, einer gewissen Gemein-
samkeit, Formulierbarkeit unseres
sprachlosen, zersiedelten, auch im
Bewußtsein "vermittelten" Zeitalters
allmählich ? fähig zu werden

Drohung: Ihr sollt mich noch
kennenlernen! (Schule)

Warum werden die Menschen nicht
zur Schönheit erzogen? (eigentlich
hieße das ja zuerst: zum freien,
leidenschaftlichen, ungeordneten Denken)

G. nicht identifiziert
sagte gestern: "Daß ich noch
immer so jung aussehe, das kommt
von der Onanie." (Er erregte sich
über das Wort "Masturbation"❬vorhe❭r)

Größte menschliche Fähigkeit: die
andern als ganze zu sehen, zu er-
leben, zu fühlen (beim Anblick eines
121
verwandeln (während bei mir die Haltlosigkeit des Heimwehs; ebenso jetzt bei A. Handke, Amina
in der Schule)​
Blick von der Straße in ein unfertiges Zimmer, im Begriff, renoviert zu werden: das Telefon schon auf dem Marmortisch, daneben ein Schraubenzieher: – und meine Vorstellung, mein Annäherungs-Gefühl, einer gewissen Gemeinsamkeit, Formulierbarkeit unseres sprachlosen, zersiedelten, auch im Bewußtsein "vermittelten" Zeitalters allmählich fähig zu werden​
Drohung: Ihr sollt mich noch kennenlernen! (Schule)​
Warum werden die Menschen nicht zur Schönheit erzogen? (eigentlich hieße das ja zuerst: zum freien, leidenschaftlichen, ungeordneten Denken)​
G. nicht identifiziert
sagte gestern: "Daß ich noch immer so jung aussehe, das kommt von der Onanie." (Er erregte sich über das Wort "Masturbation"❬vorhe❭r)​
Größte menschliche Fähigkeit: die andern als ganze zu sehen, zu erleben, zu fühlen (beim Anblick eines ​

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verwandeln (während bei mir
die Haltlosigkeit des Heimwehs;
ebenso jetzt bei A. Handke, Amina
in der Schule)

Blick von der Straße in ein unfertiges
Zimmer, im Begriff, renoviert zu wer-
den: das Telefon schon auf dem
Marmortisch, daneben ein Schrauben-
zieher: – und meine Vorstellung, mein
Annäherungs-Gefühl, einer gewissen Gemein-
samkeit, Formulierbarkeit unseres
sprachlosen, zersiedelten, auch im
Bewußtsein "vermittelten" Zeitalters
allmählich ? fähig zu werden

Drohung: Ihr sollt mich noch
kennenlernen! (Schule)

Warum werden die Menschen nicht
zur Schönheit erzogen? (eigentlich
hieße das ja zuerst: zum freien,
leidenschaftlichen, ungeordneten Denken)

G. nicht identifiziert
sagte gestern: "Daß ich noch
immer so jung aussehe, das kommt
von der Onanie." (Er erregte sich
über das Wort "Masturbation"❬vorhe❭r)

Größte menschliche Fähigkeit: die
andern als ganze zu sehen, zu er-
leben, zu fühlen (beim Anblick eines
121
verwandeln (während bei mir die Haltlosigkeit des Heimwehs; ebenso jetzt bei A. Handke, Amina
in der Schule)​
Blick von der Straße in ein unfertiges Zimmer, im Begriff, renoviert zu werden: das Telefon schon auf dem Marmortisch, daneben ein Schraubenzieher: – und meine Vorstellung, mein Annäherungs-Gefühl, einer gewissen Gemeinsamkeit, Formulierbarkeit unseres sprachlosen, zersiedelten, auch im Bewußtsein "vermittelten" Zeitalters allmählich fähig zu werden​
Drohung: Ihr sollt mich noch kennenlernen! (Schule)​
Warum werden die Menschen nicht zur Schönheit erzogen? (eigentlich hieße das ja zuerst: zum freien, leidenschaftlichen, ungeordneten Denken)​
G. nicht identifiziert
sagte gestern: "Daß ich noch immer so jung aussehe, das kommt von der Onanie." (Er erregte sich über das Wort "Masturbation"❬vorhe❭r)​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 23.05.1977-14.10.1977 (NB 012). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 125. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197705-197710/methods/sdef:TEI/get?mode=p_125. Online abgerufen: 08.10.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

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