Ich denke nicht mehr an den Tod –
so hart auf hart geht es //❬1❭

Das wissentlich wahrnehmen, was
andre auch wahrnehmen, aber
nicht wissen (Hoffen auf nach-
trägliche Gemeinschaft, wenigstens,
beim Lesen)

Manchmal kein Bewußtsein mehr,
in welcher Jahreszeit ich mich be-
finde, in welchem Land

Zum Weintrinken einen Ausblick
brauchen, am besten aufs Meer

Einmal somnambul❬2❭ alle lästigen
Tätigkeiten verrichten können!

Bevor ich zu schreiben erzählen anfange,
P Raum dafür schaffen durch
die Frage: Was will ich eigentlich?

Mit gesenktem Kopf gehend, zuckte
ich bei einem Geräusch zusammen,
und schien so endlich auch eine
Glaubwürdigkeit für meinen ge-
senkten Kopf erhalten zu haben

Hinterzimmergeborgenheit
Leute, die in ein Lokal treten:
Erleichterung, daß sie eine fremde
Sprache sprechen
26
Ich denke nicht mehr an den Tod – so hart auf hart geht es //❬1❭
Das wissentlich wahrnehmen, was andre auch wahrnehmen, aber nicht wissen (Hoffen auf nachträgliche Gemeinschaft wenigstens, beim Lesen)​
Manchmal kein Bewußtsein mehr, in welcher Jahreszeit ich mich befinde, in welchem Land​
Zum Weintrinken einen Ausblick brauchen, am besten aufs Meer​
Einmal somnambul❬2❭ alle lästigen Tätigkeiten verrichten können!​
Bevor ich zu erzählen anfange, Raum dafür schaffen durch die Frage: Was will ich eigentlich?​
Mit gesenktem Kopf gehend, zuckte ich bei einem Geräusch zusammen, und schien so endlich auch eine Glaubwürdigkeit für meinen gesenkten Kopf erhalten zu haben​
Hinterzimmergeborgenheit​
Leute, die in ein Lokal treten: Erleichterung, daß sie eine fremde Sprache sprechen​
❬1❭Es ist unklar, welche Bedeutung diese Striche haben.
❬2❭Somnambulismus: das Schlafwandeln (www.dwds.de )


Ich denke nicht mehr an den Tod –
so hart auf hart geht es //❬1❭

Das wissentlich wahrnehmen, was
andre auch wahrnehmen, aber
nicht wissen (Hoffen auf nach-
trägliche Gemeinschaft, wenigstens,
beim Lesen)

Manchmal kein Bewußtsein mehr,
in welcher Jahreszeit ich mich be-
finde, in welchem Land

Zum Weintrinken einen Ausblick
brauchen, am besten aufs Meer

Einmal somnambul❬2❭ alle lästigen
Tätigkeiten verrichten können!

Bevor ich zu schreiben erzählen anfange,
P Raum dafür schaffen durch
die Frage: Was will ich eigentlich?

Mit gesenktem Kopf gehend, zuckte
ich bei einem Geräusch zusammen,
und schien so endlich auch eine
Glaubwürdigkeit für meinen ge-
senkten Kopf erhalten zu haben

Hinterzimmergeborgenheit
Leute, die in ein Lokal treten:
Erleichterung, daß sie eine fremde
Sprache sprechen
26
Ich denke nicht mehr an den Tod – so hart auf hart geht es //❬1❭
Das wissentlich wahrnehmen, was andre auch wahrnehmen, aber nicht wissen (Hoffen auf nachträgliche Gemeinschaft wenigstens, beim Lesen)​
Manchmal kein Bewußtsein mehr, in welcher Jahreszeit ich mich befinde, in welchem Land​
Zum Weintrinken einen Ausblick brauchen, am besten aufs Meer​
Einmal somnambul❬2❭ alle lästigen Tätigkeiten verrichten können!​
Bevor ich zu erzählen anfange, Raum dafür schaffen durch die Frage: Was will ich eigentlich?​
Mit gesenktem Kopf gehend, zuckte ich bei einem Geräusch zusammen, und schien so endlich auch eine Glaubwürdigkeit für meinen gesenkten Kopf erhalten zu haben​
Hinterzimmergeborgenheit​
Leute, die in ein Lokal treten: Erleichterung, daß sie eine fremde Sprache sprechen​
❬1❭Es ist unklar, welche Bedeutung diese Striche haben.
❬2❭Somnambulismus: das Schlafwandeln (www.dwds.de )
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 23.05.1977-14.10.1977 (NB 012). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 30. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197705-197710/methods/sdef:TEI/get?mode=p_30. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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