"treue Hunde", denen die Haare
über die Augen fallen (im Wind
immer nach vornüber nickend)

der große Strom, so schnell flie-
ßend, daß man mit dem Sehen
nicht nachkommt, Wirbel, die
fließend dahintreiben, sich unent-
wegt aus einer Mitte bildend
und verschwindend, aus der
Mitte aufquellend, und dann sich
um sich selber drehend (eisschol-
lenhafter Anblick)
, in der Mitte
manchmal richtige Trichter; "ich
bin erschüttert"; als ich aus dem
Barfenster schaute gegen Mitter-
nacht, floß draußen der Yukon Yukon
,
wenn ich geradeaus schaute, lang-
samer als am Tag, schaute ich
aber weiter den Fluß hinunter, floß wie
er so beängstigend schnell ❬str❭ömte
am Tag, noch beängstigender in der
Dämmerung; gegen die Richtung
des Fließens ist der Fluß nur noch
einzige Helligkeit in der ansonsten
angedunkelten Gegend, tyrannische,
konturlose Helligkeit
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"treue Hunde", denen die Haare über die Augen fallen (im Wind immer nach vornüber nickend)​
der große Strom, so schnell fließend, daß man mit dem Sehen nicht nachkommt, Wirbel, die fließend dahintreiben, sich unentwegt aus einer Mitte bildend und verschwindend, aus der Mitte aufquellend, und dann sich um sich selber drehend (eisschollenhafter Anblick), in der Mitte manchmal richtige Trichter; "ich bin erschüttert"; als ich aus dem Barfenster schaute gegen Mitternacht, floß draußen der Yukon Yukon
, wenn ich geradeaus schaute, langsamer als am Tag, schaute ich aber weiter den Fluß hinunter, wie er so beängstigend schnell strömte am Tag, noch beängstigender in der Dämmerung; gegen die Richtung des Fließens ist der Fluß nur noch einzige Helligkeit in der ansonsten angedunkelten Gegend, tyrannische, konturlose Helligkeit​

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"treue Hunde", denen die Haare
über die Augen fallen (im Wind
immer nach vornüber nickend)

der große Strom, so schnell flie-
ßend, daß man mit dem Sehen
nicht nachkommt, Wirbel, die
fließend dahintreiben, sich unent-
wegt aus einer Mitte bildend
und verschwindend, aus der
Mitte aufquellend, und dann sich
um sich selber drehend (eisschol-
lenhafter Anblick)
, in der Mitte
manchmal richtige Trichter; "ich
bin erschüttert"; als ich aus dem
Barfenster schaute gegen Mitter-
nacht, floß draußen der Yukon Yukon
,
wenn ich geradeaus schaute, lang-
samer als am Tag, schaute ich
aber weiter den Fluß hinunter, floß wie
er so beängstigend schnell ❬str❭ömte
am Tag, noch beängstigender in der
Dämmerung; gegen die Richtung
des Fließens ist der Fluß nur noch
einzige Helligkeit in der ansonsten
angedunkelten Gegend, tyrannische,
konturlose Helligkeit
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"treue Hunde", denen die Haare über die Augen fallen (im Wind immer nach vornüber nickend)​
der große Strom, so schnell fließend, daß man mit dem Sehen nicht nachkommt, Wirbel, die fließend dahintreiben, sich unentwegt aus einer Mitte bildend und verschwindend, aus der Mitte aufquellend, und dann sich um sich selber drehend (eisschollenhafter Anblick), in der Mitte manchmal richtige Trichter; "ich bin erschüttert"; als ich aus dem Barfenster schaute gegen Mitternacht, floß draußen der Yukon Yukon
, wenn ich geradeaus schaute, langsamer als am Tag, schaute ich aber weiter den Fluß hinunter, wie er so beängstigend schnell strömte am Tag, noch beängstigender in der Dämmerung; gegen die Richtung des Fließens ist der Fluß nur noch einzige Helligkeit in der ansonsten angedunkelten Gegend, tyrannische, konturlose Helligkeit​

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 23.05.1977-14.10.1977 (NB 012). Hg. von Johanna Eigner und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 88. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197705-197710/methods/sdef:TEI/get?mode=p_88. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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