1. Nov. 1977Er begab sich in Gesell-
schaft nicht aus Bedürfnis, sondern
weil er die Verfallenheit an sich selber
nicht mehr ertrug (weil er sich allein nicht mehr achten konnte)

katatonisches Schlafen; völlige
Verschlossenheit des ganzen Körpers

Er hatte ein gutes Gefühl für den
Mann, weil dieser ihn ? beim
ersten Mal bei einer Tätigkeit über-
rascht hatte, in der er sich selber gern
sah

Manches Falsche im Bild vor einem
durchstreichen wie einen Rechtschreib-
fehler

h❬gr❭elle Sonne im nassen Gras, Lieblosig-
keit, Glaskörperwelt, Strichmännchen¬haftigkeit

Er wunderte sich am Morgen, daß er
noch eine Stimme hatte; die auch ganz
unverschämt selbstverständlich (er❬)❭tönte

Mit einem Haustier neu im Haus,
wurde es dem Kind viel leichter
und schneller langweilig als vorher;
das Tier verlockte zum Spielen, das
aber immer wieder schnell erschöpft
war
98
1. Nov. 1977
Er begab sich in Gesellschaft nicht aus Bedürfnis, sondern weil er die Verfallenheit an sich selber nicht mehr ertrug (weil er sich allein nicht mehr achten konnte)​
katatonisches Schlafen; völlige Verschlossenheit des ganzen Körpers​
Er hatte ein gutes Gefühl für den Mann, weil dieser ihn beim ersten Mal bei einer Tätigkeit überrascht hatte, in der er sich selber gern sah​
Manches Falsche im Bild vor einem durchstreichen wie einen Rechtschreibfehler​
grelle Sonne im nassen Gras, Lieblosigkeit, Glaskörperwelt, Strichmännchenhaftigkeit​
Er wunderte sich am Morgen, daß er noch eine Stimme hatte; die auch ganz unverschämt selbstverständlich (er)tönte​
Mit einem Haustier neu im Haus, wurde es dem Kind viel leichter und schneller langweilig als vorher; das Tier verlockte zum Spielen, das aber immer wieder schnell erschöpft war​

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1. Nov. 1977Er begab sich in Gesell-
schaft nicht aus Bedürfnis, sondern
weil er die Verfallenheit an sich selber
nicht mehr ertrug (weil er sich allein nicht mehr achten konnte)

katatonisches Schlafen; völlige
Verschlossenheit des ganzen Körpers

Er hatte ein gutes Gefühl für den
Mann, weil dieser ihn ? beim
ersten Mal bei einer Tätigkeit über-
rascht hatte, in der er sich selber gern
sah

Manches Falsche im Bild vor einem
durchstreichen wie einen Rechtschreib-
fehler

h❬gr❭elle Sonne im nassen Gras, Lieblosig-
keit, Glaskörperwelt, Strichmännchen¬haftigkeit

Er wunderte sich am Morgen, daß er
noch eine Stimme hatte; die auch ganz
unverschämt selbstverständlich (er❬)❭tönte

Mit einem Haustier neu im Haus,
wurde es dem Kind viel leichter
und schneller langweilig als vorher;
das Tier verlockte zum Spielen, das
aber immer wieder schnell erschöpft
war
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1. Nov. 1977
Er begab sich in Gesellschaft nicht aus Bedürfnis, sondern weil er die Verfallenheit an sich selber nicht mehr ertrug (weil er sich allein nicht mehr achten konnte)​
katatonisches Schlafen; völlige Verschlossenheit des ganzen Körpers​
Er hatte ein gutes Gefühl für den Mann, weil dieser ihn beim ersten Mal bei einer Tätigkeit überrascht hatte, in der er sich selber gern sah​
Manches Falsche im Bild vor einem durchstreichen wie einen Rechtschreibfehler​
grelle Sonne im nassen Gras, Lieblosigkeit, Glaskörperwelt, Strichmännchenhaftigkeit​
Er wunderte sich am Morgen, daß er noch eine Stimme hatte; die auch ganz unverschämt selbstverständlich (er)tönte​
Mit einem Haustier neu im Haus, wurde es dem Kind viel leichter und schneller langweilig als vorher; das Tier verlockte zum Spielen, das aber immer wieder schnell erschöpft war​

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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 14.10.1977-23.12.1977 (NB 013). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 100. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197710-197712/methods/sdef:TEI/get?mode=p_100. Online abgerufen: 18.12.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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