üblichen Bewußtss❬s❭einspiele außer
Kraft zu setzen
, wo es nur noch den
lähmenden Existenzdruck gibt als
Tag-Alptraum, und wo es dann, bis
jetzt jedenfalls, einen einzigen Aus-
weg gab: den des reinen, panischen
Denkens, Herbei-Denkens eines
nicht-systemgehorchenden, poetischen
(auch noch so geringfügigen) Zu-
sammenhangs, der dann inmitten
der sprachlos en zerstreuten, fla❬c❭hen Daten als
erhaben wirkten: einEr? Be-
gebenheit in seinem Leben, nicht ver-
gessen, aber hämisch bedeutungslos geblieben,
nahm in diesem tief bedrückten (vor
äußerster Bedrückheit tiefen) Denken
eine Gestalt an, wurde ein Ereignis
im nachhinein, dadurch, daß ihm
der sein Zusammenhang für das überper-
sönliche Leben einfiel ‒ da wurde das Leben Abenteuer: es diente
dem Ausdenken,❭ (Ein Mann, der
sein größter Verächter + Hasser war,
begegnete ihm zufällig, gerade nach
einer großen Haßäußerung, weinend;
er Sorger Sorger, Valentin
sah ihn, ohne von ihm
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üblichen Bewußtseinsspiele außer Kraft zu setzen, wo es nur noch den lähmenden Existenzdruck gibt als Tag-Alptraum, und wo es dann, bis jetzt jedenfalls, einen einzigen Ausweg gab: den des reinen, panischen Denkens, Herbei-Denkens eines nicht-systemgehorchenden, poetischen (auch noch so geringfügigen) Zusammenhangs, der dann inmitten der sprachloszerstreuten, flachen Daten erhaben wirkte: eine Begebenheit in seinem Leben, nicht vergessen, aber hämisch bedeutungslos geblieben, nahm in diesem tief bedrückten (vor äußerster Bedrückheit tiefen) Denken eine Gestalt an, wurde ein Ereignis im nachhinein, dadurch, daß ihm sein Zusammenhang für das überpersönliche Leben einfiel ‒ da wurde das Leben Abenteuer: es diente dem Ausdenken , (Ein Mann, der sein größter Verächter + Hasser war, begegnete ihm zufällig, gerade nach einer großen Haßäußerung, weinend; Sorger Sorger, Valentin
sah ihn, ohne von ihm ​

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üblichen Bewußtss❬s❭einspiele außer
Kraft zu setzen
, wo es nur noch den
lähmenden Existenzdruck gibt als
Tag-Alptraum, und wo es dann, bis
jetzt jedenfalls, einen einzigen Aus-
weg gab: den des reinen, panischen
Denkens, Herbei-Denkens eines
nicht-systemgehorchenden, poetischen
(auch noch so geringfügigen) Zu-
sammenhangs, der dann inmitten
der sprachlos en zerstreuten, fla❬c❭hen Daten als
erhaben wirkten: einEr? Be-
gebenheit in seinem Leben, nicht ver-
gessen, aber hämisch bedeutungslos geblieben,
nahm in diesem tief bedrückten (vor
äußerster Bedrückheit tiefen) Denken
eine Gestalt an, wurde ein Ereignis
im nachhinein, dadurch, daß ihm
der sein Zusammenhang für das überper-
sönliche Leben einfiel ‒ da wurde das Leben Abenteuer: es diente
dem Ausdenken,❭ (Ein Mann, der
sein größter Verächter + Hasser war,
begegnete ihm zufällig, gerade nach
einer großen Haßäußerung, weinend;
er Sorger Sorger, Valentin
sah ihn, ohne von ihm
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üblichen Bewußtseinsspiele außer Kraft zu setzen, wo es nur noch den lähmenden Existenzdruck gibt als Tag-Alptraum, und wo es dann, bis jetzt jedenfalls, einen einzigen Ausweg gab: den des reinen, panischen Denkens, Herbei-Denkens eines nicht-systemgehorchenden, poetischen (auch noch so geringfügigen) Zusammenhangs, der dann inmitten der sprachloszerstreuten, flachen Daten erhaben wirkte: eine Begebenheit in seinem Leben, nicht vergessen, aber hämisch bedeutungslos geblieben, nahm in diesem tief bedrückten (vor äußerster Bedrückheit tiefen) Denken eine Gestalt an, wurde ein Ereignis im nachhinein, dadurch, daß ihm sein Zusammenhang für das überpersönliche Leben einfiel ‒ da wurde das Leben Abenteuer: es diente dem Ausdenken , (Ein Mann, der sein größter Verächter + Hasser war, begegnete ihm zufällig, gerade nach einer großen Haßäußerung, weinend; Sorger Sorger, Valentin
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 14.10.1977-23.12.1977 (NB 013). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 103. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197710-197712/methods/sdef:TEI/get?mode=p_103. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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