aus dem Lebendigen Entfernender

(rotes Kleid); als sei das Weltgefühl
"Liebe" (kein Ich-Gefühl) etwas, was
einen zurückdrängt hinter eine Le-
bendigkeitsgrenze, und man wäre nur
noch der Zuschauer, ganz Auge [Blick
zwischen zwei Laubhaufen hindurch]
auf das Haus mit offener Tür, wo A. nicht identifiziert

nun verschwunden ist wie einem
kälteren Raum, hinter den Steinen
(Als ich nicht mehr an sie dachte ‒
jedenfalls nicht mehr auffällig für
sie, hörte sie auf, sich im Freien zu
langweilen und bewegte sich selbst-
verständlicher) ‒ die richtige Ent-
fernung für die Liebe
(und die rich-
tige Beleuchtung)

"präsentische Ruhe"❬1❭
"der ewige Augenblick, den jedes
wahrhaft künstlerische Werk be-
sitzt"❬2❭

Der Wind kühl im Nacken
Depression: das Gefühl, als sei man
eine bloße Hülse, und dabei doch
aus dem Lebendigen Entfernender​
(rotes Kleid); als sei das Weltgefühl "Liebe" (kein Ich-Gefühl) etwas, was einen zurückdrängt hinter eine Lebendigkeitsgrenze, und man wäre nur noch Zuschauer, ganz Auge [Blick zwischen zwei Laubhaufen hindurch auf das Haus mit offener Tür, wo A. nicht identifiziert
nun verschwunden ist wie in einem kälteren Raum, hinter den Steinen❬]❭ (Als ich nicht mehr an sie dachte ‒ jedenfalls nicht mehr auffällig für sie, hörte sie auf, sich im Freien zu langweilen und bewegte sich selbstverständlicher) ‒ die richtige Entfernung für die Liebe (und die richtige Beleuchtung)​
"präsentische Ruhe"❬1❭
"der ewige Augenblick, den jedes wahrhaft künstlerische Werk besitzt"❬2❭
Der Wind kühl im Nacken​
Depression: das Gefühl, als sei man eine bloße Hülse, und dabei doch ​
❬1❭Dieses Zitat konnte im Wortlaut nicht ermittelt werden, möglicherweise bezieht sich Peter Handke auf die folgende Stelle: "Seine [Fausts, Anm. d. Ed.] zweifelnde Seele findet nichts, worauf sie sich ausruhen kann, und nun ergreift er die Liebe, nicht weil er an sie glaubt, sondern weil sie ein präsentisches Moment hat, in dem für einen Augenblick Ruhe ist, und ein Streben, das zerstreut und die Aufmerksamkeit von der Nichtigkeit des Zweifels ablenkt." (Kierkegaard: Entweder – Oder. Either/Or
1975, S. 244 LV)
❬2❭Kierkegaard: Entweder – Oder. Either/Or
1975, S. 65 LV

aus dem Lebendigen Entfernender

(rotes Kleid); als sei das Weltgefühl
"Liebe" (kein Ich-Gefühl) etwas, was
einen zurückdrängt hinter eine Le-
bendigkeitsgrenze, und man wäre nur
noch der Zuschauer, ganz Auge [Blick
zwischen zwei Laubhaufen hindurch]
auf das Haus mit offener Tür, wo A. nicht identifiziert

nun verschwunden ist wie einem
kälteren Raum, hinter den Steinen
(Als ich nicht mehr an sie dachte ‒
jedenfalls nicht mehr auffällig für
sie, hörte sie auf, sich im Freien zu
langweilen und bewegte sich selbst-
verständlicher) ‒ die richtige Ent-
fernung für die Liebe
(und die rich-
tige Beleuchtung)

"präsentische Ruhe"❬1❭
"der ewige Augenblick, den jedes
wahrhaft künstlerische Werk be-
sitzt"❬2❭

Der Wind kühl im Nacken
Depression: das Gefühl, als sei man
eine bloße Hülse, und dabei doch
aus dem Lebendigen Entfernender​
(rotes Kleid); als sei das Weltgefühl "Liebe" (kein Ich-Gefühl) etwas, was einen zurückdrängt hinter eine Lebendigkeitsgrenze, und man wäre nur noch Zuschauer, ganz Auge [Blick zwischen zwei Laubhaufen hindurch auf das Haus mit offener Tür, wo A. nicht identifiziert
nun verschwunden ist wie in einem kälteren Raum, hinter den Steinen❬]❭ (Als ich nicht mehr an sie dachte ‒ jedenfalls nicht mehr auffällig für sie, hörte sie auf, sich im Freien zu langweilen und bewegte sich selbstverständlicher) ‒ die richtige Entfernung für die Liebe (und die richtige Beleuchtung)​
"präsentische Ruhe"❬1❭
"der ewige Augenblick, den jedes wahrhaft künstlerische Werk besitzt"❬2❭
Der Wind kühl im Nacken​
Depression: das Gefühl, als sei man eine bloße Hülse, und dabei doch ​
❬1❭Dieses Zitat konnte im Wortlaut nicht ermittelt werden, möglicherweise bezieht sich Peter Handke auf die folgende Stelle: "Seine [Fausts, Anm. d. Ed.] zweifelnde Seele findet nichts, worauf sie sich ausruhen kann, und nun ergreift er die Liebe, nicht weil er an sie glaubt, sondern weil sie ein präsentisches Moment hat, in dem für einen Augenblick Ruhe ist, und ein Streben, das zerstreut und die Aufmerksamkeit von der Nichtigkeit des Zweifels ablenkt." (Kierkegaard: Entweder – Oder. Either/Or
1975, S. 244 LV)
❬2❭Kierkegaard: Entweder – Oder. Either/Or
1975, S. 65 LV
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 14.10.1977-23.12.1977 (NB 013). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 8. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197710-197712/methods/sdef:TEI/get?mode=p_8. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

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