Der Geruch aus der Faust, aus dem
Innern der geballten Hand (er
braucht ihn manchmal)

"Herbstwiese meiner Seele"❬1❭
Ich kann nicht als Beobachter auf-
treten, außer mich treten: ich kann
nur aus der Tiefe meines Ich zu-
fällig – notwendig manchmal etwas
gewahr (wahrhaftig) werden

Baumstammgeräusch wie das Gefieder-
streichen eines Vogels (die Stämme
reiben sich aneinander)

Einen Hohlweg hinunter schauen, wo
ganz weit unten, blinkend wo der
Weg sich verdunkelt, blinkend die
Blätter hineinfallen, ganz hell vor
dem düsteren Höhlenhintergrund,
nur an dieser einen Stelle des ganzen
langen Hohlwegs (es ist seine Tal-
sohle, mit schwarzem Boden und
kleinen Sonnenflecken drin); alle
Blätter überhaupt, die in den Hohl-
weg fallen, blinken, glänzen auf
vor dem finstern torbogenförmigen
Loch an seinem Ende; dazwischen
22
Der Geruch aus der Faust, aus dem Innern der geballten Hand (er braucht ihn manchmal)​
"Herbstwiese meiner Seele"❬1❭
Ich kann nicht als Beobachter auftreten, außer mich treten: ich kann nur aus der Tiefe meines Ich zufällig – notwendig manchmal etwas gewahr (wahrhaftig) werden​
Baumstammgeräusch wie das Gefiederstreichen eines Vogels (die Stämme reiben sich aneinander)​
Einen Hohlweg hinunter schauen, wo ganz weit unten, wo der Weg sich verdunkelt, blinkend die Blätter hineinfallen, ganz hell vor dem düsteren Höhlenhintergrund, nur an dieser einen Stelle des ganzen langen Hohlwegs (es ist seine Talsohle, mit schwarzem Boden und kleinen Sonnenflecken drin); alle Blätter überhaupt, die in den Hohlweg fallen, blinken, glänzen auf vor dem finstern torbogenförmigen Loch an seinem Ende; dazwischen ​
❬1❭Wagner: Herbstwiese. Herbstwiese
1980 LV


Der Geruch aus der Faust, aus dem
Innern der geballten Hand (er
braucht ihn manchmal)

"Herbstwiese meiner Seele"❬1❭
Ich kann nicht als Beobachter auf-
treten, außer mich treten: ich kann
nur aus der Tiefe meines Ich zu-
fällig – notwendig manchmal etwas
gewahr (wahrhaftig) werden

Baumstammgeräusch wie das Gefieder-
streichen eines Vogels (die Stämme
reiben sich aneinander)

Einen Hohlweg hinunter schauen, wo
ganz weit unten, blinkend wo der
Weg sich verdunkelt, blinkend die
Blätter hineinfallen, ganz hell vor
dem düsteren Höhlenhintergrund,
nur an dieser einen Stelle des ganzen
langen Hohlwegs (es ist seine Tal-
sohle, mit schwarzem Boden und
kleinen Sonnenflecken drin); alle
Blätter überhaupt, die in den Hohl-
weg fallen, blinken, glänzen auf
vor dem finstern torbogenförmigen
Loch an seinem Ende; dazwischen
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Der Geruch aus der Faust, aus dem Innern der geballten Hand (er braucht ihn manchmal)​
"Herbstwiese meiner Seele"❬1❭
Ich kann nicht als Beobachter auftreten, außer mich treten: ich kann nur aus der Tiefe meines Ich zufällig – notwendig manchmal etwas gewahr (wahrhaftig) werden​
Baumstammgeräusch wie das Gefiederstreichen eines Vogels (die Stämme reiben sich aneinander)​
Einen Hohlweg hinunter schauen, wo ganz weit unten, wo der Weg sich verdunkelt, blinkend die Blätter hineinfallen, ganz hell vor dem düsteren Höhlenhintergrund, nur an dieser einen Stelle des ganzen langen Hohlwegs (es ist seine Talsohle, mit schwarzem Boden und kleinen Sonnenflecken drin); alle Blätter überhaupt, die in den Hohlweg fallen, blinken, glänzen auf vor dem finstern torbogenförmigen Loch an seinem Ende; dazwischen ​
❬1❭Wagner: Herbstwiese. Herbstwiese
1980 LV
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 14.10.1977-23.12.1977 (NB 013). Hg. von Anna Estermann und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 24. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197710-197712/methods/sdef:TEI/get?mode=p_24. Online abgerufen: 21.09.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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