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aus jeder Oberfläche herausgeschnellt, von der
Schwere der schwersten Steine des Erdkerns]
(danach aber, bei Tag, wilde Lebenslust, als Schau¬
lust) – Und dann fuhren draußen, in der Helle,
doch wieder in der waagrechten Welt die Züge, und
es gab die Welt, entfaltet zu tausend Einzel¬
heiten x; er drunter, aber doch noch "steinerner Gast"
x (mit den
aufgeschlagen
umgeblättert werdenden Zeitungen im
Café, usw.); er als das dämmrig-graue Universum;
er konnte dieser Vision nicht folgen, wollte
sie aber doch behalten: sie soll ihn mitbe¬
stimmen [F.-E.]
Die wiederkehrenden Verwandtenträume, wo alle
die gemeinsten Schurken sind, er eingeschlossen
Die Hände wurden sofort kalt
"Da weinten sie hell auf, heftiger als Vögel: See¬
adler oder krummklauige Lämmergeier, denen
Jäger die Kinder herausgenommen haben, ehe sie
flügge wurden"
Und es wässert ihm der Mund nach Wein
"und empfingen des Schlafes Gabe"
"Gekommen bist du, süßes Licht"
("ἦλθες, Τηλέ¬
μαχε, γλυκερὸν φάος"
)
"Den Argos aber ergriff das Schicksal des
schwarzen Todes sogleich, als er den Odysseus ge¬
sehen hatte im zwanzigsten Jahre"
"ἀλλ᾽ οὔ πω κακότητα διήνυσεν ἣν ἀγορεύων."
(doch ist er noch nicht ans Ende damit gekommen,
seine Leiden zu erzählen)
Sehnsucht nach dem Dunkel
Mit der schönen Emphase eines Phleg¬
matikers, oder eines Schüchternen, oder
Melancholischen
Roman Ahnung und Gegenwart: "Rudolph war indes auch wieder still geworden, und saß wie der steinerne Gast unter ihnen am Tische. Julie blickte ihn oft seitwärts an und konnte sich noch immer einer heimlichen Furcht vor ihm nicht erwehren, denn es war ihr, als verginge diesem kalten und klugen Gesichte gegenüber ihre Liebe und alles Glück ihres Lebens zu nichts." (Joseph von Eichendorff: Ahnung und Gegenwart. Ein Roman. In: Ders.: Werke in sechs Bänden. Bd. 2.: Ahnung und Gegenwart/Erzählungen I. Hg. von Wolfgang Frühwald und Brigitte Schillbach. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985, S. 53-382, hier S. 370).