Weg mit Kuhmist, Strohhalmen, Steinen, Stein-
chen, und Kernen (im Mist) [Lokev Lokev
]

Rolladenzufallen wie das Reißen eines Klebebands
In einem leeren Gastraum alle Tische voll
Schachbb<s>pielen
Die unheimliche Stille in der nassen Doline
S.'s Sorger, Valentin
langer Lauf

Er findet die Höhle nicht (wie jm. den Ausgang
nicht findet) [in der Wiese]

Zwei Phänomene: 1) Niemand bemerkt ihn mehr;
er scheint tatsächlich nicht mehr vorhanden zu
sein, bloße Einbildung, dann nicht einmal mehr
das 2) [und zu 1) gehörig] er ist doch überall,
wird allerorten gesehen, wie man ihm in Briefen,
Anrufen mitteilt: er ist an den unmöglichsten
Orten gesehen worden (in seinem Fall kann
auch niemand mehr individuell reagieren, mit dem
Willen; seine Geschichte wird tatsächlich mit der Zeit
schicksalhaft, und jeder spielt seine Rolle, ob er will
oder nicht)

Heute ist die Sonne allein gewesen beim Untergehen;
aber der aufgehende Mond hatte dann die gleichen
Wolkenstreifen, etwas später, um die Mitte (der Voll-
mond beengt den Blick)

Aus Enttäuschung und Beleidigung konnte er nur
noch die eigene Sprache sprechen; sich in die e. S.
flüchten (sogar Sehnsucht nach Sprüchen wie: "Was
darf es noch sein?" – Hier wird er nach gar nichts
gefragt)

beim Reden wieder beiseitelächeln können (oder
einfach nur inwendig)

Lauf in die Sonne; nein, ein Rennen, damit sie
nicht so schnell verschwand
156
Legende
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Weg mit Kuhmist, Strohhalmen, Steinen, Steinchen, und Kernen (im Mist) [Lokev Lokev
] ​
Rolladenzufallen wie das Reißen eines Klebebands ​
In einem leeren Gastraum alle Tische voll ​
Schachspielen ​
Die unheimliche Stille in der nassen Doline ​
S.'s Sorger, Valentin
langer Lauf ​
Er findet die Höhle nicht (wie jm. den Ausgang nicht findet) [in der Wiese] ​
Zwei Phänomene: 1) Niemand bemerkt ihn mehr; er scheint tatsächlich nicht mehr vorhanden zu sein, bloße Einbildung, dann nicht einmal mehr das 2) [und zu 1) gehörig] er ist doch überall, wird allerorten gesehen, wie man ihm in Briefen, Anrufen mitteilt: er ist an den unmöglichsten Orten gesehen worden (in seinem Fall kann auch niemand mehr individuell reagieren, mit dem Willen; seine Geschichte wird tatsächlich mit der Zeit schicksalhaft, und jeder spielt seine Rolle, ob er will oder nicht) ​
Heute ist die Sonne allein gewesen beim Untergehen; aber der aufgehende Mond hatte dann die gleichen Wolkenstreifen, etwas später, um die Mitte (der Vollmond beengt den Blick) ​
Aus Enttäuschung und Beleidigung konnte er nur noch die eigene Sprache sprechen; sich in die e. S. flüchten (sogar Sehnsucht nach Sprüchen wie: "Was darf es noch sein?" – Hier wird er nach gar nichts gefragt) ​
beim Reden wieder beiseitelächeln können (oder einfach nur inwendig) ​
Lauf in die Sonne; nein, ein Rennen, damit sie nicht so schnell verschwand ​
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chen, und Kernen (im Mist) [Lokev Lokev
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In einem leeren Gastraum alle Tische voll
Schachbb<s>pielen
Die unheimliche Stille in der nassen Doline
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langer Lauf

Er findet die Höhle nicht (wie jm. den Ausgang
nicht findet) [in der Wiese]

Zwei Phänomene: 1) Niemand bemerkt ihn mehr;
er scheint tatsächlich nicht mehr vorhanden zu
sein, bloße Einbildung, dann nicht einmal mehr
das 2) [und zu 1) gehörig] er ist doch überall,
wird allerorten gesehen, wie man ihm in Briefen,
Anrufen mitteilt: er ist an den unmöglichsten
Orten gesehen worden (in seinem Fall kann
auch niemand mehr individuell reagieren, mit dem
Willen; seine Geschichte wird tatsächlich mit der Zeit
schicksalhaft, und jeder spielt seine Rolle, ob er will
oder nicht)

Heute ist die Sonne allein gewesen beim Untergehen;
aber der aufgehende Mond hatte dann die gleichen
Wolkenstreifen, etwas später, um die Mitte (der Voll-
mond beengt den Blick)

Aus Enttäuschung und Beleidigung konnte er nur
noch die eigene Sprache sprechen; sich in die e. S.
flüchten (sogar Sehnsucht nach Sprüchen wie: "Was
darf es noch sein?" – Hier wird er nach gar nichts
gefragt)

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einfach nur inwendig)

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Heute ist die Sonne allein gewesen beim Untergehen; aber der aufgehende Mond hatte dann die gleichen Wolkenstreifen, etwas später, um die Mitte (der Vollmond beengt den Blick) ​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 24.04.1978 - 26.08.1978 (NB 015), hg. von Anna Estermann, Vanessa Hannesschläger und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition, hg. von Ulrich von Bülow, Bernhard Fetz und Katharina Pektor. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 21.11.2022. Seite 158. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197804-197808/methods/sdef:TEI/get?mode=p_158. Online abgerufen: 24.03.2023.

Lizenzhinweis

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