(der einen starb das Kind; dem❬r❭ andre arbeitet
seit Jahren an einem Roman)

Seine Unfähigkeit manchmal zu einem "vollen
Blick", wie zur Lebensäußerung (dagegen
manche Kinder: sie erwarten unschuldig)

Der Blick aus Nachbarhäusern: leicht
verschoben, und doch ganz ähnlich (das
Unheimlichste und Schönste an Blicken; F.-E.❬1❭!)

Erschrocken bemerkte er, wie er mit ihr
hantierte, in völliger Lethargie; die Ejakula-
tion wie etwas, das ihm passiert, ein noch
jäherer Schreck

Der Anblick der schönen Frau stimmte ihn
ernst

Racheträume ( ? R. als Verweigerung)
Als müßte man jedem Volk dankbar sein,
für seinen Beitrag zur Freiheit (in seiner
Eigenart)

Erwachen wie der Geist aus der Flasche,
zu einer Lache verflüssigt, sinn- und hilf-
los

Zu Bäumen sprechen (können): "Oh Linde!" (freund-
lich, dankbar)

Auf dem Weg in die Politik die Sprache verloren
(die Sprache aber als Politik des Poeten)

die weißen Akazienblüten
"There is too much on my mind"
liebenswert (wann hat er zum ersten Mal Liebe
gespürt, als Gewißheit, fraglos, unerschütterlich?)

Er kann jemanden liebhaben
Etwas, das ihn rührt, ihm aber nicht gefällt
Sein Sportsgeist
57
(der einen starb das Kind; der andre arbeitet seit Jahren an einem Roman)​
Seine Unfähigkeit manchmal zu einem "vollen Blick", wie zur Lebensäußerung (dagegen manche Kinder: sie erwarten unschuldig)​
Der Blick aus Nachbarhäusern: leicht verschoben, und doch ganz ähnlich (das Unheimlichste und Schönste an Blicken; F.-E.❬1❭!)​
Erschrocken bemerkte er, wie er mit ihr hantierte, in völliger Lethargie; die Ejakulation wie etwas, das ihm passiert, ein noch jäherer Schreck​
Der Anblick der schönen Frau stimmte ihn ernst​
Racheträume ( R. als Verweigerung)​
Als müßte man jedem Volk dankbar sein, für seinen Beitrag zur Freiheit (in seiner Eigenart)​
Erwachen wie der Geist aus der Flasche, zu einer Lache verflüssigt, sinn- und hilflos​
Zu Bäumen sprechen (können): "Oh Linde!" (freundlich, dankbar)​
Auf dem Weg in die Politik die Sprache verloren (die Sprache aber als Politik des Poeten)​
die weißen Akazienblüten​
"There is too much on my mind"​
liebenswert (wann hat er zum ersten Mal Liebe gespürt, als Gewißheit, fraglos, unerschütterlich?)​
Er kann jemanden liebhaben​
Etwas, das ihn rührt, ihm aber nicht gefällt
Sein Sportsgeist​
❬1❭F.-E.: Ein in den Notizbüchern häufig verwendetes Kürzel, das einem Hinweis von Peter Handke zufolge als "Form-Element" aufzulösen ist.


(der einen starb das Kind; dem❬r❭ andre arbeitet
seit Jahren an einem Roman)

Seine Unfähigkeit manchmal zu einem "vollen
Blick", wie zur Lebensäußerung (dagegen
manche Kinder: sie erwarten unschuldig)

Der Blick aus Nachbarhäusern: leicht
verschoben, und doch ganz ähnlich (das
Unheimlichste und Schönste an Blicken; F.-E.❬1❭!)

Erschrocken bemerkte er, wie er mit ihr
hantierte, in völliger Lethargie; die Ejakula-
tion wie etwas, das ihm passiert, ein noch
jäherer Schreck

Der Anblick der schönen Frau stimmte ihn
ernst

Racheträume ( ? R. als Verweigerung)
Als müßte man jedem Volk dankbar sein,
für seinen Beitrag zur Freiheit (in seiner
Eigenart)

Erwachen wie der Geist aus der Flasche,
zu einer Lache verflüssigt, sinn- und hilf-
los

Zu Bäumen sprechen (können): "Oh Linde!" (freund-
lich, dankbar)

Auf dem Weg in die Politik die Sprache verloren
(die Sprache aber als Politik des Poeten)

die weißen Akazienblüten
"There is too much on my mind"
liebenswert (wann hat er zum ersten Mal Liebe
gespürt, als Gewißheit, fraglos, unerschütterlich?)

Er kann jemanden liebhaben
Etwas, das ihn rührt, ihm aber nicht gefällt
Sein Sportsgeist
57
(der einen starb das Kind; der andre arbeitet seit Jahren an einem Roman)​
Seine Unfähigkeit manchmal zu einem "vollen Blick", wie zur Lebensäußerung (dagegen manche Kinder: sie erwarten unschuldig)​
Der Blick aus Nachbarhäusern: leicht verschoben, und doch ganz ähnlich (das Unheimlichste und Schönste an Blicken; F.-E.❬1❭!)​
Erschrocken bemerkte er, wie er mit ihr hantierte, in völliger Lethargie; die Ejakulation wie etwas, das ihm passiert, ein noch jäherer Schreck​
Der Anblick der schönen Frau stimmte ihn ernst​
Racheträume ( R. als Verweigerung)​
Als müßte man jedem Volk dankbar sein, für seinen Beitrag zur Freiheit (in seiner Eigenart)​
Erwachen wie der Geist aus der Flasche, zu einer Lache verflüssigt, sinn- und hilflos​
Zu Bäumen sprechen (können): "Oh Linde!" (freundlich, dankbar)​
Auf dem Weg in die Politik die Sprache verloren (die Sprache aber als Politik des Poeten)​
die weißen Akazienblüten​
"There is too much on my mind"​
liebenswert (wann hat er zum ersten Mal Liebe gespürt, als Gewißheit, fraglos, unerschütterlich?)​
Er kann jemanden liebhaben​
Etwas, das ihn rührt, ihm aber nicht gefällt
Sein Sportsgeist​
❬1❭F.-E.: Ein in den Notizbüchern häufig verwendetes Kürzel, das einem Hinweis von Peter Handke zufolge als "Form-Element" aufzulösen ist.
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 24.04.1978-26.08.1978 (NB 015). Hg. von Anna Estermann, Vanessa Hannesschläger und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 59. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197804-197808/methods/sdef:TEI/get?mode=p_59. Online abgerufen: 21.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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