zu nehmen, was von einem andern kommt;
sie ist ein tief gefährlicher Mensch

"Ich brauche für mein reiches Leben eine
Form, in der es erst sich mir zeigt" (sonst
"habe ich nie gelebt")

Vormittag, dunkel fahle Gewittersonne im
Haus, geballter Vog? llärm, aber wie nur an
einer einzigen kleinen Stelle, in einem Gebüsch

Den Park schnell verlassen! (Gegen den "Park")
Jemand Fremder, der ihn anstiert: "Ja,
was erwartest du denn von mir?"

Zwei Mädchen eng nebeneinander stehend an
einer Bushaltestelle, in der Haltung von
Sängern, die in ein Mikrofon singen

Sturmregen, der vom Dach ❬raucht❭ in Fontänen
Plötzlich, innig schweigend dasitzend, ?
waren gerieten sie mit den Gedanken auseinander

Das De❬nken❭ würde vielleicht anfangen, nachdem
es ihm die Sprache verschlagen hätte

Jeden Tag hatte er doch auch Glück gehabt
Er tröstet sich damit, daß er nicht wirklich
so dachte, wie er (zwanghaft das Übliche)
dachte: das zwanghafte (zwanghaft niedrige,
erniedrigende) Denken war nicht die Wirk-
lichkeit, galt nicht – war er nicht

seltsam schöne Geräusche eines alten Bettes
Wieder einmal in einem nächtlichen Haus
als Eindringling (wenn auch mitgebracht, -
genommen)

"alle, die ihr den Abschied liebt" (kommt
alle)

Nicht seinen Platz suchen wollen
Die Zeitspanne, da ein Zug angehalten hat, aber
69
zu nehmen, was von einem andern kommt; sie ist ein tief gefährlicher Mensch​
"Ich brauche für mein reiches Leben eine Form, in der es erst sich mir zeigt" (sonst "habe ich nie gelebt")​
Vormittag, dunkel fahle Gewittersonne im Haus, geballter Vogellärm, aber wie nur an einer einzigen kleinen Stelle, in einem Gebüsch​
Den Park schnell verlassen! (Gegen den "Park")​
Jemand Fremder, der ihn anstiert: "Ja, was erwartest du denn von mir?"​
Zwei Mädchen eng nebeneinander stehend an einer Bushaltestelle, in der Haltung von Sängern, die in ein Mikrofon singen​
Sturmregen, der vom Dach ❬raucht❭ in Fontänen​
Plötzlich, innig schweigend dasitzend, gerieten sie mit den Gedanken auseinander​
Das Denken würde vielleicht anfangen, nachdem es ihm die Sprache verschlagen hätte​
Jeden Tag hatte er doch auch Glück gehabt​
Er tröstet sich damit, daß er nicht wirklich so dachte, wie er (zwanghaft das Übliche) dachte: das zwanghafte (zwanghaft niedrige, erniedrigende) Denken war nicht die Wirklichkeit, galt nicht – war er nicht​
seltsam schöne Geräusche eines alten Bettes​
Wieder einmal in einem nächtlichen Haus als Eindringling (wenn auch mitgebracht, -genommen)​
"alle, die ihr den Abschied liebt" (kommt alle)​
Nicht seinen Platz suchen wollen​
Die Zeitspanne, da ein Zug angehalten hat, aber ​

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zu nehmen, was von einem andern kommt;
sie ist ein tief gefährlicher Mensch

"Ich brauche für mein reiches Leben eine
Form, in der es erst sich mir zeigt" (sonst
"habe ich nie gelebt")

Vormittag, dunkel fahle Gewittersonne im
Haus, geballter Vog? llärm, aber wie nur an
einer einzigen kleinen Stelle, in einem Gebüsch

Den Park schnell verlassen! (Gegen den "Park")
Jemand Fremder, der ihn anstiert: "Ja,
was erwartest du denn von mir?"

Zwei Mädchen eng nebeneinander stehend an
einer Bushaltestelle, in der Haltung von
Sängern, die in ein Mikrofon singen

Sturmregen, der vom Dach ❬raucht❭ in Fontänen
Plötzlich, innig schweigend dasitzend, ?
waren gerieten sie mit den Gedanken auseinander

Das De❬nken❭ würde vielleicht anfangen, nachdem
es ihm die Sprache verschlagen hätte

Jeden Tag hatte er doch auch Glück gehabt
Er tröstet sich damit, daß er nicht wirklich
so dachte, wie er (zwanghaft das Übliche)
dachte: das zwanghafte (zwanghaft niedrige,
erniedrigende) Denken war nicht die Wirk-
lichkeit, galt nicht – war er nicht

seltsam schöne Geräusche eines alten Bettes
Wieder einmal in einem nächtlichen Haus
als Eindringling (wenn auch mitgebracht, -
genommen)

"alle, die ihr den Abschied liebt" (kommt
alle)

Nicht seinen Platz suchen wollen
Die Zeitspanne, da ein Zug angehalten hat, aber
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zu nehmen, was von einem andern kommt; sie ist ein tief gefährlicher Mensch​
"Ich brauche für mein reiches Leben eine Form, in der es erst sich mir zeigt" (sonst "habe ich nie gelebt")​
Vormittag, dunkel fahle Gewittersonne im Haus, geballter Vogellärm, aber wie nur an einer einzigen kleinen Stelle, in einem Gebüsch​
Den Park schnell verlassen! (Gegen den "Park")​
Jemand Fremder, der ihn anstiert: "Ja, was erwartest du denn von mir?"​
Zwei Mädchen eng nebeneinander stehend an einer Bushaltestelle, in der Haltung von Sängern, die in ein Mikrofon singen​
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Plötzlich, innig schweigend dasitzend, gerieten sie mit den Gedanken auseinander​
Das Denken würde vielleicht anfangen, nachdem es ihm die Sprache verschlagen hätte​
Jeden Tag hatte er doch auch Glück gehabt​
Er tröstet sich damit, daß er nicht wirklich so dachte, wie er (zwanghaft das Übliche) dachte: das zwanghafte (zwanghaft niedrige, erniedrigende) Denken war nicht die Wirklichkeit, galt nicht – war er nicht​
seltsam schöne Geräusche eines alten Bettes​
Wieder einmal in einem nächtlichen Haus als Eindringling (wenn auch mitgebracht, -genommen)​
"alle, die ihr den Abschied liebt" (kommt alle)​
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Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 24.04.1978-26.08.1978 (NB 015). Hg. von Anna Estermann, Vanessa Hannesschläger und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 71. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197804-197808/methods/sdef:TEI/get?mode=p_71. Online abgerufen: 18.12.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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