Er erwartet nichts mehr, wartet auf nichts
mehr (Vorstellung, daß jetzt alle Leute auf die
Fernsehnachrichten warten, und sie sich auch
ansehen werden) [Endlich lebt er jenseits der Nachrichten]

In den letzten Handlungen des Tages (z.B.
Weingläser leeren) erschien noch etwas vom
Geiz seiner Jugend

Sie, die er immer nur von vorn gesehen hatte,
sah er erstmals im Profil

Unbewegliches Gesicht des Philosophen, als sei die
Begeisterung selbstverständlich

Wenn eine immer enthusiastische (geistesgegenwärtige) Frau einmal schweigt (abwesend ist)
Eines Nachts brachen die Wurzeln der
Lichtmaste durch den Asphalt

Er glaubte plötzlich für immer an die "ewig
andere Frau" (und alle galten) [F.-E.❬1❭]

In stolzer Nicht-Furcht (allein
in der Nacht) [Im Dunkeln doch
seine Gesten, wie seine Schrift z.B – auch
eine Geste – formvollenden)] S. Sorger, Valentin
, der den Leib öffnete

Er schlief ein mit zum Teil offenem
Leib , wie Schotter auf x Schiefer, dachte
er (.dabei hatte er sich zum Einschlafen
schon auf sein geschlossenes mineralisches
System verlassen)

Es gibt zu wenig Leute, als daß man mit
ihnen seine Scham verbergen kann (zu
schütter)

Hoch die Frau, die seinen Blick suchte!
Jemanden ruhig sprechend rufen (nach Mitter-
nacht)

Schon wieder hat er ausgeplappert (wenn
1❬6
Er erwartet nichts mehr, wartet auf nichts mehr (Vorstellung, daß jetzt alle Leute auf die Fernsehnachrichten warten, und sie sich auch ansehen werden) [Endlich lebt er jenseits der Nachrichten]​
In den letzten Handlungen des Tages (z.B. Weingläser leeren) erschien noch etwas vom Geiz seiner Jugend​
Sie, die er immer nur von vorn gesehen hatte, sah er erstmals im Profil​
Unbewegliches Gesicht des Philosophen, als sei die Begeisterung selbstverständlich​
Wenn eine immer enthusiastische (geistesgegenwärtige) Frau einmal schweigt (abwesend ist)
Eines Nachts brachen die Wurzeln der Lichtmasten durch den Asphalt​
Er glaubte plötzlich für immer an die "ewig andere Frau" (und alle galten) [F.-E.❬1❭]​
In stolzer Nicht-Furcht (allein in der Nacht) [Im Dunkeln doch seine Gesten, wie seine Schrift z.B. – auch eine Geste – formvollenden)] ​
Er schlief ein mit zum Teil offenem Leib❬,❭ S. Sorger, Valentin
, der den Leib öffnete
, wie Schotter auf x Schiefer, dachte er (dabei hatte er sich zum Einschlafen schon auf sein geschlossenes mineralisches System verlassen)​
Es gibt zu wenig Leute, als daß man mit ihnen seine Scham verbergen kann (zu schütter)​
Hoch die Frau, die seinen Blick suchte!​
Jemanden ruhig sprechend rufen (nach Mitternacht)​
Schon wieder hat er ausgeplappert (wenn ​
❬1❭F.-E.: Ein in den Notizbüchern häufig verwendetes Kürzel, das einem Hinweis von Peter Handke zufolge als "Form-Element" aufzulösen ist.


Er erwartet nichts mehr, wartet auf nichts
mehr (Vorstellung, daß jetzt alle Leute auf die
Fernsehnachrichten warten, und sie sich auch
ansehen werden) [Endlich lebt er jenseits der Nachrichten]

In den letzten Handlungen des Tages (z.B.
Weingläser leeren) erschien noch etwas vom
Geiz seiner Jugend

Sie, die er immer nur von vorn gesehen hatte,
sah er erstmals im Profil

Unbewegliches Gesicht des Philosophen, als sei die
Begeisterung selbstverständlich

Wenn eine immer enthusiastische (geistesgegenwärtige) Frau einmal schweigt (abwesend ist)
Eines Nachts brachen die Wurzeln der
Lichtmaste durch den Asphalt

Er glaubte plötzlich für immer an die "ewig
andere Frau" (und alle galten) [F.-E.❬1❭]

In stolzer Nicht-Furcht (allein
in der Nacht) [Im Dunkeln doch
seine Gesten, wie seine Schrift z.B – auch
eine Geste – formvollenden)] S. Sorger, Valentin
, der den Leib öffnete

Er schlief ein mit zum Teil offenem
Leib , wie Schotter auf x Schiefer, dachte
er (.dabei hatte er sich zum Einschlafen
schon auf sein geschlossenes mineralisches
System verlassen)

Es gibt zu wenig Leute, als daß man mit
ihnen seine Scham verbergen kann (zu
schütter)

Hoch die Frau, die seinen Blick suchte!
Jemanden ruhig sprechend rufen (nach Mitter-
nacht)

Schon wieder hat er ausgeplappert (wenn
1❬6
Er erwartet nichts mehr, wartet auf nichts mehr (Vorstellung, daß jetzt alle Leute auf die Fernsehnachrichten warten, und sie sich auch ansehen werden) [Endlich lebt er jenseits der Nachrichten]​
In den letzten Handlungen des Tages (z.B. Weingläser leeren) erschien noch etwas vom Geiz seiner Jugend​
Sie, die er immer nur von vorn gesehen hatte, sah er erstmals im Profil​
Unbewegliches Gesicht des Philosophen, als sei die Begeisterung selbstverständlich​
Wenn eine immer enthusiastische (geistesgegenwärtige) Frau einmal schweigt (abwesend ist)
Eines Nachts brachen die Wurzeln der Lichtmasten durch den Asphalt​
Er glaubte plötzlich für immer an die "ewig andere Frau" (und alle galten) [F.-E.❬1❭]​
In stolzer Nicht-Furcht (allein in der Nacht) [Im Dunkeln doch seine Gesten, wie seine Schrift z.B. – auch eine Geste – formvollenden)] ​
Er schlief ein mit zum Teil offenem Leib❬,❭ S. Sorger, Valentin
, der den Leib öffnete
, wie Schotter auf x Schiefer, dachte er (dabei hatte er sich zum Einschlafen schon auf sein geschlossenes mineralisches System verlassen)​
Es gibt zu wenig Leute, als daß man mit ihnen seine Scham verbergen kann (zu schütter)​
Hoch die Frau, die seinen Blick suchte!​
Jemanden ruhig sprechend rufen (nach Mitternacht)​
Schon wieder hat er ausgeplappert (wenn ​
❬1❭F.-E.: Ein in den Notizbüchern häufig verwendetes Kürzel, das einem Hinweis von Peter Handke zufolge als "Form-Element" aufzulösen ist.
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 24.04.1978-26.08.1978 (NB 015). Hg. von Anna Estermann, Vanessa Hannesschläger und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 18. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197804-197808/methods/sdef:TEI/get?mode=p_18. Online abgerufen: 24.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

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