schuhdornen

falsche Steine (nicht Edelsteine falsch, sondern
Stein, der "falsch" aussieht, wie bloß bemalt
als Stein, trompe d'œil❬1❭

Dammweg, von Laubbäumen umsäumt, auf
Golfplatz; der Grasstreifen in der Mitte des Wegs;
Gehart❭ auf G. plätzen; Ministeilhänge, erd-
rutscherinnernd, Bauminseln; Vorstellung von
Kriegshandlungen auf einemG platz; Hochplateau;
dabei die übriggelassen Inseln Dickicht und
Wildwuchs, aber an den Grenzen beschnitten wie
Hecken

Die vom Herzschlag zitternde Waage
Die Zähne aufeinanderbeißen in der Unwirk-
lichkeit (von Licht, Wasser, Badetüchern); die
Häuser von weitem im Hügel wie Steinbruchkolonien

schadenfroh über die eigene Unglückseligkeit
lernen, nicht mehr zu fragen, und lernen zu fragen
Als Hervorbringung des Dunstes erschien auf
dem Meer ein Segel

Kalte Luft von einem Gewitter woanders
Jemandes allzeit bereite Besorgnis, als könnte
jeder nur krank sein, als wesentliche Eigenschaft

Eine Hand kalt, die andre warm
Schöne Arbeit: eine Hand arbeitet in die andre,
die für die eine arbeitet, usw.usf.

Winzige Regentropfen auf dem Tisch in der Nacht
wie übriggebliebener Staubzucker

Er träumte von jemand Lebhaftem, Traurigen,
Geltungssüchtigen und fiel dabei aus dem Bett
(das niedrig war)

Haus aus Gästebüchern, gestohlenen Aschenbe-
chern und Schränken voll Handtuchstapeln
?
​ schuhdornen​
falsche Steine (nicht Edelsteine falsch, sondern Stein, der "falsch" aussieht, wie bloß bemalt als Stein, trompe l'œil❬1❭)​
Dammweg, von Laubbäumen umsäumt, auf Golfplatz; der Grasstreifen in der Mitte des Wegs; ❬Gehart❭ auf G. plätzen; Ministeilhänge, erdrutscherinnernd, Bauminseln; Vorstellung von Kriegshandlungen auf einem G platz; Hochplateau; dabei die übriggelassenen Inseln. Dickicht und Wildwuchs, aber an den Grenzen beschnitten wie Hecken​
Die vom Herzschlag zitternde Waage​
Die Zähne aufeinanderbeißen in der Unwirklichkeit (von Licht, Wasser, Badetüchern); die Häuser von weitem im Hügel wie Steinbruchkolonien​
schadenfroh über die eigene Unglückseligkeit​
lernen, nicht mehr zu fragen, und lernen zu fragen​
Als Hervorbringung des Dunstes erschien auf dem Meer ein Segel​
Kalte Luft von einem Gewitter woanders​
Jemandes allzeit bereite Besorgnis, als könnte jeder nur krank sein, als wesentliche Eigenschaft​
Eine Hand kalt, die andre warm​
Schöne Arbeit: eine Hand arbeitet in die andre, die für die eine arbeitet, usw.usf.​
Winzige Regentropfen auf dem Tisch in der Nacht wie übriggebliebener Staubzucker​
Er träumte von jemand Lebhaftem, Traurigen, Geltungssüchtigen und fiel dabei aus dem Bett (das niedrig war)​
Haus aus Gästebüchern, gestohlenen Aschenbechern und Schränken voll Handtuchstapeln​
❬1❭Trompe-l'œil: (besonders im Manierismus und im Barock) Vortäuschung realer Gegenständlichkeit mit malerischen Mitteln (www.duden.de )


schuhdornen

falsche Steine (nicht Edelsteine falsch, sondern
Stein, der "falsch" aussieht, wie bloß bemalt
als Stein, trompe d'œil❬1❭

Dammweg, von Laubbäumen umsäumt, auf
Golfplatz; der Grasstreifen in der Mitte des Wegs;
Gehart❭ auf G. plätzen; Ministeilhänge, erd-
rutscherinnernd, Bauminseln; Vorstellung von
Kriegshandlungen auf einemG platz; Hochplateau;
dabei die übriggelassen Inseln Dickicht und
Wildwuchs, aber an den Grenzen beschnitten wie
Hecken

Die vom Herzschlag zitternde Waage
Die Zähne aufeinanderbeißen in der Unwirk-
lichkeit (von Licht, Wasser, Badetüchern); die
Häuser von weitem im Hügel wie Steinbruchkolonien

schadenfroh über die eigene Unglückseligkeit
lernen, nicht mehr zu fragen, und lernen zu fragen
Als Hervorbringung des Dunstes erschien auf
dem Meer ein Segel

Kalte Luft von einem Gewitter woanders
Jemandes allzeit bereite Besorgnis, als könnte
jeder nur krank sein, als wesentliche Eigenschaft

Eine Hand kalt, die andre warm
Schöne Arbeit: eine Hand arbeitet in die andre,
die für die eine arbeitet, usw.usf.

Winzige Regentropfen auf dem Tisch in der Nacht
wie übriggebliebener Staubzucker

Er träumte von jemand Lebhaftem, Traurigen,
Geltungssüchtigen und fiel dabei aus dem Bett
(das niedrig war)

Haus aus Gästebüchern, gestohlenen Aschenbe-
chern und Schränken voll Handtuchstapeln
?
​ schuhdornen​
falsche Steine (nicht Edelsteine falsch, sondern Stein, der "falsch" aussieht, wie bloß bemalt als Stein, trompe l'œil❬1❭)​
Dammweg, von Laubbäumen umsäumt, auf Golfplatz; der Grasstreifen in der Mitte des Wegs; ❬Gehart❭ auf G. plätzen; Ministeilhänge, erdrutscherinnernd, Bauminseln; Vorstellung von Kriegshandlungen auf einem G platz; Hochplateau; dabei die übriggelassenen Inseln. Dickicht und Wildwuchs, aber an den Grenzen beschnitten wie Hecken​
Die vom Herzschlag zitternde Waage​
Die Zähne aufeinanderbeißen in der Unwirklichkeit (von Licht, Wasser, Badetüchern); die Häuser von weitem im Hügel wie Steinbruchkolonien​
schadenfroh über die eigene Unglückseligkeit​
lernen, nicht mehr zu fragen, und lernen zu fragen​
Als Hervorbringung des Dunstes erschien auf dem Meer ein Segel​
Kalte Luft von einem Gewitter woanders​
Jemandes allzeit bereite Besorgnis, als könnte jeder nur krank sein, als wesentliche Eigenschaft​
Eine Hand kalt, die andre warm​
Schöne Arbeit: eine Hand arbeitet in die andre, die für die eine arbeitet, usw.usf.​
Winzige Regentropfen auf dem Tisch in der Nacht wie übriggebliebener Staubzucker​
Er träumte von jemand Lebhaftem, Traurigen, Geltungssüchtigen und fiel dabei aus dem Bett (das niedrig war)​
Haus aus Gästebüchern, gestohlenen Aschenbechern und Schränken voll Handtuchstapeln​
❬1❭Trompe-l'œil: (besonders im Manierismus und im Barock) Vortäuschung realer Gegenständlichkeit mit malerischen Mitteln (www.duden.de )
Zitiervorschlag

Handke, Peter: Notizbuch 24.04.1978-26.08.1978 (NB 015). Hg. von Anna Estermann, Vanessa Hannesschläger und Katharina Pektor. In: Ders.: Notizbücher. Digitale Edition. Hg. von Katharina Pektor, Ulrich von Bülow und Bernhard Fetz. Deutsches Literaturarchiv Marbach und Österreichische Nationalbibliothek, Wien: Release 14.06.2024. Seite 50. URL: https://edition.onb.ac.at/fedora/objects/o:hnb.nb.197804-197808/methods/sdef:TEI/get?mode=p_50. Online abgerufen: 24.11.2024.

Transkription und Übersetzung fremdsprachiger oder stenographierter Textstellen

Ioannis Fykias (Altgriechisch), Ana Grigalashvili (Georgisch), Angelika Kolesnikow (Russisch), Anna Montané Forasté (Spanisch), Helmut Moysich (Italienisch, Französisch), Martin Springinklee (Steno), Dominik Srienc (Slowenisch) und Dorothea Weber (Latein).

Lizenzhinweis

Distributed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International License (CC BY-NC-ND 4.0)

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